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Club der nach langjähriger Beziehung Verlassenen

Simone79
Zitat von EngelohneFlügel:
Mir haben viele liebe und tolle Menschen hier im Forum geholfen von denen ich mittlerweile auch einen Chaoshaufen persönlich kenne und ich wüßte nicht wo ich wäre wenn ich diese Leute die mittlerweile Freunde geworden sind nicht da gewesen wären.


Kann ich für mich genauso unterschreiben
In den ersten schweren Wochen wurde och von fremden Menschen aufgefangen und fühlte mich immer angenommen. Es entsanden Bekanntschaften und Freundschaften.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen.
Und mittlerweile sind zwei Jahre vergangen. Ich bin mittlerweile gern hier, auch im vielleicht anderen Mut zumachen, die jetzt grad qm Anfang des neuen Wegs stehen

08.11.2021 20:22 • x 5 #8611


Chris1961
Ich bewundere euch alle - ihr, die es geschafft haben, die Trennung zu überwinden und wieder nach vorne zu schauen, zu leben und nicht nur zu existieren. Es sind jetzt 3 1/2 Jahre und ich bin immer noch nicht soweit. Kein Tag an dem ich nicht an ihn denke, die Abende, die Wochenenden, es ist als ob meine Lebensfreude mit ihm gegangen ist.

08.11.2021 23:29 • x 5 #8612


A


Club der nach langjähriger Beziehung Verlassenen

x 3


Wirdschon
@Chris1961

Lass Dich mal umärmeln!

Hör mal, es dauert solange es dauert. Und eines Tages wachst Du auf und beschließt, deinen Lebensfreude zurückzupfeifen. Und es kommt der Tag, wo Dir bewusst wird, dass Du nicht an ihn gedacht hast! Und du entscheidest für dich, ich bin mir selber Freund genug, bin es wert, ein schönes Leben zu leben und vielleicht passiert das ja schon langsam und noch unbemerkt!

Weder die, die es geschafft haben (tatsächlich bin ich neidisch) noch die, die noch drinhängen sind ein
Parameter, wo du sein solltest oder nicht!
Wenn du soweit bist, wirst du loslassen
Huch, heute bin ich etwas esoterisch angehaucht, verzeih
Musste das auch erst lernen : Zeit und Geduld ( pfuiSpinne)

08.11.2021 23:42 • x 6 #8613


Chris1961
@Wirdschon

Vielen Dank für deine lieben Worte Geduld war noch nie meine Stärke.

09.11.2021 00:02 • x 2 #8614


Cary
Ach Ihr Lieben,

die tolle Gemeinschaft habe ich auch schon erlebt, es vergingen wenige Stunden bis eine tolle Frau aus München gesagt hat: Hey, Liebes, komm her und lass Dich umarmen und jetzt gehen wir am Donnerstag zusammen essen. Jetzt muss sie sich meinen ganzen Mist anhören, muss mir Mut machen und mich bestärken. Denn das fürchte ich wird mein größter Bremsklotz - dass die Trauer mich daran hindert den Aktivismus zu entwickeln den ich gerade plane.

Ich durchfahre eine Achterbahn - unendliche Trauer, wunderschöne Erinnerungen, und das durchforsten meiner Erinnerung was denn eigentlich nicht ganz so schön war um mich daran aufzuhangeln dass es vielleicht doch gut ist. Großmut - er hat Liebe, Achtung und Respekt verdient und Kleingeist - ich habe den unfertigen bekommen und entlasse jetzt einen Edelstein. Mut - endlich werde ich wieder tausend andere Menschen und Impressionen erleben, Dinge die mich weiterbringen und Angst - werde ich das tatsächlich tun oder mich hier im Wohnzimmer vergraben? Zukunft - klar bin ich um die 60, aber ich wollte eigentlich noch mindestens 20 Jahre aktiv leben, nicht umsonst hat mir meine Mutter in Sachen Gesundheit die besten Gene mitgegeben und Vergangenheit - ich habe schon so viele tolle Sachen in meinem Leben erlebt, vielleicht gibt es eine Randmarke die langsam erreicht ist?

Und trotzdem liebe Wirdschon - auch wenn es kein Parameter sein soll hört man in unserer Situation sehr gerne von denen die es geschafft haben wie auch immer, die auf ihre Art wieder glücklich geworden sind und neuen Glauben gefunden haben. Ein neuer Mann, eine neue Frau, Religion, Sozialverantwortung, ein neuer Job, irgendwas das soviel Aufmerksamkeit und Liebe erfordert so dass die alten Zöpfe in den Hintergrund rücken dürfen.

09.11.2021 04:25 • x 4 #8615


Wirdschon
Guten Morgen, flüster ich mal unter die Treppe und reiche Kaffee, Tee, heiße Schokolade

@Cary , unchristliche Uhrzeit zu der du schreibst. Kennen wir alle. Der Schlaf kommt nicht, wenn, dann kurz und unruhig.
Essen vergisst man, es strudelt im Kopf vor sich hin, mal stürmisch, mal melancholisch, mal regnet man leise mit und mal laufen Wasserfälle aus dem Gesicht!
Und ja, es wird besser, doch es dauert eben seine Zeit und da du, liebe Cary, noch frisch in der Gülle gelandet bist, weißt du, das ist gut so, alles muss raus, verarbeitet werden um zu heilen

Wenn man dann aber schon ein paar Tage, Wochen, Monate, Jahre sich die Zähne ausbeißt an der Heilung, verzweifelt man immer wieder. Denn man ist sich ja bewusst, es gibt soviel Schlimmeres als eine Trennung. Man war doch mal stark und hat das Leben gewuppt , da kann einen die Gülle doch nicht so lange festhalten?
Ging mir so, geht @Chris1961 auch so, ging und geht vielen so.
Und dann ist man nicht mit Geduld gesegnet und macht sich selber Druck, da rauszukommen.

Pfff, ne, mit Geduld kannst mich jagen, aber ich lerne immer besser, mir das anzueignen. Manchmal verliere ich die Contenance, heiße die Drecksgeduld noch viel unflätigere Namen und dann bleibt noch die Hoffnung!

Das alles wird und kommt, wie es kommen soll. Und am Anfang mit Zwangsoptimismus und nu mit dem angeborenen, schon immer da gewesenen Optimismus geh ich weiter und bin mir sicher, jeder von uns hier wird heilen.

Seufz, war mal wieder viel Wort am frühen Morgen!
Wünsch allen einen guten Tag und lass einen Sack voll Knuschler und Zuversicht da!

LG Wirdschon

09.11.2021 07:05 • x 6 #8616


Chris1961
@Cary

Genau diese Gedanken sind bei mir auch vorhanden. Ich werde demnächst 60 und hatte noch für das letzte Lebensdrittel so einige Wünsche oder Träume, die man sich vielleicht gemeinsam erfüllt und nun .....
Der Ausdruck Randmarke beschreibt es eigentlich gut, so sehe ich es auch, was soll nun noch kommen? Man hat viel, sehr viel schönes gemeinsam erlebt.

Das letzte halbe Jahr war für mich wie eine Zeitreise zurück durch 40 Jahre. Ich hatte das Gefühl, mein Gehirn verselbständigt sich. Die Erinnerungen - daran konnte ich mich eigentlich schon gar nimmer so genau dran erinnern - kamen wie Gedankenblitze hoch, irgendwo ist das also tatsächlich alles abgespeichert, eigentlich faszinierend.

Eine Frage hätte ich aber mal noch an euch .....
Mein Ex trägt leider - so sehe ich es - auch dazu bei, dass ich mich immer mal wieder noch mehr mit ihm gedanklich beschäftige. Er wirft mir quasi so ein Zuckerle zu und ich weiß nicht mehr, wie ich mich davor schützen kann. Ich weiß nur, diese Zuckerle tun mir absolut nicht gut.

09.11.2021 14:40 • x 3 #8617


AD46
Liebe @Chris1961

einen Drücker von mir und ein schnelles Lebenszeichen in die Runde.

Ja, diese "Zuckerle". Ätzend. HL ist jetzt auch immer sehr freundlich, sehr kompromissbereit, viel fürsorglicher mit den Kindern als im letzten Jahr. Lächelt immer nett, wenn er mich sieht. Pfffff, der kann mir den Buckel runterrutschen. Solange er nicht die Eier in der Hose hat, sich wenigstens für den ganzen Mist einmal aufrichtig zu entschuldigen, kann der lächeln wie er will.

Für die Kids isses gut. Sie lieben ihren Vater und Dinge, die die Beiden betreffen, regele ich in Absprache mit ihm. Darüber hinaus ist er Luft für mich. Wie gesagt, sollte da mal eine wirklich ehrliche Entschuldigung kommen, lasse ich noch einmal mit mir verhandeln.

Lass dich nicht verunsichern. Vielleicht ist es seine Art sich zu entschuldigen. Mein Ex ist jedenfalls so. Zieht aber nicht mehr. Kann es das sein?

LG A.

09.11.2021 15:10 • x 2 #8618


Chris1961
@AD46


Nein, entschuldigen ist das ganz sicher nicht. Es ist eher so, dass er austestet, ob ich nach wie vor auf seine Hilfegesuche reagiere bzw. er sich bei mir ins Gedächtnis bringen will. So ist mein Empfinden bzw. durch seine Aktionen hirne ich nur wieder rum, was dahinter stecken könnte, beschäftige mich letztendlich permanent mit ihm und warte ob und wann wieder was von ihm kommt.
Vielleicht muss ich es einfach als hirnloses Handeln von seiner Seite abtun, aber das fällt mir ja immer noch so schrecklich schwer. Und das schlimme ist ja, dass er nach 40 Jahren mich auch genau kennt und meine inneren und äußeren Reaktionen ebenso. Und das finde ich ausgesprochen fies, ich empfinde es schon als narzistisches Verhalten von ihm. Und davor würde ich mich einfach gerne schützen.
Ich habe mich auch wieder bei Psychotherapeuten auf die Warteliste setzen lassen, aber im ländlichen Raum wartet man Ewigkeiten auf einen freien Platz.

09.11.2021 15:35 • x 3 #8619


AD46
Zitat von Chris1961:
Und das schlimme ist ja, dass er nach 40 Jahren mich auch genau kennt und meine inneren und äußeren Reaktionen ebenso. Und das finde ich ausgesprochen fies, ich empfinde es schon als narzistisches Verhalten von ihm. Und davor würde ich mich einfach gerne schützen.

Dann nutze doch dein Wissen. Denn du kennst ihn ja genauso lange.
Mein Schutz ist Ignoranz außerhalb der Elternebene. Das ist hart und wirkt nach außen auch hart, anders geht es für mich aber nicht.
Finde einfach für dich heraus, wie dir solche Situationen leicht fallen, welche Reaktion von deiner Seite dir gut tut. Dann tu genau das. Ein gesunder Egoismus schadet da nicht, denn es geht um deinen Seelenfrieden.

09.11.2021 15:50 • x 3 #8620


FloraVita
Zitat von AD46:
Dann nutze doch dein Wissen. Denn du kennst ihn ja genauso lange.
Mein Schutz ist Ignoranz außerhalb der Elternebene. Das ist hart und wirkt nach außen auch hart, anders geht es für mich aber nicht.


Handele ich auch so. Und weil ich weiß warum er das macht , denke ich da nicht drüber nach. Mir ist es auch ziemlich egal ob das hart rüber kommt. Denn, die emotionale Hölle durch die ich gehen musste, war auch hart.
Zum Glück ist mein Kind nun volljährig und es gibt so gut wie keine Berührungspunkte mehr.

09.11.2021 16:37 • x 3 #8621


AD46
Zitat von -Gina-:
Zum Glück ist mein Kind nun volljährig und es gibt so gut wie keine Berührungspunkte mehr.

Das dauert bei mir noch ne ganze Weile, leider.

09.11.2021 20:03 • x 2 #8622


EngelohneFlügel
Und ich noch länger.....

09.11.2021 21:29 • #8623


Cary
Hallo ihr Lieben,

jetzt hatte ich doch noch ein wenig im Forum gestöbert, vielleicht gäbe es ja doch den einen oder anderen Thread der mich interessieren würde, der mir helfen würde - aber ich sehe schon, ich fühle mich hier am wohlsten. Es ist doch schon was ganz anderes nach Jahren/Jahrzehnten einen Partner zu verlieren als eine Beziehung, die nicht einmal lang genug gedauert hat um nicht nur alle Schwächen und Stärken des Partners zu kennen, sondern in der sich sogar noch zusätzliche entwickeln können

Meine Großmutter sagte immer: wenn eine Tür sich schließt gehen drei neue auf. Damals hatte ich das nicht so recht begriffen, den blöden Spruch. Heute will ich mal dran glauben. Abschließen glaube ich sollte man die geschlossene Tür, in unserem Fall mit den Gefühlen. Denn vielleicht will der eine oder andere der unser Leben verlassen hat ja doch nur noch eine Freundschaft, einfach weil er den ehemaligen Partner schätzt? Immerhin ist man ein ordentliches Stück des Weges gemeinsam gegangen, eine Zeit in der man sich aufeinander verlassen konnte, in der man eine Herdstatt hatte zu der man heimkehren konnte. Vielleicht wollen sie ja doch nicht testen wie man reagiert, ob da noch was aktiviert werden kann - ich weiß, es gibt selbstsüchtige Menschen auf der Welt, Opportunisten und rücksichtslose Egoisten - aber hey, es gibt auch viel Warmherzigkeit, Freundschaft und Wohlwollen.

Und wenn man es geschafft hat loszulassen - vielleicht sieht man dann auch wieder die Züge die man doch so geliebt hatte ohne dass es einen Stich versetzt.

Ich jedenfalls will nicht hassen, ich glaube das könnte ich auch nicht. Ich will auch nicht monate- oder jahrelang sterben, das möchte ich mir nicht antun. Ich will ihm nichts schlechtes wünschen - er tauscht die nimmerverlöschende Glut gegen das lodernde Feuer, doch so heiß wie es brennen kann kann Feuer noch verlöschen. Ich würde ihm tatsächlich wünschen dass sich sein Feuer nach ein paar Jahren auch in Glut verwandeln kann, dann ist er sicher auch soweit und bereit mit der Glut zu leben. Und wenn das soweit ist kann sich doch durchaus eine Freundschaft mit der/dem Ex entwickeln die ehrlich und ohne Hintergedanken ist.

11.11.2021 04:33 • x 3 #8624


alleswirdbesser
Zitat von Cary:
Es ist doch schon was ganz anderes nach Jahren/Jahrzehnten einen Partner zu verlieren als eine Beziehung, die nicht einmal lang genug gedauert hat um nicht nur alle Schwächen und Stärken des Partners zu kennen, sondern in der sich sogar noch zusätzliche entwickeln können

Wenn du dich da nicht irrst. Ich habe beides erlebt, innerhalb kurzer Zeit. Die zweite Trennung nach einer kurzen Beziehung war gefühlsmäßig viel schlimmer, weil ich sehr verliebt war. Natürlich spielte die Trennung davor mit rein, die Wunde wurde quasi neu aufgerissen. Aber es ging nicht um den EM, der mich verlassen hatte, sondern um die Verletzung an sich. Auch die Umstände waren etwas schwieriger bei der letzten Trennung , weil ich schnell ausziehen wollte.

11.11.2021 07:36 • x 1 #8625


A


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