Club der nach langjähriger Beziehung Verlassenen

Zitat von Mister-52:

Liebe RaTan, als ich Deinen Beitrag und Deinen Thread zu Deiner Trennungsgeschichte gelesen hatte, mußte ich automatisch an meine eigene denken. Die ...

@Mister-52 :
Danke dass du dir dafür die zeit genommen hast mir zu antworten und mich damit zu unterstützen. Da ich mich wirklich wie ein fleck wasser am boden ohne grenzen gefühlt habe, habe ich wirklich alles als chance genutzt diesen weg zu mir selbst zu gehen. Aktuell ist das die auseinandersetzung mit der eigenen kindheit und damit verbunden mit einigen sehr negativen gefühlen die endlich gefühlt werden wollen. Ich habe bis jetzt sehr viele AHA momente gehabt und wünschte, ich hätte dies früher gewusst. Aber ob es uns als paar allein geholfen hätte, dass weiß ich natürlich nicht. Ich gebe zu 800 tage klingen echt lang eventuell bin ich deutlich zu ungeduldig. Deine worte vor allem am ende haben mir sehr gut getan und machen hoffnung, dass dies eben der ganz normale prozess ist der irgendwann auch ein ende hat.
Auch dir alles gute.

Zitat von RaTan:

Ich gebe zu 800 tage klingen echt lang eventuell bin ich deutlich zu ungeduldig.

Liebe RaTan,

ich kann Dich beruhigen, es ging mir auch schon nach 700 Tagen wieder richtig gut. Um genau zu sein, Mitte letzten Jahres.
Wichtig ist, das man versucht jeden Tag einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu machen und auch Phasen, bei denen es einem mal nicht so gut geht, als Teil des Heilungsprozesses anzusehen und anzunehmen. Auch mich triggern noch hin und wieder irgendwelche Dinge und sorgen u.U. ein paar Stunden für Verdruß. Ich habe gelernt es zuzulassen und wieder gehen zu lassen, ohne mich darüber zu ärgern, dass mich die Vergangenheit mal wieder heimgesucht hat.
(Wenn das so weiter geht, rede ich bald wie ein Guru )

Bei der Gelegenheit schicke ich mal einen Gruppenkuschler an all meine Club-Freunde aus alten Zeiten ...

Hallo @RaTan

was Mister-52 erwähnt kann ich nur zustimmen. Mir gehts da ähnlich was aber auch daran liegen mag, das unsere Ex-Partner viele Gemeinsamkeiten haben wie wir schon feststellen konnten. Momente in denen uns die Vergangenheit mal wieder einholt für einen kurzen Moment, die wird es immer wieder geben. Das ist bei mir auch so. Ich lasse sie aber bewußt zu und dann dürfen sie wieder gehen. Ich mußte das auch lernen weil unsere Kinder noch klein sind und ich zwangsläufig mit der Mama kommunizieren muß auf der Elternebene. Das ist nicht immer leicht aber wird immer besser. Es braucht halt Zeit. Die mußt und sollst du dir geben. Bei mir geht es jetzt auch aufs dritte Jahr zu und ich kann sagen, was meine Ex-Frau betrifft kann ich mich mittlerweile gut abgrenzen und als Mutter unserer Kinder kann ich mit ihr recht gut und vorallem konstruktiv reden. Das war ihrerseits leider nicht immer so.
Auf jeden Fall bist du hier im Club genau richtig wenn du jemanden zum reden, ausheulen oder Mimimi machen suchst der dich ein wenig durch die üble Zeit begleitet.

@Melly43
Es ist bei mir genau das gleiche. Vor zwei Wochen hat mein Mann mir gesagt, dass er sich trennen will (20 Jahre Beziehung, 10 Jahre Ehe). Er hat sich verknallt, angeblich eine Woche vorher. Naja, ich möchte dir nur sagen, mir geht es ähnlich wie dir und ich muss größte Kräfte aufbringen, meinen Kopf über Wasser zu halten. Es schmerzt schlimm…

Phuuuu....da bin ich nirgends im Netz angemeldet und lande hier
Meine Frau ist auch gerade ausgezogen....die Kinder sind bei mir und alles was vor uns liegt ist die Ungewissheit
Die Partner die einen eintauschen oder sich neu erfunden haben, die fallen leider nicht hart genug um zu verstehen, weshalb sie dann gefallen sind...

Mal zu mir....bin 34 und unsere Kids sind 15 und 9. Typisches Ende einer psychosomatischen Kur
Dachte immer das ist bloß Quatsch. Hab die letzten Monate im Dauertief verbringen dürfen....und die feine Dame findet ihr neues ICH total toll. Dann werden Freunde aussortiert und nur die behalten, die das sagen, was gerade ins Bild passt....

Ich lasse mal ein paar Umarmungen für alle Neuankömmlinge hier.

Die erste Zeit ist hart und nervenaufreibend. Das ganze bisherige Leben scheint in Frage gestellt zu werden und man fragt sich, was war echt und was war wahr und ehrlich. Mir hat der Gedanke geholfen, dass es in jedem Fall für mich wahr, ehrlich und echt war. Aber auch das hat lange gedauert, das so zu sehen. Ich bin dankbar für die beiden großartigen Kinder, die aus dieser Beziehung entstanden sind und die jede Träne und jeden Kummer wert sind.

Ich kann nur raten, sich die Zeit zu nehmen, die man wirklich braucht. Mag sein, dass man auf seinem Weg langsamer oder schneller geht als andere Menschen. Darauf kommt es gar nicht an, so lange man sich selbst treu bleibt. Dazu gehört leider auch, den eigenen Anteil zu sehen und Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen. Vielleicht würden wir rückblickend Dinge anders machen oder andere Entscheidungen treffen. Fakt ist jedoch, dass wir auch Gründe für unser Handeln hatten. Der Weg zu sich selbst kann schmerzhaft sein. Aber daran können wir auch wachsen.

Mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner fallen viele Verlasser erst einmal weich. Isso. Machste nix dran. Denn sie werden so angenommen, wie sie gerade sind. Es gibt also gar keinen Grund, sich selbst und sein Handeln zu überdenken. Natürlich können solche Beziehungen dann auch lange halten und so manche große Lieben sind so schnell vorbei, wie sie aufgeflackert sind. Ob das große Glück nur nach außen zelebriert wird oder ob es wirklich so ist, werden wir eh nie erfahren. Und im Grunde genommen ist es auch nicht wichtig.

Ich hadere heute noch mit Reaktionen des Ex und erwarte insgeheim anderes. Zumindest, wenn es um die Kinder geht. Wir sind gerade daheim, weil sich beide mit COVID angesteckt haben und irgendwie hätte ich mir von seiner Seite eine gewisse Fürsorge gewünscht. Nur war er nie so. Warum sollte er jetzt damit anfangen? Darauf hat mich eine liebe Mitstreiterin von hier mit recht deutlichen Worten aufmerksam gemacht. Was soll ich sagen, sie hat recht. Also tue ich das, was ich immer getan habe. Ich regele die Dinge selbst. Und habe dabei wieder dazu gelernt.

Lasst euren Kummer ruhig hier. Neben ganz praktischer und rationaler Hilfestellung braucht man doch hin und wieder ein Streicheln übers Köpfchen. Das findet ihr hier. Trotzdem rate ich Dir, @Felix13125 , einen eigenen Thread aufzumachen, um noch ein paar hilfreiche Ratschläge zu bekommen.

LG A.

Man sollte sich selbst in Frage stellen und schauen was so die Punkte gewesen sind, was hätte, sollte und könnte. Das gehört zum Reflektieren dazu. Sie ist sauer, das wir um uns die Mauer gegenseitig gezogen haben. Das viele Dinge erst jetzt zur Sprache gekommen, und alte Geister die das zerstört haben von mir erst jetzt angegangen werden. Ein Trennungsjahr ist da, um sich zu sammeln. Jetzt heißt es schauen wie es mit der Wohnsituation weitergeht. Ich werde schauen wie das mit dem Tread funktioniert (hab sowas hier noch nie gemacht ). Die Geschichte ist verwirrend und klar zugleich. Man hat in den letzten Monaten gelernt, sich gegenseitig zu verletzen. Wenn der Laptop zugänglich ist, werde ich schreiben, schreiben, schreiben......und schreiben. Was ich nicht verstehe, was mir seid letzter Woche den Kopf fi**kt, ist die folgende Situation. Wir sitzen Monate auf der Couch auf Abstand...am letzten Abend vor dem Auszug legt sie sich mit dem Kopf auf meinen Schoß. Hab sie gestreichelt, sie ist eingeschlafen. Hab von 21:30 bis 00:15 Uhr ganz still gesessen.... Warum macht sie das. Sonst nur Wut, Streit und Tränen... Und dann das. Letzte Sicherheit? Tja....Vielleicht steht sie irgendwann hier und heult, vielleicht nicht.

Ihr Lieben,

dieser Thread ist für mich immer ein wenig Balsam-das Forum im Allgemeinen. Wenn die Freunde schon langsam nicht mehr die "olle Leier" hören können, dann hat man hier immer einen Ort der Gleichgesinnten. Bei mir ist die Trennung nun bald ein halbes Jahr und wieder Erwarten lebe ich noch und bekomme meinen Alltag gut hin. Nach 20 Jahren Ehe war das gar nicht so leicht und dennoch leichter als gedacht. Ich lebe derzeit nach dem Motto Tag für Tag- Schritt für Schritt. Während der NM bereits S. fröhnt und seine neue Leichtigkeit auslebt ohne Verantwortung bin ich meilenweit davon entfernt. Ich glaube, mein Weg ist für mich besser. Ich habe auch weniger Zeit die Geschichte zu verarbeiten mit einem Vollzeitjob,zwei Kids, zwei Hunden und einem Eigenheim. Ich arbeite stark an mir und der Frage, wer bin ich und was will ich- ich versuche es als Chance zu sehen. Und dennoch leide ich und mein Herz ist nicht frei …. Als mein NM mir eröffnet hat,dass er mit anderen Frauen S. hat ( ist ja in Ordnung):hat es mir schon den Boden weggerissen- da stirbt dann eben nochmals eine kleine Hoffnung, dass er zurück kehren wird. Auch wenn er wohl festgestellt hat,dass ihn das nicht glücklich macht und er sowas nicht braucht, es tut dennoch weh. Man hat eben manchmal auf dem Weg der Heilung diese Momente- in diesem Thread reden wir ja auch nicht über eine Drei Monatige Teenager Liebe, sondern gestandene Ehen mit Kindern, Träumen, Häusern und überstandenen Höhen sowie Tiefen. Nichts desto trotz geht es immer etwas besser und irgendwann wird es ein Jahr sein,dann zwei und dann drei. Und so ein freies Single Leben kann auch Vorteile bieten für die persönliche Entwicklung.

Zitat von Elbschnitte:

Ihr Lieben, dieser Thread ist für mich immer ein wenig Balsam-das Forum im Allgemeinen. Wenn die Freunde schon langsam nicht mehr die olle Leier ...

hallöchen, ja ob und welche Vorteile in dieser neuen Rolle auftauchen bleibt abzuwarten. Man hat ja nur dieses eine Leben wirklich gehabt. Die Zeit wird nicht alle Wunden heilen und sicherlich auch für die Zukunft gewisse Schranken bereit halten....

Zitat von Elbschnitte:

Ich lebe derzeit nach dem Motto Tag für Tag- Schritt für Schritt. Während der NM bereits S. fröhnt und seine neue Leichtigkeit auslebt ohne Verantwortung bin ich meilenweit davon entfernt. Ich glaube, mein Weg ist für mich besser.

Hallo Elbschnitte,
das ist auch vollkommen in Ordnung so. Meine Ex-Frau fröhnt auch diesem Lebenstil wie dein NM, wenns denen gut tut, bitte.
Ich habe es genau so gemacht wie du. Tag für Tag, Woche für Woche. Und mittlerweile nähert sich der 3 Jahrestag der Trennung und ich genieße mein Singleleben mit den Kindern und würde momentan nichts ändern wollen. Ich durfte ja bei 0 anfangen. Wohnung suchen usw. und diese Möglichkeit jetzt das Leben nach eigenen Wünschen neu zu gestallten ist etwas, was ich erst schätzen lernen mußte. Mach so weiter auf deinem Weg, alles andere ergibt sich automatisch.

Genau, ganz kleine Ziele setzen..... Macht glaube fast jeder so. Ich weiß auch noch nicht was das Jahr bereit hält. Das Haus aufzugeben hat meine Frau etwas wütend gemacht, vielleicht war es Panik...weil der sichere Hafen verloren scheint. Ich gebe mir selbst noch dem Sommer über Zeit. Wenn sich bis dahin nichts ändert, keine gemeinsame Zukunft in Sicht ist, dann werde ich mich mit den Kids in eine kleine Wohnung begeben. Man will ja noch leben. In den Tagen bevor sie endgültig gegangen ist und auch bei unserem Termin in der Ehe und Familienberatung, da gab es für mich Anzeichen dafür, das sie mit sich nicht sooooo fein ist, wie es scheint. Am Ende würde es bedeuten, viele viele Scherben zu kehren und für die Meinung anderer taub zu sein. Leider leiden auch Freundschaften darunter und nicht selten, bei einem neuen Versuch, klinken sich viele aus.... Mal gucken wie lange ich meine Hand reichen kann. Ich komme ihr beim Unterhalt entgegen, übernehme einige Kosten um sie zu entlasten (wie dumm). Und irgendwann hat man(n) keine Kraft mehr. Die Gewissheit was die Zukunft angeht (finanziell und menschlich) ist das eine und das Kopfkino das andere. Beides ist schwer zu steuern

Hallo miteinander und schön von Dir zu lesen @Elbschnitte
Engelchen hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.
Es gibt sicher Verletzungen, die die Zeit nicht heilt, doch Liebeskummer gehört zum Glück nicht dazu. Trotzdem ist es ein langer, schwerer Weg aus diesem Schmerz und Narben bleiben auch.
Klar auch, man muss unendlich viel Geduld mit sich selber haben bzw.muss man erst lernen, sich selber nicht unter Druck zu setzten. Jeder in seinem Tempo, mal kriechend, mal in großen Sprüngen, Hauptsache voran. Und selbst wenn es einen mal wieder zurück wirft oder man gefühlt auf der Stelle tritt darf man das und kann sich weiter in Geduld üben (schrieb der Geduldlernlehrling und wurde noch nicht vom Blitz getroffen)

Lass einen Sack voll Umarmungen für alle Neuen da und eine Wagenladung Zuversicht
Und ganz viele Knuschler an die "Alten"
LG
Wirdschon

Ihr Lieben,

hier sind wir alle im gleichen Boot, ob mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Haus, mit oder ohne Hafen. Hier geht es erst einmal um die Verarbeitung, um die Verletzung, um den Todesstoß, um den Moment in dem man erkennt man lebt weiter.

Und auch ich bin noch ein Frischling, aber ich kann schon sagen die ersten Monate sind geprägt von Selbstzweifeln, von Ursachenfindung, von Aktivismus um den Fragen zu entfliehen.

Ich will jetzt schon sagen: nein, zweifelt nicht an Euch selbst. Mag sein dass ihr Fehler gemacht habt, aber diese Fehler gehören zu Eurem Paket, so wie ihr auch die Fehler Eurer Partner akzeptiert, toleriert und geliebt habt. Hinterfragt doch einmal was nicht ganz so rund war, und ihr werdet viele Momente finden in denen ihr Euch nichts vorzuwerfen habt.

Für uns geht es um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit. Gerne denke ich an schöne Zeiten zurück, aber mittlerweile mag ich da nicht mehr verweilen denn es war Vergangenheit. Klar könnnen wir uns nicht sofort neu ins Leben stürzen, Dates mit potentiellen Partnern machen, die Gute Laune verstreuen als hätte man eine GuteLauneKuh im Stall. Aber das wären auch nicht wir - wer hier landet leidet. Der Weg ist leider etwas länger, aber ich kann jetzt schon sagen, es ist Licht am Ende des Tunnels. Wer hier landet arbeitet auf, er hinterfragt, überlegt, grübelt, und mit dem richtigen Schubs im richtigen Moment akzeptiert er sich wie er ist.

Und packt das Leben neu an, mit vielleicht schmerzlicher Erinnerung, aber auch diese wird dünner im Laufe der Zeit. Und ich habe schon gehört von vielen die nach so einer Trennung neues Glück gefunden haben - ich vertraue darauf dass ich irgendwann zu denen gehöre. Und mit dieser Zuversicht habe ich ein 18-jähriges Kapitel noch nicht ganz ad Akta gelegt, aber ich bin auf dem besten Weg das zu tun.

Wirdschon´s Kühlschrank und ihr Tränensee hat mir unglaublich geholfen in den ersten Stunden, vielen Dank dafür

Alles Liebe an alle Mitleser, irgendwann werden wir das sauber rocken

Hallo an alle, könnt ihr euch noch an mich erinnern ?

2018: Mann sagt er liebt mich nicht mehr, ist aber nie ausgezogen. Wohnsituation bescheiden, aber ich wollte mich nicht vertreiben lassen. Wohnten jetzt 4 Jahre nebenher....

Am Dienstag hat er mit einem Koffer das Haus verlassen. Gestern bekam ich um Mitternacht eine Email mit einer Trennungsvereinbarung. Obwohl ich es erwartet habe, und es sowieso das Beste wäre, bin ich nicht in Feierlaune.....

Ich habe mich auf die Kellertreppe gesetzt und lasse alles Revue passieren, werde traurig darüber sein, ein paar Tränen vergießen.

LG