Dankbar für einen Rat, Erfahrungen Ehe am Ende?

Zitat von Hola15:

Da stimme ich dir zu. Ich meinte es in diesem Fall auch allgemein, da mir die hier oft verlautete Forderung nach S. leicht sauer aufstößt, zumal das für den TE wohl schon ein Wunsch wäre aber scheinbar nicht das Hauptproblem ist.

Nein, mir geht es sekundär um S. ... mehr um die Gründe warum es keinen gibt.

Wieso wird sich hier so auf S. eingeschossen? Sagte der TE nicht schon mehrfach, dass es ihm um Aufmerksamkeit, Wertschätzung und gesehen werden geht?! Ist das Thema so S. spannend, dass nun jeder hier seine Meinung dazu beitragen muss und die eigentlichen Belange des TE veegisst?

Mal anders gefragt.
Wie reagiert/reagierte denn deine Frau in der Vergangenheit bei Auseinandersetzungen ?
Wie reagiert sie bei Kritik?
Wie laufen eure Auseinandersetzungen allgemein so ab?
Ist es ihr möglich ihre Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse zu äußern? Mal abgesehen von der Theatralik und ich hätte gern eine neue Handtasche
Also könnt ihr Gespräche führen in denen ihr euch euer Innerstes zeigen könnt?
War das mal anders?

Das würde mich interessieren falls es überhaupt noch zum Diskussion steht die Ehe wiederbeleben zu wollen. (Und ich kann die nächste Stunde nicht auf Antworten eingehen)?

Ich hatte jetzt einige Zeit um über viele Denkanstöße nachzudenken.

Was mich wirklich verwundert ist, dass ich in Gesprächen mit meiner Frau tatsächlich häufig ganz anders reagiere als ich es sonst tun würde. Bin da gedanklich Vieles noch einmal durchgegangen. Ich ziehe häufig zurück in Gesprächen mit ihr statt zu drücken. Vermutlich, weil ich die möglichen Konsequenzen wie eskalierender Streit etc. unbewusst scheue und vermutlich auch, weil ich ihr nicht wehtun möchte. Für mich ein deutliches Zeichen, dass da noch mehr Gefühle sind als ich bewusst dachte. Was eine Trennung angeht zucke ich natürlich beim Gedanken an die Folgen zusammen.
Geschäftlich hätte ich längst den Satz gesagt: entweder Sie tun x. oder Sie sind direkt raus! ... wenn die Übertragung verständlich ist.

Fakt ist, dass ich unglücklich bin und es so für mich nicht weitergeht. Da brauche ich mir auch nichts vormachen. Ich habe die große Befürchtung, dass es nur temporär etwas bringt, wenn ich auf den Tisch haue und sobald meine Frau wieder in die alten Muster zurckverfällt ich wieder am gleichen Punkt bin wie jetzt auch. Interessant war für mich die Frage, was ich tun würde ohne Haus und Kind und die ehrliche Antwort wäre: gehen.
Für meine Gefühle ist das einfach so, dass die Enttäuschung einfach zu groß ist. Wäre es umgedreht und sie würde mir wörtlich sagen, dass sie unglücklich ist hätte ich alles getan um das zu ändern. Aber dann funktioniert das ne Woche und alles ist wieder beim Alten. Für mich sieht Liebe einfach anders aus. Wenn ich jemanden liebe, dann möchte ich, dass es ihm so gut geht wie irgendwie möglich und tue alles was in meiner Macht steht um meinen Teil dafür zu tun, dass es eben so ist.
Wenn das nur unter dem Zwang einer ultimativen Drohung des Trennens geht ist das einfach nicht, was ich mir unter Liebe vorstelle.
Ich bin wie ich bin und ich möchte mich nicht verstellen müssen. Ich bin geschäftlich vermutlich hart und dominant aber privat im engsten Raum eben nicht. Ich brauche viel Zuwendung von Kuscheln über Körperkontakt bis hin zu Sechs - aber auch Gespräche. Zum einen weiß meine Frau das nach so langer Zeit und zum anderen habe ich gesagt: zig mal und inkl. der Feststellung, dass mich das unglücklich macht. Wenn ich eben nur attraktiv bin, wenn ich mich verstelle und Ansagen machen muss um attraktiv zu bleiben, dann passen wird offenbar einfach nicht (mehr) zusammen. Möchte ich einfach nicht.

Ich werde mit ihr ein Gespräch führen und ihr sagen, dass ich mich trennen möchte weil offensichtlicher Weise sie ja glücklich mit Kind und Garten ist. Wir werden sehen wie sie dann reagiert. Auf den Satz, sie wäre so unfähig dass sie es nicht mal schsffen würde ihren Mann glücklich zu machen wird sie die Anwort bekommen, dass dem leider so sei und das obwohl ich mehrfach und deutlich gesagt habe was mir fehlt und was ich möchte und ich ja offenbar nicht wichtig genug war um sich darum zu bemühen. Ihre Reaktion darauf wird mir zeigen was wird. Wenn die Aussagen von vielen sich bewahrheiten müsste mich das ja außerordentlich attraktiv machen.

Sumisu, wieso nimmt deine Frau dich so wenig ernst, als Mensch und als Mann?
Wieso nimmt sie dich so wenig wahr?

Was ist da zwischen euch?
In welche Richtung schaut sie? In welche du?

@Hola15

schwierig. Meine Frau redet nicht allzuviel. Sie macht dir meisten Dinge mit sich selber aus irgendwie. Eine der Sachen, die das für mich so schwierig machen. Ich sehr ihr an der Nasenspitze an, dass sie was hat. Frage: Was hast du, was ist los? Antwort: nix. Dann kann ich bohren unnd bohren ... stundenlang und wenn ich Glück habe rückt sie irgendwann damit raus. Kann ne Kleinigkeit sie , kann gravierend sein ... ist immer das Gleiche.

Zitat von DieDirekte:

Sumisu, wieso nimmt deine Frau dich so wenig ernst, als Mensch und als Mann? Wieso nimmt sie dich so wenig wahr? Was ist da zwischen euch? In welche Richtung schaut sie? In welche du?

Mittlerweile, auch dank vieler Postings hier bin ich der Meinung, dass sie sich meiner einfach zu sicher ist. Ich bin Inventar und man muss ja auch nichts tun, damit der Sessel in der Ecke stehen bleibt.

Dazu ist sie glücklich mit der Istsituation. Kind, Garten und genug Zeit ... reicht ihr eben!

Zitat von Sumisu:

Mittlerweile, auch dank vieler Postings hier bin ich der Meinung, dass sie sich meiner einfach zu sicher ist. Ich bin Inventar und man muss ja auch nichts tun, damit der Sessel in der Ecke stehen bleibt.

Und wie kannst du deine Position verändern, dass sie dich wieder richtig sieht und wahrnimmt - und du nicht nur ein angenehmer, funktionierender und bequemer Gegenstand in ihrem Leben, in ihrem Familie-System bist?

Was würde passieren, wenn du dich trennen würdest, das Zuhause, das gemeinsame Spielfeld verlässt.

Wäre deine Frau erleichtert? Oder irritiert? Oder erstaunt? Würde sie mit ihrem Leben alleine klar kommen, so als Alleinerziehende?

Wie wäre so das Leben für deine Frau ohne den "bequemen Gegenstand" Ehemann, ohne dich?

Zitat von Hola15:

Genauso ist das. Ein Henne -Ei Problem. Im allgemeinen brauchen Frauen ein Wir als Voraussetzung für S.. Und Männer wohl S. für ein Wir. Wer ...

Keine Ahnung, es ist so wie es ist!
Daher wohl auch so viele Affären...die Frau sucht Nähe und der Mann auch die Körperlichkeit.
Am Anfang einer Beziehung haben beide die Lust, bei Frau ist sie mir Dauer der Beziehung mit weiteren Bedürfnissen verknüpft...oder liegt es nur einfach daran das die Anziehungskraft des Mannes verloren geht, er nicht mehr als wertvoll betrachtet wird und was kann Mann dagegen tun?
Und hier scheiden sich die Geister ...

@DieDirekte ich glaube nicht, dass sie das kommen sieht. Ich glaube, dass sie es für ausgeschlossen hält.
Wie wäre das Leben ... komplizierter ... arbeitsreicher ... sicherlich.

Ich verstehe folgendes nicht: bin ich einen Abend nicht da sagt sie morgens, dass sie das total doof findet und mich vermissen würde und und und ...
Einen Abend später bin ich da und sie ist fasziniert von ihren Handarbeiten ...
Irgendwie ... passt nicht zusammen, oder?

Zitat von Sumisu:

@DieDirekte ich glaube nicht, dass sie das kommen sieht. Ich glaube, dass sie es für ausgeschlossen hält. Wie wäre das Leben ... komplizierter ... arbeitsreicher ... sicherlich. Ich verstehe folgendes nicht: bin ich einen Abend nicht da sagt sie morgens, dass sie das total doof findet und mich vermissen würde und ...

Merkst du es selber, Sumisu? Du bist zu selbstverständlich geworden. Wie ein Alltags-Gegenstand, der in ihr Leben gehört. Wenn du einen Abend nicht da bist, fällt ihr die Lücke oder Leere kurz auf. (Wie wenn ich ein Bild von der Wand nehme, weil ich es für ein paar Stunden verleihe. Wenn ich es dann wieder zurück aufhänge, ist alles wieder gut.)
Wenn du wieder da bist, ist alles gut, du als Gegenstand bist wieder da.

Sie nimmt dich nur noch als Gegenstand wahr, aber nicht mehr als Mensch oder Mann.

Stopp, Stopp, Stopp... Hier machst du es dir gerade etwas einfach. Ich möchte da mal kurz einhaken.

Zitat von Sumisu:

Wenn ich jemanden liebe, dann möchte ich, dass es ihm so gut geht wie irgendwie möglich und tue alles was in meiner Macht steht um meinen Teil dafür zu tun, dass es eben so ist.

Du siehst das so und das ist dein Verständnis von Liebe. Das ist schön disneyfiziert und vermutlich auch das, was die meisten von uns anerzogen bekommen haben, trifft für mich aber nicht den Kern.
Liebe kann auch sein lassen, dem anderen Luft zum atmen geben, nicht hinterher zu sein und zu bedrängen, wie man den Partner SEINER MEINUNG nach am glücklichsten macht. Alles dein Empfinden, alles deine Gedanken. Was genau investierst du denn in die Partnerschaft? Machst du Vorschläge zu Unternehmungen (Paarzeit) oder organisierst mal bewusst neue Erfahrungen, die ihr gemeinsam machen könnt?

Zitat von Sumisu:

Wenn das nur unter dem Zwang einer ultimativen Drohung des Trennens geht ist das einfach nicht, was ich mir unter Liebe vorstelle.

Wie gesagt, überdenke mal deine Vorstellungen von Paar-Liebe, aber auch familiären Zusammenlebens. Hast du da eigentlich eigene Vorstellungen oder eiferst du einen Ideal nach? So langsam kristallisieren sich einige Dinge für mich heraus, bei denen ich auch hellhörig werde. Was genau wünschst du dir eigentlich von ihr? Betonung auf genau.
Übrigens kann man das als Drohung sehen oder als Ankündigung. Du sagst ihr, was passieren wird, wenn SIE so weiterleben möchte und dass es nicht DEINEN Vorstellungen entspricht. Liebe heisst auch Kompromiss. Einigen Fragen bist du hier geschickt aus dem Weg gegangen oder hast sie überlesen. Nochmals: was ist dein Beitrag zu eurer Paarbeziehung?

Zitat von Sumisu:

Wenn ich eben nur attraktiv bin, wenn ich mich verstelle und Ansagen machen muss um attraktiv zu bleiben, dann passen wird offenbar einfach nicht (mehr) zusammen. Möchte ich einfach nicht.

So kann man es auch sehen... Oder aber, und da stelle ich nun eine Vermutung auf, man könnte auch sagen:

Wenn ich eben nur attraktiv bin, wenn ich investieren und (mit-)gestalten muss um attraktiv zu bleiben, dann passen wird offenbar einfach nicht (mehr) zusammen.

Derzeit gehst du dein einfachsten weg mit der Karotte (Kollegin) vor der Nase. Klar, die ist gerade total toll, weil sie investiert um dich zu bekommen... Natürlich hat deine Frau da keine Chance. Zudem wird sie wohl auch eher im Business-Outfit (Vertrieb bedeutet wie aus dem Ei gepellt) vor dir stehen, perfektes Make-Up und eben zuhören, Leichtigkeit geben können... Also alles auf einer Ebene, die der Realität eher nicht entspricht und einer Tiefe, die im Vergleich zu deiner Frau (Ozean) eher einer Pfütze entspricht.

Zitat von Sumisu:

obwohl ich mehrfach und deutlich gesagt habe was mir fehlt und was ich möchte und ich ja offenbar nicht wichtig genug war um sich darum zu bemühen.

Und genau das ist der Punkt, der hier seit Seiten ungeklärt ist. Du sagst an, aber offenbar präsentierst du keine Lösungen und Kompromissbereitschaft. Auch Konsequenzen hälst du zurück.
Es geht nicht, dass du sagst was du möchtest ohne zu investieren. Du sagst an und erwartest. Da du hier nichts anderes erzählt hast, auch nach mehrfachem Nachfragen, gehe ich davon aus, dass meine Vermutung stimmt.
Du, mein Freund, du erwartest Invest von ihrer Seite ohne selbst zu investieren bzw. du siehst das alleinige Ansprechen (d)eines Missstandes als Invest.

Und was haben wir nun bis hierher? Einen Mann, der unglücklich ist, der zwar formulieren kann, was er sich wünscht allerdings nur redet und nicht selbst seinen Teil dazu beitragen möchte, da er offenbar eine sehr hohe Erwartungshaltung an seine Frau hat. Das Ganze im Kontext einer Option, die vermutlich im Pencil-Skirt und perfektem Styling starkt investiert und ihm die Wünsche fast aus dem Hirn lesen kann.

Tja, ich sage dazu: du vergleichst beide Frauen und Leben. Das jetzige was du hast und das vermeintliche, was auf dich wartet. (und da kannst du mir erzählen was du willst, du tust es...)

Also bist du offenbar doch nur jemand, der seine Affäre rechtfertigen möchte (vor allem vor sich selbst und seinem Gewissen) und so wenig Selbstwert hat, um das alleine durchzuziehen.

Was interessant dabei ist, vermutlich ziehst du hier dasselbe ab, wie in deiner Ehe, denn Muster sind nunmal stark in uns:
Du holst dir in einem Forum Ratschläge, Zuspruch und Absolution ohne auf kritische Nachfragen zu reagieren. Du beleuchtest nur von deiner Seite, gibst deine Wahrnehmung wieder und lässt einiges im Dunkeln. Und wenn man den Anfang des Themas so liest, geht es da schon auf das hinaus, was sich nun sehr stark zeigt: du willst deine Kollegin und hast deine Ehe schon abgehakt. Es geht dir stark um dein Gewissen und Absolution.

Sorry für die glasharten Worte, aber das ist das, was ich hier nun sehe.

Nein Tin,
du überliest nur Vieles? Ich mag glasklare Ansagen

Ich habe so so so oft gefragt ob sie glücklich ist, ob sie was möchte, ob sie was braucht... die Antwort ist aber immer, es sei alles toll.
Sie sagt, sie mag das Aftershave: ich höre es, besorge es mir und benutze es täglich ...
Sie sagt, ich mag es wenn du deinen Bart so trägst, ich höre es und setze es um ...
Als es darum ging ob sie wiedervarbeiten gehen hab ich gesagt, was möchtest du? Ich steh dahinter egal was du denkst was am Besten für dich ist ..
Ich hab einen Kurzurlaub in Spanien mit ihr ohne Kind organisiert ...
Sie steht vorm Schaufenster und sagt: der Schal ist so toll ... ich geh einen Tag später hin und kauf ihn direkt ...
ich kann das sehr lange fortsetzen ...

Wenn du hinhören und dem anderen eine Freude machen - die Freude ist nicht der Schal sondern das Hinhören und eine Freude machen wollen - als disneyfiziert empfindest? Hm?
DAS ist meine Vorstellung von Paarsein und Liebe. Dasein wenn der andere einen braucht ... zuhören und HINhören ... dem anderen zeigen, dass er wichtig ist ... dem anderen die Dinge geben, die ihm wichtig sind ... dem anderen das Gefühl geben, dass es wichtig ist wie es ihm geht ...
got the point? Genau genug?

Ich habe Gefühle für einen anderen Menschen! Das habe ich mir nicht ausgesucht! Das ist für mich keine Affaire, da nichts gelaufen ist und auch nichts laufen wird solange ich einen Ring trage! Ich muss mich nicht für Gefühle rechtfertigen, nicht mal vor mir selbst. Die sind einfach da - das ist keine freie Wahl. Anders würde es aussehen, wenn ich mit ihr ins Bett gestiegen wäre, DAS wäre eine freie Wahl gewesen!

Zudem habe ich mehrfach kritische Dinge adaptiert und auch mehrfach gesagt, dass ich vieles so einfach noch nie betrachtet habe. Was definitiv auch stimmt. Mich hat mein anders sein in Gesprächen mit meiner Frau bspw. sehr irritiert weil ich es selbst überhaupt nicht wahrgenommen habe bis ich hier mit der Nase drauf gestoßen wurde.

Zitat von Sumisu:

Wenn ich eben nur attraktiv bin, wenn ich mich verstelle und Ansagen machen muss um attraktiv zu bleiben, dann passen wird offenbar einfach nicht (mehr) zusammen. Möchte ich einfach nicht.

Naja jetzt machst du es dir aber sehr einfach. Wenn du später mal deiner pupertierenden Tochter eine klare Ansage machen musst, streichst du sie dann auch einfach aus deinem Leben, weil das nicht zu deiner Vorstellung von Liebe gehört?

Ausser zu labbern und dich fremdzuverlieben hast du ja nun noch nicht wirklich viel zur Eherettung beigesteuert. Ist es dir deine Ehe denn nicht Wert wenigstens einen - gründlichen! - letzten Versuch zu unternehmen, inkl. Paarberatung und allem drum und drann?
Statt dessen schielst du lieber auf deine Karotte aka Kollegin, wäschst deine Hände in Unschuld und redest dir selber ein, dass du ja schliesslich alles getan hast.
Nein hast du nicht!

P.S.

Zitat von Sumisu:

Das ist für mich keine Affaire

Doch hast du. Das nennt sich emotionale Affaire. Fremdgehen beginnt nicht erst im Bett, sondern im Kopf und im Herzen.