Das erste mal in meinem Leben echter Liebeskummer

E
Hallo zusammen,

Mit 26 erfahre ich das erste mal, was es heißt, echten Liebeskummer zu haben. Zwar habe ich schon einige Trennungen hinter mir, aber ich war grundsätzlich nur für eine kurze Zeit traurig, gleichzeitig aber immer erleichtert und habe mich auf die nächsten Abenteuer gefreut (mehr waren Beziehungen wirklich nie, selbst mehrjährige).

Nun aber erdrückt mich der Kummer und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.

Ich hatte etwa 2 Jahre lang eine lockere Beziehung, sie wir damals FWB genannt haben. Praktisch gesehen hatten wir aber eine Beziehung, waren beide verliebt und haben es durch fehlende Kommunikation durchtrieben. Irgendwann war ich frustriert und habe kalte Füße bekommen, wusste nicht, ob wir eine Zukunft haben und habe es deshalb beendet. Das ist jetzt ein Jahr her.

Vor etwa 6 Wochen haben wir angefangen, wieder etwas über whatsapp zu schreiben und vor etwa 3 Wochen hat es mich wie ein Schlag getroffen, ich war wieder verliebt und fühle es stärker als je zuvor. Ich weiß nicht, woher es mir einem Mal kam und verstehe es immer noch nicht, ich war sicher, über sie hinweg zu sein.

Leider hat sie immer wieder einen neuen in ihrem Leben angedeutet. Als sie jedoch immer offener wurde, Bilder geschickt hat, Sprachnachrichten und generell SEHR viel geschrieben hat (wir beide mehr als mir allen anderen), habe ich begonnen, mir Hoffnungen zu machen, habe gleichzeitig aber auch immer eine enorme Furcht gehabt und bin geschwankt zwischen ich breche den Kontakt ab und ich versuche es.

Im Endeffekt haben wir telefoniert und ich habe ihr von meinen Gefühlen erzählt, auch von meinen Gefühlen vor einem Jahr. Leider hat sie wirklich einen neuen, was aber wieder locker ist, mit dem sie glücklich ist. Das ganze läuft seit 4 Monaten. Sie sagte, dass sie keine Gefühle mehr für mich hat, allerdings wieder welche entwickeln könnte, wenn wir uns treffen würden, das aber auch nicht kann. Ich glaube ihr nicht, dass sie keine Gefühle mehr hat, dafür kenne ich sie zu gut, habe aber auch nicht dagegen geredet. Was die ganze Sache schwerer macht, ist dass sie auch sagte, dass sie mich vielleicht irgendwann mal, wenn sie wieder alleine ist, lieben könnte. Ich glaube, dass sich das schlimmer und gemeiner anhört, als sie es gemeint hat. Ich habe sie wahrscheinlich ziemlich überfahren und sie selbst hat auch sehr unter unserer Trennung gelitten und versucht, sich zu schützen und ihre Gefühle nicht einzugestehen, um nicht noch einmal verletzt zu werden.

Ich habe nicht versucht, sie zu überzeugen, ich kann sie nicht aus einer glücklichen Beziehung reißen und will, dass sie glücklich ist.

Ich bin (natürlich) davon überzeugt, dass sie mit mir glücklicher wäre. Wir passen einfach wirklich gut zusammen und hätten wir kommuniziert, bin ich mir sicher, dass es die Frau meines Lebens geworden wäre. Das macht es noch schwerer, ihre Entscheidung hinzunehmen.

Das Gespräch sollte unser letzter Kontakt sein, allerdings bin ich ein paar Stunden später schwach geworden und habe ihr noch einmal geschrieben. Dort hat sie noch einmal gesagt, dass sie Angst davor hätte, mich zu sehen, weil sie nicht wüsste, wie sie reagiert.

Das soll vorerst der letzte Kontakt sein und ich habe ein Treffen bei einem Freund abgesagt, bei dem wir uns nach einem Jahr das erste mal gesehen haben.


Dazu kommt, dass ich derzeit noch eine Beziehung habe. Aus verschiedenen Gründen bringe ich es nicht übers herz, mit ihr schluss zu machen, werde es aber definitiv im Laufe der nächsten 2 Wochen.

Nun geht es mir unglaublich schlecht, ich sehe meine aktuelle Freundin heute Abend wieder und verbringe das Wochenende bei dir und fühle mich dabei so unglaublich schlecht. Nur der Gedanke daran macht mich wahnsinnig und ich fühle mich, als könnte ich dadurch den Schmerz noch viel schlechter verarbeiten.

Ich kann mich nicht konzentrieren, die Arbeit fällt mir schwer, ich kann nicht essen, nicht schlafen, jede Nacht träume ich von Frau 1 und davon, dass sie einen anderen hat und fühle mich, als würde die Welt über mir zusammenbrechen.

Mein Leben lang habe ich gesagt und war fest davon überzeugt, dass ich kein Beziehungstyp bin, nun wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine Beziehung, ich will sie in den Arm nehmen, küssen, mit ihr einschlafen, mit ihr aufwachen, mit ihr wegfahren und meiner Familie vorstellen und einfach alles mit ihr machen. Und das erste mal kann ich es nicht.

Ich weiß nicht, was ich tun soll und fühle mich, als gäbe es niemals eine Lösung. Ich will keine andere, ich will mich nicht ablenken, und ich dennoch will über sie hinweg kommen. Ich will auf der andern Seite, dass sie zu mir zurückkommt und ich einfach glücklich mit ihr sein kann. Normalerweise bin ich ein extrem kälter Mensch, zeige wenig Gefühle und fühle wenig Gefühle und die, die ich habe, kann ich schnell verdrängen. Eine solche Situation überfordert mich, erdrückt mich. Meine Brust schmerzt unglaublich und ich kann einfach nicht mehr glücklich sein.

Ich weiß nicht einmal, was ich mit diesem Post bezwecken möchte. Wahrscheinlich gibt es keine zufriedenstellende Lösung, aber ich bedanke mich dafür, dass ihr meine Sorgen lest und ich die Möglichkeit habe, meine inneres auszudrücken.

Viele Grüße

02.06.2017 15:11 • #1


K
Ich muss zugeben, ich habe aufgehört weiterzulesen, als der Absatz mit dem Telefonat und den Was-wäre-wenn-Ausführungen kam.

Ihr verhandelt über Gefühle. Vielleicht habe ich welche, wenn .. Das ist Blödsinn. Das hat allenfalls etwas mit dem Nicht-allein-sein-Wollen-oder-Können oder - wie Du ja auch schon schreibst- mit Abenteuern zu tun. Über Gefühle kann man nicht verhandeln. Man hat oder hat sie nicht. Fertig.

Trefft Euch oder nicht. Auch fertig.

02.06.2017 17:48 • #2


E
Danke für die Antwort. Allerdings denke ich, dass Gefühle eben nicht alles sind. Es kann Gründe geben, die trotz Gefühlen gegen eine Beziehung sprechen.

02.06.2017 17:51 • #3




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