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Das Gefühl lässt mich nicht los, er hat eine Andere

ErIchSie
Ich würde erst mal beobachten. Mehr kannst du nicht tun. Oder aber, du suchst noch einmal das Gespräch und erklärst, WARUM du so empfindest.

So hat er die Möglichkeit, gezielt auf dich einzugehen. Misstraust du ihm dann immer noch, würde ich das Ganze beobachten und analysieren.

Stillschweigend hinnehmen und das Bauchgefühl ignorieren - das ist der falsche Weg.

28.11.2017 13:34 • #16


W
Ist mir zwei Mal passiert.
Das erste Mal nach 2 Jahren Beziehung. Er hat alles abgestritten, aber mein Gefühl war richtig!
Das zweite Mal nach 21 Jahren. Ich hatte genau das gleiche Gefühl und zwar von Anfang an. Schlimm war für mich, dass ich lieber den Lügen glauben und meine Illusionen (vom schönen gemeinsamen Leben) aufrecht erhalten wollte. Durch diese Selbstzweifel wird es schwer, wieder den eigenen Gefühlen zu vertrauen.
Deshalb vertraue ich jetzt IMMER zuerst meinen Gefühlen. Sie waren einfach immer richtig.

Ich würde REDEN, versuchen, meine eigenen Gefühle und Ängste zu erklären. Austausch ist die einzige Möglichkeit, um Missverständnisse auszuschließen, um das Misstrauen, Leiden und die Angst abzustellen. Wenn kein vertrauensvolles Gespräch möglich ist, dann stimmt in der Partnerschaft was nicht!

28.11.2017 14:19 • x 1 #17


A


Das Gefühl lässt mich nicht los, er hat eine Andere

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A
Nicht mehr erscheinende Nachrichten im Handy und seit Wochen wenig bis keine Antwort auf deine liebevollen Nachrichten, sind fuer mich kein gutes Zeichen.

28.11.2017 14:51 • x 1 #18


K
Ich bin kein Verfechter davon, in dieser Situation zu reden. Worüber denn auch? Du sagst, Du hast ein schlechtes Bauchgefühl, er sagt: Nein, nein, da ist nichts - die Wahrheit wird er kaum rausrücken, solange eine andere noch nicht in trockenen Tüchern ist. Ihr seid noch nicht lange zusammen, Eure Beziehung hat noch nicht den Komfort- und Sicherheitsstatus erreicht, Ihr seid also quasi noch in der Beziehungsanbahnung.

Aus welchen Gründen auch immer ist er deutlich abgelascht Dir gegenüber, da trügt Dich Dein Bauchgefühl nicht. Ob da eine andere eine Rolle spielt oder nicht, ist dabei völlig unerheblich. Fakt ist, dass Eure Augenhöhe verrutscht ist, er hat im Moment offenbar viel weniger Gefühle für Dich als Du für ihn. Das führt bei Dir zu Verlustangst, und wenn Du jetzt weiter nachfragst, über schlechtes Bauchgefühl redest mit ihm, ihm womöglich nachspionierst etc. verstärkt sich das. Du wirkst ängstlich und bedürftig, und das wird ihn noch weiter ablaschen lassen.

Mein Rat an Dich: spiegel einfach sein Verhalten. Er antwortet erst Stunden später? Dann antworte Du auch erst Stunden später, wenn er Dir schreibt. Er schreibt nicht mehr so zugewandt, sondern nüchtern? Dann schreib Du ihm ebenso nüchtern. Pass Dich einfach seinem Verhalten an, und geh noch einen Schritt weiter zurück als er. Distanzier Dich emotional ein wenig von ihm, konzentrier Dich wieder verstärkt auf Dich, geh mit Freundinnen aus, tu Dir selbst was Gutes, ohne ihn. Und lass ihn auch mal ein bisschen hängen, sei nicht immer gleich für ihn da, wenn er das so will, und vor allem aber - lauf ihm nicht hinterher. Melde Dich jetzt einfach mal weniger bei ihm, warte darauf, dass er sich bei Dir meldet und antworte dann nur, aber schreib ihn nicht von Dir aus an, frag nicht, wann Ihr Euch wiederseht ... Du musst wieder auf Augenhöhe mit ihm kommen, und da Du ihn nicht dazu überreden kannst, Dir wieder mehr Gefühle entgegen zu bringen, musst DU ein wenig ablaschen und ihn ein kleines bisschen loslassen. Nur dann hat er die Chance, Dich zu vermissen und seine Gefühle für Dich können sich wieder verstärken.

Wenn Du jetzt die eifersüchtige Freundin mit schlechtem Bauchgefühl gibst in dieser Situation, kommt da nichts Gutes bei raus. Und wenn es eine andere gibt, hilft Dir die Distanzierung von Deiner Seite aus auch.

28.11.2017 15:05 • x 2 #19


W
@Kaetzchen Aber das ist doch auch nicht ehrlich? Ich weiß nicht, ob ich das könnte, wenn es sich für mich nicht authentisch anfühlen würde. Wenn jemand das kann und auch will, o.k. Warum soll man nicht zu seinen Gefühlen und Ängsten stehen? Wie soll ein Mensch ernst genommen werden, wenn er nicht er selbst ist? Ist es wichtiger, sich von einer coolen Seite zu zeigen, obwohl man gar nicht so ist?
Ist das der Preis, um einen anderen nicht zu verlieren?

28.11.2017 15:13 • x 1 #20


K
Zitat von Woodfairy:
@Kaetzchen Aber das ist doch auch nicht ehrlich? Ich weiß nicht, ob ich das könnte, wenn es sich für mich nicht authentisch anfühlen würde. Wenn jemand das kann und auch will, o.k. Warum soll man nicht zu seinen Gefühlen und Ängsten stehen? Wie soll ein Mensch ernst genommen werden, wenn er nicht er selbst ist? Ist es wichtiger, sich von einer coolen Seite zu zeigen, wenn man gar nicht so ist?
Ist das der Preis, um einen anderen nicht zu verlieren?


Ja, das ist der Preis, leider. Es geht hier auch nicht um Verstellen oder Spielchen oder darum, sich cool zu zeigen. Es geht darum, dass hier eine Schieflage vorliegt - die TE hat mehr Gefühle für ihren Freund als er für sie. Das passiert ständig in Beziehungen, niemals sind zwei Menschen permanent gleichauf, was ihre Gefühle füreinander betrifft. Und damit muss man dann umgehen können, das ist Beziehungsarbeit. Die aber nicht darin besteht, darüber zu reden - man kann Gefühle nicht herbeireden oder den anderen davon überzeugen, dass er doch wieder mehr Gefühle haben muss. Wenn die Augenhöhe verrutscht ist, und man selber in der unterlegenen Position ist, muss man handeln. Und sich selbst ein wenig emotional lösen, wieder unabhängiger und selbstständiger werden, und den anderen das spüren lassen. Nur so kann die Augenhöhe zurückkommen. Es bringt also nichts, so etwas dauerhaft vorzuspielen, man muss es auch so empfinden und leben. Nur dann kommt es beim Gegenüber auch an.

Wenn man in so einer Situation auch noch redet, das heißt also den anderen zu Beziehungsgesprächen nötigt, die derjenige, der gerade eh schon weniger Interesse an der Beziehung hat sich ungefähr so sehr wünscht wie eine Wurzelbehandlung, verschärft man den Zustand noch. Das ist also wirklich keine gute Idee, auch wenn es immer und immer wieder von Menschen geraten wird. Offene Gespräche über die Beziehung kann man führen, solange die Augenhöhe vorhanden ist oder nur geringfügig verrutscht. Ist der Schiefstand aber schon größer, und das ist er hier (sie schickt ihm gefühlvolle Nachrichten, die er erst nach Stunden und dann auch noch nüchtern beantwortet), hilft Reden nicht mehr, sondern macht alles nur noch schlimmer. Weil der Unterlegene dem anderen dann wie ein Bittsteller erscheint, und das erzeugt höchstens noch Gefühle wie Mitleid oder schlechtes Gewissen. Also das Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte.

Das Buch Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst ist ein absoluter Klassiker zu dem Thema und erklärt das sehr anschaulich. Er weicht gerade zurück, geht auf Distanz - was zum Teil normal ist und in jeder Beziehung immer mal passiert - das sollte sie erwidern, indem sie selbst auch auf Distanz geht. Entweder, er kommt dann wieder näher, oder nicht. Wenn er Gefühle für sie hat, wird er es tun, weil das die normale Beziehungsdynamik ist. Hat er schon keine mehr oder eine andere ist im Spiel, wird er die Distanz so annehmen und selbst in der Distanz bleiben. Nur wenn sie jetzt wieder stärker auf ihn zugeht, noch mehr Nähe fordert, wird er noch weiter zurückweichen. Das wäre völlig normal.

28.11.2017 15:24 • #21


D
Zitat von Kaetzchen:
Ja, das ist der Preis, leider. Es geht hier auch nicht um Verstellen oder Spielchen oder darum, sich cool zu zeigen


Doch, genau darum geht es. Wenn das natürliche Verhalten - so wie man ist - diese Schieflage generiert, undzwar in einem solchen Ausmaß, was genau soll dann das Spiegeln bringen? Wo ist der Langzeitbenefit?

Ich halte das für kindisch und unreif. Das habe ich mit mit 16 gemacht.

28.11.2017 15:26 • #22


K
Ja, das gilt für Dich. Trotzdem kannst Du doch nicht anderen die Chance nehmen, aus einer schief gelaufenen Beziehungsanbahnung eventuell doch noch was zu machen

Kann klappen, kann aber auch nicht. Chancen stehen 50-50. Mit einem Klartextgespräch in der Situation reduzieren sich die Chancen auf 10-90. Klartext kann man reden, wenn man Augenhöhe hat. Die ist hier aber offenbar nicht gegeben, also kann man versuchen, diese erstmal wiederherzustellen. Und das geht halt nur so und nicht durch Gerede, Gejammer, Klammern, hinterherlaufen, sich selbst aufgeben, sich Sorgen machen, hinterherspionieren, eifersüchtig sein ...

28.11.2017 15:31 • x 1 #23


W
Zitat von Kaetzchen:
- man kann Gefühle nicht herbeireden oder den anderen davon überzeugen, dass er doch wieder mehr Gefühle haben muss.


Darum geht es doch auch gar nicht. Sondern darum, dass einer der Partner ein schlechtes Gefühl hat und dass es ihm damit nicht gut geht.
Niemand kann einen anderen überzeugen, dass er andere Gefühle haben muss, aber es sollte in einer Beziehung auf Augenhöhe doch möglich sein, sich dem Partner mit seinen Sorgen und Ängsten anzuvertrauen?
Alles andere sind für mich Spielchen. Egal, wer von beiden das macht.

28.11.2017 15:33 • x 2 #24


W
Zitat von Kaetzchen:
Und das geht halt nur so und nicht durch Gerede, Gejammer, Klammern, hinterherlaufen, sich selbst aufgeben, sich Sorgen machen, hinterherspionieren, eifersüchtig sein ...


Das sagt doch niemand! Was hat das alles mit einem vernünftigen Gespräch zu tun?

28.11.2017 15:34 • #25


D
@Kaetzchen

Ich bin bei dir. Nur ist es nicht ganz so wie du beschreibst.
ich habe ihm die Nachricht bewusst geschrieben, als ich spürte, da stimmt was nicht. Um ehrlich zu sein, um zu testen, wie er darauf reagiert.
Seit dem Gespräch gehe ich aber nicht beleidigt in den Rückzug, sondern versuche wie immer zu sein, nur weniger.
Ich bin auch nicht diejenige die ihm hinterher rennt. Im Gegenteil. Ich melde mich nicht ständig und rufe ihn auch nicht an. Nicht weil ich sauer bin, sondern weil ich mir mehr Wert bin als das.

Ich weiß um die Dynamik einer Beziehung. Mir steht halt nur mein Charakter im Weg. Nämlich, wenn ich spüre da ist was, dann verliere ich die Lust.
Ich habe wohlwollend mit ihm darüber gesprochen. Nicht mal den verdacht geäußert, dass es eine andere geben könnte. Sondern lediglich, dass ich ihn schon eine Weile nicht mehr spüren kann.

Seit dem schreibt er mehr. Aber ich spüre, das tut er nur damit ich beruhigt bin. Das stört mich!
Es wirkt aufgesetzt. Ich bin auch nicht dafür weiter darüber zu reden. Das macht es aus meiner Sicht nur schlimmer.

28.11.2017 15:39 • #26


K
Zitat von Dieseseinegefühl:
Seit dem Gespräch gehe ich aber nicht beleidigt in den Rückzug, sondern versuche wie immer zu sein, nur weniger.
Ich bin auch nicht diejenige die ihm hinterher rennt. Im Gegenteil. Ich melde mich nicht ständig und rufe ihn auch nicht an. Nicht weil ich sauer bin, sondern weil ich mir mehr Wert bin als das.

Ich weiß um die Dynamik einer Beziehung. Mir steht halt nur mein Charakter im Weg. Nämlich, wenn ich spüre da ist was, dann verliere ich die Lust.
Ich habe wohlwollend mit ihm darüber gesprochen. Nicht mal den verdacht geäußert, dass es eine andere geben könnte. Sondern lediglich, dass ich ihn schon eine Weile nicht mehr spüren kann.

Seit dem schreibt er mehr. Aber ich spüre, das tut er nur damit ich beruhigt bin. Das stört mich!
Es wirkt aufgesetzt. Ich bin auch nicht dafür weiter darüber zu reden. Das macht es aus meiner Sicht nur schlimmer.


Ja, aber da steht Dir nicht Dein Charakter im Weg, sondern Dein Charakter ist goldrichtig! Du hast ein gutes Gespür, für Dich, für die Beziehungsdynamik, und hast intuitiv schon das Richtige getan meiner Meinung nach.
Mir geht es auch so - wenn ich merke, dass mein Partner nicht mehr genug investiert, dann lasche ich ganz automatisch auch ab. Vielen geht es aber genau anders herum, und die leiden dann erst rech, weil sie intuitiv das Falsche machen (hinterherlaufen). Gut so, wenn es bei Dir nicht so ist!

Ich würde Dir daher raten, so weiterzumachen - solange Du Lust darauf hast - und zu schauen, wie es sich entwickelt. Ihr seid ja auch in einer kritischen Phase, quasi am Übergang von der ersten Anziehungsphase, Verliebtheit quasi an der Grenze zu einer tieferen Beziehung. Wenn sein abgelaschtes Verhalten jetzt dafür sorgt, dass Du auch ablaschst und gar kein so großes Interesse mehr an einer Beziehung mit ihm hast, wird das halt zum Ende dieser Anbahnung führen. Es kann aber auch sein, dass er sich wieder besinnt und sich seiner Gefühle für Dich wieder sicherer wird, dann kann er es vielleicht noch mal drehen.

Ich glaube, Du machst alles richtig

28.11.2017 15:48 • #27


K
Zitat von Woodfairy:
Niemand kann einen anderen überzeugen, dass er andere Gefühle haben muss, aber es sollte in einer Beziehung auf Augenhöhe doch möglich sein, sich dem Partner mit seinen Sorgen und Ängsten anzuvertrauen?
Alles andere sind für mich Spielchen. Egal, wer von beiden das macht.


Genau das ist doch der springende Punkt. Natürlich ist das nicht nur möglich, sondern auch nötig und völlig richtig. Es ist auch was anderes, ob man in einer zehnjährigen Ehe solche Phasen hat oder in einer frischen Beziehungsanbahnung. Wenn die Augenhöhe aber nicht (mehr) da ist, dann geht das halt nicht, weil man sie durch solche geäußerten Ängste und Sorgen noch weiter verschiebt.

Aber die TE weiß schon Bescheid und macht es ja genau richtig gerade.

28.11.2017 15:50 • #28


Y
Zitat von Dieseseinegefühl:
Hallo,

kennt ihr das Gefühl, etwas stimmt nicht, könnt es aber nicht beweisen. Es ist als wäre etwas anderes, was aber nur energetisch auftaucht. Ganz subtil, ganz unscheinbar.
War das Gefühl das ihr hattet dann auch richtig?

Hat es sich rausgestellt, dass der Partner Kontakt mit jemand anderem hat?
Mich lässt dieses Gefühl nicht los, dass da was ist. Als ich ihn fragte, ob es etwas gibt was zwischen uns steht, war da ein leises, nein Wie kommst du darauf.
.


Vielleicht ist die rosarote Verliebtsheitsphase bei dir vorbei und du nimmst ihn anders wahr. . in dem Übergang für eine Beziehung wertest du eventuell derzeit sein Engagement etwas kritischer? Suchst nach Macken . . um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein, aus Selbstschutz eventuell?

28.11.2017 16:16 • x 1 #29


D
@Selbstliebe

daran habe ich auch schon gedacht. Das ich das aus Selbstschutz mache.
Eine rosarote Brille hatte ich nie auf. Hört sich erst einmal hart an. Ist aber nicht so.
Ich bin dieser Liebe von Anfang an ruhiger begegnet als jede davor. Ich bin nun schon 41, habe eine Ehe hinter mir und auch eine andere Liebe.

Diesmal war es anders. Es war ehr still und leise, kein Donnerschlag. Damit habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich konnte mich antasten, mit etwas Abstand und dadurch etwas geschützter sein.
Meine Gefühle sind gewachsen, aber sie haben nie geschrien. Vielleicht ist es so, dass es mir nun doch zu wenig ist. Nicht mal von ihm, sondern von mir.
Ich habe keine Angst ihn zu verlieren, das hatte ich nie. Nicht weil er mir sicher ist, sondern weil ich weiß, es geht immer weiter.
Plötzlich fällt mir auf, da ist etwas anders. Aber vielleicht ist es gar nicht er, sondern ich. Er spiegelt mir meine Bedürfnisse, indem er sie mir nicht stillt.
Mich macht das sehr nachdenklich. In mir passiert gerade sehr viel.

Danke für die vielen konstruktiven Ansätze, darauf kann ich bauen

28.11.2017 17:10 • #30


A


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