Das Ende der Beziehung mit einem Egoisten / 9 Jahre

Guten Tag ihr Lieben,

einige kennen mich, ich bin ja eigentlich bereits seit 2014 angemeldet und habe zu meiner damaligen Beziehung immer wieder Themen eröffnet.

Mein Ex schrieb mir oft fremd, flüchtete sogar ein paarmal zu Frauen die er online kennen gelernt hatte, es gab kaum noch Intimitäten usw. das ganze Theater habe ich neun Jahre mitgemacht.

Letztes Jahr habe ich sogar noch mit dem Deppen ein Haus gekauft in der Hoffnung das es uns zusammen schweisst. Ein halbes Jahr haben wir drin gewohnt, uns hoch verschuldet, alles umgebaut usw. Bis ich vor fast genau einem Jahr einfach nicht mehr konnte und mich in eine Tagesklinik hab einweisen müssen. Ich konnte weder arbeiten gehen, noch mich mit Menschen treffen, bekam eine soziale Phonie, Angstzustände, Panikattacken und mir fehlte einfach alles was mich einmal ausgemacht hat.

Im Oktober habe ich mich an in eine Tagesklinik einweisen lassen und gelernt, wieder nach mir selbst zu schauen und mir selbst zu vertrauen. Erst wollte er mich unterstützen, aber als er gemerkt hat das ich mich verändere, nicht mehr alles mit mir machen lasse fing er an mich wieder destabilisieren zu wollen. Mit kleinen Spitzen hat er versucht, meine Verlustangst zu triggern, wegen der ich all die Jahre diesen schlimmen Egoismus von seiner Seite ausgehalten habe.

Aber ich bin diesmal nicht darauf eingestiegen. Und er hat sich dann im Februar getrennt. Wohnte aber noch über mir im Haus. Verfiel in eine tiefe Depression, während ich mich allein um alles und unseren Sohn kümmern konnte, gerade auch erst aus der Klinik frisch entlassen.

Hielt sich immer wieder ein Hintertürchen auf, Zwang mir regelrecht seine Hilfe auf über die er sich all die Jahre identifizieren konnte und machte mir das Leben schwer als ich erklärte das wir getrennt seien und ich seine ungefragte Hilfe nicht mehr möchte und ich dies übergriffig finde.

Es dauerte fünf Wochen bis er eine Neue hatte und die Wunderheilung der Depression kam zum Einsatz. Um Wohnungen bemühte er sich in der Zeit nicht. Auch um sein Kind kümmerte er sich nicht. Als ich im April Kindesunterhalt beantragt habe wurde mir Geldgeilheit unterstellt, dabei trug ich am Februar alle Kosten für mich und das Kind allein. Im Juni eröffnete er dann ganz stolz das er mit seiner neuen Freundin zusammen ziehen würde, die er ein paar Monate nur jedes zweite Wochenende gesehen hatte.

Ich hatte ab diesem Zeitpunkt schon keinen Respekt mehr vor ihm. Ich fand es einfach nur erbärmlich das man nicht in der Lage war sein Leben allein zu regeln.

Er hat mich jetzt mit dem Haus, dem Kind und unseren Vier Haustieren hier im Haus zurück gelassen. Holt seinen Sohn jedes zweite Wochenende, versucht da teilweise auch noch es durch zu drücken das ich den Sohn zu ihm fahre da er eine Stunde weg gezogen ist und einfach faul ist.
In den Wochen zwischen dem Umgang kommt keine Frage wie es dem Kind geht, ob er ihn mal für eine Stunde auf ein Eis holen kann (wir wohnen zwischen ihm und seiner Arbeit)
Hausaufgaben werden mit dem Kind am Umgangswochenende nicht gemacht, alles was geht wird auf mich abgewälzt.

Ich bin wie eine Fremde für ihn und sein Sohn wird bald auch nicht mehr interessant sein, nach neun Jahren.

Laut Klinik und Therapeuten bin ich an einen Mann mit hochgradig narzisstischer Persönlichkeitsstörung geraten. Schon während der Klinik hat man mir vorraus gesagt was er tun wird. Mich verlassen wenn ich ihm keine Energie mehr biete, nicht mehr tue was er möchte. Und er wird schnell eine Neue haben und uns austauschen, weil für ihn nicht der Mensch wichtig ist sondern nur was man ihm bieten kann.

Ich habe sehr viel gelernt durch das alles. Ich traure ihm nicht mehr nach. Ich versuche das Haus allein zu halten mit Mietern über mir, für mein Kind da zu sein und für mich da zu sein um zu heilen. Und ich habe jemanden kennen gelernt mit dem ich es ganz langsam angehen lasse. Wir sehen uns nicht sooft aber er gibt mir trotzdem sehr viel Liebe und Sicherheit. Diese Distanz tut mir momentan einfach auch sehr gut. Ich möchte mich selbst erstmal wieder finden und meinen eignen Alltag haben bevor ich den irgendwann wieder mit einem Mann teile.

Vielleicht interessiert es ja jemanden wie es ausgegangen ist.
Es haben mich ja immer alle gewarnt und ich habe versucht es mir schön zu reden. Letztlich war es weder Depression bei ihm noch Autismus sondern versteckter Narzismus. aber man möchte einfach an sein Luftschloss glauben auch wenn man insgeheim weiss das alle recht haben und diese Beziehung niemals funktionieren wird.

Liebe @Nostraventjo
Wir waren ja bisweilen nicht die besten Freunde hier.
Aber ich hab Dich immer für Deine Ehrlichkeit, Deine Kraft und für Deine Konsequenz sehr geschätzt.
Ich wünsche Dir wirklich das allerbeste.

@Nostraventjo
Da kann man sehen, wie zwei Menschen sich gegenseitig zerstören können.
Du bist teilweise selber Schuld, weil du geklammert hast. Er konnte dich nur zerstören, weil du nicht losgelassen hast, weil du mitgemacht hast.

Schön, dass du es nun erkannt hast...und hoffentlich ist der Neue anders. Ich wünsche es dir.

Zitat von hahawi:

Liebe @Nostraventjo Wir waren ja bisweilen nicht die besten Freunde hier. Aber ich hab Dich immer für Deine Ehrlichkeit, Deine Kraft und für Deine Konsequenz sehr geschätzt. Ich wünsche Dir wirklich das allerbeste.

Vielen Dank für deine Worte! Man muss ja auch nicht mit jedem befreundet sein, aber man sollte sich respektieren. Das ist etwas, was ich auch gelernt habe. Andere Meinungen respektieren und nicht so schnell urteilen. Ich glaube das kann man aber auch nur wenn man mit sich selbst im reinen ist. Und das war ich ganz lange nicht mehr.

@angi, hier von Schuld zu sprechen finde ich unangebracht. Natürlich hätte ich das nicht mit mir machen lassen brauchen, aber er triggerte ganz viel aus meiner Kindheit. Und er zerstörte meinen Selbstwert, redete mir ein das mich eh keiner will, das ich anstrengend und beziehungsunfähig und gestört bin.
Für mich war ein Ende der Beziehung lange verbunden mit Todesangst. Denn ich habe mich nur noch durch ihn identifiziert, mich gab es gar nicht mehr. Alles drehte sich um ihn und sein Wohlbefinden. Dieses Muster zu erkennen und zu durchbrechen habe ich erst in der Klinik gelernt. Ohne Hilfe kommt man so festgefahren sehr schwer aus so etwas raus. Dazu kam eine ADHS Diagnose die erst in der Klinik mit Medikamenten behandelt wurde und ich auch erst ab dem Zeitpunkt in der Lage war, zu reflektieren.

Zerstört haben werde ich ihn wohl nicht, der war schon immer kaputt und wird es auch immer sein. Immer auf der Suche nach einer neuen Bedürfniserfüllerin weil er nicht in der Lage dazu ist, von selbst glücklich sein zu können.

@Nostraventjo

Zitat von Nostraventjo:

Zerstört haben werde ich ihn wohl nicht, der war schon immer kaputt und wird es auch immer sein. Immer auf der Suche nach einer neuen Bedürfniserfüllerin weil er nicht in der Lage dazu ist, von selbst glücklich sein zu können.

Ich bin kein Therapeut....aber - dir Gedanken um diesen Mann zu machen, ist für meine Begriffe von Grund auf unproduktiv für dich....kümmere dich um dich und um dein Kind, nur das ist wichtig.

Zitat von Nostraventjo:

hier von Schuld zu sprechen finde ich unangebracht.

Doch, ich möchte hier von Schuld reden, denn was du dir angetan hast - wenn auch nur aus Unwissenheit - war ein hartes Brett. Achte in Zukunft mehr auf dich, denn das Leben geht weiter und es wird neue Männer in deinem Leben geben. Pass auf dich auf!

Zwei emotional Instabile führen keine stabile Beziehung. Ende aus, mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Zitat von Nostraventjo:

Und das war ich ganz lange nicht mehr.

Mir sind, wenn ich mich richtig erinnere, zwei Dinge bei Dir besonders in Erinnerung geblieben.
Deine Liebe zum Tanzen.
Und eine besonders schöne Episode, als Du mit Deinem Sohn ein Eis essen warst.
Das muss letztes Jahr gewesen sein.

@Angi2 Glaub mir, mir wird das nicht nochmal passieren. Ich führe zum ersten Mal in meinem Leben eine Beziehung mit einem Mann, bei dem es mich nicht sofort umgehauen hat und ich Warnungen als Bauchkribbeln missverstanden habe.

Das Liebe ruhig, geduldig und selbstverständlich ist lerne ich erst jetzt kennen. Ich bin ja auch immer noch in therapeutischer Behandlung, spreche über alles und bekomme Rückmeldungen und ich mache laut Therapeut alles richtig. Zudem führe ich jetzt ein selbstbestimmtes Leben und brauche da keinen Mann dazu. Ich genüge mir völlig allein und weiss was mit mir anzufangen.

Mein Freund ist oft unterwegs, hat viele Freunde, ist sehr selbstbewusst aber nicht arrogant. Er ist mit sich im reinen und kann auch ohne Frau gut mit sich allein Leben. Er hatte sehr viel Geduld mit mir, kennt meine Grenzen und hat Benehmen und Anstand. Ich habe mich bei ihm sofort wohl und sicher gefühlt. Unsere Beziehung läuft von selbst, ohne große Pläne oder Erwartungen oder Gedanken. Und selbst wenn es doch nicht funktioniert wäre das für mich kein Weltuntergang mehr.

Zitat von OneDay:

Zwei emotional Instabile führen keine stabile Beziehung. Ende aus, mehr gibts dazu nicht zu sagen.

Wie frech.
Gehst du in ihren Schuhen? Bist du je in ähnlichen Schuhen gegangen?
Dann urteile erst

@Heffalump auch wenn es nicht sonderlich sensibel formuliert war hat er ja Recht. Wäre ich stabil gewesen hätte ich mich trennen können und es nicht neun Jahre mitgemacht. Diese Konstellation war weit weg von einer gesunden Beziehung.

Aber aus dieser Erfahrung habe ich viel mitgenommen. Gelernt mich selbst zu lieben, auch an mich zu denken, Grenzen zu setzen und was es bedeutet, eine Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.

Ich bereue die Trennung überhaupt nicht, das einzige was mir zu schaffen macht ist wie er mit unserem Sohn umgeht und mir trotz alledem noch versucht, das Leben schwer zu machen obwohl es dafür keinen Grund gibt. Ich lasse ihn absolut in Ruhe und melde mich überhaupt nicht ausser es geht um unseren Sohn und den Umgang. Ich habe hier alles finanzielle übernommen mitsamt Tieren usw..

Zitat von Nostraventjo:

Aber aus dieser Erfahrung habe ich viel mitgenommen

Er mag Recht haben, aber ohne diesen Klops im Leben - wärest du vermutlich nicht hier, könntest uns teil haben lassen, an deinen Lebenserfahrungen. Vielen von uns gibst du wertvolle Tipps.

Einfach nur zu schreiben - unstabile Menschen - ist nicht sonderlich hilfreich, für all die stummen Leser

Du hast nach diesen Erlebnissen schon eine neue Beziehung, also erst seit einigen Wochen? Und weißt jetzt, dass das die große Liebe ist?

@Nostraventjo, ich wünsche dir viel Glück in der Zukunft!
Jetzt schon ein Resümee zu ziehen, halte ich für verfrüht: neun Jahre habt ihr euch gequält, letztes Jahr noch Eigentum angeschafft und jetzt kommt die Erkenntnis und die neue Beziehung obendrauf?:-)
Erst Mal sacken lassen! Gefährliches Tempo!

@Iunderstand von grosser liebe habe ich nichts geschrieben?! Witzig wie einem die Worte direkt in den Mund gelegt werden.

Offiziell getrennt bin ich seit Februar, meine Beziehung lief aber schon Jahre nicht mehr. Gefühle von meiner Seite gab es auch schon lange nicht mehr, alles basierte auf Abhängigkeit und Trigger.

Kennen gelernt habe ich meinen neuen Freund im Mai. Und das nicht mit der Absicht mir einen neuen Mann anzulachen. Aber es hat sich so entwickelt und dafür rechtfertige ich mich nicht.

Diese Beziehung läuft anders als die anderen und ich habe genug Zeit für mich und mein selbstbestimmtes Leben.

Ich denke auch nicht, das es irgend jemandem zusteht zu entscheiden was zu früh ist oder wie lange man getrennt sein muss.

Ich habe viel in der Klinik ausgearbeitet, mich von meinem Ex schon lange davor emotional gelöst und arbeite stetig an mir. Meine Therapeutin steht positiv hinter mir und befürwortet diese Beziehung absolut, denn auch mit ihr habe ich darüber natürlich ausgiebig gesprochen.

Also alles gut

Zitat von Nostraventjo:

@Iunderstand von grosser liebe habe ich nichts geschrieben?! Witzig wie einem die Worte direkt in den Mund gelegt werden. Offiziell getrennt bin ich ...

Himmel Herrgott, es tut mir ja leid, ich hab das nicht überlesen (bei dem es dich nicht sofort umgehauen hat).
Ich frag mich warum man hier schreibt, wenn es dann keinem zusteht nachzufragen oder sich kritisch zu äußern