Hallo,
ich bin eigentlich kein Typ der seine Probleme mit der ganzen Welt teilt, aber es gibt eine Sache, die mich seit Wochen beschäftigt und mit der ich vollkommen überfordert bin. Ich bin im Umgang mit Männern sehr unbeholfen. Nun gibt es aber einen Kollegen aus einer anderen Abteilung (ich nenne ihn der Einfachheit K.), den ich sehr mag und ich weiß nicht, ob dies auf Gegenseitigkeit beruht oder beruht hat. Meine Freunde können mir da auch nicht wirklich weiterhelfen, deshalb wende ich mich an Euch hier im Forum. Vielleicht könnt mir mir sagen, wie die Dinge liegen.
Allgemein:
K. arbeitet bei uns im Café. Dort habe ich ihn auch das erste Mal gesehen. Er spendiert mir immer wieder Kaffee und sagt dabei lass stecken. Er wirkt ganz cool und entspannt, daher kann ich ihn nicht einordnen.
Ende Juli/Anfang August:
Nachdem mir ein, mir noch nicht namentlich bekannter, Mitarbeiter des Cafés schon mehrere Kaffees ausgegeben hatte (und mich ein paar Mal begrüßte, indem er die Augenbrauen hochzog, wenn er mich sah und lächelte), habe ich ihn in der Raucherecke getroffen K. ist Raucher, ich nicht, komme dort aber oft vorbei. Als sich also die Gelegenheit ergab, habe ich ihn darauf angesprochen, dass ich nicht einmal seinen Namen wüsste, er mir aber schon so oft einen Kaffee ausgegeben hatte. Er stellte sich vor und antwortet darauf Ist schon okay. Für dich ist es ja nicht selbstverständlich, andere kommen und erwarten dann immer, dass sie einen kostenlosen Kaffee kriegen. Außerdem ist es ja nicht mein Geld (oder so ähnlich). Da ich nicht wusste, was ich noch sagen soll, schaute ich schüchtern auf den Boden und wollte schon gehen. Darauf hielt K. das Gespräch am Laufen, indem er mich über meine Tätigkeiten ausfragte. Wir unterhielten uns dann noch ca. 5 Minuten bis er wieder gehen musste.
Ein paar Tage später traf ich ihn morgens vor der Arbeit wieder in der Raucherecke. Er freute sich mich zu sehen, wir haben uns gut unterhalten (K. saß, ich stand ihm gegenüber) und dabei lange in die Augen geschaut (das ging primär von ihm aus). Wir waren auch auf einer Wellenlänge - jedenfalls hatte ich das Gefühl. Nachdem er fertig mit rauchen war, ging er nicht sofort, sondern stellte sich leicht schräg und dicht neben mich und wir redet noch kurz, dann erst ging er.
Als ich ihm am selben Tag nochmals begegnete (irgendwann am Nachmittag), unterbrach K. extra seine Raucherpause, als ich ihm sagte, dass ich mir wieder einen Kaffee holen wollte. Er begleitete mich und fragte, wie lange ich heute noch arbeiten werde. Darauf antwortete ich, dass ich erst spät gekommen sei und bis 19 Uhr arbeiten müsste. Er machte Witze über mein spätes Aufstehen, fragte aber nicht weiter. Ich bekam wieder meinen Kaffee umsonst.
In den kommenden Tagen sahen wir uns öfter. Ich dachte ich würde ihn nerven (weil wir uns wirklich oft über den Weg liefen, was von mir nicht ganz unbeabsichtigt war), deshalb zog ich mich zurück und behandelte ihn völlig neutral, was von meinen Mitmenschen gern als abweisend wahrgenommen wird. K. sprach mich nicht an und ich hatte halt das Gefühl, er würde mich meiden. Vielleicht dachte er aber auch (durch meine Art), ich würde ihn meiden und ging mir deshalb aus dem Weg. Das weiß ich leider nicht.
Als ich ihn ein paar Tage darauf wieder sah, saßen wir mit etwas Abstand nebeneinander (er auf der Bank, ich auf der daneben liegenden Fensterbank) und haben normal geredet. Ich sagte ihm, dass wenn ich ihn nerve, er mir das ruhig sagen kann. Darauf antwortete K. keine Sorge, ich sag's schon. Dann deutete er auf den Platz neben sich und sagte du kannst dich auch ruhig hierhin setzen (ich traute mich aber nicht und blieb da sitzen, wo ich war). Wir plauderten weiter. Am Ende seiner Raucherpause, stand er auf, drehte sich komplett zu mir und schaute mir beim Reden wieder lange in die Augen. Da mir das aber etwas unangenehm war (er hat mich total verunsichert), wich ich seinen Blicken aus. Das wirkte vermutlich wieder abweisend (zumal ich mit verschränkten Armen da saß). Er wirkte etwas verunsichert (so als habe er schlechte Beziehungserfahrungen erlebt), aber vielleicht war das auch nur mein Empfinden.
Ende August:
1-2 Wochen später kümmerte ich mich dort mit anderen Kollegen um eine Kollegin, die in der Raucherecke ohnmächtig geworden war. Das hatte K. auch mitbekommen, hat sich aber dezent im Hintergrund gehalten (was gut war). Ca. 1,5 Stunden später saß ich alleine und nachdenklich in der Raucherecke, als ich ihn telefonierend näherkommen sah. Ich blickte wieder nach unten, bevor er mich dort sitzen sah. K. setzte sich nicht zu mir, sondern weiter weg und telefonierte weiter. Ich weiß nicht, ob er mich meiden wollte oder nur Rücksicht genommen hat. Auf jeden Fall kam ich danach noch ins Café und holte mir einen Kaffee. K. bediente mich natürlich. Während K. also meinen Kaffee machte, unterhielt ich mich mit einem seiner Kollegen (ich nenne ihn M.). M. fragte mich, was ich heute noch vor hätte (in der Nähe war ein Straßenfest). Da fragte K. diesen plötzlich, ob M.'s Freundin dieses Wochenende wieder kommt und warf mir dabei einen kurzen Seitenblick zu (wenn ich das richtig registriert habe). Da ich nicht wusste, wie ich das zu beurteilen hatte und wir nicht alleine im Café waren, verabschiedete ich mich und ging.
Nach ein paar Tagen sah ich ihn wieder in der Raucherecke. Ich begrüßt ihn herzlich, er freute sich sichtlich mich zu sehen und setzte sich neben mich (mit der Frage Na, was hast du denn da leckeres?). Da ich Angst hatte meine Gefühle zu zeigen, habe ich ihn ganz neutral behandelt, vermutlich wirkte auch das wieder etwas zu desinteressiert. Ich fragte ihn recht neutral, wie es denn mit seiner Bachelorarbeit läuft. Darauf reagierte er leicht gereizt und ging. Ich weiß nur nicht, ob es an der Thematik lag oder daran, dass ich so neutral und desinteressiert wirkte. Ich war im Anschluss noch kurz im Café (ich hatte was zu klären) und er war, wie immer, freundlich und höflich.
Anfang September:
Danach sah ich ihn einige Wochen nicht mehr in der Raucherecke. Entweder ich habe ihn immer verpasst oder er mied den Ort. Auch das weiß ich nicht.
Ab und zu sah ich ihn im Café (dort bin ich häufig). Ich bekam meinen Kaffee weiter umsonst, aber irgendwie ist es anders. Wir unterhalten uns weiter gut miteinander und schauen uns auch ab und zu in die Augen. Aber K. wirkt distanzierter und mehr kollegial oder freundschaftlich (außerdem wirkt er irgendwie kleiner).
So ging das ca. vier Wochen. Eines Abends traf ich ihn und einen Kollegen (ich nenne ihn A.), den ich bereits seit 7 Jahren kenne und der auch im Café arbeitet, kurz bevor sie gehen wollten. Als ich sagte, dass ich noch bis 21 Uhr arbeiten werde, machten beide unabhängig voneinander Späße, dass das ja der Fall wäre, wenn man erst um 2 Uhr anfängt zu arbeiten. K. grinste dabei und machte ein neckendes Gesicht. A. machte sich dann auf den Weg und K. blieb noch so lange, bis er seine Zig. zu Ende geraucht hatte - wie immer vollkommen entspannt. Dabei erklärte ich ihm, dass ich oft abweisender wirke, als es gemeint ist und dass er das bitte nicht falsch verstehen soll (damit sprach ich unsere Unterhaltung an, als er mir versuchte lange in die Augen zu schauen und ich eben diesen Blicken auswich).
Ende September:
Nach diesem Abend sah ich K. erstmals wieder in der Raucherecke. Wir unterhielten uns - aber ohne viel Blickkontakt (er band seine Schürze neu und anderes). Ich naschte dabei Süßes. Als ich mir am selben Tag wieder einen Kaffee holte, den ich, wie immer, nicht bezahlen musste, packte er mir zwei kleine Süßigkeiten dazu. Generell ist er sehr aufmerksam was meine Kaffeevorlieben angeht (er machte mir Empfehlungen oder setzt einfach Milch dazu - ohne, dass ich ihm um etwas bitte). Jedoch habe ich das Gefühl, das seine Körperhaltung etwas lockerer ist (er sich also darum keine Sorgen mehr macht).
Sooooo, das war jetzt sehr lang, aber es ist auch viel und es ist vor allem sehr verwirrend für mich. Wie bereits erwähnt, bin ich auf diesem Gebiet sehr unerfahren.
Wie habe ich sein Verhalten zu verstehen? Hatte er Interesse an mir und wenn ja, habe ich es mit meiner abwesenden Art zunichte gemacht? Oder habe ich noch eine Chance, falls es je eine gab?
Vielleicht könnt ihr mir helfen, sein Verhalten zu verstehen und wie der aktuelle Stand ist. Sieht er mich nur als Kollegin oder könnte da mehr sein?
Ich wäre wirklich unendlich dankbar, wenn sich irgendwer diesen langen Aufsatz (mit vermutlich vielen Fehlern, die ich jetzt nicht alle nochmals prüfen kann) durchliest und mir Tipps geben könnte. Danke!
08.10.2018 19:19 •
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