Hallo,
das letzte Mal als ich hier ein Thema geöffnet habe, ging es um meine Ex-Freundin und eine für mich sehr schmerzhafte Trennung von dieser. Heute geht es um das Danach und den Versuch auch wieder beim Anderen Geschlecht Fuß zu fassen.
Ich muss zugeben, nachdem ich nun glaube meine die Trennung weit genug verdaut zu haben, habe ich wieder Versuche gestartet neue Frauen kennenzulernen. Generell habe ich auch das Gefühl, dass mir das eigentlich nicht sehr schwer fällt, aber es gibt doch etwas das an mir nagt. Das Gefühl überhaupt schon wieder Single zu sein. Hört man Menschen in meinem Alter oder stöbert an irgendwelchen Banhofskiosken durch die Magazinauswahl, scheint es ja nichts tolleres zu geben, als Single zu sein. Man ist unendlich frei, muss ja auf niemanden Rücksicht nehmen und S. Handlungen gebe es sowieso an jeder Ecke, also wofür überhaupt nochmal eine Beziehung eingehen? Tinder und F+ sind ja angeblich das Beste was überhaupt passieren kann.
Und da liegt der Punkt, ich empfinde das gar nicht so. Sicher, ich bin in meinen Handlungen frei und kann tuen und lassen was ich will, aber genau darauf wollte ich eigentlich für eine ganze Weile wirklich gerne verzichten. Es macht mich auch irgendwo traurig, wenn ich in meinem Umfeld wirklich fast nur Pärchen erlebe, teilweise sogar durch Warmwechsel entstanden, bei denen es aus irgendeinem Grund einfach so richtig harmonisch wirkt. Sicher, diese Harmonie habe ich auch schon erlebt, aber immer nur sehr kurz und dann wurde unter Fadenscheinigen Gründen alles hingeworfen, wo ich im Nachhinein schon glaube, dass da oft eben jemand als noch besser/noch passender/noch perfekter empfunden wurde. An mich wurden scheinbar Ansprüche gerichtet, die ich unmöglich erfüllen konnte.
Ich gehe vielen Hobbys und einem Ehrenamt nach (auch sportlich), versuche mein Leben auf die Kette zu bekommen, ich spreche Frauen auch durchaus aktiv an und gehe unter Menschen und suche nicht nur über das Internet herum. Ja, ich weiss, ich habe das böse Wort suchen geschrieben. Es ist auch nicht so, dass ich dann ständig alles in diese Frauen hinein projeziere, es gab dann auch durchaus Momente, wo ich schnell gemerkt habe, dass ich mit diesen charakterlich gar nichts gemein und es somit keinen Sinn über eine Freundschaft hinaus hätte. Aber wenn dann mal jemand interessant wird und auch durchaus Gegeninteresse signalisiert wird, scheint kurz darauf noch jemand Interessanteres zu kommen und ich bin dann praktisch raus.
Bei Egopushspielen mache ich nicht mit, zum Affen mache ich mich auch nicht, ich habe meinen eigenen Kopf und kann durchaus Contra geben. Ich empfinde es nur nicht als Errungenschaft permanent in einer Partnerschaft Fremdzuflirten und Austauschbarkeit an meine Partnerin zu signalisieren. Und das ist dann etwas was ich in meinem Freundeskreis zwar nicht bei allen, aber zumindest bei zwei, drei Kandidaten beobachte. Deren Partnerinnen sind scheinbar so unendlich in diese verliebt, dass diese sich die dreißtesten Handlungen gefallen lassen. Muss man in diesem Alter genau so sein? Darf ich wirklich nicht gut zu meiner Partnerin sein, damit diese länger als ein paar Monate bleibt? Muss ich wirklich so eine Rolle spielen, als jemand der ich einfach nicht sein will? Bin ich einfach inkompatibel, oder war es bisher schlicht Pech und eben einfach die falschen Frauen?
Ich sollte mehr Geduld haben, aber es fällt mir im Moment irgendwie schwer das so zu sehen und ich spüre nunmal einen Mangel, dessen Ausgleich ein doch sehr präsenter Wunsch ist. Einmal möchte ich mich auch fallen lassen dürfen und jemanden Vertrauen können, ohne dafür direkt fallen gelassen zu werden.
09.05.2018 13:18 •
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