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Das Alleinsein macht mich kaputt

M
Es geht nicht darum, dass Du keinen Mangel spüren darfst, sollst, kannst. Wer sollte Dir das auch vorschreiben wollen/können. Es ging um einen Shift in Deinem Denken. Schlussendlich entscheidest Du selber, wie Du denkst und wie Du das bewertest, was Dir jemand sagt. Du kannst sagen, ok milano dann habe ich eben einen Mangel. Und nun? Dann frage ich Dich, wie willst Du damit umgehen, für was entscheidest Du Dich, möchtest Du Deine Situation verändern und wenn ja wie wäre Dir das möglich? Dann sagst Du keine Ahnung ich habe keinen Einfluss darauf, weil einfach kein passender Partner vorbeikommt oder keiner Dich will oder Du keinen willst oder oder oder. Außerdem wird ja überall, insbesondere in Hollywood (super Anlaufadresse für solche Fragen, da die anscheinend raushaben, wie man Menschen beeinflusst), kommuniziert, dass man erst glücklich sein kann mit dem richtigen Partner, also muss das ja stimmen. Dann frage ich Dich, was wäre wenn der richtige Partner niemals vorbeikommt, weil es ja anscheinend Deiner momentanen Weltsicht entspricht? Dann sagst Du ach quatsch, der kommt schon und ich sage dann genau und was machst Du in der Zwischenzeit? Sagst Du dann ich warte? Sagst Du dann ich bin sauer, dass alles so ungerecht ist und ich das nicht mal aussprechen darf?

Nein, Du sagst vielleicht, ich mache mir in der Zwischenzeit mein Leben schön und vielleicht denke ich dann irgendwann garnicht mehr so. Vielleicht aber beschwerst Du Dich noch weiter und ich höre Dir gerne zu, und ich verurteile Dich nicht für Deine Gedanken und Gefühle, wieso sollte ich das tun, was hätte ich davon. Nur Du lebst Dein Leben, bist in Deinem Kopf mit Deinen Gedanken, niemand sonst. Niemand kann Dein Leben für Dich leben oder schlechter bzw. schöner machen. Das kannst tatsächlich nur Du, ist Dir das zu viel Macht, möchtest Du lieber, dass jemand diese Macht hat? Nein oder Du hast einen freien Willen.

Du kannst nicht jeden äußeren Umstand beeinflussen, noch kannst Du andere Menschen verändern, wenn Du es mal versuchst hast, weißt Du, dass solche Vorhaben zum scheitern verurteilt sind. Aber Du kannst die Bewertung des Außen verändern, aber nur in Dir. Und dann kannst Du mal schauen, wie sich das anfühlt. Evtl. bekommst Du ja das Gefühl, dass Du tatsächlich nichts tun kannst, dann ist es eben so, aber vielleicht bekommst Du eine Woche später den Gedanken, dass es doch geht und plötzlich eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Von Innen nach Außen. Und dann kannst Du auch sehen, dass sich was im Äußeren verändert. Aber natürlich funktioniert das nicht gänzlich ohne ins Handeln zu kommen, aber der Fokus sollte sich dafür verlagern. Denn Deine Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.

02.08.2019 11:04 • x 4 #556


Y
Zitat:
Doch wie gesagt, es kommt so vor, als wenn man einfach nur einen Eimer unters Loch stellt.


@NurBen

das klingt heftig. Ich will es Dir nicht unterstellen, aber glaube, dass dann auch vorher schon etwas gefehlt hat, nur hat die Beziehung und das Drumherum es vielleicht kompensiert.
Meiner Erfahrung nach sind Kontakte sogar unvermeidbar, wenn man ernsthaft interessiert durch`s Leben geht. Ob das nun Themen und/oder Menschen betrifft.
Ich sehe auch hier im Strang sehr wenig Interesse. Dadurch fehlt es dann natürlich an Lebendigkeit und Verbundenheit.
Es gab einige, die auch KGR viele Anregungen gaben, zuletzt war es Milano. Es kam keine Nachfrage, nichts. So auch in KGR`s altem Thread. Sooo viele Menschen schrieben von ihren Erfahrungen, ihrem Erleben, gaben Anregungen, erzählten etwas. . .
Keine Reaktion von KGR! Unglaublich für mich.
Woher soll denn da die Verbundenheit kommen?!
Ich möchte euch nicht beleidigen oder demotivieren, aber auch bei mir lösen gerade diese Menschen hier kein Interesse, keine Lebendigkeit und Neugierde aus. Es ist irgendwie tot.
Und dann gibt es andererseits auch Menschen hier, die so lebhaft und interessiert auf Themen reagieren, dass schups sogar hier und da ein privater Kontakt entsteht.
Ich nehme bei euch keine Resonanz, kein Echo wahr und nehme an, dass auch das dazu führt, dass manche Freunde nicht so heiß auf einen Kontakt sind.
Es kommt immer wieder das gleiche. Zusammengefasst: ich bin einsam + es ist viel schöner als Paar weil. . .
Derweil aber gäbe es schon genau jetzt in dieser Minute Möglichkeiten sich verbunden zu fühlen! Die werden aber gar nicht aufgegriffen. Statt dessen zieht ihr von innen die Tür zu und ruft aus Ich bin einsam!
Zeige Menschen, die Du magst Interesse, zeige Anteilnahme, stelle Fragen, sei neugierig, dann ergibt sich der eine oder andere Kontakt.
Ich mag auch keine Leute treffen, bei denen ich diese gähnende Leere spüre und die weder an mir, noch an möglichen gemeinsamen Themen Interesse haben. Ich merke genau, dass es nur darum geht, nicht allein zu sein. Mal ist das okay. Jeder von uns fühlt sich mal allein, aber ist das grundsätzlich so und es passiert sonst nichts, dann nehme ich Reißaus.

02.08.2019 11:06 • x 8 #557


A


Das Alleinsein macht mich kaputt

x 3


K
@Cilia

die ganze Welt suggeriert irgendwas - nicht nur Hollywood. Und wer sich suggerieren lässt, muss ich nicht wundern, wenn diese Rechnungen NICHT aufgehen. Sich durch Suggestion immer und immer wieder beeinflussen zu lassen - wo bleibt dann die Individualität von Frau/Mann? Macht es Sinn, immer wieder MIT dem Strom zu schwimmen? Wer für sich selbst etwas erreichen will, wird im breiten Strom der die Individualität nicht im vollen Umfang entfalten können....der macht nur mit.

Und was suggerieren Partner/innen? Die sind nun mal anders, als Frau/Mann selbst. Immer nur nach deren Pfeife zu leben - was ist daran spannend? Nix! Dass es bestenfalls viele Gemeinsamkeiten gibt.... ja! Das soll so sein...das MUSS so sein. Aber immer DEREN Lied/Leid zu singen... NO.

Hollywood und yellow press sind die denkbar schlechtesten Beispiele, um sich als Normalo daran zu orientieren. Das einzig sinnvolle ist - sich genau DARAN nicht zu beteiligen. Jeden Tag wird jemand Anderes durchs Dorf getrieben - und die Protagonisten freuen sich darüber - mehr Publicity geht gar nicht....und kostet keinen Cent an Werbung.

Das Heft selbst in die Hand nehmen, ohne sich ständig (ver)-leiten zu lassen - wie wäre es denn damit? Die vielen Angepassten - die machen doch genau DAS so stark....den Konsum. Was die/der
hat, will ich auch haben! Angepasst sein um mitreden zu können? Urlaubsreisen in ferne Länder, um in zu sein?
In der persönlichen Einfachheit (nicht missverstehen) zu leben - DAS ist sehr viel schwieriger, als immer nur dem Konsum zu folgen. Einfach zu leben, bedeutet keinen Verzicht - es ist nur anders und vielfach viel besser und sinnvoller. Brauchst DU (noch) mehr Materielles, um zufriedener / glücklicher zu werden/zu sein? Mehr für Geist und Seele und Herz zu tun - das kostet nur Zeit... mehr nicht.

Zitat:
Es ist die Sehnsucht des Menschen, geliebt zu werden, seinen Lebenspartner zu finden


du kannst nicht erwarten, geliebt zu werden - zumindest nicht so, wie du es willst. Vllt. ist das Gegenüber gar nicht in der Lage, dich SO zu lieben, wie du es dir vorstellst - auch wenn es ansonsten passen würde. Woran m isst du Liebe....an der Qualität oder Quantität? Reicht es
dir nicht, wenn das Gegenüber einfach nur für dich DA ist, wenn du ihn brauchst? Umgekehrt
gilt das gleiche...oder? Das Leben auf Liebe zu reduzieren - das erdrückt. Es gibt Höhen und
Tiefen im Leben....gute und miese Zeiten, Sonne und Regen - sogar Gewitter und Blitze. Es
gibt Auseinandersetzungen mit sich und dem Gegenüber....

...und wer immer eitel Sonnenschein haben will, der hat entweder genug Kohle und wechselt
die Bäumchen, wenn es ruppiger wird oder lebt in einer Scheinwelt mit ständig polierter Fassade.
Hollywood und so lassen grüßen!

02.08.2019 11:07 • x 2 #558


U
Zitat von Nela-Mary:

Ich sehe es trotzdem anders
Du schreibst ja selber:

Das ist doch toll! Ich denke auch gerne an meine glückliche Beziehung und freue mich, dass ich sie hatte. Ich werde sie nie bereuen, auch wenn es mir nach der Trennung richtig mies ging und ich auch ein halbes Jahr später noch oft genug daran knabbere.
Aber diese glücklichen Erinnerungen hindern mich nicht daran auch alleine glücklich zu werden, bzw. es manchmal auch schon zu sein. Natürlich haben sie mich am Anfang sehr traurig gemacht, das ist normal. Mittlerweile ist das nicht mehr so. Ich habe sie in meinem Herzen, sie haben mich u.a. zu der Person gemacht, die ich heute bin.


Ich denke, wir gehen unterschiedlich ran an Vergangenes. Ist aber okay, ich denke, wir beide haben bzw. werden unseren Weg finden, Du auf Deine Weise, ich auf meine Weise.

Als ich den Schlaganfall und der mir viele Erinnerungen in meinem Hirn gelöscht hatte, wäre es schön gewesen, er hätte alle schönen Erinnerungen mit meiner Ex auch geschreddert, dann wären nur die unschönen übrig geblieben. Stattdessen sind die Kindheitserinnerungen weitestgehend gelöscht worden, nur mit Bildern vermag ich mich noch sehr gering zu erinnern.

Was soll´s, es ist, wie es ist. Wie sagt immer ein Kollege von mir: Am Ende wird alles gut.

Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mir das in dieser Thematik wünsche.

Liebe Grüße

02.08.2019 11:10 • x 1 #559


M
...und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

02.08.2019 11:15 • x 2 #560


A
Zitat:
Übrigens habe ich gestern beim Tippen hier einen Gedanken weggelassen (wegen Ermüdung): ich selbst bin mir mittlerweile nicht mehr ganz so sicher, ob ich eine Liebesbeziehung führen möchte. Es ginge nur mit einem sehr speziellen Mann, der ähnliche Lebens-und Beziehungsvorstellungen hat


Ich verstehe dich gut, mir ging es ähnlich, bevor ich meinen Mann kennenlernte. Und noch darüber hinaus - wir kamen bei Weitem nicht gleich zusammen. Wir haben uns wie der Fuchs und der kleine Prinz langsam angenähert und gezähmt. Mit ihm philosophiere ich schon zum Morgenkaffee über die Welt, mal sind wir kindisch wie verliebte Teenies. Und wenn ich ihn einmal nicht mehr haben sollte, glaube ich nicht, dass ich nochmal einen Mann in meinem Leben haben werde. Da müsste mir noch einmal so ein besonderer Mensch begegnen - ich glaube nur, diese Liebe auf diesem Niveau zweimal zu erfahren, ist mehr als selten. Und weniger ist dann öd und kann man sich auch ersparen.

Klar gehört es dazu, dass wir als Teenies anfangen, unsere ersten Beziehungen zu leben, dann werden die Beziehungen erwachsener, man hat den einen oder anderen Griff ins Klo oder kommt drauf, dass sich Liebe in Freundschaft wandelt. Und dann ist man Single, leidet erstmal und erkennt dann, man muss mal keine Kompromisse eingehen, knüpft neue Freundschaften, macht andere Dinge als in der Partnerschaft und lernt sich selber besser kennen. Und ja, manchmal hat man auch Übergangsgeschichten, bei denen von vornherein klar ist, wir machen uns miteinander vielleicht einen schönen Sommer, aber mehr ist das nicht. Wenn man viel viel Glück hat, erlebt man auch die große wahre aufrichtige Liebe, aber das passiert bei weitem nicht allen. Die meisten leben in sehr lauen Beziehungen halt so dahin.

Weil es aber in unserer Gesellschaft oft noch immer dazugehört, dass man sich als Single wie die alte Jungfer von anno dazumal fühlt, wird oft an Beziehungen festgehalten, die man eigentlich loslassen sollte, wird betrogen und gelogen. Hauptsache, man ist nicht allein und die anderen nehmen einen nicht als allein wahr. Das wird dann als Werte verkauft. Und so an einer Beziehung festzuhalten, zu klammern hat oft nichts mehr mit Liebe zu dem anderen oder einem selbst tun. Man baut sich selbst ein Gefängnis aus Angst und Image. Man hat nicht so sehr Angst, diesen einen Menschen zu verlieren, sondern den Partner zu verlieren. Das ist menschlich, aber Liebe wie in einem Hollywood-Film ist das dann nicht.

Und genau deshalb wird hier so steinmühlenartig gepredigt, dass man mit sich selbst glücklich sein muss, sich selbst lieben muss, um wahres Glück und Liebe zu erkennen, zu empfangen und teilen zu können. Man kann als Single glücklich und in einer Beziehung total unglücklich sein. Das Forum beweist das sehr gut. Wenn ich aber als Single unglücklich bin, dann ist die Chance, dass ich in der nachfolgenden Beziehung noch unglücklicher bin, eben sehr hoch.

Niemand soll hier seine Gefühle verleugnen, und natürlich hat jeder mal Phasen, da zipft einen alles nur noch an (soll übrigens auch in Beziehungen vorkommen ) Aber sich selbst wieder Glücksmomente zu schenken, gut zu einem selbst zu sein, das kann man lernen. Was Neues auszuprobieren, neue Menschen kennenzulernen, neue Erfahrungen zu machen, die man so in einer Beziehung nicht gemacht hätte. Das macht das Leben bunt und spannend. Und wenn man es bei sich selbst gelernt hat, kann man das auch einem anderen schenken. Ob einem Partner, der traurigen Kollegin oder dem Nachbarn.

Pures Glück ist ohnehin flüchtig, aber Freude kann man jeden Tag fühlen. Vielleicht nicht im akuten Trennungsschock, aber wenn der gesackt ist, dann schon. Muss man nicht, kann man aber. Und ich kenne mich deswegen nicht weniger mit Alleinsein, Glück und Zufriedenheit aus, mit Beziehung und Partnerschaften aus, weil ich alle diese Lebensphasen kenne, daran gelernt habe und mich selbst von durchaus dunklen Momenten wieder ins Licht katapultiert habe - und das nicht wegen meiner Partnerschaft, sondern bei Weitem vorher - sondern vermutlich eher im Gegenteil

02.08.2019 11:18 • x 10 #561


M
Zitat von NurBen:
-Die einsamen Abende
-Die fehlende Zuneigung
-Der fehlende 6
-Der Zerfall des sozialen Umfelds
-Das Gefühl plötzlich nicht mehr dazu zu gehören / der Außenseiter zu sein.
-Gedanken wie Du bist Mitte 30, du wolltest doch eine eigene Familie.
-Das Sehen anderer glücklicher Pärchen / Familie.
-Das Treffen mit befreundeten Bekannten und Pärchen die ihre Zukunftsplanung fest im Griff haben.
-usw...usf...


Sehe ich ähnlich, nur ob andere Pärchen wirklich glücklich sind steht denen nicht auf der Stirn. Da habe ich sehr häufig meine Zweifel. Arnikas frisch gebackener Ehemann scheint ja auch wieder abwesend zu sein. So etwas beobachtet man nach dem Outing natürlich ganz genau.

02.08.2019 11:26 • x 1 #562


M
Schön, dass du das Thema Austauschbarkeit angesprochen hast. Das sehe ich ähnlich, man kann eben nicht mit jedem eine erfüllte Liebesbeziehung führen. Aber man kann sich genau prüfen und dann nach diesem Menschen, der ähnlich schwingt Ausschau halten. Und keine Beziehung ist eine schlechte Beziehung, gerade die die uns auf unsere Schatten aufmerksam machen, sind die, die es uns ermöglichen zu wachsen. Und schlussendlich kann ich ja nur erfahren, wer ich nicht bin in Beziehung zu anderen.

Ohne meine letzte Beziehung hätte ich mich vielleicht nie oder erst viel später auf den Weg gemacht. Die Trennung war ein Geschenk für mich. Und meine Erfahrung möchte ich nicht missen, auch wenn ich durch das Tiefste Tal meines Lebens gewandert bin.

02.08.2019 11:27 • x 2 #563


U
Zitat von YsaTyto:

@NurBen

das klingt heftig. Ich will es Dir nicht unterstellen, aber glaube, dass dann auch vorher schon etwas gefehlt hat, nur hat die Beziehung und das Drumherum es vielleicht kompensiert.
Meiner Erfahrung nach sind Kontakte sogar unvermeidbar, wenn man ernsthaft interessiert durch`s Leben geht. Ob das nun Themen und/oder Menschen betrifft.
Ich sehe auch hier im Strang sehr wenig Interesse. Dadurch fehlt es dann natürlich an Lebendigkeit und Verbundenheit.
Es gab einige, die auch KGR viele Anregungen gaben, zuletzt war es Milano. Es kam keine Nachfrage, nichts. So auch in KGR`s altem Thread. Sooo viele Menschen schrieben von ihren Erfahrungen, ihrem Erleben, gaben Anregungen, erzählten etwas. . .
Keine Reaktion von KGR! Unglaublich für mich.
Woher soll denn da die Verbundenheit kommen?!
Ich möchte euch nicht beleidigen oder demotivieren, aber auch bei mir lösen gerade diese Menschen hier kein Interesse, keine Lebendigkeit und Neugierde aus. Es ist irgendwie tot.
Und dann gibt es andererseits auch Menschen hier, die so lebhaft und interessiert auf Themen reagieren, dass schups sogar hier und da ein privater Kontakt entsteht.
Ich nehme bei euch keine Resonanz, kein Echo wahr und nehme an, dass auch das dazu führt, dass manche Freunde nicht so heiß auf einen Kontakt sind.
Es kommt immer wieder das gleiche. Zusammengefasst: ich bin einsam + es ist viel schöner als Paar weil. . .
Derweil aber gäbe es schon genau jetzt in dieser Minute Möglichkeiten sich verbunden zu fühlen! Die werden aber gar nicht aufgegriffen. Statt dessen zieht ihr von innen die Tür zu und ruft aus Ich bin einsam!
Zeige Menschen, die Du magst Interesse, zeige Anteilnahme, stelle Fragen, sei neugierig, dann ergibt sich der eine oder andere Kontakt.
Ich mag auch keine Leute treffen, bei denen ich diese gähnende Leere spüre und die weder an mir, noch an möglichen gemeinsamen Themen Interesse haben. Ich merke genau, dass es nur darum geht, nicht allein zu sein. Mal ist das okay. Jeder von uns fühlt sich mal allein, aber ist das grundsätzlich so und es passiert sonst nichts, dann nehme ich Reißaus.


Liebe Ysa!

Wo hast Du denn den Honig versteckt, der Bär hat mal wieder Hunger.

Du hast schon recht, andere auch. Der Satz Ich bin einsam ist auch der Ausdruck eines Hilferufs, den man symbolisch betrachtet in einem leeren Raum schreit, der unerhört bleibt. Denn eigentlich müsste er weitergehen: Niemand versteht mich, keine/r, der mich richtig an die Hand nimmt. Es ist schwierig für diese Menschen, zu denen ich auch gehöre/te, den ersten Schritt zu machen. Man kann sich nicht immer motivieren und so schön dieses Forum helfen kann und tut, es wird einen niemals an die Hand nehmen.

Mal ein Beispiel: Wenn ein alleinerziehender Mensch nach einer gescheiterten Beziehung noch Kinder zu versorgen hat, dann ist man immer noch von Menschen umgeben. Ein Single, der keine Kinder hat, lebt dann ohne Mitmenschen alleine in den vier Wänden. Man kommt heim von der Arbeit - niemand ist da, der zuhört oder dem man zuhören kann. Irgendwann führst Du Selbstgespräche, erst innerlich, dann äußerlich. Es frisst Dich von innen her auf. Es ist wie eine Säure, die sich sehr langsam, aber sicher durch sämtliches Fleisch futtert und auf ihrem Weg nur noch Löcher und Leere hinterlässt.

Womit bekämpft man Säure? Säure ist ätzend, man kann sie nur abmildern, nie gänzlich neutralisieren. Weil sie auch lebensnotwendig ist bzw. sein kann, aber eben in dosierter Menge. Nimmt sie Überhand, wird´s übel im wahrsten Sinne des Wortes.

Abmilderungen brauchen aber bisweilen Zeit und man braucht halt das richtige Mittel dafür. Es ist eben für manche Menschen nicht leicht. Singles werden nicht richtig glücklich, On-/Off-Beziehungen sind immer ein gespanntes Gummiband und Affärenpartner sind im Teufelskreis, weil sie zumeist nie zusammenkommen, sondern nur gemeinsame schöne weniger heimliche Momente haben.

Jedes individuelles Leben hat seine Strategien, damit muss man hantieren. Wie diese z.B. bei KGR aussehen, weiß ich nicht. Die Menschen nehmen die Hilfen und Ideen nicht an. Ich denke, sie können sie nicht umsetzen, weil ihnen dazu etwas individuelles fehlt oder es im Wege steht. Sie können sich dann auch damit nicht auseinander setzen, weil sie nicht wissen, wie. Wir als Foris können da nur individuelle und/der gemeine Ratschläge geben. Ob diese dann nutzen, kann aber nie garantiert werden.

Denn, bei allen Theorien, dass Menschen Herdentiere sind, so sind sie doch so individuell wie eine bunte Tüte Bonschen.

02.08.2019 11:27 • x 2 #564


U
Zitat von MalheurDocteur:

Sehe ich ähnlich, nur ob andere Pärchen wirklich glücklich sind steht denen nicht auf der Stirn. Da habe ich sehr häufig meine Zweifel.


Richtig!

Der Punkt ist nur: Sie haben das o.g. aber. Was man daraus macht, dass ist ne andere Frage. Aber wenn ich diese Punkte als SIngle gar nicht habe, kann ich diese auch nicht mehr nutzen.

02.08.2019 11:29 • x 1 #565


NurBen
Zitat von YsaTyto:
das klingt heftig. Ich will es Dir nicht unterstellen, aber glaube, dass dann auch vorher schon etwas gefehlt hat, nur hat die Beziehung und das Drumherum es vielleicht kompensiert.

Der Punkt ist, dass man damals gut verplant war. Und ich möchte auch gar nicht das Unschuldslamm spielen... natürlich habe ich auch in der Beziehung einige Kontakte schleifen lassen. In sofern bin ich auch selbst Schuld, wenn mich nicht jeder plötzlich mit offenen Armen empfängt. Klar denken viele Jetzt ist er wieder Single und plötzlich hat er wieder Zeit.

Zitat von YsaTyto:
Ich möchte euch nicht beleidigen oder demotivieren, aber auch bei mir lösen gerade diese Menschen hier kein Interesse, keine Lebendigkeit und Neugierde aus. Es ist irgendwie tot.

Aber das liegt doch hier a.) Am Forum und b.) am Thema.
Im realen Leben gehe ich bei weiten nicht so offen damit um.
Auch schreibe ich bei gewissen Themen hier ganz anders, weil es eben zum Thema passt.

Zitat von YsaTyto:
dass auch das dazu führt, dass manche Freunde nicht so heiß auf einen Kontakt sind.

Das liegt aber vor allem daran, dass die Interesse sich verschieben und einen plötzlich nicht mehr viele gemeinsame Interesse verbinden. Damals waren es Themen wie Parties und Frauen, die Themen wie Beziehung, Kinder, Zukunftsplanung gewichen sind. Jetzt verschiebt es sich quasi wieder zurück.

Zitat von YsaTyto:
Ich mag auch keine Leute treffen, bei denen ich diese gähnende Leere spüre und die weder an mir, noch an möglichen gemeinsamen Themen Interesse haben.

Und genau darum gehts ja. Man möchte mit Leuten etwas unternehmen, die zu meinen jetzigen -ungewollten- Lebensstil passen. Und genau daran hapert es momentan.

02.08.2019 11:36 • x 3 #566


E
Zitat von NurBen:
Und genau darum gehts ja. Man möchte mit Leuten etwas unternehmen, die zu meinen jetzigen -ungewollten- Lebensstil passen. Und genau daran hapert es momentan.


Aber das ist doch paradox. Man ist in einer Situation,die man nicht will und versucht dann Leute zu finden, die zu dieser Situation passen. Wäre es nicht sinnvoller die Situation zu ändern. Und damit meine ich nicht einen Partner auf Krampf zu finden. Sondern sich mal von gesellschaftlichen Konventionen zu befreien, die vielleicht kit den eigenen Bedütfnissen gar nichts zu tun haben, sondern nur angelernt sind. Darum sagte ich ja, es ist nötig mit sich selbst ehrlich in Klausur zu gehen.

02.08.2019 11:40 • x 2 #567


Nela-Mary
Zitat von U-I-B:
ich denke, wir beide haben bzw. werden unseren Weg finden, Du auf Deine Weise, ich auf meine Weise.

Das will ich doch hoffen!

Zitat von U-I-B:
Als ich den Schlaganfall und der mir viele Erinnerungen in meinem Hirn gelöscht hatte

Das tut mir übrigens sehr Leid. Wollte ich die Tage während unserer Diskussion schon schreiben, habe es dann aber vergessen.


Was mir noch zum Thema Hollywood-Filme einfällt:
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, in wie vielen Filmen eigentlich bestehende Beziehungen/Verlobungen/Ehen beendet werden, weil der/die ach so perfekte Partner/in auftaucht und einem plötzlich auffällt, wie viel besser der/diejenige doch zu einem passt. Früher hat mir das nichts ausgemacht, weil ich begeistert war von dem/der Neuen oder der Dynamik des neuen Paares, die ja auch im Mittelpunkt stehen.
Aber was soll mir das eigentlich genau suggerieren? Dass viele in Beziehungen sind, die ganz okay sind, dann aber an Wichtigkeit verlieren sobald jemand besseres vorbei kommt?
Im Film klingt das romantisch, aber im echten Leben ist das doch der Horror.

02.08.2019 11:40 • x 3 #568


M
Zitat von NurBen:
Der Punkt ist, dass man damals gut verplant war. Und ich möchte auch gar nicht das Unschuldslamm spielen... natürlich habe ich auch in der Beziehung einige Kontakte schleifen lassen. In sofern bin ich auch selbst Schuld, wenn mich nicht jeder plötzlich mit offenen Armen empfängt. Klar denken viele Jetzt ist er wieder Single und plötzlich hat er wieder Zeit.


Aber das liegt doch hier a.) Am Forum und b.) am Thema.
Im realen Leben gehe ich bei weiten nicht so offen damit um.
Auch schreibe ich bei gewissen Themen hier ganz anders, weil es eben zum Thema passt.


Das liegt aber vor allem daran, dass die Interesse sich verschieben und einen plötzlich nicht mehr viele gemeinsame Interesse verbinden. Damals waren es Themen wie Parties und Frauen, die Themen wie Beziehung, Kinder, Zukunftsplanung gewichen sind. Jetzt verschiebt es sich quasi wieder zurück.


Und genau darum gehts ja. Man möchte mit Leuten etwas unternehmen, die zu meinen jetzigen -ungewollten- Lebensstil passen. Und genau daran hapert es momentan.


Dann komme ins Handeln. Fange mit Dir an und manifestiere das, was Du Dir vorstellst für Dein Leben und versuche es mal so zu sehen, was Du für Dich tust, tust Du für uns alle. Weil wir alle diese kollektiven Dinge zusammen erschaffen. Die Welt könnte eine andere sein. Das wollen wir ja im Grunde alle, vielleicht bricht ja dann doch irgendwann der erste Weltfrieden aus. Kleiner Scherz am Rande.

02.08.2019 11:44 • x 1 #569


U
Zitat von Nela-Mary:
Was mir noch zum Thema Hollywood-Filme einfällt:
Mir ist in den letzten Jahren aufgefallen, in wie vielen Filmen eigentlich bestehende Beziehungen/Verlobungen/Ehen beendet werden, weil der/die ach so perfekte Partner/in auftaucht und einem plötzlich auffällt, wie viel besser der/diejenige doch zu einem passt. Früher hat mir das nichts ausgemacht, weil ich begeistert war von dem/der Neuen oder der Dynamik des neuen Paares, die ja auch im Mittelpunkt stehen.
Aber was soll mir das eigentlich genau suggerieren? Dass viele in Beziehungen sind, die ganz okay sind, dann aber an Wichtigkeit verlieren sobald jemand besseres vorbei kommt?
Im Film klingt das romantisch, aber im echten Leben ist das doch der Horror.


Tja, eben Hollywood. Und typisch für die Konsumgesellschaft, in der wir leben: Es geht immer mehr, immer weiter. Die Filmindustrie und die Werbemaschinerie haben den geldlichen Vorteil dahinter schnell erkannt.

Zitat von Nela-Mary:
Das tut mir übrigens sehr Leid. Wollte ich die Tage während unserer Diskussion schon schreiben, habe es dann aber vergessen.


Danke. Mir ist es noch gut ergangen, wenn ich andere Schlaganfallpatienten da so sehe. Sollte ich noch einen erleiden und dann so dahinsiechen, dann hoffe ich, ich kratze dabei ab.

02.08.2019 11:44 • x 1 #570


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