Das Gefühl nie wieder lieben zu können

Hallo Forum,

ich weiss nicht was mit mir los ist. Ich bin jetzt 29 und hatte in meinem bisherigen Leben nur Enttäuschungen in der Liebe. Wenn ich verliebt bin, dann aus vollem Herzen. Das war bisher dreimal der Fall, dass ich das Gefühl hatte, diesen Mann will ich, ER ist es.
Nummer 1 war unerreichbar und mehr eine Schwärmerei (auch wenn es für mich wohl Liebe war), Nummer 2 war nicht ganz so unerreichbar, hat sich aber nach anfänglicher Annäherung dazu entschlossen, zu seiner Ex zurückzugehen, mit der er viel zu lange zusammen war, wie er mir bei unserem Kennenlernen sagte.
Gleich darauf folgte Nummer 3, ein guter Freund von mir, allerdings vergeben. Wir unternahmen viel beruflich, es entwickelte sich mehr, ich wusste wir steuern auf eine Katastrophe zu, aber ich hatte noch nie so derart starke Gefühle und ich habe gespürt, dass er das gleiche fühlt. Nach drei Jahren, in denen er seine GEfühle für mich mehr oder weniger versteckt hat, hat er mir seine Liebe gestanden, sich selbst seine LIebe gestanden (die er vor sich selbst verbergen musste, da er mit der Situation zwischen zwei Frauen zu stehen absolut überfordert war). Nachdem er seiner Partnerin von uns erzählte, wollte er sich entscheiden, frug mich noch, ob ich mir denn auch Kinder mit ihm vorstellen könne etc. Schließlich würde er so viel aufgeben. Ich schwebte wie auf Wolken ohne mitzubekommen wie unsicher er immer noch war, wie hin- und hergerissen. Letztendlich ist er bei seiner Partnerin geblieben.

Ich weiß, dass es von mir nicht ok war mich blindlings in eine Beziehung einzumischen, ich hätte es nicht getan, wenn ich diesen Mann nicht wirklich geliebt hätte.

Jetzt habe ich das Gefühl als wäre ich emotional tot. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, nocheinmal tiefe Liebe zu einem Mann zu entwickeln.
Wie sollte das funktionieren? Ich habe wirklich das Gefühl, das mit ihm, das war es. Das Maximum an Gefühl und Leidenschaft. Das, was ich mir unter Seelenverwandtschaft vorgestellt habe. Doch wenn ich jetzt Fotos von ihm sehe, ich spüre nichts mehr, keine Verliebtheit.
Ich bin einfach nur noch verletzt und am Ende und fasse nicht, dass es unsere Liebe nicht mehr gibt.

Ich weiß nicht, warum mich das alles noch so sehr beschäftigt, die trennung ist gut 10 Monate her.

Woher soll ich meine Lebensfreude nehmen? Soll ich wieder auf eine neue Liebe hoffen? Eine neue, wahre Liebe? Wie oft gibt es die denn im Leben?

Ich kann es mir einfach nicht vorstellen.

Das Gefühl mit ihm war perfekt, aber wenn ich jetzt an unsere Zeit denke spüre ich nichts. Keine Wehmut, keinen Schmerz. Es ist einfach so als wäre das alles nie passiert.

Das ist doch verrückt? Was ist denn los mit mir? Manchmal denke ich ich bin ein Monster.

Ich will doch nur lieben und geliebt werden, aber ich verliere die Hoffnung, dass ich das noch einmal schaffe

War jemand von euch in einer ähnlichen Lage mit so vielen Enttäuschungen?

Hallo,

ich vermute,Du hast einfach zu viel von Dir selber aufgegeben. Es geht nicht nur darum,dass Du liebst...sondern auch darum,dass diese Liebe erwidert wird.
Seelenverwandtschaft,lächel...das dachte ich bei meinem letzten Partner auch. Er entpuppte sich als gefühlloser Narzisst.
Auf so etwas würde ich nie wieder etwas geben.
Überhaupt sollte man sich sehr viel Zeit geben,um wieder eine Partnerschaft einzugehen. Unsere Gesellschaft ist einfach eine kalte geworden.
Jeden Tag spüren das viele Menschen am Arbeitsplatz...in der Partnerschaft wird es dann auch gespiegelt.
Du solltest bei Dir selber mal anfangen zu suchen. Reflektiere einmal Dein Verhalten bezüglich Deiner Partnerwahl. Ich bin sicher,dass Du einiges entdeckst was Dich anfangs erschreckt; jedoch kannst Du dann an Dir arbeiten.
Für mich war es ein langer Prozess zu erkennen,wie mir das mit meinem letzten Partner passieren konnte. Ich weiss für mich warum es so kam und werde mir nie wieder so jemanden suchen.Geschweige denn wird mich so ein Mann jemals wieder finden.

Liebe Grüsse
Cilli

Naja, Partnerwahl... Ich war eben verliebt ohne nachzudenken. Das ging immer ziemlich schnell bei mir. Jetzt im Nachhinein, mit nüchternen Augen, sehe ich auch, wie dämlich das alles von mir war. Dass ich eben *nicht* drei Jahre lang mitspielen hätte und hoffen hätte sollen... Dass er nicht so toll war wie ich dachte. Dass er an sich gedacht hat, immer, bevor er an mich gedacht hat. Dass er seine Frau betrogen hat, erst reinen Tisch gemacht hat als es brenzlig war, mir extrem Hoffnugen gemacht hat und mich dann abserviert hat (und das auch noch aus der (vorgeschobenen?) Angst heraus, ICH könnte IHN verlassen).

Ich würde mir einfach so sehr wünschen, dass ich noch einmal verliebt sein darf, so richtig, in jemanden, der mich genauso zurückliebt UND eine Partnerschaft eingehen will.

Ich weiß nur nicht wie das je passieren sollte

Ist denn dieses tot-Gefühl normal?

So wie ein emotionaler Schutz? Vergeht das wieder?

Ich weiß einfach nciht ob das normal ist nach so einer Phase der Verliebtheit, die abrupt endete

Ist normal und vergeht wieder!

Verliebt sein ist auch noch nicht gleich Liebe, auch wenn es sich super doll anfühlt. Und Du solltest evtl. mal Dein Beuteschema überdenken - alle 3 von Dir beschriebenen Männer waren ja aus unterschiedlichen Gründen eher unerreichbar oder zumindest nicht frei und offen genug für eine Beziehung mit Dir. Nimm das bitte nicht als Vorwurf, sondern wirklich als Tipp...

Ich war damals auch 29 und hatte meine erste große Liebe verloren.
Wir waren 12 Jahre zusammen er war mein Seelenverwanter.
Damals dachte ich das war deine große Liebe. Nie mehr wuerde ich
so lieben.
Bin damals öfter ausgegangen und es hat knapp ein Jahr gedauert bis
ich vollkommen unbeschwert alles genießen konnte.
Und was soll ich sagen an einem Abend ich hatte überhaupt nicht
damit gerechnet blickte ich in zwei Augen und ich war verliebt. Ich
konnte mich nicht dagegen wehren und alles was dann kam lief
irgendwie automatisch.
Also denk nicht weiter drüber nach die Liebe wird dir auf jedenfall
passieren, da kannste machen nix.

Zitat von Mause5:

Ist denn dieses tot-Gefühl normal?

So wie ein emotionaler Schutz? Vergeht das wieder?

Ich weiß einfach nciht ob das normal ist nach so einer Phase der Verliebtheit, die abrupt endete

Ja, völlig normal.

Liebe, Freude und Hingabefähigkeit sind an der selben Stelle im Herzen lokalisiert, wie der Schmerz. Und solange du dem Schmerz noch nicht gewachsen bist, ist der Weg ins Herz blockiert. Stattdessen bist du verstandesmäßig unterwegs.

Eigentlich ist dein Zustand die Aufforderung zu (schmerzhaften) Selbsterkenntnissen. Da geht es jetzt entlang! Es sei denn, du kannst dich so gut ablenken, dass du auch auf diesem Wege deine Lebensfreude wiederfindest. Ansonsten bleibt dir nur der Weg durch Reue und Schmerz, dann wird die Sperre im Herzen wieder aufgehoben.

Musik hilft oft dabei, den Zugang zum Herzen wiederzufinden.

Ich danke euch


Ich drehe mich wirklich im Kreis..liege im bett und denkr darüber nach, dass ich ihn einfach habe gehen lassen, ich wollte ihn damals nicht zwingen bei mir zu bleiben. Und habe gehofft dass er doch noch vor meiner Tuer steht. doch als ich merkte er entgleitet mir wirklich, hab ich das alles, so bereut und gemerkt, wie abhaengig ich war und wie sehr ich ihn gebraucht habe. Und jetzt drehen sich meine Gedanken wirklich im kreis. Waere ich der gluecklichste Mensch mit ihm geworden? Hab ich mir alles selbst vermasselt?
Wie kann denn so ein schoenes, zartes Gefuehl sich in Luft aufloesen?

Ich habe solche Angst dass ich nie wieder so eine Liebe finde oder nie den Weg aus diesem Schmerz

Furchtbar wie ich mich anhöre ich weiss nur dass mein Leben mal hell und voller Liebe war

Mause5,

wie es dir geht, so geht es mir auch. Zu viel schlechte Erfahrungen. Immer mehr Gefühle in eine Beziehung rein gesteckt als der andere. Ich wurde immer verlassen. Auch ich habe Zukunftsängste, niemanden mehr zu finden, der einen liebt, mit dem man kuscheln kann oder der einen einfach mal in den Arm nimmt. Die Einsamkeit ist das schlimmste! Vielleicht gewöhnt man sich dran oder man zerbricht dran.

nein ihr Lieben, man zerbricht nicht daran
Ich habe vor ein paar Jahren die Liebe meines Lebens verloren (bin 42), kroch mehr durch mein Leben als zu gehen...sah schwarz...Erst dann lernte ich, allein zu sein. Am Anfang dachte ich wie ihr, nichts konnte mich trösten. Heute bin ich wirklich dankbar für diese Erfahrung denn es gibt nichts schöneres als mit sich allein zufrieden zu sein. Ihr werdet sicherlich denken, dass das ein unaufrichtiger, schwacher Trost ist aber meine Erfüllung fand ich in der Einsamkeit. Man ist nicht abgeschlossen von der Welt, von der tiefen Liebe...Ganz im Gegenteil...
Betrachtet euch selbst nicht als Bedürftige...als Menschen, die der Liebe bedürfen und denen sie entrissen wurde. Am Anfang fühlt es sich so an...ich weiß...aber wenn es euch mit der Zeit gelingt, diese Ich brauche...um glücklich zu sein-Haltung aufzugeben, dann kommt genau das in euer Leben, was ihr jetzt vermisst. Wirklich
Widmet euch euch selbst...Das ist erstmal ganz fürchterlich weil es zunächst bedeutet, mit sich selbst und seinem Schmerz allein zu sein. Wer will das schon. Sich dem Schmerz wirklich hinzugeben und hndurch zu gehen bewirkt immer ein schönes Gefühl. Erst tut es weh aber Schmerzen gehören zum Leben. Und jedes Gefühl, durch das man hindurch geht, mündet in einem friedlichen Gefühl, bei sich selbst zu sein. Daraus entsteht dann eine neue Lebenslust. Ja, aus der Trauer geboren Kaum zu glauben was? Traut euch

Man ist genau so lange allein, bis man es gelernt hat

klingt brutal?
Da steckt ein Geheimnis drin.
Wollt ihr es lüften?

Das ist ja immerhin schon etwas, wenn es noch mehr Menschen so geht

Ich weiss auch nicht was ich falsch mache. Ich würde gern all das negative einfach ziehen lassen, aber es ist ja in mir

Es hat alles so weh getan. Ich lasse ihn gehen, sehe dann die Fotos mit seiner Partnerin und wie er tut als hätte es mich bie gegeben. Ich WEISS doch, dass er das alles tun musste wenn das nunmal seine Entscheidung war und dass er das Recht hat sich so zu entscheiden, aber immer noch kommen mir Tränen.

Ich bin auch viel zu müde eine neue Liebe zu suchen und vom suchen habe ich eh noch nie viel gehalten. Ich will nur einfach aus dem Schmerz

Es wäre alles leichter wenn ich nicht wüsste wie glücklich ich mit ihm war. Das klingt so dumm. Ich hatte das Paradies und peng schon war es wieder weg

Dabei ist doch wirklich die Welt so auch ein toller Ort.

Nur wie gesagt, kann ich mir das jemals verzeihen nicht für mein Glück gekämpft zu haben? Manchmal bin ich gar nicht sicher ob er wirklich wusste wie ernst es mir ist

Aber wie gesagt, ich wollte ohn nicht zwingen!

Und die Liebe zu ihm, die spüre ich ja auch nicht mehr. Eigentlich doch gut? Ich dachte schon ich müsste ihn bis an den rest meines lebens lieben

Aber niemanden lieben ist so ungewohnt

Ich höre mich komplett verrückt an!