Ich fühle mit dir!
Das gleiche hatte ich vor ca. einem Jahr+ auch. Ich dachte wirklich auch ich drehe durch. Die Gedanken an ihn gingen einfach nicht weg, habe jede Sekunde jeden Tag nur an ihn gedacht, ich war so fertig. Und hab mich so sehr im Kreis gedreht.
Es wird aber besser. Seit einem halben Jahr habe ich immer wieder Phasen, in denen ich gar nicht mehr wirklich an ihn denke, in denen es mir egal ist, was er mit wem macht oder nicht. Also Kopf hoch - es wird. Zeit wirds richten.
Akzeptier, dass es gerade so ist, das hat mir am besten geholfen. Die ersten sechs Monate hatte ich das Gefühl, dass mein Leid ungerechtfertigt ist, dass ich schneller darüber hinweg sein sollte, dass ich unnormal und krankhaft bin, dass ich darüber hinweg sein MUSS weil er es auch ist, ich wollte mir die Gedanken verbieten und hab mich selbst verurteilt dafür, dass ich sie habe. Mit dem Ergebnis, dass sie stärker wieder zurückkamen und länger da blieben. Meine Freunde haben das leider unterstützt, weil viele von ihnen so heftigen Liebeskummer noch nie erlebt hatten und natürlich auch keine Psychologen sind, die Ahnung davon haben, wie man mit Grübeln umgeht.
Brich den Kontakt ab, alles andere tut zu doll weh. Hatte auch immer mal wieder Kontakt zu meinem Ex - nicht empfehlenswert. Es macht einem nur immer wieder Hoffnungen und die Gedanken fangen wieder an. Lösch sie überall, blockier sie, sag ihr, dass du keinen Kontakt möchtest (auch nicht zum Geburtstag/Weihnachten oder ähnliches). Falls sie doch schreiben sollte, ruf dir in Erinnerung, dass Hoffnung machen nicht mehr als das ist - Hoffnung. Nicht Realität. Sie will dich wahrscheinlich nicht zurück, nur weil sie dir mal schreibt. Das denkt man nur, wenn man sich den/die Ex zurück wünscht.
Und akzeptier, dass es einfach dauert. Man kann sich Gedanken nicht verbieten, unser Gehirn versteht ein nein/nicht nicht. Wenn du dir also sagst denk nicht an sie, wirst du umso mehr an sie denken, das ist wie mit dem rosa Elefanten. Heul dich mal aus, mach heftig viel Sport und power dich aus (körperliche Tätigkeiten haben mir immer am besten geholfen gegen solche Gedankenschleifen, also Handarbeit, töpfern, sticken, malen, dazu ein gutes Hörbuch. Oder Sport), quatsch viel mit Freunden drüber oder schreib es auf, schreib hier. Schreib ihr Briefe und schick sie nicht ab. Manchen Leuten helfen Rebounds, mir half es nicht, deshalb kann ich es nicht empfehlen, ich hab mein Rebound immer nur mit meinem Ex verglichen und fand meinen Ex besser als ihn, das hat es nur schlimmer gemacht und war dem anderen Typen gegenüber unfair.
Nimm hin, dass die Trauer, der Schmerz und die Wut dich noch so lange begleiten werden, wie du es eben brauchst, das kann durchaus sehr, sehr lange dauern und es ist ganz normal. Es ist eben gerade wie es ist, du kannst die Gedanken nicht abstellen. Meine Psychotherapeutin hat mir eine Übung gegeben, die folgendermaßen geht:
Die Gedanken an meinen Ex soll ich behandeln wie vorbeiziehende Wolken. Sie sind da, ich nehme sie war, ihre Qualität, ihren Inhalt. Aber ich steigere mich nicht hinein, ich denke nicht aktiv mit und kaue zum x-ten Mal wieder durch, was denn nun falsch gelaufen ist oder warum er so ein blödes A. ist oder mit wem er wohl gerade eine Beziehung hat oder nicht. Das ist dann zu viel. Und die Übung funktioniert ganz prima für mich. Man nimmt eben die Gedanken wahr, schiebt sie nicht weg, ertrinkt aber auch nicht darin, sondern beobachtet mehr von außen.
Am wichtigsten ist, dass man was für sich tut. Nett zu sich selbst ist. Mach dich nicht fertig, nur weil du noch an sie denkst. Rede nett mit dir selbst, sei dir gegenüber verständnisvoll, sei dir selbst dein bester Freund.
Man idealisiert oder hasst den/die Ex auch gern direkt total und denkt nur an dieses Gefühl oder wie toll/blöd man ihn/sie gerade findet, aber was man wirklich fühlt, damit beschäftigt man sich meistens nicht:
Große Verletzung des Egos übers Verlassenwerden, Einsamkeit, Trauer, zerstörte Hoffnung, Depression usw. Also schreib vielleicht deine Gefühle jeden Tag mal auf. Mit dem Fokus auf dich, nicht darauf, was sie gemacht oder nicht gemacht hast.
Und mach Sachen, die dir gut tun. Sich körperlich auspowern, mal ein fettes Essen gönnen, mit Freunden chillen oder feiern, arbeiten, aber auch Zeit für sich nehmen. Dinge tun, die man in der Beziehung nicht tun konnte. Umziehen, Job/Uni wechseln (falls man das braucht, mir hätte es geholfen, war aber nicht möglich), Wohnung renovieren oder neue Dinge kaufen. Neues Hobby beginnen, neue Leute kennenlernen (ganz wichtig, so werden alte Erinnerungen an alte Zeiten ziemlich schnell überlagert mit neuen Dingen, die in deinem Leben passieren). Je mehr in deinem Leben passiert und sich verändert, desto mehr emotionalen Abstand gewinnt man zur/zum Ex und zu der Person, die man mit ihr/ihm mal war, weil man sich auch selbst verändert.
Sozial aktiv zu bleiben ist ganz wichtig, ich hab den Fehler gemacht mit in Arbeit zu vergraben und nicht mehr rauszugehen, dadurch hab ich nur noch mehr im eigenen Saft geschmort und gegrübelt, war außerdem mit der vielen Arbeit völlig überfordert und bin dann depressiv geworden, sowas muss nicht sein. xD
Sei lieb zu dir selbst, das brauchst du jetzt am meisten. Und vertrau darauf, dass es vorbeigehen wird. Und dass man sich neu verliebt bzw. andere tolle Menschen kennenlernt. Mittlerweile habe ich zwar keine neue Beziehung, das möchte ich noch nicht, aber ich habe einen neuen Crush. Und wenn ich den mit meinem Ex vergleiche, schneidet mein Ex mittlerweile in allen Belangen schlechter ab und da bleibt nur noch das Gefühl von ....irgendwie mag ich ihn gar nicht mehr, der ist komisch und hat sich nicht cool verhalten, das ist vorbei und jetzt kommt viel Neues. Also so kann es auch gehen!
Gib dir Zeit, du schaffst das, es wird besser. 3
27.04.2018 19:01 •
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