Okay, ich wusste ja, dass man geteilter Meinung zu dem Thema sein kann. Dass das hier so entgleist, habe ich dann doch nicht erwartet.
Vorweg: Ich verstehe, wenn das für manche ein absolutes No Go ist total. Keine Diskussion.
Zitat:Du hattest mal den Gedanken, dass er jederzeit in der alten Wohnung stehen könnte. Willst du das wieder haben?
Das stimmt, das war zu einem Zeitpunkt in dem alles frisch war und ich in unserer noch
gemeinsamen Wohnung war. Jetzt ist einige Zeit vergangen und davon abgesehen handelt es sich hier um
meine Wohnung, zu der er sich nicht ohne Voranmeldung Zutritt verschaffen würde wie er lustig ist.
Zitat:Er wird erst beweisen müssen, was er wirklich einbringen will und kann.
Richtig, nichts anderes sage ich auch. Es bleibt abzuwarten und ich kann es nicht einschätzen.
Zitat: Ich würde es sogar vergleichen mit: wenn du jetzt pflegebedürftig wärst, komplett, würdest du deinen Ex darum bitten sich um dich zu kümmern?
Ich romantisiere nichts und habe auch keine festgelegten Pläne a la Ich will eine Wassergeburt. Denn was weiß ich was am Ende möglich sein wird. Und nur nebenbei: Ich habe seit sechs Wochen auch die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes und mein Blutdruck wird beobachtet und nach jetzigem Stand kann mir auch ein Kaiserschnitt blühen. Aber Genaueres wissen tue ich erst nach dem Planungsgespräch und selbst dann ist vielleicht noch viel offen. Das ist alles nicht mehr so angenehm und zerrt an meinen Nerven. Nichts davon ist also romantisch.
Natürlich weiß er auch ungefähr was auf ihn zu kommt. Über die ganzen Rechte haben wir uns auch schon verständigt, hatte ich auch schon geschrieben. Auch, dass er von sich aus rund um den GT Urlaub nehmen will und eben nicht nur zwei Tage aus falschem Pflichtgefühl heraus.
Ich persönlich finde, der Vergleich hinkt sehr, denn: Hier geht es nicht um mich. Warum sollte ich meinen Ex darum bitten sich um mich zu kümmern? Das würde ich niemals von ihm erwarten, da wir einfach nicht mehr diese Art von Beziehung haben in der es für mich selbstverständlich wäre (also auch umgekehrt). Ich glaube auch nicht, dass ich das Angebot annehmen würde, wenn er von selbst damit ankäme.
In diesem Fall geht es aber um unser gemeinsames Kind. Ich möchte ihm weder den Umgang mit dem Kleinen noch die Erfahrung der Geburt verwähren ... schon garnicht aus einer Wut heraus oder Ablehnung ihm gegenüber. Das wäre doch schon ein bescheidener Start unserer Elternschaft, wenn ich da den Machthebel ziehen würde, weil ich es kann. So würde es sich für mich jedenfalls anfühlen.
Zitat:deine Szenarien sind härter als meine. Da wäre der Ofen echt aus. Ich finde es schön von Dir, dass Du ihn daran teilhaben lässt. Wobei ich spannend finde, dass ihr darüber reden konntet und über so vieles andere nicht.
Das war nicht wirklich Ernst gemeint, aber irgendwie wurden meine Smileys verschluckt.
Kein Vorwurf, aber das ist wieder ein klassischer Fall von: Es wird gerne mal vergessen, dass man im Vorfeld einige Jahre mit diesem schlimmen, schlimmen Mann verbracht hat.
Wir haben ja nicht wortlos die Verhütung abgesetzt und nie über die Folgen gesprochen. Soll heißen: Auch wenn wir in den letzten Monaten über vieles nicht Reden konnten, über grundsätzliche Fragen und Was wäre wenns haben wir in den drei Jahren davor ja zur Genüge gesprochen. Da reichte tatsächlich eine Nachfrage zwischen Tür und Angel, um sich quasi nochmal bestätigen zu lassen, dass sich an der grundsätzlichen Einstelling nichts geändert hat.
Aber die Umstände sind natürlich jetzt anders und da herrscht jetzt Klärungsbedarf. Weil wir eben nicht mehr einfach zu dritt nach Hause fahren und eine happy family starten.
Zitat:Hallo? Was verspricht sie sich davon, dort steht ein Typ hinter dem Tuch, der vermutlich nur gequält anwesend ist und sich gedanklich sonstwohin wünscht.
ich frage dich ehrlich..... ein Mann, der dich während deiner Schwangerschaft sitzen lässt und warmwechselt,.... welches Vertrauen hast du in ihn?
ich habe viele Geburten erlebt und es ist nicht hilfreich, wenn Männer hinter dem Tuch stehen, die das eigentlich nicht möchten, auch wenn sie es betonen, jaja, passt schon.
Tja, wusste sie nicht ebenfalls, dass er mit einer anderen schläft? Wer bekommt denn das Kind?
ganz zu Anfang schreibt die Te, dass er bei ihr sein wollte,..., niemals würde ich weiterhin mit ihm schlafen, krass zu denken, dass man ihn dadurch zurückholen könnte, was für ein manipulieren.
Ich finde deinen Standpunkt durchaus legitim, auch die Frage nach dem Vertrauen. Das lässt sich wirklich schwer erklären, weil dem Ganzen ja ein halbes Leben ohne große Vertrauensfragen vorausgegangen ist (wenn wir mal meine Eifersucht zum Start der Beziehung ausklammern). Die Situation war also neu und unerwartet für mich. Was eine emotionale Affäre ist, habe ich erst hier im Forum gelernt zum Beispiel. Für ihn war die Situation genauso unerwartet und neu – er hats dann auch noch auf die bescheidenste Weise gelöst. Brauchen wir nicht drüber zu diskutieren.
Schwierig finde ich aber deine Aussagen über sowohl ihn und seine Einstellung als auch über mich. Warst du dabei oder kennst uns beide so genau?
Wer sagt denn, dass er nur gequält anwesend ist und sich sonstwohin wünscht?! Das finde ich schon recht anmaßend. Wenn ich ihm noch schnell das Kind mit Absicht untergejubelt hätte oder er nie eins gewollt hätte, dann würde ich deine Aussagen verstehen. Aber dass er den Kleinen tatsächlich auch will und sich ebenso darauf freut, dass scheint für dich ja überhaupt nicht in Frage zu kommen? Ich zweifle das trotz allem halt nicht an - und das obwohl ich weiß, dass er sonst ein größeres Geheimnis daraus macht, weil er in der Hinsicht feige ist, Er weiß ja was für Reaktionen ihm drohen, weil er nicht nur verlassen, sondern in der Schwangerschaft verlassen hat (Da habe ich ihm auch schon deutlich meine Meinung zu gesagt). Ich erinnere gerne auch nochmal daran, dass er den Kleinen von vorneherein bekommen wollte und ich die Zweiflerin war. Für ihn war das kein Thema, auch wenn er eine andere Entscheidung von mir akzeptiert hätte. Aber das sind nur Dinge, die man bedenken kann. Das soll bitte keine Pro/Kontra Diskussion werden.
Genauso lese ich garnicht mal so unterschwellige Vorwürfe an mich ich hätte doch Bescheid gewusst und es trotzdem drauf angelegt und auch noch manipuliert. Puh.
Nein, mir wurde nicht mitgeteilt Hallo, ich habe eine Affäre und schon garnicht von irgendwelchen Körperlichkeiten der beiden berichtet. Mir wurde mitgeteilt, dass sich Gefühle entwickelt haben. Wir haben uns und unsere Beziehung besprochen und mir wurde mitgeteilt, dass er diese Gefühle nicht will und er an uns arbeiten will (bzw. Wir gemeinsam) und mit mir zusammen bleiben. Eine Trennung stand zu dem Zeitpunkt nicht im Raum. Das habe ich ihm so geglaubt und nicht angezweifelt. Das kam erst Wochen später, als ich anfing genauer hinzusehen und zu verstehen (wie gesagt, ich bin auf viele Dinge garnicht gekommen, weil mir so etwas vorher nie passiert ist und ich so viel Sch**ße beim besten Willen nicht erwartet habe). Und da war der Kleine schon unterwegs. Was die Körperlichkeit zwischen den beiden in der Zeit angeht, da weiß ich nix von, denke aber es war bis zu unserer Trennung eine eher emotionale Sache. Vielleicht haben sie mal geknutscht. Aber das hat mir natürlich dann keiner erzählt. Und als ich überhaupt auf die Idee kam, dass es auch auf soetwas hinauslaufen könnte, da lief auch schon nix mehr zwischen uns.
Ich habe halt auch meine Zeit gebraucht, um das Ganze zu kapieren und einzuordnen und überhaupt zu raffen was der mir plötzlich so fremde Typ in meiner Wohnung da eigentlich gerade abzieht.
Aber ich habe niemanden manipuliert. Ich hab das schon vor zig Seiten mal geschrieben: Wer ist denn so doof und manipuliert jemand mit S. ohne Verhütung? Und steht dann den Rest seines Lebens als Alleinerziehender da und hat am Ende noch Groll aufs Kind?! Ich jedenfalls nicht!
Außerdem war er ja im Fluchtmodus – da ist ein Kind genau das Richtige, um ihn umzustimmen. Sorry, aber so dumm war dann nicht mal ich in der Phase.
Heute sehe ich das zumindest zum Teil auch so klar und denke mir bei manchem auch Niemals wieder würde ich ... Leider, oder Gott sei Dank, war ich damals aber noch nicht die Expertin auf dem Gebiet der Affären und Lügen. Woher auch? Immerhin hat man sich sein halbes Leben lang vertraut und das Vertrauen wurde auch lange nicht enttäuscht.
Eigentich will ich das alles und mein Verhalten garnicht immer wieder verteidigen, aber wenn ich so etwas lese, dann habe ich einfach das Bedürfnis.
Hier wird immer so getan, als hätte man das in der eigenen misslichen Lage alles natürlich vorher und sonnenklar erkannt und entsprechend gehandelt. Klar. Hinterher ist man immer schlauer. Und kann dann auch mal ganz schlau daher reden.
Das hat dann auch nichts mehr mit Tipps oder anderen Meinungen zu tun, wenn man beginnt so zu schreiben, als hätte man als Elf on a Shelf in der Besucherritze die letzten 18 Jahre einer fremden Beziehung hautnah miterlebt. Denn dann werden Aussagen getroffen, die so einfach garnicht der Wahrheit entsprechen, aber als solche dargestellt werden oder vom Nächsten flüchtig als Wahrheit gelesen und zum Gegenstand einer Grundsatzdiskussion gemacht werden.
Außerdem: Einerseits bin ich schön doof, weil ich es angeblich mit mir habe machen lassen. Aber jetzt soll ich mich bitte nicht in seine neue Beziehung drängen mit so lächerlichen Sachen wie Anwesenheit bei der Geburt. Zumindest liest es sich teilweise so. Ja, was denn nun?!
Also nochmal zurück zum Kreißsaal: Wenn er nicht in seinem Verhalten mir gegenüber wieder zu, ich nenne es mal, alter Form zurückgefunden hätte, würde ich das sicher auch anders sehen. Und das Vertrauen wäre garnicht mehr aufgekommen. Dass er lange und teilweise immer noch gemischte Signale aussendet, macht es nicht einfacher. Die Zeit wird es halt zeigen.
Dennoch hab ich mit niemand anders so viel geteilt, so viel meines Innersten hergegeben für jemand. Wenn er nicht weiß wann ich was brauche, wie es mir geht, warum ich gerade so reagiere wie ich reagiere, wer denn dann?! Das ist nicht einfach gelöscht, weil er jetzt eine neue Partnerin hat. Vielleicht ist das das Einzige, was ich mir, wenn überhaupt, für mich erhoffe. Diese Sicherheit, dass da jemand ist, der mich in- und auswendig kennt und entsprechend reagieren kann. Nach dem Motto: Eine Sorge weniger für mich? Kann auch total falsch gedacht sein.
Lässt sich schwer erklären. Und muss auch nicht jeder nachmachen.
Und, bei allem Gemecker und Gekläre: vielen lieben Dank für die guten Wünsch für uns zwei!