Zitat von tesa:Können mir die Männer mal beantworten, warum sie lieber eine Frau zu Hause haben, die ihnen geistig nicht gewachsen ist, als eine mit der sie wirklich reden könnten? Mit der sie auf Augenhöhe kommunizieren können?
Wenn dem nämlich tatsächlich so ist, dann kann ich mit meiner quälenden Suche nach Ursachen und Lösungen aufhören, dann liegst nämlich einfach nur daran, dass Männer es tatsächlich lieber einfach und niveaulos haben.
Hallo Tesa!
Dein Thema ist sehr interessant und ich erlaube mir mal für meine Stellungnahme zu Deiner Fragestellung auf meine beiden Themen hinzuweisen, die ich hier ins Forum reingestellt habe, weil Dein Dilemma so auch ein bisschen in die Richtung geht, was ich als Mann auf der anderen Seite erlebt habe und mich dazu brachte, von der Damenwelt Abstand zu halten.
Also, eine intelligente Frau (wenn ich das jetzt mal mit dem Bildungsgrad in Verbindung bringe) kann m.E. eher nur bei den Männern landen, die selbst einen solchen Bildungsstand vorzuweisen haben, also vom Standing her
mindestens auf gleicher Stufe stehen.
Viele Männer fühlen sich aber besser, wenn sie höher gebildet, einen besseren Job u.ä. vorzuweisen haben als die Frau. Frauen in gehobenen beruflichen Positionen und/oder mit hohem Bildungsabschluss gelten nicht unbedingt als Top Frau. Die können in Beziehungen schon mal gewaltig stressen, haben oftmals ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein und machen oft einen auf Alpha-Tierchen in der Beziehung. Dieser Typus Frau hat i.d.R. sehr hohe Ansprüche bei der Partnerwahl, dass sieht man oft an diesen dollen Ausdrücken wie: Auf Augenhöhe sein, Mann muss gebildet sein bla bla bla. Wen interessiert das aber wirklich? Eben - kein Schw. in.
Ich habe in meinen Themen immer auf die kaum zu erfüllenden Ansprüche der von mir kennengelernten Damen hingewiesen und sehe da gewisse Parallelen zu Deiner Geschichte. Ist ja schön, dass Frau beruflich und schultechnisch weit gekommen ist, nur: Was bringt Dir das in Partnerschaften? Nicht viel . . . . .
Diejenigen Männer, die behaupten, sie suchen Frauen mit hohem IQ oder Bildungsstand, eine Frau, die sich gut versorgen können usw., die sind zumeist selbst Akademiker und eh ein Fall für sich (sorry, ich persönlich habe nichts gegen Akademiker, auch nicht gegen Menschen mit geringem Schulabschluss - welche mir menschlich aber oft besser gefallen - , aber ich habe auch so ein paar seltsame Exemplare kennengelernt, Männer wie Frauen).
Akademiker leben oft (aber nicht immer) in einer Welt für sich und da haben Außenstehende oftmals keinen Zutritt. Entsprechend ist ihr bewusstes und/oder unbewusstes Beuteschema. Ich persönlich finde, diese Menschen strahlen oftmals eine Aura aus, die sie (zumindest für mich) nicht sehr sympathisch machen. Das liegt sicherlich auch an meinem familiären Hintergrund (meine Vorfahren waren i.d.R. durchweg Handwerker oder zumeist beruflich eher höchstens im mitteren Segment). Ich selbst habe zwar einen Abiabschluss, aber nicht studiert und auf dem Gymnasium war ich seinerzeit nur, weil meine Eltern es wollten, ich nicht, mir hätte ein Realabschluss und eine handwerkliche Ausbildung besser gefallen. Nach dem Abi. durfte und sollte ich aber auf keinen Fall studieren (toll, wozu war das Abi. dann gut? ). Meine Eltern konnten mir bei etwaigen Schulproblemen seinerzeit nie helfen, meine Eltern hatten die sog. Volksschulabschlüsse und waren mit den Fächern beim Gymnasium schlichtweg überfordert.
Ich hab´ das natürlich als willkommene Ausrede genommen, denn ich wollte eigentlich ja einen ganz anderen Weg einschlagen. Letztlich absolvierte ich eine kaufmänn. Ausbildung und arbeitete später für Gerichte auf Selbstständigkeit, heute bin ich glücklicher, auch wenn ich nur in einer Herberge als Rezeptionist arbeite. Mir reicht es, ich bin kein Karrierestreber und wenn ich heim komme, ist mein Puschel Moritz schon da und freut sich, mit mir die Zeit zu verbringen. An Arbeit denke ich da nicht mehr, früher war das anders.
Um aber auf´s Thema zurückzukommen, und da sehe ich wohl auch Dein Dilemma mit - Menschen mit hohen Schulabschluss und beruflicher Qualifikation bleiben oft solo. Sehe ich bei meiner Chefin: Die ist etwas fülliger gebaut, aber sieht sonst sehr gut aus, verdient nicht wenig (sicher weit mehr als ich), aber die hat ihre Gedanken immer nur bei einem: Bei der Arbeit.
Die ist total nett, sehr empathisch und zuvorkommend, hat was auf den Kasten usw. - ist aber trotzdem schon lange Single, wie sie sagt. Warum wohl? Die schleppt ne Menge Ballast ihrer beruflichen Stellung mit nach Hause, ist oft manchmal noch spät abends oder am Wochenende im Betrieb und arbeitet.
Gestern hatten wir (mein Kollege von der Spätschicht, meine Chefin und ich) ne kurze Diskussion, da sagte sie auch, sie würde gerne mal wieder einen Partner haben, aber alle (Männer), die sie kennenlernt, würden sie meiden. Tja, warum, dürfte nun klar sein. Ihr Fokus ist zu sehr auf den Beruf gerichtet und sie erwartet dieses auch von einem Mann und genau da ist der erste Fehler: Wenn ich für eine Frau interessiere, ist mir als Mann ihr Beruf erst einmal völlig schnuppe. Auch, was sie verdient. Hauptsache, sie hat daran Spaß, Freude und lebt aber auch irgendwo im Privaten - das hat meine Chefin aber gerade nicht. Selbst in ihrem anstehenden Urlaub (sie macht eine Kreuzfahrt) überdnekt sie Abläufe im Betrieb. Und sie strahlt das auch aus - welcher Mann soll auf sie wohl fliegen? Das kann letztlich auch nur ein Workaholic sein. Mir wäre das auf Dauer auch einfach zu stressig, obwohl sie sonst - wie gesagt - sicherlich eine attraktive Frau ist/wäre, aber wenn Madame entweder voll auf Beruf oder - das andere Extrem - auf bereits vorhandene Kinder fokussiert ist, dann sind viele Männer schon nicht mehr so begeistert.
Umgekehrt ist es ja so, dass Männer unten durch sind, wenn sie arbeitslos, insolvent sind und noch so die eine oder andere Last mit sich rumschleppen. Da haben dann die Frauen ihre Probleme mit den Männern. Habe ich selbst so erleben müssen.
Ergo: Ansprüche und Realität liegen oft auseinander, die heutige Zeit trägt ebenfalls negativ dazu bei, dass das Finden geeigneter Partner/innen schwieriger geworden ist als noch vor 20 - 40 Jahren und die (leider) latent vorhandenen verrückten Ansprüche an sein Gegenüber werden immer skuriller und verrückter. Das hat auch mit Liebe eigentlich m.E. nichts mehr zu tun, dass ist im Grunde nur ein Streben nach Ergänzung eigener Skills in beruflicher, gesellschaftlicher und finanzieller Hinsicht.
Liebe, beep, Leidenschaft, Begehren etc. auf Herzbasis funktioniert so aber eben nicht.
L.G.