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Club der nach langjähriger Beziehung Verlassenen

AD46
Zitat von HerrArgh:
Seitdem habe ich eigentlich aufgehört zu leben und bin nur noch am verzweifeln. Ständig die Hoffnung, ihr irgendwie zeigen zu können, dass noch nicht alles verloren sein muss und wir auch diese Zeit gemeinsam überstehen können. Ständig die Trauer, weil sie einfach immer nur abblockt und mich die Hoffnungslosigkeit mit aller Gewalt trifft. Manchmal auch Wut, weil sie mich mit dem Scherbenhaufen allein zurückgelassen hat.


Hallo und willkommen, habe jetzt Deinen Beitrag mal quer gelesen. Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Es ging mir viele Wochen ähnlich. Mittlerweile habe ich mich irgendwie gefangen und befinde mich in so einer seltsamen Resignationsphase. Es fühlt sich manchmal so an als ob ich mein eigenes Leben und das ganze Chaos von außen beobachte. Richtig schlimm ist es eigentlich nur noch, wenn er mal wieder den Kindern weh tut. Hier kannst Du Dir Deinen Kummer von der Seele schreiben. Freiwillig ist ja keiner von uns hier gelandet. Aber ein offenes Ohr und helfende Worte findest Du hier immer.

18.12.2019 17:17 • #496


B
Zitat von AD46:
Richtig schlimm ist es eigentlich nur noch, wenn er mal wieder den Kindern weh tut.


Wie er tut den Kindern weh?

18.12.2019 17:19 • #497


A


Club der nach langjähriger Beziehung Verlassenen

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AD46
Zitat von Balko43:
Wie er tut den Kindern weh?


Er nimmt ihren Schmerz und Kummer nicht ernst. Sie kommen zu mir, wenn sie traurig sind. Wenn sie versuchen, mit ihm zu sprechen, tut er es einfach ab. Die Große sagte einmal, sie hätte keinen Vater mehr. Dabei standen gerade die beiden sich so nahe. Er meinte nur, das würde sie mehrmals am Tag sagen und tut es als Teenagergeschwätz ab. Er WILL es einfach nicht sehen. Wie so ein Kleinkind, das sich die Augen zuhält und ruft ich sehe dich nicht, ich sehe dich nicht

Wie sehr der Kleine leidet, ist selbst mir erst am letzten Wochenende klar geworden. Er hat mehrfach bitterlich geweint, so richtig. Nicht als ob etwas weh tut oder seine Schwester ihn ärgert. So von ganz tief drinnen. Das hat mir einfach so weh getan. Und er macht dann bloß wieder Späßchen mit ihm anstatt ihn einfach mal in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, dass er ihn lieb hat.

18.12.2019 17:27 • #498


B
Zitat von AD46:
Er nimmt ihren Schmerz und Kummer nicht ernst.


Möglicherweise weiß er sich nicht anders zu helfen als das Ganze zu überspielen. Hört sich für mich schwach an. Auf die Kinder bezogen solltet Ihr auf jeden Fall einen respektvollen Umgang pflegen, wann immer die in der Nähe sind.

Das verlangt Dir sicher einiges ab aber Kinder sind keine Verhandlungsmasse. Das muss auch er begreifen.

18.12.2019 17:32 • #499


AD46
Ich schreibe noch etwas dazu. Er hat die Kids gerade abgeholt, um mit ihnen kurz in die Stadt zu gehen. Da kann ich auch noch einmal weg. Ich gehe später noch einmal online. Kann eh nicht so zeitig schlafen gehen. Gestern war es 22 Uhr und um 4 war die Nacht für mich zu Ende. Ich schiebe das heute besser ein wenig nach hinten.

18.12.2019 17:40 • x 1 #500


Sagan
Hallo @balko43, vielen Dank für die freundliche Aufnahme.

Meine Ex habe ich vor 21 Jahren kennen gelernt. Wir waren beide gleich alt (19). Damals haben wir zusammen eine Ausbildung begonnen und waren schnell ein Paar. Nach einem Jahr bin ich umgezogen und wir hatten für 2 Jahre eine Wochenendbeziehung über 700 km.
Dann waren wir für 1 Jahr wieder zusammen in derselben Stadt. Anschließend wurde sie versetzt und ich bin 3 Jahre später hinterhergezogen. Diesesmal haben wir auch zusammen gewohnt. Vor 10 Jahren kam unsere große Tochter dann wurde geheiratet und gebaut. Dann bekamen wir noch 2 Wunschkinder und vor 8 Wochen hat sie mich vor die Wahl gestellt ob sie geht oder ich.
Als ich vor 2 Wochen ausgezogen bin hat sie mir erklärt, das sie einen Neuen hat.
Unsere Beziehung war im Rückblick leider immer sehr einseitig. Ich habe sie geliebt, ob sie mich auch möchte ich bezweifeln. Sie war ein unsicherer Teenager aus einer zerrütteten Familie. Ich könnte ihr immer helfen und habe sie aus dieser Situation rausgeholt. Ich glaube, sie war dann nur noch aus Dankbarkeit und Gewohnheit bei mir. Sie hat die ganze Zeit ihr Glück gesucht. Auch die drei Kinder waren ein Versuch sich glücklich zu machen. Seit 2 Jahren lief es zunehmend schlechter. Ich habe alles versucht. Termine beim Paartherapeuten gemacht, die sie dann nicht wahrgenommen hat. Kinderfreie Wochenenden organisiert, mehr Aufgaben übernommen um ihr Freizeit zu geben und an mir gearbeitet. Zum Schluss habe ich mit einem Eisberg gelebt, der nur genörgelt und mich angefeindet oder ignoriert hat. Ich habe ein Jahr auf der Couch geschlafen und sollte froh sein dass es zu Ende ist. Aber sie fehlt mir so sehr.

Das war die Kurzfassung meines halben Lebens.

18.12.2019 19:08 • x 4 #501


H
Zitat von Balko43:
Schreibt doch ein wenig mehr über Euer Leben mit Euren Partnerinnen, dann können wir Euch ein bisschen besser kennenlernen.

Ich versuche mich einmal an einer Kurzfassung

Als wir uns kennen lernten war ich 21, sie 23. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und waren beide nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Nach einer Weile funkte es jedoch und etwas später folgte das beidseitige Liebesgeständnis. Einige Monate später kündigte sich dann unsere Tochter an. 14 Jahre ist das nun her. Ungeplant, unvorbereitet, aber überglücklich. Vor 13 Jahren zogen wir zusammen. Es war immer etwas chaotisch, aber so waren wir nun einmal.

Vor 7 Jahren kam dann der große Einschnitt: ich erhielt die Diagnose Krebs und meine Frau erlitt einen Herzinfarkt. Während ich auf meine OP wartete, lag sie in einem anderen Krankenhaus auf der Intensivstation. Wenn ich mich nicht irre, war es ein doppelwandiger(?) Infarkt. Mein Krebs war gutartig. Ich wusste also, dass mich 9 Wochen Chemo erwarten und es anschließend wieder bergauf geht. Meine Situation konnte ich also auf die leichte Schulter nehmen. Meine Frau hat jedoch Reha und Kur abgelehnt, um für mich und unsere Tochter da sein zu können. Dabei hatten wir die absolute Unterstützung meiner Eltern. Es hätte also nie Probleme gegeben.

Nach einiger Zeit, als es mit mir wieder aufwärts ging, hatte ich vermehrt das Gefühl, dass mit ihr irgendwas nicht stimmte. Ich habe sie mehrfach darauf angesprochen, auch dass ich eine Depression befürchte, aber sie hat immer bestritten und behauptet, alles sei in Ordnung. Woran ich damals leider nicht dachte: ihr eigener Vater verstarb Mitte 30 an einem einfachen Herzinfarkt. Da haben sich bei ihr sehr schnell Ängste aufgebaut, über die sie mit mir aber nie offen sprach. Später im gleichen Jahr erlitt mein Vater einen Herzinfarkt, sodass ich verstärkt in seinem Einmannbetrieb einspringen musste.

Zwei Jahre später kam für meine Frau ein weiteres negatives Erlebnis, welches ich hier aber nicht ausführen kann. Darüber weiß eigentlich direkt nur die Familie bescheid und ohne ihr Einverständnis fühlt es sich für mich einfach falsch an, öffentlich darüber zu schreiben. Es hatte aber definitiv nichts mit einer Affäre oder sonstigen Vertrauensbrüchen zu tun. Jedoch entstanden auch hier wieder Sorgen und Ängste, über die sie mit mir nicht gesprochen hat. Sie hat immer überspielt.

Nach dem Herzinfarkt hatte sie vor allem Ängste, am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen. Das hat abends im Stillen für so viel Wirrwarr im Kopf gesorgt, dass sie ohne Schlaftabletten nicht schlafen konnte. Mit mir hat sie nicht darüber gesprochen. Ich war auch noch nie ein Freund von Tabletten. Allerdings habe ich erst nach der Trennung erfahren, dass sie diese Tabletten immer weiter genommen hat. Ich dachte immer, es sei nur eine Phase gewesen. Schlimmer noch: sie hat sich mit der Zeit mit Schmerzmitteln betäubt.

In den folgenden Jahren haben wir uns vermehrt auseinandergelebt. Ich sehr mit der Arbeit beschäftigt. Sie zuhause und irgendwie den Tag verbracht. Unordnung gab es bei uns schon immer, aber es wurde immer schlimmer. Alle Gespräche führten eigentlich zu nichts. Immer wenn sie Arbeit in Aussicht hatte, kam ein dummer Unfall dazwischen (z.B. Bänderriss). Sie war also die meiste Zeit nur zuhause. Vor zwei Jahren gab es für mich die nächste Folge-OP durch die Krebserkrankung, sodass ich wieder etliche Wochen ausfiel. Nach meinem Gefühl, ging alles seitdem den Bach runter. Wir haben eher neben- als miteinander gelebt. Ich habe oft das Gespräch gesucht, sie hat abgeblockt und ich weiß bis heute nicht warum. Da ich immer Angst hatte, sie zu verletzen, habe ich nicht weiter nachbohren wollen.

Einige Wochen vor der Trennung hatte sie einen Unfall. Daraufhin musste sie starke Schmerzmittel nehmen und hat alles andere auf einen Schlag weggelassen. Nach ihrer Aussage spielte in dieser Zeit ihr Kopf verrückt und es kam zu ihrer Kurzschlussreaktion (so nannte sie es selbst). Ich habe zwar gemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber wieder einmal wollte sie nicht reden.

Sie hat dann unter Tränen die Tasche gepackt. Ich habe sie angefleht, es nicht zu tun, hat aber nichts geholfen. Ich habe sogar angeboten, dass ich für eine Weile verschwinde, aber auch das wollte sie nicht. Sie wollte für ein paar Tage bei Freunden unterkommen und den Kopf freibekommen. Unsere Tochter war zu dieser Zeit auf Klassenfahrt. Kurze Zeit später sprach sie von einer Auszeit, dann plötzlich von der Trennung. Ich habe natürlich alle Fehler gemacht, die man nur machen kann: gebettelt und gefleht. Dadurch fühlte sie sich nur bedrängt und unter Druck gesetzt.

Wir haben uns hin und wieder getroffen. Sie nahm anfangs an, ich würde alles nicht an mich heranlassen und würde mich in die Arbeit stürzen. Irrtum, ich musste mich erst einmal eine Weile krank schreiben lassen. Als sie mir die Trennung verkündete nahm sie an, ich würde in die Luft gehen und sie rauswerfen. Irrtum, ich habe sie angefleht, uns noch eine letzte Chance zu geben, die wir so offen vorher nie hatten. Kurzum: alles was sie bezüglich meiner Reaktionen angenommen hat ist nicht eingetreten.

Momentan lebe ich alleine mit unserer Tochter. Mit meinem Chef konnte ich absprechen, dass ich erst einmal von zuhause aus arbeite. Zumindest Arbeit und Haushalt sind also eher unproblematisch, auch wenn mir für die Arbeit häufig die Konzentration fehlt, da meine Gedanken immer nur um meine Frau kreisen.

Mit meiner Frau treffe ich mich noch öfters, allerdings immer nur wenn ich das irgendwie anstoße. Inzwischen habe ich mich auch etwas unter Kontrolle und versuche, nicht ständig über alles reden zu wollen. Ohne das Thema uns verstehen wir uns auch noch gut. Zu uns bekomme ich jedoch nur zu hören, dass sie nicht will und keine Gefühle mehr für mich hätte.

Ich habe die Befürchtung, dass da all die Ängste aus der Vergangenheit zu viel schlimmes angerichtet haben. Sie befindet sich auch deswegen in einer Therapie, Details sind mir aber unbekannt. Ich würde wirklich gerne loslassen, kann es aber allein aufgrund der Sorgen um sie nicht. Ich habe Angst, dass eine endgültige Trennung zu früh ist und einen Neuanfang, den ich tatsächlich für möglich halte, zerstören würde. Sie will jedoch die schnelle Trennung unter anderem, damit ich mir nicht auf unbestimmte Zeit zu viele Hoffnungen mache, die sie derzeit nicht erfüllen könne. Das hat sie mir vor einigen Tagen erst gesagt. Und ich habe dennoch weiterhin irgendwo die Hoffnung, ihr zeigen zu können, dass nicht alles verloren sein muss.

Also befinde ich mich nun schon seit Wochen irgendwo zwischen Hoffnung, Sorgen, Verzweiflung und dem völligen Zusammenbruch. Will kämpfen, weiß aber nicht wie und allmählich geht mir die Kraft aus.

18.12.2019 19:22 • x 1 #502


B
Hallo Sagan,

ich verzichte mal auf das zitieren, sonst müsste ich fast den ganzen Text markieren.

Ich will auch nicht den Zeigefinger heben, denn es steht mir nicht zu. So eine Trennung, noch dazu vor der besinnlichen Zeit die grad vor uns liegt, ist absoluter Schrott und haut uns erstmal völlig den Boden unter den Füßen weg. Meine Frau ist Anfang Oktober nach 25 gemeinsamen Jahren gegangen, ich bin also gefühlsmäßig bei Dir. Natürlich waren die Umstände anders. Bei unserer Trennung trage ich leider die Hauptlast, was es noch etwas schwieriger macht.

Du musst Dich besinnen. So wie Euer letztes Jahr gelaufen ist, hattet Ihr schon keine Partnerschaft mehr. Frag Dich bitte, was jetzt noch großartig anders wird, außer dass Du bald wieder in einem Bett schlafen kannst. Ich glaube Dir das der Schmerz unerträglich scheint. Ergibt Dich ihm erstmal und mache was immer dazu führt das Du Dich besser fühlst. Dann schreib Dir mal bitte das Pro und Contra Eurer Beziehung auf ein weißes Blatt Papier. Sei dabei ehrlich und Gefühl darf nur einmal bei Pro auftauchen. Dann schreib mal, das Verhältnis hier. Ich denke Du wirst überrascht sein.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir Stärke und Durchhaltevermögen.

18.12.2019 19:26 • x 3 #503


Molly65
@Sagan
@HerrArgh
Danke für Eure Offenheit.

Ich hatte auch mein halbes Leben (29 Jahre) mit meinem NM verbracht- da muss man sich erst wieder im Leben da draußen alleine zurecht finden (erschwerend natürlich noch dazu, wenn kleiner Kinder mit im Spiel sind )
Hier kann man vertrauen und wird gestützt auf dem Weg - das gilt natürlich für ALLE

In diesem Trauerprozess ist man so machtlos.....Zwischendurch hat man den Drang, alles mögliche in kürzester Zeit zu erledigen- nur das man ganz schnell aus diesem Zustand kommt. Das ist natürlich nicht möglich die Schmerzen, die scheinbare Ausweglosigkeit über den Verlust zu verdrängen.
Wenn all das so einfach wäre und in kürzester Zeit aufgearbeitet und es Standard Lösungen gäbe, dann wären wir nicht hier.

GLG an alle

18.12.2019 19:28 • x 7 #504


B
HerrArgh,

auch Dir ein herzliches Willkommen. Dauerte etwas länger aber für Deine Kurzfassung brauchte ich einen Lektor

So wie Du über Deine Frau schreibst, ist sie meiner vom Verhalten her sehr ähnlich. Meine Frau hatte zwei schwere Unterleibsoperationen, bei denen ich immer an ihrer Seite war. Abwechselnd sind uns die Familien weggestorben, Mein Vater, Ihr Vater, mein Bruder, ihre Mutter. Dazu kam leider von meiner Seite noch eine berufsbedingte Blockade. Sie hat sich nie beklagt aber ihre Zeichen habe ich nicht deuten können. Sie war immer für mich da.

Leider hab ich das hier schon oft lesen müssen, das Paarbeziehungen kaputt gehen, weil der Austausch nur einseitig oder gar nicht mehr stattfindet.

Ich denke, Deine Frau muss zu sich selbst finden. Ihre Dämonen aufarbeiten. Dabei kannst Du ihr nicht helfen. Sie muss für sich selbst erkennen, welches Leben sie führen will. Unterstützen denke ich, kannst Du sie nur indem Du ihr die Zeit gibst, die sie brauch. Helfen kannst Du ihr nur dadurch, dass Du stark bleibst und Dein Leben in den Griff bekommst. Das letzte was sie jetzt braucht ist eine weitere Baustelle, Deine.

Ich weiß, das klingt hart aber das ist der Schluss zu dem ich komme, nachdem ich Eure Geschichte gelesen habe. Ich hoffe, Du siehst mir die ehrlichen Worte nach. Es ist nur meine Meinung und ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass sie richtig ist.

18.12.2019 19:45 • x 1 #505


Molly65
Hallo @Balko43
Ich hatte auch eine Pro/Contra Liste gemacht - es war mehr Pro , ein halbes Jahr später war es Halbe/Halbe....
Das ist eine gute Idee, weil man diese Liste wirklich versucht, ehrlich zu beantworten (vorausgesetzt man erwischt einen klaren Moment )

18.12.2019 19:48 • x 1 #506


B
Zitat von Claudia-ü50:
Ich hatte auch eine Pro/Contra Liste gemacht - es war mehr Pro


Hallo Claudia, auch das kann passieren. Wir, die Verlassenen, neigen dazu zu glorifizieren. Es fällt einem dann auch schon mal schwer, die richtige Seite des Blattes zu nutzen wegen des sogenannten nicht wahrhaben wollens

18.12.2019 20:01 • x 2 #507


Sagan
Hallo, eine Pro und Contraliste habe ich in Gedanken schon hunderte Male gemacht. Außer meinen Gefühlen und Dankbarkeit für meine Kinder gibt es nicht viel auf der Pro-Seite.

18.12.2019 20:23 • #508


AD46
@Sagan

Auch von mir willkommen. Hatte Deinen Beitrag auch schon mal gelesen. Getrennt zu werden ist schon heftig und das noch kurz vor den Feiertagen.

Zitat von Balko43:
Möglicherweise weiß er sich nicht anders zu helfen als das Ganze zu überspielen. Hört sich für mich schwach an. Auf die Kinder bezogen solltet Ihr auf jeden Fall einen respektvollen Umgang pflegen, wann immer die in der Nähe sind.

Das verlangt Dir sicher einiges ab aber Kinder sind keine Verhandlungsmasse. Das muss auch er begreifen.


Ach Du Guter, Du hast keine Ahnung, was er mir abverlangt. Er ist ja ständig hier, weil seine Wohnung seit Jahren eine einzige Baustelle ist. Er kommt morgens, weil er den Kleinen zur Schule bringt. Er will immer noch die Brotdosen inclusive meiner eigenen für alle fertig machen. Und das, obwohl ich das schon seit Wochen selbst tue. Er kommt abends. Er bewegt sich hier wie früher, zumindest weitgehend. Keine Atempause für AD. Der einzige Unterschied ist, dass er klingeln muss. Wäre ja noch schöner, wenn ich mich hier morgens fertig mache und er stände plötzlich im Flur.

Ich bin distanziert freundlich. Was bleibt mir denn auch übrig. Wie Du sagst, der Kinder wegen. Heute bekomme ich am späten Vormittag eine Nachricht: er hätte den Baum gekauft. Ich müsste ihn nur abholen. Er hat zur Zeit einen Leihwagen, deshalb konnte er ihn nicht gleich mitnehmen. Er macht hier einen auf Happy Family. Aber wehe, einer zeigt Kummer oder Schmerz, dann macht er dicht. DAS will er nämlich nicht sehen. Dann würde seine ganze schöne Scheinwelt in sich zusammenfallen. Jetzt kommt er gleich noch rüber und bringt die Weihnachtsgeschenke für die Kinder. Und da war er auch gerade schon. Schließt die Küchentür hinter sich und erzählt mir, dass er heute mit dem Leihwagen einen Platten hatte und auf dem Weg zu einem Termin war und wie er das geregelt gekriegt hat und dass er zwar verspätet bei seinem Termin war, der aber trotzdem noch geklappt hat. Und ich denke die ganze Zeit, was soll das? Erzähl es ihr am Telefon oder der Wand oder dem Weihnachtsmann. Aber was macht die treudoofe AD? Hört sich brav die Story an. Und dann geht er wieder. Und sagt, dass er morgen bei uns frühstückt. Hääähhh?

18.12.2019 21:45 • x 1 #509


AmericanSweety
Hey ihr Lieben...

Ich habe glaube ich echt Mist gebaut... Heute Mittag ging es mir nicht mehr so gut und als mein Mann heimgekommen ist und wir kurz paar Erledigungen gemacht hatten, platzte es aus mir raus. Meine ganzen Emotionen... Ich habe mündlich die grobe Fassung des Briefes wieder gegeben... Bin emotional komplett zusammengeklappt...Soviel wie die letzten Stunden hab ich die ganzen 4 Wochen seit der Trennung nicht geweint...Und das war fast täglich...
Den Brief hab ich ihm dann trotzdem noch gegeben.
Hab alles hinterfragt, doppelt und dreifach und war mehr als verzweifelt. Also alles genau so, wie man es nicht machen soll... Er hat mich oft in den Arm genommen, gesagt dass er sich wünschte, dass die Gefühle noch da wären, aber das sind sie eben nicht... Und dass wir das alles gemeinsam schaffen, als Freunde und er mich nach wie vor in allem unterstützt. Er will alles menschenmögliche tun und mich und meine Tochter mit nichts allein lassen.
Nunja, dazwischen war ein Punkt wo ich wütend wurde und gesagt habe, soll jetzt seine Sachen packen und das Auto (gehört mir, hab ich aus einem Erbe letztes Jahr für uns gekauft) kann er stehen lassen... Hab mich dann beruhigt und ich möchte nicht so auseinander gehen. Ja, bin zutiefst verletzt und enttäuscht und auch bisschen wütend, dass er nicht viel früher was gesagt hat...Aber ich selbst wusste ja auch, dass wir nur noch eine halbe Ehe geführt haben...
Ich hab ihm alles gesagt, was es zu sagen gab...
Tja, nun lieg ich im Bett mit dicken roten Augen und könnte mich Ohrfeigen....Dass ich mich nicht beherrschen konnte und es auf diese Art und Weise gemacht habe...
Und gebracht hat es wohl gar nichts...
Weiß eigentlich nicht mehr wie vorher. Die Gefühle bei ihm sind weg und das nicht erst seit paar Monaten. Und aus diesem Grund will er auch getrennte Wege... Ob da wieder Gefühle hochkommen/entstehen können, wird die Zeit zeigen sagt er.

Ausser dass ich mich nun mal so richtig ausgeweint habe, geht es mir leider nicht besser. Nicht (mehr) geliebt werden tut wahnsinnig weh... Und man stellt sich komplett in Frage...
Bin komplett erschöpft und werde versuchen zu schlafen...

Gute Nacht...

19.12.2019 01:03 • x 2 #510


A


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