Das Ende einer Affäre

Flughexe, ich kann Dich verstehen ... aber vielleicht brauchst Du einfach mehr Freunde?! Das war das erste, worum ich mich nach der Trennung von meinem Ex-Mann gekümmert habe. Zum Glück hatte ich viele Freundschaften während der Ehe gepflegt und behalten. Jeder einzelne war in dieser Zeit extrem wertvoll für mich. Und danach (während meiner Affäre) habe ich weitere Freundschaftsbande geknüpft, über die ich sehr glücklich bin. Hätte ich mich direkt in eine neue Beziehung gestürzt, hätte ich das sicherlich nicht getan und mich zu sehr auf den neuen Mann gestützt. Daher bin ich im Nachhinein froh, dass es nur eine Affäre war

wir sind jetzt aber nicht mehr die andere frau, sondern ich/du und auf dem weg, mich/dich zu leben...

das ist jetzt erstmal traurig und schmerzhaft, aber du weisst doch genau, warum du es beendet hast...

sonntagabendblues...

Einsam bleiben wir doch nur, wenn wir die andere Frau bleiben.
Jetzt steht uns doch wieder alles offen, auch wenn sichs nicht gleich umsetzen lässt.
Ich hab jetzt auch ein Jahr lang mein zerstörtes Leben neu sortiert...hab mich dabei auch ganz bewusst isoliert, weil ich alle Kraft dafür gebraucht habe.
So langsam strecke ich meine Fühler wieder in die Welt...heute hatte ich Beispielsweise die Hütte voll, hab dafür den halben Tag gekocht...
Mir fällt so mehr und mehr auf, was ich alles nicht mehr gemacht habe als die andere Frau, was vorher selbstverständlich war. Nicht, weil ich im Wartemodus war, sondern weil dieser Mist meine ganze Energie verbraucht hat.

Hier wo ich lebe, habe ich nicht viele Freunde. Eigentlich gar keine. Meine Freunde leben alle ziemlich weit weg. Entweder in meiner Heimatstadt, dass sind dann mal 450 km die uns trennen. Die andere lebe 80 km weit weg. Da fahren wir meistens immer nur am Wochenende hin.

Und dann war es das auch schon ...
Der Zwerg hat heute bei mir im Bett geschlafen, entsprechend ausgeruht bin ich... nämlich gar nicht.
Ich habe über fb versucht ein paar alte Freundschaften aufzufrischen. Morgen kommt eine Freundin, die jetzt einen 3,5 jährigen Sohn hat und mit der ich in die Berufsschule gegangen bin. Sie ist auch seit ein paar Monaten Alleinerziehend.Sie kommt morgen zum Frühstücken, mal sehen wie es wird ...

Aber ansonsten, ist es schon eher anstrengend Freundschaften neu zu rekrutieren. Da der Freundeskreis den wir hier hatten, i.d.R. Freundschaften von meinem Ehemann waren oder sind. Und die sich entsprechend entschieden haben, mit meinem Ehemann befreundet zu bleiben ...

Und auf einseitige Geschichte, die gar aus Mitleid kommen, habe ich keine Kraft und keine Lust ...

So und nun ist der Kaffee getrunken, und ich beginne meinen Alltag ...
Einkaufen, gesaugt muss werden, die Betten brauchen einen neuen Bezug und heute um 15 h muss ich zur Gyn. Davor graust es mir am Meisten ...

Super, mit der Verabredung...
Ein erster Schritt!

Es ist schwierig, wieder ins Leben zu finden.
Schön, im Forum ist immer jemand, der einen ermutigt.

Alles Gute für den Arztbesuch heute!

druecker fuer die gyn.

neue freundschaften dauern lange...nicht aufgeben...weiter versuchen...zumindest gibt es sprachlich nicht sooooo viele missverstaendnisse

Zitat von Flughexe:

Hier wo ich lebe, habe ich nicht viele Freunde. Eigentlich gar keine. Meine Freunde leben alle ziemlich weit weg. Entweder in meiner Heimatstadt, dass sind dann mal 450 km die uns trennen. Die andere lebe 80 km weit weg. Da fahren wir meistens immer nur am Wochenende hin.

Ich kenne das, Flughexe. Meine Freunde leben auch sehr verteilt in Deutschland inzwischen, trotzdem halten wir noch Kontakt (ist ja heutzutage auch einfach, dank FB, WA und Co) und sehen uns alle paar Wochen/Monate mal. Aber wenn Not am Mann ist, kann ich immer auf sie zählen, und sie natürlich auch auf mich. Man vergisst auch oft in einer langen Beziehung/Ehe, Freundschaften wirklich zu pflegen. Das lernt man dann erst wieder, wenn man Single ist. Und zwar richtiger Single, keine Affäre Damit macht man sich nämlich nur selber was vor - dass man gar nicht alleine ist, schon gar nicht einsam, weil da gibt es ja jemanden ... es ist letztlich nur eine Flucht. Vor sich selbst, vor der Realität, vor den eigenen Ängsten, vor der Einsamkeit.

Nur - die gelegentlichen Einsamkeitsgefühle sind normal, die hat jeder Mensch (nicht nur Singles - ich habe mich während meiner Ehe auch sehr häufig sehr einsam gefühlt, und ich habe für mich festgestellt, dass sich Einsamkeit erst dann wirklich schrecklich anfühlt, wenn man mit jemandem zusammen ist, neben dem man sich einsam fühlt. Das gilt zu 150% für Affären, denn darin fühlt man sich ja doch immer wieder zwischendurch einsamer, als man es eigentlich ist, und so verbindet man nach dem Ende einer Affäre diese Einsamkeitsgefühle mit etwas ganz schrecklichem, und das macht es so schwer).

Man kann aber lernen, damit umzugehen und auch diese Einsamkeitsgefühle als Gefühle einfach hinnehmen und sie kommen - und wieder gehen - lassen. Mir hilft es, wenn ich sie einfach auslebe. Ich setze mich dann auch schon mal hin und heule. Oder, wenn ich das nicht will, gehe ich raus und gehe spazieren im Wald oder laufen. Da fühle ich mich nie einsam. Oder ich lese ein Buch. Oder ich meditiere. Mache Yoga. Sport. Spiele Klavier. Danach geht es mir sofort besser.

Irgendwie fühlt sich alles schwer und traurig an .. draußen grau in grau und kalt ... innendrinne irgendwie alles durcheinander - bäh und kein Bock auf gar nichts ...

Genau so geht es mir, Flughexe...

V.a traurig und schwer.. kein Gefühl, es könnte je wieder schön sein...
Das Wetter tut ein Übriges..

Den Rest der Woche habe ich ganz gut überstanden. Ich hatte zwar jetzt eine Woche Urlaub, aber es waren soviel Termine, dass ich irgendwie alles andere bin als erholt ...

Nun ist endlich Wochenende, das Kind geht morgen Mittag für eine Woche zum Vater. Ich hoffe, dass ich dann wenigstens nach der Arbeit etwas abschalten kann ...

hast du denn schon plaene fuer die woche, die dein sohn nicht da ist?

hier ist es auch grau in grau und kalt...und ich bin nur in strickjacke und decke eingewickelt...der waermste platz ist die kueche...finden leider die muecken auch...

Jetzt hatte ich eine Woche Urlaub und ich bin überhaupt nicht erholt und weiß gar nicht wie ich die Zeit bis Januar durchhalten soll. Da ist dann die OP und ich werde 2 Wochen krankgeschrieben sein. Mit meinen Kräften bin ich am Ende. Von meinem Bekannten, von dem ich im Eingang geschrieben habe, ist gestern der Papa gestorbene. Das Wochenende war sehr traurig und turbulent ... ich war da und hab versucht Trost zu spenden. Es ging einfach alles viel zu schnell ... multiples Organversagen - da kann man nichts mehr machen ...

Und jetzt gehe ich gleich ins Büro. Heute erwartete mich ein langer Arbeitstag. Da ich bis morgen alle Abrechnungen für alle Mandaten gemacht haben muss ... ich hoffe, dass mich die Arbeit etwas stützt und mir den gewohnten Alltag zurück bringt und mir so auch wieder schlafreiche Nächte bringt ...

Liebe Flughexe!
Ich kann gerade genau nachfühlen, wie es dir geht...
Ich wünsche dir SEHR, dass du in der Arbeit heute Ablenkung findest.
Ich selbst habe 3 Wochen Urlaub gehabt und denke, ich brauche Urlaub...

Fühle dich gedrückt!

Hey Hexchen,
Pass gut auf dich auf. Mit einem gebrochen Bein ist man nicht belastbar. Mit einer verletzten Seele auch nicht.

Wo könntest du dich noch entlasten?
Kannst du das mit deinem Hausarzt besprechen?

Diese Woche war arbeitstechnisch schon sehr, sehr anstrengend.
Es gab noch mal einen bösen Wortabschlag und er verabschiedete sich mit dem Satz: Leb wohl!
Ich hoffe er meint es auch so.

Ich war so fertig, dass ich meinen Hausarzt alles unter Tränen erzählt habe.
Dieser hat gesagt, wenn er keine Ruhe gibt, ist er gerne bereit, diesem AM mal eine gepfefferte Mail zu schreiben unter Androhung seine Frau zu involvieren, wenn er keine Ruhe gibt. Das wiederum fand ich super nett.

Seit drei Tagen ist nun endgültig Ruhe.
Ich hoffe inständig es bleibt dabei. Dieses ständige Kontakt haben, nervt einfach nur noch an. Und ich will nicht: FREUNDE BLEIBEN; weil ich SEIN Herz berührt habe. Mittlerweile nervt der Mensch nur noch und ich kann rückblickend nichts mehr finde, was mich zu ihm gezogen hat ... traurig sehr, sehr traurig ...

Dafür entwickeln sich andere Kontakte umso schöner und ich bin nicht mehr gar so alleine. Von meinem Pferdefreund ist letzten Sonntag der Papa verstorben und heute war die Beerdigung. Ich war viel bei ihm und habe ihm viel geholfen. Und wenn es einfach nur ein gekochtes Essen, ein Kaffee oder Tee kochen war.

Innerlich bin ich aber sehr gefasst. Aber körperlich einfach müde und freue mich darauf, morgen und übermorgen ausschlafen zu dürfen ...

Und es geht mir OHNE IHN SEHR; SEHR GUT !