@Katharina74, nein, meine Beziehungserfahrungen sind sehr übersichtlich, dann aber auch sehr intensiv, das hast du richtig erkannt. Ich verliebe mich nicht leicht, im Gegenteil - ich war vorher lange Single, ohne jegliche Liebelei.
Mich beschäftigt weniger der Gedanke was ist Liebe oder ist das Liebe was ich empfinde, denn die Antwort ist ganz klar JA!
Vielmehr schlaflos bin ich darüber was genau liebe ich an jemanden? Ist es eine neue Person oder ist es etwas altes was ich auf eine Person projiziere? Und wenn letzteres, ist das dann fair? Heißt, sehe ich wirklich die Person die an meiner Seite ist oder sehe ich eine imaginäre Person die ich durch Phantasie und Erinnerung anders sehe. Die millionenfach zitierte rosa Brille... was ist das eigentlich wirklich?
Die durchgeknallten Hormone des verliebt seins? Der tolle S... am Anfang? Ja, alles stimmt, aber ist das so simpel? Ist es nicht vielmehr so, dass wir Traumbilder sehen? Papa-, Mamaideale? Oder die Helden unserer Jugend? In meinem Fall, sprich mit meiner Ex, habe ich mit Sicherheit ALLE Träume in mir in einer Person gesehen... unglaublich mich in diese (Trug?)Bilder in mir verliebt... um dann total enttäuscht zu sein, dass sie all das ja nicht ist, logisch nicht sein kann und schon gar nicht sein will. Sie hat mich genommen wie ich bin, ich nicht.... hmm, das ist mir noch nicht klar: Von wem habe ich mich eigentlich getrennt? Von meiner projizierten, erwünschten Phantasie oder von der echten Realität?
Ich weiß es nicht, aber nochmal, natürlich muss man die eigentliche Person lieben, aber wann kommt der Switch von Wunsch und Realität. Was genau ist dann der Trennungsschmerz über den wir hier reden überlagert? Klar, Eifersucht auf die neuen Dinge die im Leben unser ex'en passieren, nix neues, aber ist es vielleicht auch der Loslassschmerz in uns der nichts mit dem Ex zu tun hat? Bin ich von meiner Phantasie was meine Freundin sein soll in Blaupause gegenüber dem was sie tatsächlich in Realität ist enttäuscht? Enttäuscht - heißt doch nix anderes, das eine Täuschung beendet wurde. Aber was hat mich da getäuscht um bei diesem Begriff und Wortspiel zu bleiben? Das Wunschdenken oder die Realität? Ist es nicht so das beides seine Berechtigkeit hat aber der große Quatsch darin besteht beides, die Realität und die Phantasie in eine Person, in ein Beziehungskonzept zu sperren, zu pressen?
Ist das vielleicht der Trennungsschmerz - obwohl ich den ersten Schritt gemacht habe, die Beziehung auch schon lange damit belastet habe - das etwas in mir rational gegen irrational kämpft? Sagt mir mein Herz du liebst sie weil ich es tatsächlich tue und mein Hirn sagt trenn dich weil sie mit ihrer ganzen, wertvollen Persönlichkeit nicht einem dämlichen Wunschdenken entspricht? Habe ich mich getrennt oder hat sich meine Phantasie getrennt?
Okay, das ist jetzt abgehoben, aber mir wird immer klarer, dass nur ein kleiner, irrwitziger Wunschdenker getrennt hat und alles andere in mir nach der Person schreit, zu der ich mich noch so sehr hingezogen fühle die mich (vielleicht? hoffentlich?) auch noch will? Puh, muss Schluss machen, das war genug für heute....
27.05.2015 11:11 •
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