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Chance auf eigen Kinder begraben?

G
Liebe Blanka,

vielleicht solltest du dich gar nicht so sehr mit dir selbst beschäftigen, sondern vielmehr mit dir selbst leben, einfach nur leben, genießen, fühlen und nicht so viel nachdenken. Denken kannst du zu einem späteren Zeitpunkt, wenn du mehr bei dir selbst bist und alles mit Abstand betrachten kannst.

Wenn man zu viel denkt, dann dreht man sich auch oft im Kreis und findet immer wieder neue Ansätze...

Ich neige dazu alles immer analysieren zu wollen, insbesondere auch mich selbst. Aber manchmal ist das auch einfach gesagt und dann muss man versuchen pragmatisch zu sein. Und wenn du deine Ängste schon kennst, dann brauchst du sie nicht weiter zu analysieren Das verwirrt dich doch noch mehr.

Es gehört auch Glück dazu auf einen passenden Partner zu treffen. Es gibt Menschen, die haben dieses Glück, manche haben es weniger. Es gibt Menschen, die den Partner durch Tod verlieren und nie wieder einen anderen Partner an ihrer Seite haben möchten. Und manchmal geht es schneller als man denkt und hat wieder Schmetterlinge im Bauch

Fange an zu Leben! Was tut dir gut? Was würdest du gerne noch machen? Was könnte deinem Leben noch einen Sinn geben, als Kinder oder ein Partner? Evtl. eine ehrenamtliche Tätigkeit? Ein neues Hobby? Du hast das halbe Leben noch vor dir!

Die Psychologin meinte übrigens auch, ich hätte schon so viel durchgemacht. Ich empfinde das überhaupt nicht so.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

15.08.2014 15:02 • x 2 #16


A
Zitat von Blanka:
Vielleicht sollte ich mich ganz allein mit mir beschäftigen.

Die Frage, ob ich jemals eine erfüllte Beziehung führen kann, steht immer irgendwie im Raum.
blanka

das viele mit dir selbst -also deiner geschichte- zu beschäftigen hat dir bisher zwar neue erkenntnisse aber dich nicht nicht wirklich weitergebracht.

es geht -zuminderst bei mir- nur um wahrnehmung und bejahung -für das, was gerade in mir ist. es ist dann da, hat aber keine bedeutung mehr weil ich mich damit dann nicht mehr identifiziere.
sondern die dinge sein lassen kann wie sie sind, dadurch ist es mir möglich mehr in frieden zu sein und ich kann deshalb anders reagieren - das durchbricht meine alten denk- und reaktionsmuster.

wenn du jemals eine erfüllte beziehung führen willst, fängt der weg dahin immer erst bei dir selbst an.

deshalb macht das auf den anderen zu schauen keinen sinn - es sei denn, du kannst ihn als deinen spiegel sehen und dich darin selbst erkennen. nichts, was du in anderen zu sehen glaubst, ist seins. es ist immer deine eigene story, die du da durch andere immer wieder erlebst. er ist nur auslöser deiner inneren geschichte.
die ursache bist du selbst.

15.08.2014 16:19 • #17


A


Chance auf eigen Kinder begraben?

x 3


H
Hallo blanka,

da Du ja ein Zitat Buddhas als Motto gewählt hast, fällt mir noch etwas ein.
Es gibt ein Bogen-Gleichnis im Buddhismus, das sinngemäß folgendes erzählt:
Ein Mensch wird von einem Pfeil getroffen und schwer verwundet. Aber anstatt sich einen fähigen Arzt zu suchen, der seine Wunde versorgt und somit das Sterben verhindern kann, fängt der Getroffene an, über den Bogen nachzusinnen, von dem der Pfeil abgeschossen wurde. Er grübelt, aus welchem Holz der Bogen gemacht war, ob die Sehne aus Tierhaut oder Strick gefertigt wurde, aus welchem Material die Pfeilspitze besteht usw.
Im Originaltext gehen diese Nachdenklichkeiten über eine ganze Seite und im Ergebnis stirbt der Mensch an den Verletzungen.

Sinngemäß ist es das, was auch Alena-52 zu Deiner Beschäftigung mit eventuellen Ursachen zu sagen versucht.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass man in einer Trennungssituation nach Erklärungen sucht - ich habe das, wie so viele auch getan - aber am Ende muss trotzdem das Akzeptieren stehen, so schwer es auch fällt.

Liebe Grüße!

15.08.2014 18:38 • #18


Q
Liebe Blanka,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich bin jetzt 45 und muss die Aussicht auf ein eigenes Kind wohl auch aufgeben. Aber in Abwandlung Deines Buddha-Zitats muss man wohl auch das lernen, loszulassen. Mir geht es wie Gast 2500, auch ich arbeite daran, nun allein glücklich zu sein. Ich glaube, dass einem Spiritualität da sehr viel geben kann, z.B. durch Meditation. Du schreibst: ich habe nur dieses eine Leben. Vielleicht kannst Du Dich ja aber auch für die Möglichkeit öffnen, dass es nicht so ist. Ich bin mir innerlich sicher, dass wir immer wieder hierher kommen, um auf der Erde unsere Erfahrungen zu machen. Und dass unsere Seele sich genau die Erfahrungen aussucht, die sie zum Wachsen bringen. Denn das ist ihr einziges Ziel. Und auch zu lernen, möglichst viel Liebe zu geben, anstatt ständig zu schauen, woher man sie denn bekommt oder warum man sie nicht bekommt (ich spreche aus Erfahrung). Auch ich bin gerade in einem Trennungsloch, und ich wünsche uns beiden viel Kraft.

15.08.2014 18:59 • #19


B
Liebe Alena-52, lieber Hinrich,

Alena-52, hast du den Eindruck gehabt, dass ich in meinem Bericht zu sehr auf den anderen geschaut habe? Ich hatte nicht so den Einruck. Wenn doch, dann hat sich das schon sehr gebessert, denn das gucken auf den Partner und wie er was gesehen hat oder warum er so oder so gehandelt hat hatte ich eigentlich schon hinter mr gelassen. Erfüllte Liebesbeziehungen, wer führt die schon? Mal ganz ehrlich, selbst wenn ich mich sehr gut kennen würde, so muss doch auch der Andere bereit sein an sich und seinem Bild von sich zu arbeiten. So sehe ich das jedenfalls. Was ihr mir sagt verstehe ich schon. Beziehung heißt für mich aber, das auch der Andere versucht mich zu verstehen und mit mir gemeinsam die Höhen und Tiefen einer Beziehung und die der eigenen Persönlichkeit zu durchschreiten und zu verstehen. Er/Sie muss auch in der Lage sein sich selbst zu hinterfragen. Ich weiß auch sehr wohl, dass man den Anderen nicht verändern kann, sondern nur sich selbst und die Sicht auf die Dinge.

Ich habe Meditationserfahrung, praktiziere Yoga und auch der Spruch ist nicht einfach so gewählt, sondern weil auch ich mich schon mit dem Buddismus beschäftigt habe. Es ist mir alles nicht fremd und dennoch konnte ich in der letzten Beziehung wieder nicht ganz bei mir bleiben und brauche auch nichts mehr zu analysieren, sondern wie Gast 20500 schon sagt, will mein Leben leben. Ich bin dabei mich wieder/neu zu finden.
Es freut mich Alena-52, dass du schon diese Unabhängigkeit und Gelassenheit hast die Dinge so sein zu lassen, wie sie sind. Vielleicht komme ich da auch mal hin, vielleicht aber auch nicht. Deine Wort hören sich für mich so an, als wenn meine ganze Therapie umsonst war. Wie gut, dass ich weiß, dass sie es nicht war. Es liegt nun an mir täglich an mir selbst zu arbeiten und diese Kriese ist mein Chance vielleicht endlich zu mir selbst zu finden und wenn das am Ende dabei herauskommt, bin ich meinem Ex unendlich dankbar dafür. Und somit bin ich bei Queenmary. Ja, ich glaube auch, dass unsere Seele uns dazu bringt die Erfahrungen zu machen, die uns zum Wachsen bringen, oder sie zerstören uns im schlimmsten Fall. Ich wünsche uns auch die Kraft gestärkt aus diesem Trennungsloch herauszukrabbeln, Queenmary.

15.08.2014 22:50 • x 1 #20


A
Zitat von Blanka:
Liebe Alena-52, lieber Hinrich,

Alena-52, hast du den Eindruck gehabt, dass ich in meinem Bericht zu sehr auf den anderen geschaut habe?

hallo blanka

der eindruck entstand bei mir weil du nach 4 jahren analyse noch weitermachen wolltest und neue stunden bewilligt wurden.
ich kenne menschen die jahrzehntelang auf der couch gelegen haben, sich immer wieder ihre elternthemen und traumen angeschaut haben , aber nichts in ihrem leben ändern konnten. und sich einige deshalb immer wieder, mit den gleichen problemen, in die klinik einwiesen liessen.
therapie finde ich nicht unbedingt sinnlos, wie ich schon schrieb, es kann durchaus auch hilfreich sein um sich selbst besser verstehen zu können. so können wir mehr verständnis und mitgefühl für uns haben.
wichtiger als analyse ist mir letztendlich verhaltensänderung, bei ersteren kommen mir zuwenig konkrete lösungsansätze, die herausgearbeitet werden könnten. das ist meine ganz persönliche meinung dazu.
Zitat:
Erfüllte Liebesbeziehungen, wer führt die schon? Mal ganz ehrlich, selbst wenn ich mich sehr gut kennen würde, so muss doch auch der Andere bereit sein an sich und seinem Bild von sich zu arbeiten. So sehe ich das jedenfalls.
für mich zählte am ende meiner laufbahn dann nur noch annehmen was ist - das war nicht immer einfach - aber das war das, was mir letztendlich half.
und meine lange unbewussten erwartungen von mir selbst und auch vom anderen runterzuschrauben, dann kann ich ein durchaus erfülltes leben leben, z.z. auch allein - oder partner.
wenn ich still werde bin ich erfüllt, denn die fülle ist immer da-in mir selbst.
Zitat:
Ich habe Meditationserfahrung, praktiziere Yoga und auch der Spruch ist nicht einfach so gewählt, sondern weil auch ich mich schon mit dem Buddismus beschäftigt habe. Es ist mir alles nicht fremd und dennoch konnte ich in der letzten Beziehung wieder nicht ganz bei mir bleiben und brauche auch nichts mehr zu analysieren, sondern wie Gast 20500 schon sagt, will mein Leben leben. Ich bin dabei mich wieder/neu zu finden.
ich meditiere seit ca. 25 jahren regelmäßig, mache u.a. Qi Gong und lebe annähernd die huna-lebensphilosophie. die viel mit vergeben und innere kind-arbeit zu tun hat. das alles half mir bewusster zu leben, mich besser anzunehmen, wahrzunehmen, zu schätzen und gelassener zu werden.
Zitat:
Es freut mich Alena-52, dass du schon diese Unabhängigkeit und Gelassenheit hast die Dinge so sein zu lassen, wie sie sind. Vielleicht komme ich da auch mal hin, vielleicht aber auch nicht. Deine Wort hören sich für mich so an, als wenn meine ganze Therapie umsonst war. Wie gut, dass ich weiß, dass sie es nicht war.
nein, habe nirgends geschrieben das dieser eindruck bei mir entstanden ist. mich freut es auch, habe ja lange dazu gebraucht. der weg hat sich gelohnt. und es scheint so als wäre ich hier um ganze viele erfahrungen machen zu wollen. es reichte aber auch

ich habe keine eigenen kinder mehr, mein einziges kind starb plötzlich, viel zu früh, aber meine beiden langjährigen partner hatten kinder, das fand ich schön und ich liebe sie wie meine eigenen - wir haben ab und an noch kontakt. deshalb konnte und kann ich auch meine mütterlichen gefühle -jetzt zwar weniger- ausleben.
vielleicht ist das auch für dich irgendwann mal möglich ?

jeder muss seinen eigenen weg finden, ich fand meinen. und habe auch einen analytischen verstand und muss wissen um verstehen zu können, allerdings ist es dann für mich damit auch genug, ich bohre nicht endlos nach, denn das könnte auch retraumatisieren.
vieles ist für mich inzwischen bedeutungslos geworden und ich komme inzwischen sehr schnell in die umsetzung.
das ist übungssache.

alles gute für dich!

16.08.2014 00:50 • #21


W
Du kannst wirklich Dein Leben damit zubringen, zu analysieren und Ursachen zu ergründen, die Kindheit zu durchleuchten und die Handlungen erkennen, die Lehrer, Eltern, Nachbarn oder sonstige Personen an Dir gemacht haben und wie schlimm es alles gewesen ist.

Nur: Das alleine ändert leider sogut wie gar nichts. Denn viel wichtiger ist die Frage: Was hat es mit Dir gemacht und was kannst Du heute tun, um es zu ändern?

Die eigentliche Therapie ist gar nicht die Therapie, sondern das Leben und DU, DU selbst bist Deine Therapeutin!

Ein guter Therapeut tut letzlich nichts anderes, als Dich mit diese Therapeuten in Dir bekannt zu machen, Dir zu helfen, Vertrauen zu diesem Therapeuten zu finden und dann mehr und mehr Deinen eigenen Weg und Deine eigenen Lösungen zu finden. Ausprobieren ist etwas sehr wichtiges und Mut ist wichtig: Der Mut, auch mal gegen eine Wand zu laufen, beim Ausprobieren von Neuem! Aber auch gnädig mit Dir sein, wenn das Neue nicht geklappt hat oder das Alte mal wieder stärker war.

9 Jahre hast Du für die Beziehung gebraucht. Bei mir waren es 10. Aber ich habe auch daraus gelernt. Bei meinen späteren Beziehungen war ich, als sie scheiterten, viel schneller an dem Punkt des Erkennes. Erkennen, dass die Zeit gekommen ist, loszulassen.

Und Dein Kinderwunsch ... es ist nicht zu spät, aber es sollte auch nicht die treibende Feder des Lebens werden. Es wird kommen, wenn es kommen soll und nicht, weil Du genau dieses suchst...

Liebe Grüße
vom Wolf

19.08.2014 15:38 • #22




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