Hallo @KGR
ich habe jetzt nicht den gesamten Thread gelesen, aber im Grunde wurde schon sehr viel gesagt, das Dich auf das Wesentliche stößt. Ich bin im Vergleich zu Dir erst 7 Monate getrennt, aber ich hatte kurzzeitig ähnliche Gedanken. Da ich jedoch für mich gemerkt habe, dass Dating starke Widerstände in mir hervorruft und ein neuer Partner sich nicht einfach so finden lässt, habe ich es eingestellt. Und mir geht es viel besser damit als jemals zuvor in meinem Leben. Ich brauche mich nicht dem Erwartungsdruck anderer und meinem eigenen auszusetzen und ich darf mich endlich mal nur um mich selbst kümmern. Ich darf heilen, ganz in Ruhe, ich darf mich an meine Vollständigkeit erinnern.
Das ist ein Geschenk, was die meisten nach einer Trennung nicht verstehen können. Deshalb scheuen sie sich vor dieser Arbeit. Und ja es ist Arbeit zu sich selbst zu finden und sich endlich annehmen zu können, wie man eben ist. Ein Re-Framing der negativen Glaubenssätze passiert nicht mal eben so über Nacht.
Du kannst meine Threads hier nachlesen, ich war lange Zeit in unendlichen Gedankenkreisläufen gefangen. Ich drehte mich immer wieder um dieselben Fragen, das führte schlussendlich zu einer schweren depressiven Verstimmung mit Suizidgedanken. Das war keiner schöner Ort an dem ich da war. Irgendwann musste ich wieder arbeiten, nachdem ich mich drei Wochen (und das erst 5 Monate nach der Trennung) krankschreiben lassen musste, weil nichts mehr ging. Ich war in einer Lebenskrise angekommen. Nun also wieder zurück bei der Arbeit, ging es ganz langsam in den Alltag zurück, der mir immer noch schwerfiel. Es gab keinen richtigen Impuls, um mich neben den wiederholenden Gedanken anders wahrzunehmen.
Ich fing bereits kurz nach der Trennung an mich mit Spiritualität zu beschäftigen. Zu meinem Bedauern verstand ich alles in der Theorie, doch es erreichte einfach nicht mein Bewusstsein. Ich fühlte mich nicht besser. Doch ich blieb dabei das spirtuelle Wissen in meine Gedanken zu lassen. Jeden Tag ein wenig mehr. Ich versuchte es mit Meditation, las viel über Energie und wie das Universum alles mit allem verbindet. Irgendwann suchte ich nach guter spiritueller Literatur und fand ein Buch, das mir tatsächlich zu einem Shift in meinem Denken verhelfen sollte. Ich sage gerne, dass dieses Buch eigentlich mich gefunden hat.
In dem Buch geht es um eine weltliche Sicht auf Gott. Ich war nie ein gläubiger Mensch, trotz Taufe und Kommunion. Ich konnte dem Bild der römisch-katholischen Kirche (auch keiner anderen Weltreligion) nichts abgewinnen und verwarf eine Auseinandersetzung mit Gott für mich. Doch dieses Buch fand die richtige Ansprache und berührte die Punkte in mir, die anscheinend schon immer da mir aber nie bewusst waren.
Plötzlich wurden die Gedanken anders, ich fühlte mich erstmals erhellt (nicht erleuchtet). Es machte alles Sinn und es führte dazu, dass meiner positiven Erinnerungen an die Beziehung nicht mehr schmerzten und die negativen, mit denen ich mich selbst quälte, nicht mehr übermächtig waren und mich lähmten.
Ich fing das erste Mal in meinem Leben an tatsächlich zu begreifen, dass Veränderung möglich ist, aber nicht von Außen nach Innen, sondern anders herum. Es darum, dass Du Dich an Deine eigene Fülle erinnern musst. Sie ist bereits da, denn so wurdest Du erschaffen. Und dann kannst Du von dort aus Dein Leben nach Deinen persönlichen Vorstellungen und innerhalb Deines Wertesystems erschaffen. Du kannst jeden Tag, jede Sekunde eine Wahl treffen. Nichts bestimmt Dich von Außen, nur Du bestimmst, wie Du darauf reagierst, wie Du die Dinge bewertest. Du bist ein Schöpfer, das musst Du begreifen, Du bist nicht so machtlos, wie Du Dich gerade erlebst. Es muss nur Dein Bewusstsein erreichen.
Komm in die Fülle, komme zu Dir selbst. Stelle Dir einfach vor Du trittst eine Reise an und das Ziel ist mehr Selbstliebe, Glück, Freude und Wahrhaftigkeit/Wahrheit als jemals zuvor in Deinem Leben. Klingt das nicht toll? Ist das nicht ein schönes Reiseziel, für dass es sich lohnt den Weg auf sich zu nehmen, so beschwerlich er auch sein mag? Der Weg ist solange das Ziel bis du ankommst und da es nicht klar ist, wie lange brauchen wird, kannst Du diesen Weg selbst gestalten. Das ist das, was Du mitbekommen hast einen freien Willen.
Wenn Du erstmal verstehst, dass Dein Außen Dir Deine inner Welt widerspiegelt, wiegt alles nicht mehr so schwer, denn Du brauchst kein Oper Deiner äußeren Umstände mehr zu sein.
Fang doch mal mit der Übung an Deinen Status quo anders zu bewerten. Versuche mal das Gedankenexperiment: ich habe die Zeit (obwohl die bei Fortgeschrittenen irgendwann keine Rolle mehr spielt) mich voll meiner Schatten und gleichfalls dem Licht, das in mir ist, zu widmen. Du darfst alles anschauen, was sich da zeigt, auch wenn es wehtut. Gehe rein und raus. Meditation kann Dir wirklich gute Dienste dabei leisten, das ist mittlerweile auch wissenschaftlich bestätigt wurden. Meditation verändert die Hirnaktivität und dessen Ströme.
Und schaue Dir alles Schöne an Dir mal genau an. Und auch das, was Du an anderen Menschen so toll findest. Wir gehen meist mit Dingen in Resonanz, die auch in uns selbst bereits existieren. Das gilt natürlich auch für die negativen Trigger, die müssen jedoch nicht immer 1:1 so in uns angelegt sein. Warum stoßen Dich bestimmte Eigenschaften an einer potenziellen Partnerin ab, evtl. weil da in Dir selbst etwas ist, womit Du haderst und das Du in Dir ablehnst, also einen Anteil in Dir. Du siehst hier sind zwei Prinzipien am Werk, das Resonanzprinzip und das Spiegelprinzip.
Gefühle/Emotionen wie Neid, Einsamkeit und Wut lassen sich alle auf eine Emotion zurückführen, nämlich die Angst. Angst ist das Gegenteil von Liebe. Du möchtest Liebe finden und zwar zu einem anderen Menschen. Doch Deine Angst maskiert durch Neid und das Gefühl nicht vollständig zu sein, zieht zur Zeit noch das Gegenteil an, nämlich Angst. Du ziehst das in Dein Leben, was Du in Dir hast. Was ist das: Angst vor Ablehnung, Angst weniger wert zu sein als andere Männer, Angst nicht so geliebt und akzeptiert zu werden, wie Du nunmal bist? Du siehst es ist immer Angst, der Ort, wo wir uns befinden, bevor das Verstehen einsetzt.
Ich habe meiner letzten Beziehung durch meine Verlustangst und Angst vor Ablehnung, sowie meine Überzeugung nicht gut genug zu sein, zu einem Resultat verholfen, das keine Überraschung war. Es stand von vornherein fest. Meine größte Angst erfüllte sich in der Trennung und dann darin, dass mein Ex-Partner sehr schnell eine neue Partnerin fand. Ich war nicht in Liebe oder ich ließ sie nicht wirklich zu, weder zu mir selbst noch zu ihm und ihm ging es aus meiner Sicht in anders. Wir griffen uns wie zwei Bettler gegenseitig in die Taschen und mussten feststellen, dass die des anderen ebenso leer war, wie die eigene.
Dies führte auf beiden Seiten zu Verletzungen und bei mir zu meinem Glück zu einer Ent-Täuschung. Und zwar über mich selbst und meinen tief verankerten Glaubenssätzen. Ich dachte immer ich bin in Liebe, musste aber feststellen, dass ich im Gegenteil war. Was aber nicht bedeutet, dass sie nicht da war. Sie ist in mir, ich konnte es nur nicht erkennen. Ich habe sagen wir mal ca. 25 Jahre meiner 40 Lebensjahre geschlafen und nun bin ich aufgewacht und befinde mich noch am Anfang meiner Reise.
Das ist genau das, was ich Dir von Herzen wünsche, weil es wunderschön ist. Die Quelle in Dir ist die Liebe, daraus kommst, darin wirst Du zurückgehen. Es ist alles da Du sollst aber die Dinge angehen, um Dich selbst daran zu erinnern. Das wird dauern, aber es wird. Du wirst irgendwann im Sein sein und nicht mehr im Haben-Wollen sein. Klingt jetzt sicherlich ziemlich abgehoben, aber es ist wahr.
Tue Dir selbst einen Gefallen und denke zumindest ein wenig darüber nach. Fange, wie bereits oben gesagt, an den Status quo anders zu bewerten, das ist die erste Aufgabe, die Du Dir selber stellen darfst.
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Gott glaubt an Dich, glaube an Sie und Liebe wird Dich heilen.
Lieber Gruß
milano
28.07.2019 17:47 •
x 9 #332