@mcteapot
Ja, mein Körper hat gesehen, was ich nicht sehen wollte oder konnte. Also funktioniert er ja eigentlich doch ganz gut
Na, ob das mit dem einen Jahr so hinhaut. Aber wer weiß, vielleicht finde ich wirklich noch das große Glück und alles wird irgendwann gut und dann weiß ich, dass es so wirklich besser war. Also, irgendwie weiß ich das ja jetzt schon, aber... du weißt schon... Diese Kopf und Herz Sache immer.
@juliet
Vielen vielen Dank für deinen tollen Beitrag. Er hat mir wirklich Mut gemacht und mir ein wenig von meinem Selbstbewusstsein wiedergegeben, denn ja, ich habe seit der Trennung tatsächlich schon viel in Angriff genommen und mich um Dinge gekümmert, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich in dieser Situation dazu in der Lage wäre.
Die Zeilen, die du geschrieben hast, dass das im Endeffekt nicht allzu viel mit mir zu tun hat, sondern ein Großteil seines Verhaltens seiner Sucht geschuldet ist, hat mich wirklich aufgebaut. Es tut gut, so etwas zu hören. Auch wie du beschrieben hast, was in ihm vor sich geht, finde ich sehr hilfreich, vor allem, dass seine Gefühle von der Sucht verdeckt sind und ich ihm nicht egal bin.
Und es stimmt, ein Süchtiger kann sich nur selbst helfen. Er ist zwar nur deshalb überhaupt zu einem Therapeuten, weil ich so fertig war, dass ich gesagt habe, dass ich nicht weiß wie lange ich es noch aushalten kann, aber ob und in welcher Weise er die Therapie durchzieht liegt allein in seiner Hand. Er hat erkannt, dass er ein Problem hat, aber bisher konnte er sich immer irgendwie heraus winden, sodass ihm kein größerer Schaden dadurch entstanden ist, also zumindest aus seiner Sicht. Ich sehe das natürlich anders, denn er hat unser gesamtes Erspartes verspielt, sodass ich jetzt mit nichts da stehe. Es war für mich immer unbegreiflich wie ihm unsere Existenz so egal sein konnte. Als es kalt wurde musste ich noch mit Sneakers herum laufen, weil kein Geld für Winterschuhe da war. Das Ende vom Lied war dann, dass meine Mama mir einen Gutschein geschickt hat, von dem ich mir warme Schuhe kaufen konnte. Dass ihm das alles nicht wichtiger war als Geld zu verspielen ist für mich einfach nicht nachvollziehbar und es hat jedes Mal schrecklich weh getan.
Ich muss versuchen meinen eigenen Weg zu finden - ohne ihn. Ich verurteile ihn nicht, weil ich weiß, dass es eine Krankheit ist und ich wünsche ihm, dass er einen Weg aus der Sucht findet und glücklich wird. Ich muss akzeptieren, dass ich ihm dabei nicht helfen kann und er meine Hilfe auch nicht will. Nächste Woche werde ich einen Beratungstermin bei einem Sozialverband in meiner neuen/alten Heimat ausmachen, um mich über Trennungsunterhalt, Schulden nach der Trennung etc. zu informieren. Ich habe gesehen, dass dort auch verschiedene Selbsthilfegruppen angeboten werden und werde mich bei dem Termin auch hierzu beraten lassen.
@rala
Ich bin unendlich froh, wenn der Moment des Abschieds vorbei ist und ich auf der Autobahn bin. Dann geht es Richtung neues Leben. Fühlt sich alles noch so unwirklich an, wenn ich mir vorstelle, dass ich wieder bei meinen Eltern wohne, einen neuen Job beginnen werde (den hoffentlich bald finde) und mir dann eine neue Wohnung suchen werde usw. Es ist manchmal als würde ich von jemandem erzählen und nicht von mir selbst sprechen. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden, dieses Forum tut mir so gut und ich werde euch mit Sicherheit noch oft brauchen.