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Chance auf eigen Kinder begraben?

B
Hallo ihr Lieben,

es tut mir unendlich gut in diesem Forum zu lesen und ich habe lange überlegt, ob ich auch selbst etwas schreibe, aber die Anteilnahme und die aufbauenden Worte, sowie die Berichte der Anderen hier haben mich bestärkt doch zu schreiben.

Ich weiß gar nicht, in wieweit Details meine Beziehungsgeschichte wichtig sind. Ich habe mir auch schon sehr viele Gedanken über meine zerbrochenen Beziehung gemacht. Habe mich mit Schuldfragen gequält, gelitten, wie alle hier beschreiben und sogar zeitweise an eine Klinikeinweisung nachgedacht, weil ich es nicht ausgehalten habe. Die Gefühle beim Verlußt meiner Beziehung haben auch sehr stark etwas mit dem zutun, was ich in meiner Kindheit erlebt habe. Gefühle aus der Kindheit wären plötzlich wieder so präsent und so schmerzvoll. Diese innere Einsamkeit und unendliche Trauer kam wieder auf und setzte mir dermaßen zu, dass ich manchmal denke....kann das nicht einfach aufhören?

Nun nehme ich Antidepressiva, da ich nicht mehr schlafen, essen und klar denken konnte. Seither geht es mir besser.

Ich muss dazu sagen, dass ich seit 4 jahren auch eine psychoanalytische Therapie wegen meines Traumas mache, die leider just im Februar beendet war, kurz vor der Trennung. Eine Katastrophe für mich (gestern habe ich erfahren, dass ich noch einmal 40 Stunden bewilligt bekommen habe, was eine absolute Ausnahme ist ). Natürlich weiß ich, dass die Therapie oder auch andere Menschen meinen Schmerz nicht wegnehmen können, sondern dass ich ganz allein schaffen muss und will.

Wärend ich hier schreibe weine ich schon wieder, auch wenn sich meine Worte vielleicht so gefasst anhören, es tut noch so weh und die Verzweiflung ist noch so groß. Meine Gefühle haben sich schon etwas geändert, aber meine Angst keine eigenen Kinder mehr zu bekommen ist riesig. Deshalb kurz meine Trennungsgeschichte:

Ich war 4 Jahre mit meinem Ex Freund zusammen. Hatte vorher nie eine längere Beziehung außer immer so von einem Jahr. Nach 1 1/2 Jahren zogen wir schon zusammen, waren unzertrennlich und gegenseitig wahnsinnig liebebedürftg. Ca. ein halbes Jahr später kam der Kinderwunsch auf, aber es klappte nicht auf natülichem Wege. Das Thema und mein Wunsch nach eigenen Kindern mit meinem Freund bestimmte meine Gedanken und ich plante im Kopf immer schon alles mit einer Schwangerschaft ein. Die Ursache, warum es nicht klappte wurde ausgemacht. Ich ließ auch eine Bauchspiegelung machen und wir besuchten eine Kinderwunschzentrum. Ich träumte immer von einer Familie mit ihm. Seine Familie war toll, er wäre ein super Vater gewesen und überhaupt hatte ich eben so meine Vorstellungen von meiner Zukunft mit ihm. Meine Zukunft war irgendwann nicht mehr seine Zukunft. Warum auch immer, das würde zu weit führen und wären auch nur Vermutungen, denn darüber geredet haben wir leider kaum.

Nach unserem Amerikaurlaub, in dem wir uns auch oft gestritten haben, im Herbst 2013 sagte er mir dann Anfang Dezember, er wisse nicht, ob er mit mir alte werden könne. Es war ein Schock und ich hatte schon so ein Bauchgefühl, dass es aus ist.
Wir hatten mal beide gesagt, dass wir miteinander alt werden wollen und er meinte er wolle vor mir sterben, damit er nicht allein ohne mich zurück bleiben muss .

Nach einer 10 tägigen Auszeit Anfang März 2014, die er wollte (er wollte wissen ob er mich vermisst) kam das unasuweichliche. Mitte März 2014, nach der Auszeit sagte er, er wäre nicht mehr glücklich und, und, und. Mir war klar, dass es vorbei ist und ich brach völlig zusammen (ich glaube er war selbst total geschockt über meine Reaktion, denn für ihn war das alles neu).

Innerhalb einer Woche zog ich aus und fiel in ein absolutes Loch. Ich machte alle Phasen durch und hatte ein Buch, was mir sehr geholfen hat das alles zu verstehen. Das einzige, was ich in der Zeit nach der Trennung kaum hatte war Wut. Ich bin auch nicht wütend auf ihn, weil er ein sehr ehrlicher, treuer und sensibler Mann war, auch wenn er sich irgendwann nicht mehr eine Zukunft mit mir vorstellen konnte. Ich muss dazu sagen, ich war am Ende auch unglücklich, aber ich wollte daran arbeiten. Wir waren sogar 1x bei einer Paarberatung, aber da war es schon zu spät. Es tat ihm auch sehr weh, dass er mich so verletzt hat und in mir die Gefühler meiner Kindheit so geweckt hat, aber ich sehe auch, dass er es aus seiner Sicht nicht anders entscheiden konnte. Ich habe auch versucht ihn wieder zurück zugewinnen und wir haben noch 2 Monate den Kontakt gehalten und an einen Neuanfang gedacht. Die körperliche Nähe und Zuneigung war auch noch zwischen uns da, aber wer weiß, ob es nicht einfach auch Gewohnheit war?
Seit einer abschließenden Mail von ihm und einer Antwort meinerseits Mitte Juni versuche ich ihn loszulassen. Es gibt keinen Kontakt mehr, was vor allem ein Wunsch von mir war, was er respektiert.

Was mich allerdings weiterhin so sehr quält ist die Tatsache, dass ich nicht nur einen Menschen verloren habe, denn ich so sehr liebte, sondern, dass ich eventuell auch meinen Kinderwunsch begraben muss. Ich bin jetzt 37 1/2 Jahre alt und nicht die Frau, die sich sagt, der Mann ist egal, hauptsache ein Kind. Ich habe auch große Angst davor, dass ich wieder Jahre brauche um die Trennung WIRCKLICH zu verarbeiten. Bei meiner ersten Liebe habe ich 9 (!) Jahre gebraucht.
Ich tröste mich ein bisschen damit, dass die Trennung keine Rosenkrieg war und dass ich das Gefühl habe, dass es auch ihm sehr schwer fiel diese Entscheidung zu treffen, auch wenn ER mich letztendlich verlassen hat. Wir haben uns weinend in den Armen gelegen und ich könnte immernoch heulen, wenn ich an diese Situation denke.

So richtig loslassen kann ich immernoch nicht, denn die richtige, wirkliche Trennung ist ja erst seit Mitte Juni. Ich merke es daran, dass ich mir immernoch keine Katzen angeschafft habe. Er hatte eine Katzenhaarallergie und ich habe damals meine Katze an meine Oma gegeben, wo es ihr auch viel besser ging als bei mir. Nun könnte ich mir wieder welche holen, aber ich denke immernoch: Vielleicht kommt er ja doch zurück? Als seine letzte Mail Mitte Juni kam bin ich gleich losgezogen und habe mir zwei Katzenbabys geholt, wovon eines nach einer Woche verstarb. Die Andere habe ich meiner Mama gegeben, da sie sonst so allein wäre und ihr großer Kater liebt die Kleine abgöttisch. Irgendwie nicht so toll gelaufen alles. Zudem ging es mir finanziell in unserer Partnerschaft sehr gut und nun muss ich jeden Cent umdrehen. Vielleicht auch bald wieder umziehen, weil die Wohnung doch zu teuer ist. Neben dem emotionalen Verlußt, kommt noch der materielle Verlußt, denn mein Ersparrtes, was vielleicht mal für was Schönes, wie eine Hochzeit oder Reise sein sollte ist nun für den überstürzten Auszug drauf gegangen. Aber es zeigt mir auch, dass Geld nicht wichtig ist, denn es bringt mir nicht zurück, was ich im Herzen verloren habe.

Ich habe auch Angst davor, dass ich mich nie wieder jemandem so öffne (er wußte fast alles von mir) und nie wieder so eine Vertrautheit zwischen mir und jemand anderen bestehen wird. Aber vor allem habe ich Angst niemals ein eigenes Kind unter meinem Herzen zu tragen. Ich muss dazu sagen ich kenne viele in meinem Freundeskreis, die keine Kinder und auch keinen Partner haben und ich denke keiner ist davon glücklich. Die Menschen, die Partner und Familie haben sind aber auch nicht unbedingt glücklich und deren Beziehungen will ich auch nicht führen. Ich denke ich hätte es mit meinem Ex schaffen können. Wir hätten eben beide daran arbeiten müssen. Oder vielleicht auch nicht? Ach, ich weiß auch nicht. Liebe und Parterschaft ist sooooo kompliziert und tut so weh, wenn sie auseinander geht.

Was mir hilft ist das Reden mit meiner Familie und Feunden, die mir gut tun. Außerdem habe ich NLP und Affirmationen für mich entdeckt, denn ich will raus aus dem Loch! Bücher über die Macht der Gefühle oder wissenschaftliche Filme, die mir helfen das Thema Trennungsschmerz zu verstehen sind auch sehr hilfreich für mich.

Trennung ist immer auch Selbstfindung, denn wir sind nach einer Trennung niemals mehr der Mensch, der wie vor der Trennung waren. Es ist eine Chance und unglaublich für mich, dass ich das jetzt hier sagen kann. So wollte ich es doch am Anfang gar nicht glauben und manchmal glaube ich es auch immernoch nicht. Immer dann, wenn der Schmerz wieder zu groß ist und die Tränen fließen.

Jetzt ist es doch so viel geworden, sorry, aber irgendwie kam das jetzt alles aus mir raus.

15.08.2014 11:55 • x 1 #1


M
Schon noch Glück, führt dann doch nicht zur Katze mehr als Hoffnung

15.08.2014 12:10 • #2


A


Chance auf eigen Kinder begraben?

x 3


B
Ich denke ich brauche noch Zeit. Weihnachten wird noch schlimm, aber ich denke im nächsten Jahr in neuer Wohnung wird es wieder Katzen geben

15.08.2014 12:18 • #3


M
Blanka,
die Themen von Kind bis Knatsch im Urlaub sind alle offen im Raum stehend gelassen worden . Da ist Katze was wie ein Ausweich- und Konservierungsmanöver, warum nicht die eigenen Fragen beantworten und die Ahnungslosigkeit für die Katze?

15.08.2014 12:35 • #4


S
Hallo Blanka,

also meine Chefin ist letztes Jahr mit 44 Jahren Mutter geworden!

Das ist mal die positive Nachricht und eigentlich sagt es Dir, dass Du doch noch mehr Zeit hast als Du denkst.

Hilft Dir aber im Moment nicht so viel

Ich kann Dich sehr gut verstehen und bin gefühlsmäßig komplett bei Dir.
Der Wunsch nach eigenen Kindern kann manchmal zur wirklichen Stolperfalle werden und uns sogar soweit bringen, dass wir durch diesen Wunsch immer unglücklicher werden. Warum dieser Wunsch so stark ausgeprägt ist, das ist etwas, was Du Dich fragen solltest. Natürlich spielt Mutter Natur hier eine große Rolle, aber bei Dir ist es doch mehr. Du schreibst zwar, dass für Dich der Mann nicht egal ist, und das glaube ich Dir sofort. Aber von dem, was Du schreibst, ist das Kind für Dich so wichtig, dass es so immense viel Raum in Deinem Leben bekommt, dass es nicht mehr gut ist.

Nun ist halt alles zugleich, was auf Dich einstürmt. Und das nimmt Dich so gewaltig mit. Am liebsten würde ich Dich drücken. Meine erste Ehe vor vielen Jahren ging kaputt, weil mir Ähnliches widerfuhr.

15.08.2014 13:06 • #5


A
Zitat von Blanka:
Trennung ist immer auch Selbstfindung, denn wir sind nach einer Trennung niemals mehr der Mensch, der wie vor der Trennung waren.
hallo blanka

ich glaube eher an das gegenteil - nämlich, das trennungen auch helfen zu uns selbst zu finden - die masken fallen, die sonst getragen werden konnten - weil jetzt die illusorische sicherheit vom anderen wegfällt - und unser ego-selbst dann zusammenbricht.

deine signatur ist gut - halte dich daran - 4 jahre anaylse sind genug - hat dir scheinbar nicht viel gebracht wenn du jetzt so abstürzt.

annahme, was ist - ist bereits die heilung
- und davon bist du noch zu entfernt. du verneinst, was ist
- damit verneinst du das leben.

alles gute!

15.08.2014 13:06 • #6


H
Zitat von Alena-52:
und unser ego-selbst dann zusammenbricht.


Also wenn das passiert, dann stimmt etwas nicht, finde ich. Das Ego bzw. dessen Stärke, sollte nicht von einer Partnerschaft abhängig sein. Aber das Thema kommt ja immer und immer wieder auf. Es scheint also etwas dran zu sein.

15.08.2014 13:20 • #7


A
Zitat von Hinrich:
Das Ego bzw. dessen Stärke, sollte nicht von einer Partnerschaft abhängig sein. Aber das Thema kommt ja immer und immer wieder auf. Es scheint also etwas dran zu sein.
stimmt hinrich -wenn du die geschichte von der TE liest, erkennst du das abhängigkeits-muster - alles wird auf eine person projiziert.
fehlt diese dann - ist das weltuntergangsgefühl da - rien ne va plus.

15.08.2014 13:27 • #8


B
Liebe SusanneJ,

was den Kinderwunsch wärend der Beziehung anging sollte es sicher auch eine Funktion haben und ich weiß natürlich auch, dass dieser Wunsch für etwas stand und steht.
Mein Problem ist nur, dass ich das Gefühl nicht loswerde eine Erfahrung in meinem Leben zu verpassen. Ich habe doch nur dieses eine Leben! Danke für deine tröstenden und aufmunternden Worte.

Alena-52, was die Analyse betrifft, hat sie mir sehr wohl einiges gebracht. Ich weiß woher meine Ängste kommen. Mit ihnen umgehen, muss ich allerdings selbst lernen, das kann mir kein Therapeut zeigen. Viele Gefühle werden durch das Unterbewußtsein gesteuert und es war für mich gut das herauszufinden. Was sich über Jahre dort angesammelt hat kann nicht innerhalb von wenigen Jahren verändert werden.
Ich denke nach einer Trennung in so ein Loch zu fallen ist doch völlig normal. Nur, weil ich eine Therapie gemacht habe heißt es ja nicht, dass ich gegen alle Kriesen des Lebens für immer gefeit bin! Das wäre ja zu schön!

15.08.2014 13:34 • #9


B
Zitat von Alena-52:
Zitat von Hinrich:
Das Ego bzw. dessen Stärke, sollte nicht von einer Partnerschaft abhängig sein. Aber das Thema kommt ja immer und immer wieder auf. Es scheint also etwas dran zu sein.
stimmt hinrich -wenn du die geschichte von der TE liest, erkennst du das abhängigkeits-muster - alles wird auf eine person projiziert.
fehlt diese dann - ist das weltuntergangsgefühl da - rien ne va plus.


Hinrich und Alena-52, boa, wenn das mal alles so einfach wäre! Klar werden Wünsche und Bedürfnisse auf den Anderen projeziert. Natürlich weiß ich, dass der Andere meine Bedürfnisse nicht erfüllen kann und klar ist auch, dass ich mich selbst ersteinmal lieben muss, damit ich geliebt werden kann. Wenn das nur nicht alles so kompliziert wäre mit der Selbsterkenntnis und was man dann damit anstellt.

15.08.2014 13:50 • #10


H
Ja, wir haben hier natürlich gut reden. Ich verstehe Deine Unsicherheit.
Vielleicht liest Du wirklich mal etwas von dem, von dem Deine Fußnote stammt. Das kann eventuell weiterhelfen. Mir hat das zumindest geholfen, als ich ein sehr enges Familienmitglied verloren habe, von dem ich in quasi auch lange abhängig war.

15.08.2014 13:55 • #11


A
stimmt blanka

analyse hilft erkenntnisse zu gewinnen, das kann hilfreich sein.
aber damit hast du dein umsetzproblem noch lange nicht gelöst.
das wäre doch viel wichtiger für dich.
alles wissen bringt uns nichts, wenn wir das nicht auch anwenden und umsetzen.
dann könnten wir jahrzehnte analysen machen - ohne das sich etwas ändert.

klar geht es nicht einfach, es braucht seine zeit,
veränderungen machen immer erst auch erstmal angst.
angst kann überwunden werden,
darum geht es.

15.08.2014 13:59 • #12


G
Hallo Blanka,

es tut mir leid, wenn es dir im Moment so schlecht geht und dir die Trennung so den Füßen unter den Boden wegzieht.

Mir ging es nach der letzten Trennung ähnlich schlecht und habe mir gedacht, dass das so eigentlich nicht sein kann, dass mich das so umhaut. Zumal ich in dieser Beziehung nicht wirklich glücklich sein war, aber auch nicht gegangen bin.

Ich hatte das Glück auf eine sehr kompetente Psychologin bei einer Beratungsstelle zu treffen.

Sie führte mir vor Augen, dass das auch etwas mit meinen Kindheitserfahrungen zu tun hat, weil ich im Prinzip mein ganzes Leben schon alleine war, meine Eltern mich auch als Kind alleine gelassen haben, mein Vater dann verstorben ist, meine Mutter sich danach auch nicht um mich kümmern konnte, mein Bruder mich durch Suizid verlassen hat. Jede weitere Trennung tut ihr übriges und tief in mir drin ist dieses unsagbare Sehnsucht nach einer harmonischen Liebesbeziehung. Alleine komme ich super zurecht, aber das ist nicht das, was ich will. Und das lässt mich leider manchmal in Beziehungen verharren, die mich nicht glücklich machen aber ich habe auch nicht den Mut zu gehen.

Einen unerfüllten Kinderwunsch hatte ich auch, verheiratet bin auch gewesen, wir hatten uns sogar als Adoptiveltern beworben, nach einem Jahr aber getrennt. Heute sind wir beste Freunde. Meinen Kinderwunsch musste ich mit 36 Jahren mit der Entfernung meiner Gebärmutter begraben, wobei ich nicht wirklich darunter leide, dass ich nicht Mutter geworden bin.

Nach meiner letzten Trennung ist mir wirklich bewusst geworden, dass es ganz wichtig ist, dass ich mit mir alleine zufrieden und glücklich leben lerne muss. Ganz bewusst!

Und das mache ich nun seit einem Jahr. Ich habe einen guten Freundeskreis, baue mir einen neuen Bekanntenkreis für die Freizeitgestaltung auf, unternehme viel und verschiedene Dinge, genieße es, alleine zu Hause zu sein und versuche panische Gedanken, nie wieder einen Partner zu haben beiseite bzw. versuche, mir darüber klar zu werden, dass selbst, wenn es so wäre, es überhaupt nicht schlimm ist, sondern man auch durchaus alleine glücklich leben kann. Ich kann auch mit 60 (bin heute 46) einen Partner finden und 20 glückliche Jahre mit ihm verbringen. Aber das kann ich nur, wenn ich bei mir selbst bin. Ich denke, dass ich auch erst dann wirklich in der Lage bin, eine harmonische und liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.

Ich schreibe dir das alles, nicht weil ich mich in der Vordergrund schieben möchte, sondern irgendwie das Gefühl habe, dass er dir vielleicht auch gut tun würde, den Fokus zunächst absolut auf dich zu richten.

15.08.2014 14:11 • x 2 #13


B
Danke für die Tips, dann mal ran ans Werk. Die Erkenntnisse sind mir durchaus nicht neu. Jetzt heißt es nur noch dran arbeiten und damit leben lernen.
Danke!

15.08.2014 14:12 • #14


B
Zitat von Gast2500:
Hallo Blanka,

es tut mir leid, wenn es dir im Moment so schlecht geht und dir die Trennung so den Füßen unter den Boden wegzieht.

Mir ging es nach der letzten Trennung ähnlich schlecht und habe mir gedacht, dass das so eigentlich nicht sein kann, dass mich das so umhaut. Zumal ich in dieser Beziehung nicht wirklich glücklich sein war, aber auch nicht gegangen bin.

Ich hatte das Glück auf eine sehr kompetente Psychologin bei einer Beratungsstelle zu treffen.

Sie führte mir vor Augen, dass das auch etwas mit meinen Kindheitserfahrungen zu tun hat, weil ich im Prinzip mein ganzes Leben schon alleine war, meine Eltern mich auch als Kind alleine gelassen haben, mein Vater dann verstorben ist, meine Mutter sich danach auch nicht um mich kümmern konnte, mein Bruder mich durch Suizid verlassen hat. Jede weitere Trennung tut ihr übriges und tief in mir drin ist dieses unsagbare Sehnsucht nach einer harmonischen Liebesbeziehung. Alleine komme ich super zurecht, aber das ist nicht das, was ich will. Und das lässt mich leider manchmal in Beziehungen verharren, die mich nicht glücklich machen aber ich habe auch nicht den Mut zu gehen.

Einen unerfüllten Kinderwunsch hatte ich auch, verheiratet bin auch gewesen, wir hatten uns sogar als Adoptiveltern beworben, nach einem Jahr aber getrennt. Heute sind wir beste Freunde. Meinen Kinderwunsch musste ich mit 36 Jahren mit der Entfernung meiner Gebärmutter begraben, wobei ich nicht wirklich darunter leide, dass ich nicht Mutter geworden bin.

Nach meiner letzten Trennung ist mir wirklich bewusst geworden, dass es ganz wichtig ist, dass ich mit mir alleine zufrieden und glücklich leben lerne muss. Ganz bewusst!

Und das mache ich nun seit einem Jahr. Ich habe einen guten Freundeskreis, baue mir einen neuen Bekanntenkreis für die Freizeitgestaltung auf, unternehme viel und verschiedene Dinge, genieße es, alleine zu Hause zu sein und versuche panische Gedanken, nie wieder einen Partner zu haben beiseite bzw. versuche, mir darüber klar zu werden, dass selbst, wenn es so wäre, es überhaupt nicht schlimm ist, sondern man auch durchaus alleine glücklich leben kann. Ich kann auch mit 60 (bin heute 46) einen Partner finden und 20 glückliche Jahre mit ihm verbringen. Aber das kann ich nur, wenn ich bei mir selbst bin. Ich denke, dass ich auch erst dann wirklich in der Lage bin, eine harmonische und liebevolle Partnerschaft auf Augenhöhe zu führen.

Ich schreibe dir das alles, nicht weil ich mich in der Vordergrund schieben möchte, sondern irgendwie das Gefühl habe, dass er dir vielleicht auch gut tun würde, den Fokus zunächst absolut auf dich zu richten.


Ja, du hast recht. Ich bin dabei den Fokus auf mich zu legen. Hut hab, was du so durchgemacht und bewältigt hast! Du kannst stolz auf dich sein. Es tut gut auch so etwas zu lesen. Es geht mir nicht darum zu lesen, was ich alles tun könnte, denn da bin ich schon kräftig dabei, sondern zu sehen, dass ich nicht allein bin. Nicht allein mit meinen Ängsten, Verlußten und der inneren Einsamkeit. Ich denke, meine Aufgabe besteht auch darin zu akzeptieren, dass allein sein nichts schlimmes ist. Das ich es schaffe auch als Frau ohne Partner und Kinder glücklich zu sein. Deshalb werde ich auch ersteinmal allein bleiben (auch ohne Tiere!). Ob Anthony Robbins, Bestellung sn Universum oder Auwachen von L. Grabhorn, ich habe manchmal das Gefühl ich stehe vor einem riesigen Berg und komme nicht rauf.
Vielleicht sollte ich mich ganz allein mit mir beschäftigen. Die Frage, ob ich jemals eine erfüllte Beziehung führen kann, steht immer irgendwie im Raum.
Danke für deine Antwort Gast2500

15.08.2014 14:23 • #15


A


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