Tolle Diskussion!
Bei uns gab es häusliche Gewalt. Psychische (durch die Mutter) und physische (durch den Vater). Habe meine Eltern trotzdem sehr lieb, aber Kinder hätten sie besser keine bekommen sollen.
Bei uns gibt es einfach kein respektvolles, liebevolles Miteinander. Konflikte werden auf Seiten meines Vaters mit Gewalt gelöst. Meine Mutter ist da besser. Trotzdem ist sie sehr kalt. Ich hatte als Kind nie das Gefühl, dass ich bedingungslos akzeptiert und geliebt werde. Da war immer das Gefühl, dass Liebe an Bedingungen gebunden ist. Der Umgangston war immer eher kalt und streng, Fehler wurden bestraft, gute Dinge aber nicht gelobt, Schuld hatten immer wir Kinder, die Erziehung meiner Eltern war nie falsch. Als Folge dessen löse ich Konflikte auch heute noch gerne wie ein Kind: ich bin schnell sehr verletzt, ziehe mich komplett zurück oder werde wahnsinnig ausfallend, ich kann mit solchen Situationen nicht erwachsen und souverän umgehen. In Beziehungen ist das schwierig, aber solange ich kommuniziere, dass ich etwas Zeit brauche und später darüber reden werde, wenn ich mich abgeregt habe, ist es okay. Partnermäßig finde ich offenbar leider solche Männer gut, die sich wie die Eltern benehmen. Sprich: viel Kritik oder Dominanz, Vereinnahmen meiner Person, gängeln und erziehen wollen, Schuld an Problemen immer auf mich schieben. Einerseits mag ich das unterbewusst offenbar, andererseits finde ich es eigentlich grauenhaft und wehre mich dagegen, was natürlich Disharmonie hervorruft. Komischerweise fühle ich mich bei Männern, die nicht so sind, aber nicht richtig zuhause. Vielleicht bin ich es nicht anders gewohnt, dass man so miteinander umgeht.
Angst in Bezug auf eigene Kinder habe ich vor allem wegen meiner hilflos-aggressiven Seite, die durchkommt, wenn ich mich Situationen nicht gewachsen fühle. Auf keinen Fall möchte ich, dass meine Kinder je Opfer häuslicher Gewalt werden.
Naja, ich arbeite mit meiner Therapeutin daran.
26.03.2018 00:56 •
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