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Das Gefühlsleben nach der Trennung - 200 Tage danach

K
Ich muss mir diese Wut immer mal hoch holen. Dieses Idealisieren tut mir absolut nicht gut. Selbstverständlich habe ich auch schon vor meiner eigenen Tür gekehrt, bin mir auch völlig bewußt, dass wir beide unseren Teil dazu beigetragen haben, ganz klar. Aber ich habe, nach oder bei der Trennung, ziemlich deutlich erfahren dürfen, was ihm das alles hier wert war. Er mich aber in dem Glauben gelassen hat, wir schaffen das, weil wir uns lieben. Dabei war er schon längst weg.
Und in erster Linie ging es auch nicht darum, dass wir 2 nicht gepasst haben. Es ging darum, dass er gelangweilt war, jagen, erlegen und was Frisches, Schickeres an seiner Seite wollte, um jeden Preis. An dieser Stelle nehme ich mir das Recht, sehr, sehr wütend zu sein.

30.04.2017 16:29 • x 2 #151


M
Das ist Dein gutes Recht! Bei meinen Stimmungsschwankungen bin ich in ein paar Stunden vielleicht möglicherweise wieder bei Dir.

Ich versuche halt gerade zu ergründen wann meine 'Anziehungskraft' (in allen Facetten!) auf ihn, so dermaßen nachgelassen hat das er der Meinung war, sein Glück woanders zu suchen. Warum konnte ich ihn nicht mehr erreichen, nicht mehr glücklich machen.

30.04.2017 17:33 • x 2 #152


A


Das Gefühlsleben nach der Trennung - 200 Tage danach

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K
Das ist eine Frage, die mich auch umtreibt. Zumal alle Facetten bei uns, bis zum bitteren Ende, noch funktioniert haben. Ich hab echt nichts gemerkt. Im Nachgang, klar, da fallen mir ein paar Situationen ein, die anders waren als sonst. Aber ich finde, mal ein kleiner Hinweis darauf, WIE weit er schon war und wie nah sein Entschluss, sich zu trennen..wäre definitiv fairer gewesen.
Meine Stimmungen schwanken auch oft, ich glaube, es gibt nichts, was ich in den letzten Monaten nicht gedacht und auseinander gerupft habe. Aber im Grunde gibt es da nichts mehr zu denken oder zu rupfen..was sich relativ leicht sagt, aber schwer umzusetzen ist.
Ich hätte gerne jemanden an meiner Seite, der meine Hand nimmt und da mit mir durchgeht und mir sagt, dass alles gut wird. Damit meine ich keinen neuen Partner, das ist so weit weg, ich kann es mir im Leben nicht vorstellen.

30.04.2017 18:46 • x 3 #153


S
Die Erkentniss die ich aus all dem gezogen habe ist eigentlich hauptsächlich die, dass ich in meinem Leben etliches verändern muss (was ich auch vorhabe). Ich muss z.B. anfangen an meinem SElbstbewusstsein zu arbeiten (und das massiv), anfangen damit aufzuhören immer jeden helfen zu wollen (führt immer dazu das menschen das ausnutzen; war zumindest bislang immer der Fall) und vorallem auch daran zu arbeiten, meine Ziele im Leben zu verfolgen. Meine neue wenn ich dann eines Tages eine haben sollte, sollte das auf jeden fall respektieren so wie ich ja auch immer die ziele und wünsche meiner partnerin respektiere.

01.05.2017 09:59 • x 1 #154


U
Zitat von sven14041991:
Die Erkentniss die ich aus all dem gezogen habe ist eigentlich hauptsächlich die, dass ich in meinem Leben etliches verändern muss (was ich auch vorhabe). Ich muss z.B. anfangen an meinem SElbstbewusstsein zu arbeiten (und das massiv), anfangen damit aufzuhören immer jeden helfen zu wollen (führt immer dazu das menschen das ausnutzen; war zumindest bislang immer der Fall) und vorallem auch daran zu arbeiten, meine Ziele im Leben zu verfolgen. Meine neue wenn ich dann eines Tages eine haben sollte, sollte das auf jeden fall respektieren so wie ich ja auch immer die ziele und wünsche meiner partnerin respektiere.


Das sind denke ich sehr gute Denk- und Lösungsansätze.

Man sollte auf jeden Fall auch seine Ziele im Leben verfolgen, sonst wird es später schwer, auch eigene Interessen wahrzunehmen in einer Beziehung. Sich dabei gegenseitig zu unterstützen und dabei nicht auf der Strecke zu bleiben, ist wohl eine der Säulen einer intakten und dauerhaften Beziehung.

01.05.2017 10:11 • #155


S
Genau so sehe ich das auch. Ich hab den fehler leider zu oft gemacht in letzter zeit und habe immer nur dafür gelebt, dass es anderen gut geht und MICH dabei völlig vergessen. Wird mir nicht nochmal passieren. Eine harmonische Beziehung baut bei mir aus vertrauen, gemeinsames interesse und auch der liebe als solches auf.

01.05.2017 10:13 • x 1 #156


Y
In diesen Worten erkenne ich mich doch sehr wieder. Ich habe mich bis zur gefühlten Identitätslosigkeit versucht, ihm alles recht zu machen. In dem Moment als ich begann, mehr darauf zu schauen, was mir gut tut, brach das System Ehe zusammen. Es hatte von Anfang an das falsche Fundament. Und der Topf passte zum Deckel: Ich hatte immer das Empfinden, besonders gut sein zu müssen, um geliebt zu werden. Das traf auf einen Menschen, der für sein Selbstwertgefühl darauf angewiesen war, diese Benefits zu bekommen von jemand anderem. Als ich dann aufhörte, Energie in dieses kranke System zu pumpen, kam es zur Krise und Eskalation. Das war unsere Chance, daran zu wachsen und eine für beide erfüllendere Partnerschaft zu leben. Das Ende ist bekannt: Der Warmwechsel wurde vollzogen und er lebt dieses symbiotische System weiter mit seiner Neuen.

Zitat von sven14041991:
Die Erkentniss die ich aus all dem gezogen habe ist eigentlich hauptsächlich die, dass ich in meinem Leben etliches verändern muss (was ich auch vorhabe).


Die Veränderung im Außen ist nun durch die Trennung eingetreten. Wie verändern wir uns innerlich? Sich Hilfe zu gönnen ist ein guter, großer Schritt. Wie die aussieht, ist ja unterschiedlich z.B. dies Forum hier, Therapie, Gespräche. Der erste Schritt zur Veränderung ist doch die Bereitschaft sich zu öffnen. Ich habe mich erstmalig innerlich geöffnet meinen besten Freundinnen gegenüber, von mir und meinen Gefühlen gesprochen. Sogar vor anderen geweint. Ich bemerkte so, dass ich keine Last bin, wenn ich mich zeige. Sie freuten sich, dass sie mir ENDLICH etwas zurückgeben konnten.

Zitat von sven14041991:
Ich muss z.B. anfangen an meinem SElbstbewusstsein zu arbeiten (und das massiv),


Ich glaube, daran kann man nicht arbeiten. Ein gutes Selbstbewusstsein ist das Ergebnis von sich selbst bewusst sein UND das wertungsfrei annehmen, was einem da bewusst wird.

Zitat von sven14041991:
anfangen damit aufzuhören immer jeden helfen zu wollen (führt immer dazu das menschen das ausnutzen; war zumindest bislang immer der Fall) und


Auch diese schöne Eigenschaft gehört nicht abgeschafft. Wenn wir es schaffen, anderen so bereitwillig zu helfen, dann können wir uns doch selbst (im Geiste) in die Reihe der Hilfeempfänger stellen mit der Frage: Was brauche ich jetzt?. Nicht wundern, wenn lange Zeit von innen keine Antwort darauf kommt, weil es das konditionierte System durchbricht, was wir schon so gut kennen.

Zitat von sven14041991:
vorallem auch daran zu arbeiten, meine Ziele im Leben zu verfolgen. Meine neue wenn ich dann eines Tages eine haben sollte, sollte das auf jeden fall respektieren so wie ich ja auch immer die ziele und wünsche meiner partnerin respektiere.


Ich musste erstmal daran arbeiten, überhaupt wieder eigene Ziele zu haben. Mein erstes Ziel hieß: die Trennung Überleben.

01.05.2017 11:08 • x 5 #157


Y
Zitat von sven14041991:
... Meine Trennung ist mittlerweile am Dienstag 10 Wochen her und mir geht es jetzt fast 68 Tage dannach schlechter als je zu vor. ... Ich mache einfach alles (habe mir coaching tipps geholt, bücher, schreibe sie an, ede gut auf sie ein) Es hilft alles nichts! ich merke mehr und mehr wie mein ganzes ich total verschwindet und von der einsamkeit aufgefressen wird. ...


Der Faktor Zeit ist sehr relativ bei der Verarbeitung einer Trennung. Hat es einen so getroffen, reden wir hier nicht von Wochen, noch von Monaten. Es sind meist Jahre, die es braucht, weil dieses Getroffen sein bis ganz tief runter in die Psyche geht.

Du wünscht dir Veränderung, schriebst du, dann lass dein altes Ich verschwinden, lass die Einsamkeit dich fressen. Ich weiß, diese Leere ist kaum auszuhalten, aber genau da geschieht die Veränderung. Wie soll sich was verändern, wenn das Alte noch am Platze ist?

01.05.2017 11:25 • x 3 #158


nevereveragain
AM WE hatte ich ENDLICH die erste richtig fette Wutwelle,

es war hier in dem neuen Dorf in dem ich jetzt ALLEINE mit unserem Kleinen wohne Maibaumaufstellen und wir zwei haben uns der neuen Nachbarn vorgestellt. Oh was wurde ich langsam wütend, als mein Sohn nicht mit Fussball spielen durfte (normal, kommt vor), mich jeder gefühlte Zweite fragte wo denn mein Mann sei
Da sitzen wir jetzt und schauen ob wir es ohne Mann und Vater hinbekommen hier anzukommen. Mehr habe ich mir nicht gewünscht. Endlich ankommen zu können!
Uaaaaah was war ich froh dass hier soviel Wald drum herum ist, jedenfalls stehen noch die meisten Bäume, der ein oder andere hat vielleicht rote Blätter bekommen bei meinen Fluchteraden...
Auf alle Fälle fühlt sich diese Wut wenigstens lebendig an und ich wünsche auch Euch, Kleene44 und trinchen1905 dass Ihr Dampf ablassen könnt und nicht mehr so schrecklich vor allem traurig seid .

01.05.2017 20:42 • x 1 #159


K
Danke dir! Ja, die Wut fühlt sich gut an, wenn sie mal da ist. Sie gibt auch Kraft, zumindest für den Augenblick. Das Ziel ist zwar am Ende die Gleichgültigkeit, aber das wird noch dauern.
Dir wünsche ich auch mehr von den Wutmomenten..bis, hoffentlich schnell, die Gleichgültigkeit einsetzt.

01.05.2017 20:53 • x 1 #160


S
Die Phase der Wut ist wichtig. Sie hilft um sich zu distanzieren und irgendwann dann loslassen zu können. Zu lange bei Wut und Hass zu verweilen ist aber auch nicht gut. Bei mir ist die Wut nicht mehr so präsent und flackert nur noch selten auf. Ob er mir jemals gleichgültig sein wird, kann ich noch nicht glauben. Meine Therapeutin sagt, dass man nach so vielen Jahren die gegenseitige Wertschätzung nicht verlieren sollte.

01.05.2017 21:48 • #161


M
Zitat:
Die Phase der Wut ist wichtig. Sie hilft um sich zu distanzieren und irgendwann dann loslassen zu können. Zu lange bei Wut und Hass zu verweilen ist aber auch nicht gut.


Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.

Yoda

02.05.2017 08:32 • #162


Y
Zitat von Master_Yoda:

Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.

Yoda



Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten. Und in der Wut liegt die Kraft. Nix Hass mehr, nix Leid. Alles wird gut, Master Yoda.

Die Yonda

02.05.2017 08:41 • #163


K
Warum kommen nur diese Phasen? Nach der Trennung war ich einmal die ersten 2-3 Wochen eigentlich gut drauf. Gut, schon an Sie gedacht aber wenn ich mir ehrlich bin, es ist mir selber ein Stein vom Herzen gefallen! Unglücklich war ich ja selber ....

Einmal gesehen, und seit dem geht es auf und ab ! Die Enttäuschung ist nach 3 Monaten immer noch sehr groß! Einen Wut habe ich nur am Weekend gehabt, da habe ich auch FB gesehen(durch eine Freundin - meine EX ist durck die Kontaktsperre geblocked), dass Sie großartig schön Frühstücken war. Mit mir ist das ja nicht gegangen, da man ja nicht unnötig mit dem Auto fahren wollte ! So eine Kleinigkeit regt mich auf .... Irgendwann lässt das nach, und es ist einen Egal, aber nur wann?

02.05.2017 15:24 • #164


M
Mich nerven diese Phasen auch kolossal. Ich habe Stimmungsschwankungen... Das muss man auch erst mal ertragen können. Ich habe völlig den Überblick verloren in welcher Phase der Trennung/Trauer ich mich gerade befinde. Ich springe quasi stündlich zwischen den Phasen hin und her. Ich kann mich aktuell selbst nicht ertragen und das ist wiederum schwer. Es kostet unheimlich viel Kraft, ständig dieses auf und ab wegzustecken und sich schönzureden.
Ich leide innerlich ziemlich darunter. Ich bin so wütend auf mich selbst. Wie unsouverän ich durchs Leben gehe.

Ich will auch mit keinem aus meinem direkten Umfeld mehr darüber reden. Ich bin gefangen in einer Pärchenwelt. Ich kenne nicht mal Singles. Da ist niemand, der mir mal ein Tutorial an die Hand geben könnte, wie man sich zu verhalten hat. Um mich rum gibt es nur Paare. Und dann auch noch lauter Langzeitpaare. Nicht zwingend glücklich, aber hey... was solls, immerhin zu zweit.
Was sollen die denn für Verständnis für mich aufbringen? Bisschen Mitleid blabla da musst Du mal rausgehen blabla Hmm, is klar...
Der Einfachheit halber wähle ich halt offene Worte und bin es leid, auf die anderen quasi Rücksicht zu nehmen. Die meisten können weder mit meinen Gefühlen noch der Beschreibung derer umgehen. Kurz nach der Trennung hatte ich ein riesen Redebedürfnis. Ich habe den Leuten mein ganzes Leben runtergebetet. War dann schon so geübt, dass ich für das Was bisher geschah nur noch wenige Minuten brauchte. Mir war auch egal, ob mir jemand das Gefühl gab, es interessiert ihn oder nicht. Mich hat ja auch niemand gefragt, ob ich Bock auf diese Erfahrung habe, da muss mein Gegenüber also durch. Pech gehabt.
Jetzt ist es so, dass es mich verletzt, wenn ich das Gefühl habe keiner versteht mich. Das mich keiner mehr fragt, wie die Gefühlslage ist. Ich bin so empfindlich geworden.

Steht eigentlich noch jemand mit mir am Gleis?
Ich überlege ja jeden Tag inwieweit ich eigentlich dem Zug (meinem Ex) hinterherschaue oder ob mein eigentliches Problem ist, nicht mehr in der 1.Klasse (Beziehung) zu reisen. Ich glaube es ist Zweiteres. Davon bin ich eigentlich gerade überzeugt.
Dass meine Unzufriedenheit mit der ganzen Situation und mein Hin Her im Kopf vermutlich zu einem großen Teil hausgemacht sind, weil ich immer noch stinksauer bin, aus meinem Leben vertrieben worden zu sein, kann gut sein.

Leider hilft dagegen auch kein Tee. Wenn es nach meinem Tee-Regal geht, bin ich ausgeglichen, geradezu harmonisch, Ruhe in mir selbst, bin aber trotzdem vital dynamisch, zudem auch noch menstruationsbefreit und entwässert. Außerdem ist Weihnachten.

Ach Menno

03.05.2017 09:36 • x 13 #165


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