Nun habe ich wohl alles falsch gemacht, was ich hätte falsch machen können.
Dem Gespräch musste ich mich heute stellen, da er schon zu Hause war, als ich kam. Eigentlich war in seinem Dienstplan eingetragen, dass er den ganzen Tag arbeiten musste.
Nachdem wieder nur Vorwürfe hören musste (er hat alles für uns getan, uns alles ermöglicht, er hat Überstunden für uns gemacht ...), hat es mir gereicht. Dieses ich...ich...ich... ich konnte es nicht mehr hören. Ich wurde die ganze Zeit verletzt, wir wurden allein gelassen. Wir mussten leiden, weil wir gar nicht wusste, was gerade geschah.
Er hat mir heute tatsächlich zugehört und ich habe alles gesagt. In erster Linie, dass er mich in die emotionale Abhängigkeit gebracht hat und ich nicht mehr ich bin und so auch nicht gehandelt habe. Er ist selbst darauf gekommen, dass er eine Persönlichkeitsstörung haben könnte.
Er hatte tatsächlich die Trennung ausgesprochen, aber vom Gefühl her wirkte es nicht, als ob er das wirklich wollte.
Er hat mir gesagt, dass er die ganze Zeit doch am meisten gelitten hat, denn er hat mich allein gelassen, damit ich selbstständiger werde und er mit seinem Verhalten dafür gesorgt hat, dass ich alles wieder klar sehe und meine Augen öffne.
Auch die Krebserkrankung hat er angesprochen, aber nicht viel. Nur, dass er den Oberkörper mit Hämatomen hatte und er sehr schlechte Blutwerte hat und sein Leben nicht leben konnte. Er erzählte, dass er am Montag nach Berlin in die Klinik muss zum check.
Ich habe ihm gesagt, dass unsere Tochter bei mir leben wird, daraufhin fragte er mich, ob ich weiß, was dann passiert (ich glaube, er wollte Suizid andeuten). Er sagte, dann möchte er aber das Haus haben.
Am Ende des Gespräches hat er mir gesagt, dass er Spazieren muss und es sein kann, dass er nicht wiederkommt. Ich dachte, er geht wieder zu seiner Arbeitskollegin, bis er mir sagte, dass er GPS an hat. Daraufhin habe ich nachgefragt. Er sagte, dass sein Auto hier bleibt und eben nicht weiß, ob er wiederkommt, aber man kann ihn dann orten. Ich glaube, dass war wieder eine Andeutung für einen Suizid. Ich habe ihm nochmal geschrieben. Er sagte mir, dass ich ihm seinen Lebensinhalt (seine Tochter) nehmen will, was ich ja gar nicht möchte. Ich habe nur gesagt, dass sie bei mir leben wird.
Ich weiß, dass es wieder nur Manipulation sein können, aber was, wenn es ehrlich ist und sich wirklich etwas antun möchte? Er hat mir gerade auch seinen aktuellen Standort gesendet, warum weiß ich nicht. Was mach ich denn jetzt? Ich bin wieder in dieser Gefühlswelt, in die ich nicht wollte.