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Cholerischer Kollege übertreibt - wie Verhalten?

W
Hallo zusammen
Mal ein kleiner Lagebericht. Montag war er gar nicht da. Hatte frei.
Die Stimmung war auch direkt anders, allein schon die Luft war nicht mehr so zum Schneiden.
Irre was der Typ an negativer Energie versprüht. Also bei dem merkt man das toootal.

Gestern war er dann wieder da und hat morgens recht freundlich gegrüßt. Da dachte ich schon kurz, dass der Sturm vorbei ist. Aber Pustekuchen, als es zum Essen ging, war er wieder nicht dabei und gab spitze Kommentare ab. Und als er einmal gemerkt hat, dass er alleine mit mir im Büro ist, ist er schnell abgehauen.
Beim Feierabend war sein Tschüß auch nicht mehr so freundlich.
Aber gut, war mir egal.

Heute dann das Selbe, nur dass er mittags mit zum Essen gegangen ist obwohl ich dabei war.
Und er hat weder die Augen gerollt noch kommentare abgegeben.
Aber auch das hielt nicht lange, denn er haute wieder aus dem Büro ab als er mit mir alleine war und sein Tschüß war sehr sehr unfreundlich. Boah dieser Typ ist der Wahnsinn.
Übermorgen ist Besprechung, da wird sich zeigen was passiert. Ich bin auf alles vorbereitet.

Übrigens haben mich heute zwei Kollegen darauf angesprochen, was das bei dem Meetings war, weil die auch immer dabei sind. Das fand ich gut, weil ich nicht unbedingt selbst aktiv auf die Leute zugehen wollte, damit es nicht so aussieht, als ob ich auch Herumlabere o.ä.
Mit den beiden Kollegen verstehe ich mich aber super und dann kam auch noch ein dritter dazu.

Die sind auf einem anderen Flur und kriegen die Aktionen von Kollege X nicht so mit, außer in den Meetings.
Als sie gehört haben was ich seit ü2Wochen da erlebe mit dem waren die sprachlos.
Haben dann nur gesagt, dass ich auf den Typen pfeiffen soll. Es wissen ja alle wie er ist.
Einer musste dann auch lachen. Wenn man selbst nicht drin steckt, dann weiß man nicht wie anstrengend das ist, wenn man eigentlich einfach nur in ruhe, frieden, wenns geht harmonie, arbeiten möchte.
Ich tue keiner Fliege was zu Leide und auf einmal tobt sich so ein kleines Rumpelstilzchen an mir aus.

Aber auch wenn die Kollegen lachten fanden die es auch unmöglich. Auch welche Wirkung er auf die Kollegen drumherum hat. Wie in einer Schreckensherrschaft.
Die haben heute scherzhaft gesagt ob er der heimliche Chef bei uns sei.

Aber auch die sagen wie gesagt....pfeiff drauf....ignorier ihn weg.

Das werde ich auch weiterhin versuchen, außer er macht wieder was wie vor 2 Wochen.
Dann bekommt er eine Ansage. Bis dahin bin ich die Klügere und schaue zu wie er sich weiter selbst lächerlich macht. Er macht Schattenboxen, denn ich bin bei seinem Kampf nicht dabei.

Mit Chef konnte ich noch nicht reden, er ist nur unterwegs, aber das kommt noch.

19.03.2025 17:44 • x 1 #61


Heavydreamy
Zitat von wolke99:
Aber ich lächle und bin freundlich, sogar wenn er dumme Kommentare ab gibt.

Aber wolke, dann gehts ja gerade so weiter, wie bisher und irgendwann ist dann wieder eine Grenze erreicht, wo es dir mies geht, sonst gäbe es den Thread hier nicht.

Aus meiner Sicht wird das jetzt weiterhin so hinausgeschoben. Das ist eher kontraproduktiv.

Dein Kollege braucht Grenzen. Aber ja, wenn alle und auch du wieder, nur die Augen verschliessen, dann bleibt das so für immer.

19.03.2025 17:46 • #62


A


Cholerischer Kollege übertreibt - wie Verhalten?

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Heavydreamy
Zitat von wolke99:
Aber auch wenn die Kollegen lachten fanden die es auch unmöglich. Auch welche Wirkung er auf die Kollegen drumherum hat. Wie in einer Schreckensherrschaft.
Die haben heute scherzhaft gesagt ob er der heimliche Chef bei uns sei.

Aber auch die sagen wie gesagt....pfeiff drauf....ignorier ihn weg.



Oh, sehe du hast gerade nochmal was gepostet.

Ja, aber wie eben von mir oben erwähnt: Wenn keiner was sagt, wirds einfach nicht besser, bzw der Kollege hat weiterhin Narrenfreiheit.

19.03.2025 17:48 • #63


W
Zitat von Heavydreamy:
Ja, aber wie eben von mir oben erwähnt: Wenn keiner was sagt, wirds einfach nicht besser, bzw der Kollege hat weiterhin Narrenfreiheit.

Sehe ich komplett wie du. Aber man steht leider tatsächlich im Fall der Fälle allein auf weiter Flur.
Wie ich schon mal in einem Beitrag geschrieben habe, kenne ich das vom vorherigen AG so auch nicht.
NIEMALS hätte es sowas gegeben in der Form.

Ich kann dir aber nur sagen, dass wenn ich es umgekehrt mitbekommen würde (Kollegin wird provoziert) ich direkt was tun oder machen würde. Bin aber auf die anderen nicht böse, dass die das nicht tun, da es halt einfach so drin ist bei denen. Wobei die Kollegen von heute, da könnte ich mir vorstellen, dass die beim Meeting wenn wieder was ist, die was sagen.
Es waren ja alle überrascht von der Aktion und da wusste keiner was los ist.
Teilweise haben es auch nicht alle mitbekommen, wie ich gehört habe.

Leider ist es allgemein in unserer Gesellschaft so. Was ich aber teils auch verstehe, denn wirklich Schutz haben Mutige selten. Sie sind meistens die Dummen. Gut finde ich es nicht, aber ich verstehe es teilweise.

19.03.2025 17:56 • x 3 #64


Heavydreamy
Zitat von wolke99:
Sehe ich komplett wie du. Aber man steht leider tatsächlich im Fall der Fälle allein auf weiter Flur.

Ja, das is leider so.

Ich kann dich aber nur ermutigen, ihn trotzdem dir vorzuknöpfen, da er keinen Respekt hat vor dir. Wie andere mit ihm umgehen, kann dir letztendlich auch egal sein.

Hauptsache, er sieht dich als Respektperson. Und das kann nur passieren, wenn du den Mut hast, mit ihm ein Wörtchen zu reden.

Ich hatte vor vielen vielen Jahren Mal ein Seminar mit dem Thema Sich autoritären Personen zu stellen.

Das war das Beste, was ich bisher an Seminaren überhaupt mitgemacht habe und habe es auch dann in Real Life angewandt

Du glaubst gar nicht, wie sehr man damit dann solche Menschen überraschen kann

Und es hat auch ziemlich gut getan für mein Selbstbewusstsein

19.03.2025 18:04 • #65


W
Übrigens ist es letztendlich auch traurig für den Kollegen, denn anstatt es auszusitzen sollte man ihm ggf Hilfe anbieten. Von Fachleuten.

Also ich habe mittlerweile kein Mitleid mehr mit ihm, aber es muss schon schrecklich sein, wenn man so viel Groll und Wut in sich hat. Ich kenne das ja auch (aber nicht grundlos), wie es ist auf jemanden wirklich eine kochende Wut zu haben, die nicht raulassen zu können und dann lieber aus dem Raum zu gehen, als zu explodieren. Sowas hatte ich aber vielleicht 2mal im Leben. Und es fühlte sich echt nicht schön an.

Dieser Mann hat das jeden Tag. Er fühlt sich sogar vom Postboten getriggert. Das muss eigentlich sehr schlimm sein so zu sein und so zu fühlen. Ich denke ja mal, dass er daran glaubt was er da denkt.
Schlimm.

19.03.2025 18:07 • x 2 #66


W
Zitat von Heavydreamy:
Ich kann dich aber nur ermutigen, ihn trotzdem dir vorzuknöpfen, da er keinen Respekt hat vor dir. Wie andere mit ihm umgehen, kann dir letztendlich auch egal sein.

Vielen Dank und es ist ja nicht so, dass es jetzt ganz todgeschwiegen wird.
Ich möchte aber lieber abwarten bis mehrere dabei sind oder der Chef.

Und der Kollege X macht es ja so geschickt, dass wenn ich ihn einfach so mal darauf ansprechen würde, er so tun würde, als wüsste er nicht was ich meine und er es so darlegt, dass ich Streit suche.

Ich muss also auf sowas wie bei dem Meeting warten. Und das kommt sicher nochmal.

19.03.2025 18:09 • x 2 #67


Heavydreamy
Zitat von wolke99:
Ich möchte aber lieber abwarten bis mehrere dabei sind oder der Chef.

Völlig verständlich wolke. Ich will da auch dir nix aufzwingen. Aber ja, ermutigen schon

19.03.2025 18:12 • x 1 #68


Heavydreamy
Zitat von wolke99:
aber es muss schon schrecklich sein, wenn man so viel Groll und Wut in sich hat.

Richtig, diese Menschen sind mit sich selber nicht im Reinen.

Gerade da find ichs dann wichtig, da Mal richtig darauf aufmerksam zu machen und ja, solche Menschen brauchen auch Mal die nackische Wahrheit ins Gesicht gebrettert.

Ich hab Mal meinem Vorgesetzten ein arrogantes A-Loch genannt, begründet warum. Dann sind wir uns erst Mal ausm Weg gegangen, bis dann ein paar Tage später wir alleine waren und nich viel los war. Ich bin dann nochmal auf ihn zu gegangen und hab ihn gefragt, ob wir was zusammen trinken wollen. Er hat dann bejaht, wir haben dann nochmal in Ruhe miteinander geredet und waren seither ein super Team

Ich glaube, dass solche Menschen im inneren immer noch einen weichen Kern haben, aber sie merken: Oha, da ist jemand, mit dem ich vernünftig umgehen muss

19.03.2025 18:17 • #69


Worrior
Ich war mal auf einem Führungskräfteseminar Umgang mit toxischen Mitarbeitern.
Den Dozenten, einen Arbeitspsychologen, hielt ich zunächst, von der Erscheinung her für einen hängengebliebenen Hippiezögling.
Hab mich da aber in ihm getäuscht, ein interessantes Seminar und der Typ hatte Pfeffer.
Er vertrat auch die Meinung dass wenn gewisse Vorgehensweise nichts nutzen man ruhig in die Offensive gehen soll, Grenzen setzen.
Ab einem gewissen Punkt sind da natürlich die Vogesetzten gefordert um zu intervenieren, denn ein gesunder Teamgeist ist schnell gestört.

19.03.2025 18:20 • x 1 #70


Heavydreamy
Zitat von Worrior:
Den Dozenten, einen Arbeitspsychologen, hielt ich zunächst, von der Erscheinung her für einen hängengebliebenen Hippiezögling.

Du und deine Vorurteile

19.03.2025 18:21 • #71


Worrior
Zitat von Heavydreamy:
Du und deine Vorurteile

Ich arbeite dran

19.03.2025 18:22 • x 1 #72


W
Zitat von Heavydreamy:
Gerade da find ichs dann wichtig, da Mal richtig darauf aufmerksam zu machen und ja, solche Menschen brauchen auch Mal die nackische Wahrheit ins Gesicht gebrettert.

Ich habe diesem Kollegen vor ca. 4 Jahren schon mal die Meinung gesagt, aber damals noch recht sachte und auf eine bestimmte Sache bezogen. Ich habe ihn nichtmal beleidigt o.ä. und er war sauer auf mich bis ich nach 1 Jahr das Gespräch suchte....ich doofe. Grenzensetzen kommt bei ihm im Kopf nicht an. Er hört dann zwar auf, aber weil er dann halt angezählt ist. Aber in seinem Kopf ist er im recht. Er reflektiert null.
Dafür bräuchte es einen Fachmann.

Zitat von Worrior:
Er vertrat auch die Meinung dass wenn gewisse Vorgehensweise nichts nutzen man ruhig in die Offensive gehen soll, Grenzen setzen.
Ab einem gewissen Punkt sind da natürlich die Vogesetzten gefordert um zu intervenieren, denn ein gesunder Teamgeist ist schnell gestört.

Danke.
Ja leider sind die Vorgesetzten selten da, wenn ich das mal so ausdrücken kann.
Daher liegt es bei den Mitarbeitern Dinge untereinander zu klären. :/

19.03.2025 18:41 • #73


B
@wolke99
So einen Kollegen habe ich auch. Der Schnitt mich jahrelang. Bis ich ihn mal ansprach. Seine Antwort ja, damals Anni Quark haben sie das und das gemacht.
Ich war vollkommen baff. Erstens, so lange zu schmollen und ich hatte echt keine Ahnung was meine Sünde war.
Kurz es ist nicht besser geworden. Zum Glück haben meine Chefs eine klare Meinung.

19.03.2025 18:49 • #74


M
Zitat von wolke99:
Mit Chef konnte ich noch nicht reden, er ist nur unterwegs, aber das kommt noch.

Das erinnert mich an meine erste Stelle. Die Chefin der Abteilung saß mit weiteren 5 Mitarbeiter_innen im selben Büro. Sie bearbeitete Fehlerausdrucke und bereinigte sie. Dabei kam sie logischerweise auch auf die Verursacher der Fehler.
Manche machten wenige Fehler und hatte ihre Ruhe, aber sie kuschten vor ihr. Ich machte als Neuling öfters Fehler und dann wurde ich zu ihr zitiert und mir wurden sinnlose Fragen gestellt, z.B. die, warum haben Sie das gemacht?
Ich stand da wie ein begossener Pudel und fühlte mich höchst unwohl. Danach ging ich wieder an meinen Platz und arbeitete weiter und wünschte mich weit weg..
Die Frau verbreitete eine ganz ungute Atmosphäre und wenn sie da war, konnte keiner sein, wie er war. Alle fühlten sich überwacht und unfrei. Das dehnte sich auch auf die Kolleg:innen im Nebenzimmer auf, die auch ihr unterstanden.

Je nach ihrer Laune und Befindlichkeit reagiert sie mal milde (ist ja nicht so schlimm, das nächste Mal passen Sie besser auf) oder sie maßregelte.
Ich fühlte gerade als Neuling dort immer einen Kloß in der Magengegend, wenn sie da war.

Zum Glück ging sie oft recht früh und auf einmal ging wie ein Aufatmen durch den Raum. Sie übte einen unguten Druck aus, war in ihren Reaktionen nicht vorhersehbar und sie verbreitete auf gut Deutsch Angst und Schrecken.
Nach einem Dreivierteljahr wechselte ich die Stelle, weniger wegen ihr, sondern weil die Stelle eh nur befristet war und in wenigen Monaten auslaufen würde.

Einige Monate, als ich längst weg war, erfuhr ich, dass die Belegschaft eine Abordnung zum Direktor geschickt hatte, die ihm berichteten, wie mies das Arbeitsklima war und wie sie mit den Leuten umging. Der fiel aus allen Wolken, zumal er immer der Meinung war, dass sie hervorragende Arbeit leistete. Die Belegschaft sagte, sie sei nicht länger bereit, unter ihrer Fuchtel zu arbeiten.
Er erkannte dass er handeln musste. Los wurde er sie nicht, denn sie war Beamtin. Aber er wies ihr eine Sonderaufgabe zu, bei der sie mit niemanden zusammenarbeiten musste. Wie sie selbst das einordnete, weiß ich nicht, ich war ja weg.

Ab da änderte sich in dieser Abteilung vieles zum Besseren. Die beste Kraft würde ab jetzt die Leitung übernehmen. Sie war fähig, kompetent und menschlich gesehen niemand, der Druck ausübte und andere unterdrückte. Die Beschäftigten gingen wieder lieber in die Arbeit weil sie diesen negativen Druck nicht mehr verspürten.

Ich denke, man sollte in diesem Fall mit dem Chef sprechen, nicht jammernd und klagend, sondern sachlich. Das Verhalten dieses Kollegen ist defizitär, aggressiv und er beeinträchtigt die Arbeitsleistung, weil die Leute, die mit ihm zu tun haben, sich beeinträchtigt fühlen und Angst verspüren und Zeit für Überlegungen verschwenden, in der sie sinnvolleres tun könnten, anstatt sich auf Kriegsschauplätzen aufzuhalten..

Ignorieren sagt sich so leicht, wenn man nicht unmittelbar betroffen ist. Was dort half, war das konzertierte Auftreten der Abteilung beim Chef, der daraufhin Handlungsbedarf erkannte.

Zitat von wolke99:
Daher liegt es bei den Mitarbeitern Dinge untereinander zu klären. :/

Schlechte Führung, weil das Personal. zwangsweise Energie für Grabenkämpfe aufwendet.

19.03.2025 18:59 • #75


A


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