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Das Gefühl, etwas zu verpasst zu haben

unbel-Leberwurst
Zitat von Papillon7:
Euch das alles zu erklären, wäre kompliziert und wahrscheinlich auch nur schwer nachvollziehbar. Wir sind eben ein altes sehr eingefahrenes Ehepaar, das nicht mit- aber auch nicht ohne einander kann. Würde ich z.b. verkünden, das ich nächstes Wochenende nach Rom fliege, würde mein Mann mitkommen wollen.


Und wenn du einfach die Organisation der Reise in die Hand nimmst? Wäre das so undenkbar?

17.04.2020 08:08 • #31


P
Zitat von unbel Leberwurst:
Und wenn du einfach


Das haben wir schon versucht. Es fühlte sich aber unnatürlich an. Ich möchte mal alleine verreisen. Ich bin sowieso sehr gerne alleine. Ich würde am liebsten mein Leben nochmal neu starten. Einfach den Resetknopf drücken. Mich und meinen Körper anders behandeln. Mich selbst mehr lieben und sorgsamer mit mir umgehen. Ich habe mich selbst krank gemacht. Ja, ich sitze schon lange auf einem Stein und brüte. Und mein Mann füttert mich mit Körnern.

17.04.2020 08:13 • #32


A


Das Gefühl, etwas zu verpasst zu haben

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A
Welchen Mist wirst du schon gebaut haben? Eine Affäre? Hast du deinen Nachbarn im Keller verscharrt? Dein Mann hat doch keinerlei Interesse, allein dazustehen. Du glaubst noch nicht im Ernst, dass er sich scheiden lassen würde? Oder dich im worst case wegen Mordes oder deinem Banküberfall anzeigen? Weil du mal ein Wochenende wegfährst? Das sind doch Ausreden. Und im Gefängnis sitzt du ja jetzt schon. Sind wir uns ehrlich: Gar nichts würde passieren. Nur du würdest langsam deine Lebenslust zurückbekommen. Und damit vielleicht er auch die seine.

Und so oder so, ich seh grad @gorch_focks Bild mit der Eiche-Rustikal-Schrankwand vor mir und den kleinkarierten Nordseeurlaub. Nur bei mir ist es kein Krabbensalat, sondern Kohlrouladen. In meiner Phantasie essen solche Menschen immer Kohlrouladen. Damals warst du übrigens Mitte 20. Da habe ich noch auf Tischen getanzt. Sogar wenn du jemanden um die Ecke gebracht haben solltest, die Vorstellung von einem Knast kommt mir auch nicht soviel düsterer vor.

Und den Reset-Knopf drücken, das kannst du immer noch.

17.04.2020 08:27 • #33


unbel-Leberwurst
Zitat von Papillon7:

Das haben wir schon versucht. Es fühlte sich aber unnatürlich an. Ich möchte mal alleine verreisen. Ich bin sowieso sehr gerne alleine. Ich würde am liebsten mein Leben nochmal neu starten. Einfach den Resetknopf drücken. Mich und meinen Körper anders behandeln. Mich selbst mehr lieben und sorgsamer mit mir umgehen. Ich habe mich selbst krank gemacht. Ja, ich sitze schon lange auf einem Stein und brüte. Und mein Mann füttert mich mit Körnern.


Also ich bin nun fast 26 Jahre mit meiner Frau zusammen. Sie ist Anfang des Jahres auch eine Woche alleine im Urlaub gewesen. Wo ist das Problem?
Ich plane ebenso für mich eine Radtour über mehrere Tage ohne meine Frau.

Und warum kannst du deinen Körper nicht auch jetzt schon anders behandeln?

17.04.2020 08:29 • #34


P
Ich habe gelernt, es jedem Recht zu machen. Nur mir selbst nicht. Ich habe mich immer für andere verbogen, solange bis ich zerbrach und krank wurde. Ich nehme schon lange Medikamente, die mir helfen, mein Leben auszuhalten. Für einen Neustart, von dem ich so gerne Träume, hätte ich vor 10 Jahren vielleicht noch Kraft gehabt. Heute bin ich dafür zu krank. Ich arbeite nur noch in TZ. Nach 3,5 Stunden bin ich so kaputt, das ich nur noch auf dem Sofa sitzen und TV glotzen kann. Wer würde mit so einer Frau schlafen wollen? Ich kann froh sein, das mein Mann noch bei mir ist. Ich bin die Kette an seinem Fuß und er ist mein Gefängniswärter.

Und eine Therapie habe ich gerade abgebrochen. Was will mir meine junge hübsche Therapeutin erzählen? Sie weiß nicht wie es ist nicht geliebt zu werden, einfach weil man nicht liebenswert ist.

17.04.2020 08:30 • #35


A
Unterm Strich hast du nur 2 Möglichkeiten: Entweder änderst du was und bekommst deinen behäbigen Hintern noch. Oder du lebst weiter ein Leben, wogegen jedes Geriatrie-Zentrum wie ein Abenteuerspielplatz erscheint. Dein Leben, deine Verantwortung.

17.04.2020 08:38 • x 2 #36


P
Nein eine Affäre hatte ich nicht. So würde ich das nicht nennen. Ich habe mich aber mal misbrauchen lassen und bin dem Mann anschließend sogar noch hinterher gerannt, weil ich diesen Misbrauch für Liebe hielt. Seitdem bin ich krank. Ich möchte dazu nicht mehr erzählen.

17.04.2020 08:39 • #37


A
Zitat von Papillon7:
Nein eine Affäre hatte ich nicht. So würde ich das nicht nennen. Ich habe mich aber mal misbrauchen lassen und bin dem Mann anschließend sogar noch hinterher gerannt, weil ich diesen Misbrauch für Liebe hielt. Seitdem bin ich krank. Ich möchte dazu nicht mehr erzählen.


Ok, dann bist du wohl auf einen Beznesser, Narzissten oder einfach einen Ar. reingefallen. Ja, passiert. Ist sch.., klar. Tut mir leid. Aber das Forum ist voll solcher Geschichten, bis zu einem gewissen Grad kennt das auf die Schnauze fallen auch jeder irgendwo, der mehr als 1-2 Beziehungen in seinem Leben hatte. Deswegen brütet man dann auch nicht zwangsläufig ein Leben lang in seinem selbsterschaffenen Gefängnis herum.

17.04.2020 08:43 • #38


unbel-Leberwurst
Zitat von Papillon7:
Nein eine Affäre hatte ich nicht. So würde ich das nicht nennen. Ich habe mich aber mal misbrauchen lassen und bin dem Mann anschließend sogar noch hinterher gerannt, weil ich diesen Misbrauch für Liebe hielt. Seitdem bin ich krank. Ich möchte dazu nicht mehr erzählen.


Wie wäre es denn, wenn du das erstmal therapeutisch aufarbeitest?

17.04.2020 08:46 • x 2 #39


P
Diesen Versuch habe ich gerade abgebrochen. Die Therapeutin riet mir zur Trennung. Ich fühlte mich dadurch unter Druck. Sie erzählte, ich könne doch nochmal neu starten. In welcher Welt lebt die? Ich bin 54 und krank und war immer schon ein Mauerblümchen. Ihre Lebenswelt hat mit meiner nichts zu tun.

17.04.2020 08:53 • #40


unbel-Leberwurst
Aber was hat denn der Missbrauch durch einen anderen Mann damit zu tun, dass du dich von deinem eigenen trennen sollst?

Und warum tust du so, als wenn mit 54 das Leben schon fast zu Ende wäre?
Statistisch gesehen hast du noch mehr als 30 Jahre. Mach was aus dem.

Mit oder ohne deinen Mann.
Vielleicht findet er sogar wieder Gefallen an dir, wenn du ein bisschen weniger Mauerblümchen bist.

17.04.2020 09:04 • #41


A
Schon schlimm, dass es weltweit nur eine einzige Therapeutin gibt. Stimmt, da kann man dann wohl nichts machen.

17.04.2020 09:05 • x 1 #42


P
Sie riet mir auch, mich von meinen Eltern loszusagen. Die sind ja längst schon tot. Aber wenn ich mich jetzt von ihnen lossage, weil ihre Erziehung mir nicht gut tat, was habe ich dann noch? Woraus soll ich Kraft schöpfen? Ich bin ja schon alleine auf der Welt. Soll ich jetzt auch noch meine Wurzeln kappen? Ich erwischte mich dabei, ihre Forderungen zu erfüllen. Nicht weil ich ihre Überzeugungen teile, sondern weil ich ihr gefallen wollte. Ich war schon wieder dabei, mich selbst zu verraten. Ich will mich aber nicht mehr verraten.

Sie wollte mich auch hypnotisieren und mich so beeinflussen. Ich will aber meinen Weg selbstbestimmt gehen. Egal wie lange ich noch auf diesem Stein brüte. Wenn ich mich entschließe, aufzustehen, wird es meine Entscheidung sein.

Habe gerade Bezness nachgelesen. Ich kannte das nicht. Ja so in etwa war es. Nur nicht im Ausland sondern hier an meinem Arbeitsplatz. Er war Ausländer und ich verwechselte sein Interesse an mir mit Liebe. Ich ließ mich ausnehmen und missbrauchen. Mein Mann weiß davon. Ich habe keinen Kontakt mehr zu diesem Mann. Aber auch heute, Jahre danach habe ich manchmal noch Sehnsucht. Obwohl er ein riesiges Arrschloch war. Seine Aufmerksamkeit tat mir so gut. Zum ersten mal überhaupt in meinem Leben fühlte ich mich geliebt und als Frau wahrgenommen. Und das war alles nur Lüge!

Und jetzt bin ich auch noch eine Ehebrecherin. Mein Mann ist eigentlich zu bedauern, nicht ich. Er wäre der Erlöste, wenn ich endlich ginge.

Natürlich gäbe es andere Therapeuten oder auch eine Klinik. Aber auch da würden andere mir erzählen, was ich zu tun und wie ich zu denken habe. Ich will das aber nicht mehr. Ich will mein Leben alleine bestimmen. Und egal ob es schön oder sch. wird die nächsten Jahre. Es wird mein Leben und mein Weg sein. Und wie lange ich für den nächsten Schritt brauche, ist dann egal. Ich habe Zeit!

17.04.2020 09:10 • #43


A
Aber wenn dein Mann davon weiß und bei dir blieb, das Ganze Jahre her ist: Was hat das dann alles damit zu tun, mal einen Städtetrip zu machen? Was soll denn das? Was soll dir denn da heute noch um die Ohren fliegen? Und sich etwas von der Erziehung seiner Eltern zu distanzieren, schadet generell nicht. Die machen ja nie alles richtig.
Du kommst doch nur mit einer vorgeschützten Ausrede nach der anderen daher, um nur ja das Sofa nicht verlassen zu müssen. Ist ja auch ok, aber dann jammer doch nicht. Dann ist es ja das, was du willst. Oder gefällst du dir im Jammern? Manche ziehen ja auch aus dem Unglücklichsein ihre Lebensenergie und Existenzberechtigung.

17.04.2020 09:17 • x 1 #44


L
Zitat von Papillon7:
Aber auch da würden andere mir erzählen, was ich zu tun und wie ich zu denken habe. Ich will das aber nicht mehr. Ich will mein Leben alleine bestimmen

Entschuldige, wenn ich jetzt ganz direkt frage: warum hast Du Dich dann an ein Forum gewandt, wo auch nur jeder Dir sagt, was er/sie in Deiner Situation tun würde?
Ich versteh nicht ganz, wie wir Dir weiterhelfen sollen.
Für jeden Lösungsansatz bzw Vorschlag hast Du sofort mehrere Totschlagargumente, warum das nicht geht. Du sitzt im goldenen Käfig, träumst von Freiheit, erklärst aber wortreich, warum Du nicht zur geöffneten Käfigtür raus fliegen kannst.

17.04.2020 09:18 • x 5 #45


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