12529

Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

Ema
Zitat von whynot60:

Nach Freud ein Phallussymbol, also im Prinzip ein um den Hals gehängtes Futteral .
Wer es erfunden hat, weiß ich nicht, aber wozu ist hiermit ja geklärt .


Phallussymbol?
Meinst du echt?

Das gibt mir jetzt aber eine Menge - äh - Stoff zum Nachdenken

Und wie muss ich es dann verstehen, wenn Männer eine Fliege tragen?
*grübel
Und warum tragen sie nie Fliege und Krawatte gleichzeitig?


Und was sagt es über mich als Frau, wenn ich mich so gar nicht von Schlipsträgern angezogen fühle?
Steckt da ganz offensichtlicher Schlipsneid dahinter, der jedem außer mir auf der Stelle ins Auge fällt?

Ich werde mir das heute mal ausführlich durch den Kopf gehen lassen

11.09.2018 07:14 • x 5 #136


A
Zitat von Ema:
Ich werde mir das heute mal ausführlich durch den Kopf gehen lassen


Besser nicht darüber nachdenken, warum an Weiberfastnacht die Krawatten der Männer von den Frauen abgeschnitten werden . . .

Übrigens habe ich in meinen 20ern gern ab und zu eine locker gebundene Krawatte zu einem weißen Hemd getragen, mit hochgekrempelten Ärmeln. Das sah recht säggsie aus, mit meinen langen blonden Haaren! - fand damals nicht nur ich

11.09.2018 07:36 • x 5 #137


A


Das Drama des begabten Users-Endstation Sehnsucht

x 3


stjärna
Zitat von arjuni:
PS: Danke, dass Du mich auf die Idee gebracht hast, über das Wort interessant zu recherchieren und mir darüber Gedanken zu machen! Ich empfinde das als sehr bereichernd!

Das geht mir auch so! faszinierend benutze ich gerne, wenn etwas meine besondere Aufmerksamkeit erregt. Passt aber nicht immer. Interessantes Thema fühle mich angesprochen.

11.09.2018 08:25 • x 4 #138


Y
Guten Morgen zusammen!

@arjuni

Heute meldet sich die Maklerin bestimmt!

Zitat:
Sehr allgemein ist interessant. Es dringt im frühen 18. Jahrhundert aus Frankreich nach Deutschland ein und ist zunächst als Ausdruck der literarischen und ästhetischen Kritik so verbreitet, dass Garve ihm eine besondere Abhandlung (Einige Gedanken über das Interessierende) widmet, auf die sich dann Sulzers Artikel (Theorie 1771) stützt. Aus diesem Zeitgebrauch entwickelt noch Fr. Schlegel 1792 seine Kategorie des Interessanten als Kennzeichen der modernen Poesie, die er im Objektiven der Antike entgegensetzt, die bekannte Entsprechung zu Schillers Antithese Naiv - Sentimentalisch.

Der Gebrauch dieses Wortes erweitert sich aber früh über den ästhetischen Bereich hinaus; es wird zum schnell abgenutzten farblosen Modewort der Gesellschaftssprache. Nicht nur Dinge der Kunst oder der Literatur, sondern auch Landschaften, und vor allem Menschen und alle menschlichen Verhältnisse werden nun als interessant bezeichnet. Goethe (an Frau von Stein, 4. Dezember 1807) nennt das Wort einen der gewöhnlichen Gesellschaftsausdrücke. In der Romantik und dem frühen 19. Jahrhundert ist interessant ein inhaltleeres Modewort der ästhetischen Teegesellschaften, das in Tiecks Straußfedergeschichten, Bernhardis Bambocciaden, Hauffs Memoiren des Satans, Zimmermanns Münchhausen und anderen Dichtungen verspottet wird.


dass es diesen interessant-Flow gab, ist aber interessant! Soweit mein Leserauge reicht, gab es bis dato strenge ästhetische Regeln. Der Kunst würdig war das Schöne, Harmonische, meinetwegen auch Erhabene usw.
Dann plötzlich gab es diesen großen Wandel: ansprechend, bewegend usw. war mit einem Mal auch das Hässliche, oder eben das, was nicht schön ist, aber aus unterschiedlichen Gründen Interesse weckt- d.h. zu vielen Gedanken- und Gemütsregungen führte. Das ist doch zunächst einmal ein Befreiungsschlag der Kunst.
Schön war es nicht, plötzlich abgearbeitete schweißgebadete verarmte Arbeiter zu malen, oder Pr ostituierte oder oder oder, aber es war interessant!

Mal unabhängig davon, dass der Gebrauch vieler Wörter sich verselbständigt oder inflationär gebracht wird etc.
Ich las mal vor meinem Studium, dass Ineresse Darinnen sein bedeutet-BTW: wiki sagt, es heiße Dazwischen sein-, was mir sehr gefiel, denn es beschreibt zwar nicht konkret, worin das Interresse genau besteht, zeigt aber einen Zustand, ein Empfinden auf. Wenn mich etwas interessiert, bin ich drin. Für mich eine Art Eintauchen, also positiv konnotiert.
Es geht dann in dem Moment der Äußerung weniger um den Wunsch auszudrücken, worin genau das Interesse besteht, sondern darum mitzuteilen- ich brin drin! Ich tauche ein!
Trotzdem in manchen Situationen auch aus purer Bequemlichkeit benutzt, auch von mir. In Ermangelung der Fähigkeit oder Lust genauerer Beschreibung.

Ysa
Zitat:
Denk das mal zu ende.

Arjuni
Zitat:
Ich hab das für mich zu ende gedacht, weil ich das Wort interessant natürlich auch sehr häufig benutze. Gestern habe ich begonnen, mir eine Liste zu erstellen (und werde sie noch nach und nach erweitern) für alternative Wörter, die mehr Inhalt haben und mehr aussagen. Die möchte ich dann in Zukunft gerne benutzen.

das finde ich sehr schön! Mache ähnliche Dinge seit vielen Jahren auch weil ich ein Wörterfreak bin. Ich sammle auch ausgestorbene oder im Aussterben begriffene Wörter, so z.B. das schöne Wort Gemüt
Aber mein denk das mal zuende war so gemeint: in diesem Sinne wäre nach meinem Verständnis z.B. auch die Aussage Ich liebe Dich bequem bzw. sehr abstrakt, wie auch ineressant! weil mit keinem Wort gesagt wird, was genau mir am anderen gefällt. So auch Ich finde Dich schön, Ich finde Dich intelligent usw. usf.
Wäre man immer präzise, wären die Sätze endlos.

Zitat:
das war doch nicht als Kritik oder wertend gemeint. Du kannst das doch gerne machen, wenn es Dir hilft, eine Übersicht zu gewinnen oder irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen.
Ich mache es halt nicht, würde gar nicht auf die Idee kommen. Auch nicht auf die Idee, darüber nachzudenken, was für ein Typ Mann sich für mich interessiert. Ob die, die sich interessieren, irgendetwas gemeinsam haben. Es liegt mir einfach fern.


Übersicht gewinnen trifft es! In manchen Momenten geht es um das Darinnen sein, in anderen wieder um die Über-Sicht Nein, ich habe bis vor kurzem tatsächlich nicht solche Überlegungen angestellt, aber die Reaktion dieser zwei Männertypen auf mich ist in den letzten ca. 2 Jahren so auffällig, dass es sich einfach ergab.
Zudem bin auch ich für viele dieser Männer zunächst einmal so etwas wie ein Typ, auf den sie anspringen, wiewohl sie natürlich wissen, dass jede Frau diesen Typs einmalig ist.
Ich kann z.B. seit Teeniezeiten selten ein Döner- oder türkischen Gemüseladen betreten, ohne recht königlich behandelt zu werden. Noch bevor ich ein Wort spreche. Hat also wenig mit meiner Einmaligkeit zu tun
Im letzten Jahr erzählte ich das einem türkischen Bekannten, der auf ähnliche Ysa-Attribute ansprang, wie auch die anderen türkischen Männer. Da erzählte er mir, dass es in der Türkei einen weiblichen Popstar gäbe, den viele verehren und das ich ein ähnlicher Typ sei. Er zeigte mir auch gleich auf dem Smartphone ein Bild von dieser Sängerin und es stimmt, ein ähnlicher Typ und doch auch wieder ganz anders, wie ich finde.

Was ich auch sehr oft erlebe, wo ich gehe und stehe, ist die Aussage Du bist bestimmt Künstlerin! Zack, wieder eine schnelle Kategorisierung, aufgrund weniger Merkmale.
Ob falsch oder richtig in Schubladen gedacht, ich denke, dass das kaum verhinderbar ist, dass wir alle im Alltag schnelle Urteile fällen, oder auch nur Annahmen. Es ist für mich okay, solange das Bewusstsein darüber da ist, dass es ein Irrtum sein könnte, sowie die Offenheit, sich überraschen zu lassen.

Genau zu diesem Thema gab es mal eine hochinteressante Psychostudie. Grüble schon die ganze Zeit, aber die Details wollen mir nicht einfallen.
Aber vorweg: mein letzter Satz ist ein gutes Beispiel dafür, warum es Abkürzungs- oder Verallgemeinerungsbegriffe braucht: jetzt gerade möchte ich den Inhalt der Studie beschreiben. Weniger relevant ist gerade, was an ihr für mich persönlich interessant ist.
Jedenfalls wurde das unbewusste Schubladendenken und blitzschnelle Kategorisieren anderer Menschen untersucht.
Erst wurde das Bewusstsein befragt, dann das Unterbewusstsein- durch spezielle Techniken, die mir leider entfallen sind.
Also fragte man z.B. zuerst: Glauben Sie, dass Farbige prinzipiell ein größeres Kriminalitätspotential haben, als weisse Menschen?
Solche Fragen wurden wirklich gestellt. Ausnahmslos kam ein entrüsteter Aufschrei- nein, natürlich nicht!
Genau so Fragen, die zwischen Frau und Mann unterschieden uvm.
Das traurige Ergebnis der subtileren Fragen und Tests aber war, dass selbst wir alle unbewusst kategorisieren.

Zitat:
PS: Danke, dass Du mich auf die Idee gebracht hast, über das Wort interessant zu recherchieren und mir darüber Gedanken zu machen! Ich empfinde das als sehr bereichernd!

Bitte nicht als bissig verstehen! Sondern lustig! Ich mag das Wort bereichernd sehr, aber ist es nicht etwas unpräzise? Könntest Du es konkretisieren?

11.09.2018 10:09 • x 4 #139


H
Hallo Ihr Lieben!

Ich werd wohl in meinem regulären Job auf Teilzeit gehen, ich werd sonst unserer Klinik kaum so gerecht, wie ich ja so gern würde. Und jetzt hamstern wir auch noch zusammen Wörter!


ysabell, ich bin nahezu beglückt über Dein Erlebnis mit der ehemaligen Freundin und war auch sehr erheitert:
Zitat von ysabell:
Koffi to goh


Wie schön alles!

Die Urschreitherapie will ich nicht machen; aber es ist eine Überlegung wert, ob ich nicht genau aus solcher Motivation heraus PunkRock liebe.

Und Deine Geschichte zum Knuddel-Bären war auch so schön zu lesen, in ihrer Gesamtheit, lieben Dank.


arjuni:
Danke auch für den Auszug aus der Wortgeschichte. An Schlegel hatte ich gedacht, die anderen sagen mir aber nichts. Mein kleines Buch, was ich für Einfälle aller Art, Buch- und Musiktipps stets bei mir trage, ist durch die Klinikgründung seitenweise angewachsen!




Zitat von ysabell:
naja, 1. vermutlich Resonanz, Ähnlichkeiten im Wesen und Erleben, Interessen.

Ja, das trifft es wohl schonmal ganz gut. Aber da ist noch irgendwas anderes im Zauberkasten, wenn ich in der Rückschau Betrachtungen anstelle. Es wird mir schon einfallen.



Zu den Mannsbildern:

Optisch betrachtet, die auf mich fliegen: Bei mir gibt es eine leichte Häufung zu sehr schlanken Männern, die auch groß sind aber trotz ihrer Größe eher filigran. Was ich komisch finde, denn ich bin ein sehr femininer Typ in meiner ganzen Ausstrahlung. Aber nur eine sehr leichte Häufung. Größer als ich waren aber alle und das gefällt mir auch.


Zitat von ysabell:
junge Männer, 2O+, die mich angucken, als hätten sie eine Erscheinung, also sehr verträumt;


Solche Typen machen mich ja irgendwie total an, die so verloren in der Ecke rumstehen. Bei erwachsenen Männern hab ich deswegen auch einen Hang zu so Kindsköpfen. Es gibt ja auch bei Männern, auch wenn sie mal groß sind, so welche, die so eine Ausstrahlung haben wie so ein verschmitzter Dauer-High-School-Absolvent; wenn das noch kombiniert ist mit den verräterischen Zeichen einer Introvertiertheit- fatal.

Und recht exotisch und daher so schwer aufzuspüren wie die blaue Blume.


Das wird mich zukünftig wieder einmal in schwermütige Laune verbringen, ich ahne es schon. Momentan ist aber alles im Fluß mit mir.






whynot:

Wenn ich Schopenhauer vormittags gelesen habe, war es unerträglich. Abends nach zwei Gläsern Rosé dann nur noch quälend.

Schopenhauer wäre, wäre er heute unter uns, wohl in diesem Forum angemeldet. Sein Pessimismus hat eine ganz selbstzerstörische Note finde ich, und er gibt dieser ohne Einhalt nach. Er ist wohl durch eine unglückliche weil abgewiesene Liebe in diesen Geisteszustand geraten und daraufhin ein Misantroph geworden. Jedenfalls ist so ja die Legende.

Mich erinnert das ans Forum. Es gibt hier Teilnehmer, die praktisch zu jeder neuen Geschichte fast wortgleich dasselbe schreiben, passend oder nicht, d.h. für mich, sie drehen sich nur im Kreis, um sich selber. Ihre Geschichte soll ins Allgemeine übertragen werden als Schutz vor dem Eingeständnis eines eigenen, persönlichens Versagens, denn oftmals wird das Scheitern einer Liebe als persönliches Versagen aufgefasst. Ich gehe davon aus, in diesen Teilnehmern waltet ein großer Schmerz und sie sind in einen gewissen Wiederholungszwang geraten, durch das Forum. Aber ohne Erkenntnis. Das ist recht tragisch. So wie whynot schreibt
Zitat von whynot60:
Man kann und sollte das Leben nie in eine Zwangsjacke stecken, sonst steckt man selber darin.



Den Part mit den Krawatten hab ich bei Freud wohl überlesen, wie vermutlich einiges andere, zu abstrus.


Zurück zu Schopenhauer/Nietzsche: Von der Anschauung und vom Weltbild her finden sich viele Parallelen denke ich, aber der Umgang ist ein anderer. Schopenhauer will dekonstrurieren, aber in einer für mich befremdlichen Art und in Nietzsche entsteht der Wunsch nach Konstruktion. Ich bin davon überzeugt, Nietzsche hat sehr viel gesehen. Die erste Lektüre des Zarathustras gleicht für mich einem Erweckungserlebnis. Es hat mich geheilt. Ich liebe dieses Buch. Voller Pathos, Metaphorik, Symbolismus, voller emotionalem Extremismus und auch voller Liebe für den Menschen hinter mancher offenkundigen Verzweiflung.

Er hat aus seinem Anderssein nicht den Untergang gewählt, sondern den Aufstieg, sysyphos-gleich zwar, aber ohne Unterlass. Vieles aus Zarathustra hat sich in mir eingebrannt und weist mir an schlichtweg schnöden Tagen den Weg.



Zitat von whynot60:
Dem Menschen artet einfach alles aus, was er angreift.


Wirklich ALLES was er anfasst?

Das gliche einer Auffordernung, sich dem Menschen fernzuhalten. Ich laß mich erstmal darüber nachdenken.


Ihr Lieben, heute abend tauche ich etwas ab bzw. auf und es wird sehr arty ; vielleicht schwärme ich hier anschließend wieder ein.
Ich brenne schon darauf, an ysabells letztem Beitrag anzuschließen.

Bis dahin wünsche ich allen Mitpatienten einen wohligen Tag und Abend

11.09.2018 13:54 • x 4 #140


G
Zitat von whynot60:
Das mag sein. Oder ich habe sie gar zu tief verstanden. Das wäre die andere Möglichkeit .
Vielleicht schöpfe ich ja mit den Händen aus diesem Wasser, so zart und subtil, daß es gar nicht bemerkt wird, und betrinke mich daran .

Daher könnte es durchaus sein, daß

Also straffe schon mal das Mieder!


Whynot betrunken und wie von Sinnen im Rausch der Weiblichen Reize...

Hmm, also so ein Mieder hat ja was, da ist Mann dann auch beschäftigt beim entwirren und auspacken. So lange es nur ein Mieder ist ist keine Zwangsjacke...

Wobei, da könnte durchaus auch ein Keuschheitsgürtel passend zum Mieder getragen werden, der Schlüssel wird dann verborgen und Mann bekommt einige Rätsel zum lösen, um den Schlüssel zu finden.

11.09.2018 21:10 • x 3 #141


Y
Gute Nacht ihr Lieben!
Tut mir Leid, dass ich auf vieles noch gar nicht einging. Schaffe es gerade einfach nicht. Die Muße fehlt. Bin hier am Machen und tun, Organisation, Kommunikation, Aufräumen, Arbeiten usw. usf. Also nur uninspirierenden Schnarchkram. Aber viele euerer Beiträge haben es mir echt angetan. Keine Floskel. Für mich wie Türen, die man einladend aufhält. Helli, mit Dir könnte ich wunderbar abgehen! Seien es nur Sprachparties Du bist voller Ideen und hast übrigens eine so . . .so. . .gelassene? entspannte? Haltung. Hab den Eindruck, dass für Dich alles okay ist, wie für Whynöttchen Dass man Dich schwer provozieren oder auf die Palme bringen kann. Da will ich Dich aber sehen! Ich meine oben auf der Palme Und dennoch sprühst Du ja vor Leben!
Mir kommt es insgesamt hier so normal und gesund vor in der Klappse! Ich will gar nicht mehr raus! Glaube, da draußen würde ich wieder psychotisch

Schlaft, lest, denkt, träumt, flirtet schön!

@arjuni keine Meldung? Wie geht es Dir?
@stjärna Was machen die Flirtversuche?

11.09.2018 22:39 • x 4 #142


Y
Was sagst Du dazu @whynot60 ?

Zitat:
Er war einer jener Geister, die zu klar und zu souverän sind, um allzu tätig zu sein. Es gibt einen Standpunkt der völligen Besonnenheit, auf dem es nicht mehr möglich ist, zu handeln. Eine Sache gänzlich durchschauen, bis zur absoluten Durchsichtigkeit, heißt mit ihr fertig sein. Die Blindheit und Beschränktheit des menschlichen Geistes ist vielleicht gar kein so großes Übel, wie die Pessimisten behaupten. Vielleicht ist sie eine Schutzeinrichtung der Natur, um uns lebensfähig zu erhalten. Denn die Unsicherheit ist einer der stärksten Antriebe zum Leben. Besitzt aber ein Kopf einmal jenen ungewöhnlichen Grad von Helligkeit, so wird die natürliche Folge sein, daß er jeden heftigeren Aktionsbetrieb einbüßt; auch im Geistigen. Alles um ihn herum: Menschen, Ereignisse, Erkenntnisse, Zeitläufte, wird ihm völlig transparent, so daß er sich in der ruhenden Betrachtung genügen darf. Er hat erkannt und bedarf nichts darüber. »Was wir wissen«, sagt Maeterlinck, »geht uns nichts mehr an.«


Gute Nacht***

12.09.2018 00:32 • x 3 #143


W
Guten Morgen, dear Lunatics!

@ysabell

Das, was Du hier zuletzt zitiert hast, finde ich sehr zutreffend. Etwas zu durchschauen, bis es vollkommen durchsichtig ist, macht es uninteressant, gewissermaßen unsichtbar. Es gibt ja nichts Verborgenes, nichts Herausforderndes mehr daran, nichts, über das man noch nachdenken könnte oder gar müßte, nichts, das noch inspirieren könnte. (Ob nicht auch das, nebenbei gesagt, ein Beziehungstöter sein kann?)
Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit etwas tatsächlich völlig durchschaubar ist, oder ob es vielmehr so ist, daß man sich irgendwann mit irgendeiner Wahrheit zufrieden gibt und das Thema / das Problem / die Person unter Alles klar abhakt. Gerade das oberflächlichste Denken gibt sich ja bald einmal zufrieden, kommt es ja auch mit ein paar wenigen Thesen und Konstrukten durchs Leben.
Zumindest mir bleibt die Ungewißheit, ob sich das, was sich mir erhellt hat, nicht vielleicht gerade durch die Erhellung in Wahrheit verdunkelt hat.
Zudem wäre mir der Ausblick etwas zu pessimistisch. Ich glaube nämlich kaum, daß es überhaupt irgendein Köpfchen geben kann, dem sich tatsächlich alles erhellt hätte. Wenn jemand beispielsweise Sinn und Natur der Liebe durchschaut hat (oder dies zumindest meint), hat er deshalb ja nicht die atomare Struktur des Aachener Hausäpfelchens durchschaut. Der Fall, daß es gar nichts mehr zu ergründen gäbe, kann also gar nicht eintreten.
Allerdings kommt es natürlich auf die Lebenswichtigkeiten des Einzelnen an. Interessiert mich z. B. nichts als die Liebe und ich habe sich gründlich durchschaut, könnte es etwas düster und langweilig werden und mich sogar zum vorzeitigen Abtritt anstacheln. Gibt es aber hunderterlei Dinge, die mich interessieren, oder halte ich die Augen offen, um Neues zu entdecken, so scheint mir die Gefahr, irgendwann alles durchschaut zu haben und somit ohne jede Herausforderung dazustehen, keine so große zu sein.
Zudem: Es gibt ja nicht nur zu durchschauen, sondern auch selber zu erschaffen. Eine weitaus größere Herausforderung! Und damit kommt man ganz sicher nie zu einem Ende. Selbst, wenn jemand einen ganzen Gott durch Erkenntnis niedergerissen hat, hindert ihn nichts daran, fünf oder zehn andere Gotte zu erschaffen. Oder sonst etwas, wenn ihm alle Gotte zum Hals heraushängen und grundsätzlich geschmacklos erscheinen. Nur nebenher: Daß Gott tot ist, liegt ja eben daran, daß der Mensch mit der Zeit geschmackvoller geworden ist als sein alter Gott es war.
Ich würde das also so sehen, daß man zwar in vielem, was die Menschen gewöhnlich antreibt wie die Bienchen, über den Weg des Durchschauens bis zur Durchsichtigkeit den Aktionsbetrieb gegen null herunterfährt. Aber es bleibt noch Zahlloses, das sich ergründen oder auch erschaffen läßt, so daß eine allgemeine geistige Lähmung nur bei jenen eintreten kann, die sich auf die allgemeinen Lebensbanalitäten beschränken in ihrem Erkenntniswillen.
Geht man die abseitigen Wege, wird es zwar immer einsamer - aber langweilig wird es sicher nie.

12.09.2018 02:58 • x 4 #144


W
Zitat von Ema:
Phallussymbol?
Meinst du echt?


Ja, zumindest besagt das die freudsche Symbollehre .

Genau über dieses Thema, wie man dann eine Fliege zu interpretieren habe, habe ich vor langer Zeit einmal etwas geschrieben. Ich weiß allerdings nicht mehr, was genau. Jedenfalls ging es in die Richtung, daß dies wohl zumindest sechsuell auf einen ganz verdrehten und verkorksten Mann hinweist, der nicht recht weiß, wo es eigentlich langgeht.
Hoffnungsvoller wäre es, wenn ein Mann zugleich Krawatte und Fliege trägt . Aber da das wohl nicht zusammenstimmen kann, kommt so etwas in der Realität gar nicht vor. Das wäre ja so, wie in einem Auto mit dem Moped zu fahren - und das sieht man ja auch nur selten .

Aber in dieser Frage wäre es wohl besser, die Frauen Auskunft geben zu lassen. Ich habe ja weder mit einem Krawatten- noch mit einem Fliegenträger je eine intimere Erfahrung gemacht, und selbst trage ich auch keines von beiden, so daß ich daraus Rückschlüsse ableiten könnte.

Ja, wenn Du Dich so gar nicht von Schlipsträgern angezogen fühlst, dann hast Du Dich damit nun selber aufgedeckt.
Näher erläutern will ich das nun gar nicht, um nicht einen asiatischen Kunstschlag auf den Deckel zu bekommen - aber jedenfalls erklärt es auch hinreichend, weshalb Du solche Probleme mit der Vorhangstange hattest .

Zitat von GiuliettaV:
Hmm, also so ein Mieder hat ja was, da ist Mann dann auch beschäftigt beim entwirren und auspacken.


Ja, aber das kann auch reichlich unbefriedigend enden. Denn wenn der Mann schon so berauscht ist vom unwiderstehlichen Duft der Frau, dann fängt er zu Ostern mit dem Auspacken an und ist zu Weihnachten noch immer nicht fertig.
Das käme dann wohl der weiblichen Idealvorstellung von einem 1. Date schon sehr nahe!

Zitat von GiuliettaV:
Wobei, da könnte durchaus auch ein Keuschheitsgürtel passend zum Mieder getragen werden, der Schlüssel wird dann verborgen und Mann bekommt einige Rätsel zum lösen, um den Schlüssel zu finden.


Ein durchaus reizvoller Gedanke! Aber auch der ist nicht ohne Gefahr. Denn wenn es ein Mann nun versteht, eine Frau - trotz Keuschheitsgürtels - so zu betören, daß sie jeden Verstand verliert (und alles weniger wäre ja nicht viel), dann vergißt sie womöglich selber, wo sie das wertvolle Schlüsselchen versteckt hat und stirbt selber des schlimmsten Hungers.

Alle diese Dinge wollen wohl überlegt sein. Wie man weiß, geht alles schief, was schiefgehen kann.

12.09.2018 03:51 • x 2 #145


H
Ihr Lieben,

danke für die Lacher mitten in der Nacht

Zitat von GiuliettaV:
Hmm, also so ein Mieder hat ja was, da ist Mann dann auch beschäftigt beim entwirren und auspacken. So lange es nur ein Mieder ist ist keine Zwangsjacke...




Wenn der Mann eine Zwangsjacke trägt, ist er natürlich willenlos, wie praktisch

Zitat von ysabell:
Helli, mit Dir könnte ich wunderbar abgehen! Seien es nur Sprachparties Du bist voller Ideen und hast übrigens eine so . . .so. . .gelassene? entspannte? Haltung. Hab den Eindruck, dass für Dich alles okay ist, wie für Whynöttchen Dass man Dich schwer provozieren oder auf die Palme bringen kann. Da will ich Dich aber sehen! Ich meine oben auf der Palme Und dennoch sprühst Du ja vor Leben!
Mir kommt es insgesamt hier so normal und gesund vor in der Klappse! Ich will gar nicht mehr raus! Glaube, da draußen würde ich wieder psychotisch




Also, ganz oben auf die Palme bringt man mich wirklich eher selten. Dafür bin ich auch viel zu unsportlich. Ich reibe mich aber öfter weiter unten, am Stamm

Ich will hier auch nicht mehr raus! Die Normalen haben mir schon immer Angst gemacht!

Bis später Ihr Süßen

12.09.2018 04:28 • x 3 #146


W
Zitat von Helli:
Wenn ich Schopenhauer vormittags gelesen habe, war es unerträglich. Abends nach zwei Gläsern Rosé dann nur noch quälend.


Ja, Nächtliches sollte man besser auch nur nachts lesen. Sonst ist es kein Wunder, daß es einem den Tag verdirbt.

Schopenhauer als Pessimisten zu sehen wäre optimistisch gedacht. Viel eher fällt er bereits ins Reich der Defätisten, wobei er es allerdings verstand, all seine Krankheit und Gekränktheit an der Welt in eine Art von Philosophie umzumünzen. Allerdings halte ich das durchaus für wichtig und auch richtig, offenbart es doch, wie Welt und Leben unter einer bestimmten Perspektive aussehen können.
Das Verhängnis an allem Denken, das sich nicht gerade mit der physikalischen Welt beschäftigt, an allem sogenannten Philosophieren ist ja, daß gar nichts falsch sein kann (und ebensowenig richtig). Es ist letztlich ein Abbild des persönlichen Zustandes, von dem aus die Welt, das Leben, die Liebe, was auch immer unter die Lupe genommen wird.
Daher betrachte ich alles das mehr unter ästhethischen oder auch poetischen Gesichtspunkten. Man kann über die Wirklichkeit in Wahrheit ja weder nachdenken noch reden, weil alles Denken und Reden nur verfälschend sein kann und kein Begriff die unmittelbare Realität ersetzen kann. Und über philosophische Wahrheiten zu reden, wird diesen Prozess nicht umkehren, bis man wieder bei der Wirklichkeit angekommen wäre.
Das heißt, statt sinnlos nach der Wirklichkeit zu suchen, sollte man sich besser jene Wahrheiten zu Gemüte führen, die einem am besten bekommen, ja die einen vielleicht sogar beseligen.
Was erstaunlicherweise gerade bei Nietzsche der Fall ist, weil seine Sprache eine unvergleiche ist. In dem Fall sind die Hintergedanken nichts als eine Nebensache. Das Vergnügen, die Erbauung, die Erhellung (aber auch die Verführung) liegen im Lesen selber.

Zitat von Helli:
Die erste Lektüre des Zarathustras gleicht für mich einem Erweckungserlebnis.


Erstaunlich! Genau so war es bei mir auch! Und selbst, wenn das schon viele Jahre zurückliegt, sehe und spüre ich mich noch heute im Garten in der Sonne sitzen mit dem gelben Reclam-Zarathustra in der Hand.
Für mich war es, als würde sich ein Tor weit auftun in einen bislang ganz unbekannten Garten. Und ich glaube, seither habe ich diesen kaum mehr verlassen.

Zitat von Helli:
Wirklich ALLES was er anfasst?

Das gliche einer Auffordernung, sich dem Menschen fernzuhalten. Ich laß mich erstmal darüber nachdenken.


So generell würde ich es nicht sehen, sich also dem Menschen grundsätzlich fernzuhalten. Einige interessante abgeirrte Wanderer (oder AnstaltsinsassInnen ) können einem ja doch da und dort begegnen, und das würde ja verhindert, ließe man sich von einem absoluten Fluchttrieb beherrschen.

Ja, ich denke schon, daß alles, was der Mensch anfaßt, ausartet. Ich verweise etwa auf Psychologie, Psychotherapie, aber auch auf die Medizin. Ebenso könnte man die Emanzipation, die Me-too-Debatte, Religionen, Wissenschaft, Sport und vieles andere mehr anführen. Alles strebt einem Absolutismus zu und artet darüber vollkommen aus. Es beginnt mit etwas Sinnvollem und endet im völlig Kuriosen und Verrückten. Sobald einmal eine Inspiration da ist und immer mehr ergreift, gibt es kein Halten mehr, bis der ewige Idiot wieder einmal vor dem Abgrund steht oder gleich in diesen hinabstürzt.
Wollte man am Menschen ein wirklich gutes Haar finden, müßte man entweder recht genügsam sein oder sein ganzes Leben dieser letztlich unerträglichen Suche widmen.

12.09.2018 04:31 • x 3 #147


Kontra
Zitat von Helli:
Ach so, ja, stimmt.
Wie gut, daß Du mir das so klug und rational erklärt hast. Man könnte fast denken, Du bist ein Mann.

Ist vielleicht mit einer der Gründe, warum ich noch Single bin? Im Körper einer weiblichen Cis Hete ist es eben doch nicht so einfach, wie man denken würde. #thestruggleisreal
Und klug wird K-L-U-K geschrieben. Weiber.

Zum Thema Impulsivität: hier, Hallo!

@whynot60
Zitat:
Wollte man am Menschen ein wirklich gutes Haar finden, müßte man entweder recht genügsam sein oder sein ganzes Leben dieser letztlich unerträglichen Suche widmen.

Und du willst behaupten, in dir wäre keinerlei Aggression?

12.09.2018 06:53 • x 2 #148


A
Zitat von ysabell:
@arjuni keine Meldung? Wie geht es Dir?


Nö, immer noch nichts Neues. Hab gestern die Maklerin angerufen - der Vermieter hatte wohl noch keine Zeit, sich die Unterlagen anzusehen.

Ansonsten geht es mir ziemlich gut für meine Verhältnisse. Das Fasten hat richtig richtig gut getan, diesmal ganz besonders. Und jetzt mache ich Intervallfasten. Will mal testen, ob mir das auf Dauer gesundheitlich auch was bringt.

Aktuell kann ich kleine Sachen machen. Zum Beispiel bin ich gestern zum Café gelaufen, vollkommen beschwerdefrei und konnte dort ebenso normal und beschwerdefrei 15 Minuten sitzen. Das war für mich einfach unglaublich. Ich hätte heulen können vor Glück und Freude! Ich genieße diese Momente so intensiv! An einem anderen Tag konnte ich sogar ein wenig Yoga machen, oder im Stehen kochen und solche Dinge. Ich bin einfach nur erfüllt von grenzenloser Dankbarkeit, Glück und Freude. Auch wenn das jetzt für Euch pathetisch klingen mag.

Wenn alles gut geht, gehe ich morgen Abend zum Barfuß-Tanzen. Das ist so eine Veranstaltung, die zeitlich begrenzt ist und schon um 19.00 beginnt. Es gibt dort Nebenräume mit Sofas, wo ich mich zwischendrin immer mal wieder hinlegen kann. So kann ich immer ein paar Minuten sanft tanzen und dann 20 Minuten ruhen - das hat schon mal ganz gut geklappt vor einem halben Jahr, als ich auch mal eine bessere Phase hatte.

Ich wünsche Dir und allen einen angenehmen und positiven Tag!

12.09.2018 08:31 • x 5 #149


Y
Guten Tak!

Der Herbst, der Hebst, bricht mir schier das Herdts

@arjuni

Zitat:
Nö, immer noch nichts Neues. Hab gestern die Maklerin angerufen - der Vermieter hatte wohl noch keine Zeit, sich die Unterlagen anzusehen.


naja, aber dann ist doch noch alles im grünen Bereich! Also keine Absage, der Vermieter kam nur noch nicht in die Gänge!
Willst Du es 1OO%ik?

Zitat:
Aktuell kann ich kleine Sachen machen. Zum Beispiel bin ich gestern zum Café gelaufen, vollkommen beschwerdefrei und konnte dort ebenso normal und beschwerdefrei 15 Minuten sitzen. Das war für mich einfach unglaublich. Ich hätte heulen können vor Glück und Freude! Ich genieße diese Momente so intensiv! An einem anderen Tag konnte ich sogar ein wenig Yoga machen, oder im Stehen kochen und solche Dinge. Ich bin einfach nur erfüllt von grenzenloser Dankbarkeit, Glück und Freude. Auch wenn das jetzt für Euch pathetisch klingen mag.

nein, klingt überhaupt nicht pathetisch! Sondern wundervoll! Ich verstehe das, wenn ich`s auch nicht auf der körperlichen Ebene so erlebe. Darum sind mir oft Dinge sooo wertvoll und besonders, wo manch anderer nix besonderes sieht.
Meinst Du, dieser Energieschub kommt vom Fasten? Oder was geschieht da?

Zitat:
Wenn alles gut geht, gehe ich morgen Abend zum Barfuß-Tanzen. Das ist so eine Veranstaltung, die zeitlich begrenzt ist und schon um 19.00 beginnt. Es gibt dort Nebenräume mit Sofas, wo ich mich zwischendrin immer mal wieder hinlegen kann. So kann ich immer ein paar Minuten sanft tanzen und dann 20 Minuten ruhen - das hat schon mal ganz gut geklappt vor einem halben Jahr, als ich auch mal eine bessere Phase hatte.


Sehr schön! War auch mal auf genau so einer Party und habe jetzt gerade alles vor Augen. Wusste aber damals nicht, was das für eine Party ist und bin mit Schuhen und Sektflasche unter`m Arm reingestiefelt und wurde aufgefordert, Schuhe und Al k draußen zu lassen, was ich nicht so lustig fand. Heute finde ich sowas schön! Auch wenn es so früh beginnt und man nicht erst völlig versoffen um 5h morgens Zuhause ist. Früher liebte ich das, heute ist es mir ein Graus!
Schließt Du die Augen beim Tanzen? Also tanzt Du eher nach Innen oder nach Außen?

@Kontra

Zitat:
Ist vielleicht mit einer der Gründe, warum ich noch Single bin? Im Körper einer weiblichen Cis Hete ist es eben doch nicht so einfach, wie man denken würde.

Ist Cis Hete nicht etwas übertrieben?
Ansonsten: das macht doch u.A. Deinen Reiz aus!

@Helli

Zitat:
Also, ganz oben auf die Palme bringt man mich wirklich eher selten. Dafür bin ich auch viel zu unsportlich. Ich reibe mich aber öfter weiter unten, am Stamm


wie Balu? Ich bin Typ Mogli

@whynot60

wieder einmal wundervolle Beiträge! Habe zu meinem Zitat ganz ähnliche Gedanken gehabt, wollte aber erstmal hören, was Du dazu sagst. Und jetzt merke ich beim Lesen Deines Beitrags, dass meine Gedanken im Vgl. zu Deinen sehr diffus waren Deine sind messerscharf durchdacht.

Zitat:
Was erstaunlicherweise gerade bei Nietzsche der Fall ist, weil seine Sprache eine unvergleiche ist. In dem Fall sind die Hintergedanken nichts als eine Nebensache. Das Vergnügen, die Erbauung, die Erhellung (aber auch die Verführung) liegen im Lesen selber.


Jaaa, das ist das schöne!

Helli
Zitat:
Die erste Lektüre des Zarathustras gleicht für mich einem Erweckungserlebnis.

Whynot
Zitat:
Erstaunlich! Genau so war es bei mir auch! Und selbst, wenn das schon viele Jahre zurückliegt, sehe und spüre ich mich noch heute im Garten in der Sonne sitzen mit dem gelben Reclam-Zarathustra in der Hand.
Für mich war es, als würde sich ein Tor weit auftun in einen bislang ganz unbekannten Garten. Und ich glaube, seither habe ich diesen kaum mehr verlassen.

Mir gings damals als ich das 1. Mal in den Zarathustra rein las leider nicht so. Hatte eher Entfremdungsgefühle Die Gedanken selbst haben mich angesprochen, aber die Stimmung war verwirrend und unangenehm für mich. Musste es dann weglegen. Ich fühle mich auch allein nur sehr selten einsam. Und wenn ich ein gutes Buch lese, ist es mancmal wie: Bling! Verbunden! Mit was auch immer. Bei Nietzsche fühle ich mich wie in einem einsamen Eispalast. Habe aber noch nicht genug gelesen, um das wirklich beurteilen zu können. Komme nie weit weil ich diese Stimmung schwer aushalte, obwohl mir Inhalte udn Sprache sehr zusagen

Einen schönen Tak für euch alle!

Küsschen an Giu @GiuliettaV

12.09.2018 10:36 • x 3 #150


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag