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Das Ende der Ehe nach kurzer Zeit

F
Hallo zusammen, ich habe bereits einen Thread geschrieben über die Zeit, in der mein Mann sich nicht sicher war, ob er unsere Ehe noch weiterführen kann und möchte. Vor zwei Tagen hat er sich entschieden - gegen ein Leben mit mir. Als er es beendet hat, war er abgeklärt und emotionslos, hat mir für alles die Schuld gegeben und gesagt, dass ich in seinem Leben keinen Platz mehr habe, seine Gefühle für mich tot sind und er endlich wieder glücklich sein will. Gestern Abend hat er noch einmal das Gespräch gesucht. Er war immer noch gefasst, aber nicht mehr kalt. Er sagte, dass es in seinen letzten Beziehungen so war, dass er Schluss gemacht hat und dann war es ihm egal. Das sei bei uns nicht so. Es würde ihm auch schwer fallen und er habe auch noch nicht abgeschlossen, würde sich viele Gedanken machen. Ich sagte ihm, dass ich die Hoffnung habe, dass wir uns irgendwann wieder annähern können und zählte ihm auf, was mir alles bewusst geworden ist und was ich ändern würde. Er sagte, dass die Erkenntnis leider zu spät kommt, er nicht glaubt, dass sich dauerhaft etwas ändern würde und er nicht weiß, was vielleicht in ein paar Monaten sein wird. Doch im Moment ist er am Ende seiner Kräfte, muss wieder zu sich selbst finden. Er hat gesagt, dass er eine innerliche Sperre errichtet hat, um sich selbst zu schützen, weil er das alles nicht nochmal durchsteht.

Nun sitze ich hier in unserer gemeinsamen Wohnung, kann nicht schlafen, nicht aufstehen, nicht einmal weinen. Ich hoffe so sehr, dass er nicht abschließen kann, seine Entscheidung anzweifelt und irgendwann einen Neuanfang möchte. Doch in eineinhalb Wochen werde ich ausziehen, zurück in meine Heimat und muss irgendwie weitermachen. Dann wird er wahrscheinlich ziemlich schnell alles hinter sich lassen und abschließen. So sehr mein Kopf auch versucht es mir einzureden - ich kann nicht aufhören zu hoffen. Ich bin wie gelähmt.

01.02.2018 09:06 • x 4 #1


S
Also für was gibt er dir dann die Schuld? Du warst doch die mit den Ausrastern oder?

Und zurück in die Heimat? Wohin?

01.02.2018 09:13 • #2


A


Das Ende der Ehe nach kurzer Zeit

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C
Liebe Fee
Zuerst einmal, fühl dich gedrückt
Du bist nicht allein hier
Deine Lähmung ist sehr verständlich, lass dieses Gefühl zu, es ist ein schlimmes Gefühl, aber grade bist du in Schockstarre und musst da durch
Ich verspreche dir, es wird besser
Es sind jetzt Phasen die auf dich zukommen, aber auch das lässt sich bewältigen
Zu deiner Ehe, ich weiß nicht genau, was der Grund ist dass er geht
Vll magst du mehr erzählen
Prinzipiell hat dein Mann sich klar geäußert, dass es vorbei ist
Erzähl doch Mal
Lg

01.02.2018 09:18 • x 1 #3


Y
Zitat von Fee89:
Als er es beendet hat, war er abgeklärt und emotionslos, hat mir für alles die Schuld gegeben und gesagt, dass ich in seinem Leben keinen Platz mehr habe, seine Gefühle für mich tot sind und er endlich wieder glücklich sein will.


So etwas gesagt zu bekommen, muss man erst mal verdauen! Dem anderen den schwarzen Peter für sein unglückliches Leben zuzuschreiben finde ich reichlich unreflektiert und unsensibel. Egal was passiert und vorgefallen ist bei euch.
Letztlich bestätigst du meine Erfahrung, dass sich der wahre Charakter eines Menschen bei Trennungen zeigt. Die Größe, Einsicht und Herzensbildung zu haben, sich gegenseitig einzugestehen, dass Beziehungen auch enden können, ohne dass von Schuld gesprochen wird, hat was mit Persönlichkeit zu tun, die deinem Ex ganz offensichtlich fehlt.

Deine Lähmung kann echt nachvollziehen , zu solchen Sprüchen muss man erst mal eine Haltung entwickeln!
Das braucht was Zeit.

01.02.2018 09:20 • x 5 #4


H
Ach liebe Fee, ich verstehe Dich so gut.

Die Taubheit wird vergehen und dann wirst Du Dich erstmal sammeln müssen, mit allem was so auf Dich zu kommt.

Das Du umziehst ist jetzt erstmal anstrengend für Dich, aber es hält Dich auch auf Trab und Du musst nicht in der gemeinsamen Wohnung sitzen in der Dich alles an Euch erinnert. Und Du bist gezwungen ein bißchen in Aktion zu treten.
Man kann mehr als man glaubt wenn es soweit ist.

Fühl Dich gedrückt.

01.02.2018 09:22 • x 1 #5


T
Zitat von Fee89:
Er hat gesagt, dass er eine innerliche Sperre errichtet hat, um sich selbst zu schützen, weil er das alles nicht nochmal durchsteht.


Fee, das ihn Teile der Beziehung sehr belastet haben, ist nicht von der Hand zu weisen. Jetzt hat er innerlich dicht gemacht, er hat zu gemacht und sieht gerade nur die schweren Momente, die Momente, die ihn verzweifeln lassen haben, die ihm die Kraft geraubt haben. Die schönen gemeinsamen unbeschwerten Momente wischt er weg.
Du hast selbst geschrieben, dass du nicht einfach warst, dass der Kinderwunsch das Leben mehr bestimmte, das die Zeit nicht einfach war. Hattet ihr in dieser schwierigen Zeit auch Momente, die schön waren, die lustig waren, die unbeschwert waren?

01.02.2018 09:24 • x 1 #6


B
Keine Infos aber so was ist natürlich immer schwer, deswegen sollte man sich sicher sein wenn man heiratet, kenne viele die nach der Ehe von einmal anfangen zu spinnen weil Sie echt geglaubt haben es würde sich was verändern

Die Wahrheit ist, nichts verändern hilft nix, also muss man auch in einer Ehe an sich arbeiten und nicht nur glauben es kann ewig so weiter laufen. Ich habe einen Freund, der hat nach 10 Jahren geheiratet, jetzt nach 8 Monaten Ehe ist er wieder Single und hat eine kostspielige Scheidung vor sich

Das ist genau so mit Kindern bekommen, wer denkt das Kinder das Leben bereichern in dieser Hinsicht, der ist schief gewickelt denn ein Kind bedeutet stress und braucht die Zeit die ein kriselndes Paar eigentlich für sich bräuchte. Viele vergessen in einer Ehe auch einfach mal an sich zu denken, sie klammern zu sehr und glauben der Partner sei Ihr Leben aber im Endeffekt soll der Partner nur das Leben bereichern und nicht das eigene Leben sein

Jeder sollte seine Hobbys haben, jeder sollte Zeit für sich haben, aber auch gleichzeitig muss die gemeinsame Zeit genutzt werden um voll da zu sein für den Partner und das bekommen viele nicht hin. 30 zu 20 zu 50% sollte das Leben aufgeteilt werden, ich finde das ist eine gute Rechnung, natürlich ist das alles nur Theorie aber wer das beherzigt weiß auch das er eine glückliche Beziehung führen kann

30% sollten für Freunde, Familie, Arbeit usw... da sein, 20% nur für dich und die 50% für den Partner, wer das einhalten kann, führt in meinen Augen eine perfekte Ehe, natürlich nur wenn man jetzt alle Umstände und äußerlichen Einwirkungen mal weglässt, denn mir ist sehr wohl klar das man nicht alles planen kann aber man kann sich selbst Ziele setzen und deswegen ist es wichtig einen Partner zu haben der die gleichen Ziele verfolgt

Ich wünsche dir viel Glück und schau ab jetzt nur auf dich, dein Mann kommt nur zurück wenn er sieht wie gut das Leben ohne Ihn meisterst.

01.02.2018 09:25 • x 1 #7


F
Vielen Dank für eure Antworten. Dieser Zustand ist gerade unerträglich. Ihm werden heute zwei Zähne gezogen und dann ist er erstmal krank geschrieben, also die ganze Zeit Zuhause und ich habe hier auch niemanden, zu dem ich kann bis meine Eltern wieder zurück sind. Auf der anderen Seite will ich hier auch gar nicht weg, weil er so wenigstens noch irgendwie da ist.

Ich hatte in unserer Beziehung sehr früh eine Fehlgeburt. Die Schwangerschaft war nicht geplant, aber wir waren glücklich darüber. Nach diesem Verlust stand für uns beide fest, dass wir ein Kind möchten, doch es hat nicht geklappt und so folgten unzählige Hormontherapien bis hin zur künstlichen Befruchtung. Die Hormone haben mich stark belastet. Ich war ständig gereizt, frustriert und bin schnell ausgerastet. Ich war mit allem unzufrieden und habe ihm für alles die Schuld gegeben, für meine ganze Unzufriedenheit. Natürlich war das falsch. Es war wie ein Strudel. Es war nicht permanent alles schlecht, wir hatten immer auch sehr schöne Momente. An denen hab ich festgehalten. Anfang Januar haben wir beschlossen, dass wir die Behandlung unterbrechen, wenn der nächste Versuch auch nicht klappt. Doch da war es für meinen Mann schon zu spät.

Er hat immer alles in sich hinein gefressen. Klar haben wir beide nach jedem Streit gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, doch nie kam es für mich infrage, dass ein Ende unserer Beziehung im Raum stehen könnte. Wir haben uns vertragen und alles war wieder in Ordnung. Er hat mir nie direkt gesagt, dass er das Gefühl hat nicht mehr er selbst sein zu können oder dass er bezweifelt, dass wir das alles schaffen können. Er hat mich in dem Glauben gelassen, dass er so empfindet wie ich.

Ja, ich habe oft gesagt, dass ich nicht mehr so ausrasten werde und dann ist es doch wieder passiert. Doch auch ich hatte mir von ihm gewünscht, dass er etwas mehr Mitgefühl zeigt, wenn ich z. B. Probleme in der Arbeit hatte und er nicht immer nur rational darauf reagiert. Das ging dann auch nur ein paar Tage gut und dann war es doch wieder wie vorher. Er hatte mir auch oft versprochen aufzuhören so viel Geld zu verspielen. Zuletzt Anfang Dezember nach der ersten künstlichen Befruchtung. Er sagte diese Erfahrung dabei zu sein habe sein Leben verändert und er sei unbeschreiblich glücklich. Doch nur wenige Tage später hatte er wieder gespielt.

Im Oktober/November während der Behandlungspause waren wir so glücklich wie lange nicht. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht und es war wunderschön. Wie hätte ich da damit rechnen sollen, dass es in ihm so aussieht?

Ich hätte nicht immer so schlimm ausrasten dürfen und er hätte mir viel deutlicher sagen müssen wie es in ihm aussieht.

Nun kann er nicht mehr und sieht nur noch das Schlechte. Davon will er sich befreien. Und ich wünsche mir nur, dass er irgendwann merkt, dass er mich doch noch liebt und uns die Chance gibt neu anzufangen, damit ich ihm zeigen kann was für ein unglaublich toller Mann er ist.

01.02.2018 10:06 • #8


T
Fee, Hormone verändern nun mal den Gemütszustand. Das sollte auch deinem Mann bewusst sein. Natürlich ist das Wissen darum die eine Sache, das Aushalten der Gefühlsschwankungen eine andere. Ich denke, er hat es eurem Kinderwunsch und eurer Liebe wegen ausgehalten und dieses Stopp, nicht weiter so immer wieder verschoben und zwar solange verschoben, bis die Liebe tief begraben lag und er nicht mehr konnte.
Klar, dass er nach dieser Entscheidung nur das Schlechte sieht, weil es ihn lange begleitet hat, vor allem in seinen Gedanken. Wenn er zur Ruhe kommt, für sich seine Gedanken sortiert hat, sich wieder seiner selbst bewusst wird, wird er die Fehler auch bei sich sehen, wird das Gute eurer Zeit wieder erkennen. Aber das ist ein Prozess, den man nicht beschleunigen kann.

01.02.2018 10:15 • x 1 #9


M
Zitat von Fee89:
Und ich wünsche mir nur, dass er irgendwann merkt, dass er mich doch noch liebt und uns die Chance gibt neu anzufangen, damit ich ihm zeigen kann was für ein unglaublich toller Mann er ist.

Das er toll ist, weiß er schon, dafür braucht er dich nicht
Und Du brauchst ihn nicht für dein Seelenheil, weil das von dir selbst kommt

Wir wissen nur, das du Ausraster hast, nicht warum oder wie sich das äußert. Nimm das mal in Angriff, statt die Er liebt mich doch noch Platte aufzulegen

01.02.2018 10:15 • #10


Drops07
Zitat von Fee89:
Ich hätte nicht immer so schlimm ausrasten dürfen und er hätte mir viel deutlicher sagen müssen wie es in ihm aussieht.


Ich habe Deinen anderen Thread nicht gelesen, nur gegen diese Ausraster solltest Du etwas unternehmen, für Dich. Und schiebe diese nicht auf irgendwelche Hormone oder sonst etwas, klar können solche Behandlungen Stimmungsschwankungen auslösen usw. jedoch sollte sich da jeder Mensch im Griff haben wenn es übers Maß hinaus schießt.

Und vielleicht, aber nur vielleicht, erkennt Dein Mann dies sogar wenn Du Beispielsweise eine Therapie machst und fasst dann wieder die Hoffnung, das es doch anders funktionieren könnte. Sollte jetzt jedoch nicht das Ziel sein, Fordergründig solltest Du es für Dich in Angriff nehmen.

Übrigens, er MUSS nicht sagen wie es in ihm ausschaut, denn das Ausrasten nicht gerade Liebe erzeugt sollte Dir klar sein und da Bedarf es keiner Ansprache des anderen, wenn Du es selber erkannt hast hättest da viel eher die Notbremse ziehen sollen.

Das er Dir nun an allem die Schuld gibt, ok nicht schön jedoch vermutlich sein Eigenschutz um nicht Schwach zu werden. Einfach wird es für ihn auch nicht sein vermutlich.

01.02.2018 10:24 • x 1 #11


F
Vor der Hormonbehandlung bin ich nie so ausgerastet und hab geschrien, Vorwürfe gemacht, provoziert. Temperamentvoll war ich schon immer, aber nicht so. Ich hätte die Notbremse ziehen müssen, aber der Wunsch nach einem Kind war so groß, dass ich dachte wir schaffen das und dann wird alles wieder gut. So wie er auch, nur dass er irgendwann nicht mehr daran geglaubt hat ohne es mir zu sagen.

Ich werde nie wieder zulassen, dass mich etwas so verändert und ich dabei alles andere aus dem Blick verliere. Ich wünschte ich hätte es ihm beweisen können, jetzt wo es mir so klar ist.

01.02.2018 10:39 • #12


Drops07
Zitat von Fee89:
Ich wünschte ich hätte es ihm beweisen können


Was spricht dagegen es zu beweisen? Was hindert Dich daran genau JETZT damit zu beginnen? Wäre dies nur eine Option wenn er bei Dir bleibt? Ich denke so läuft das nicht, an der Stelle musst Du erst einmal arg in Vorleistung gehen, denn sein Vertrauen, das Du dies eben in Griff bekommst scheint doch arg beschädigt, da helfen keine klugen Worte sondern da zählen nur Taten.

Du solltest eben lernen, Deine Emotionen, ob nun mit oder ohne Hormone, zügeln zu können. Dabei kann die eine Therapie ungemein helfen in solchen Situationen andere Mittel und Wege zu finden als schreien und ausrasten.

01.02.2018 10:50 • x 1 #13


M
Fee,mal ehrlich,was soll er sagen,wenn Du ausrastest?Soll er auch ausrasten?Ich denke,er wird was gesagt haben,in welcher Art auch immer.Weil schweigend nimmt das keiner hin.Das hast Du aber in der ganzen Ausrasterei vielleicht gar nicht mitbekommen.Er zieht sich im Laufe der Zeit immer mehr in sich zurück;versucht es gar nicht mehr,weil er das Ergebnis wahrscheinlich schon x mal erlebt hat,hört dann wirklich nicht mehr hin,genervt von den ständigen Wiederholungen-so in der Richtung kann ich mir das vorstellen.Und ja,Hormonbehandlungen zur künstlichen Befruchtung sind ein hartes Brett,vor allem wenn man psychisch labil scheint

01.02.2018 11:03 • #14


F
@Drops07 Sobald ich wieder bei meinen Eltern wohne werde ich mich um einen neuen Therapieplatz bemühen. Leider ist das nicht so einfach, da ich nach meiner Fehlgeburt bereits eine Therapie beantragt hatte. Als es mir besser ging bin ich nicht mehr hin gegangen und der Anspruch ist verfallen. Das hat mir der Therapeut hier vor drei Wochen erklärt.

Leider wird mein Noch-Mann es dann ja gar nicht mehr mitbekommen. Und selbst wenn. Ob er sich dann nicht schon vollkommen von mir gelöst haben wird? Mein Wunsch war es ja, die Ehe nicht gleich komplett aufzugeben, sondern erst einmal nur Abstand zu haben. Mein Mann sagt aber, dass er sich innerlich gegen alles sperrt, weil er nicht mehr kann und er nicht weiß, ob er es überhaupt irgendwann noch einmal will, weil so viel passiert ist.

@maenneken Ja, so wird es wohl gewesen sein. Ich hab alles ganz anders wahrgenommen als er. Auch ich habe ihm oft gesagt, dass er aufhören muss alles zu verspielen, weil ich das so nicht mehr kann. Trotzdem hätte ich dabei doch nie an eine Trennung gedacht.

01.02.2018 11:07 • #15


A


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