Es ist 2 Wochen her, als mein Freund mir mitteilte, das er räumlichen Abstand brauche.
Wir waren seit 4 Jahren zusammen, beruflich war er sehr stark involviert. Im Laufe der Zeit merkte ich, das er sehr unzufrieden wurde bezüglich seines Jobs. Der Umsatzdruck und die schwierigen Gespräche mit den Einkäufern fingen an Ihn zu belasten. Nebenbei studierte er BWL.
Dann kam der Zeitpunkt, er trennte sich von seinen Angestellten. Sein Frust wurde immer größer, und der Gedanke, aus dieser Firma auszusteigen. Doch er fühlte sich dieser Firma sehr verbunden.
Dann kam der Gedanke für alle Fälle ein 2.Standbein aufzubauen. Die Idee kam und wurde umgesetzt. Wir haben uns beide zusammen einen Traum aufgebaut.
Leider war der Sommer sehr heiß und lang, es entstand ein Sommerloch, schlaflose Nächte, Gereiztheit.
Und wo blieben wir?
Wir konnten keinen Urlaub mehr machen, wir waren immer umgeben von Menschen. Wenn ich ein Anliegen hatte, mußte ich es mir aufsparen, hatte seltenst die Möglichkeit Probleme in Ruhe zu besprechen. Alles zwischen Tür und Angel! Wir haben zu wenig geredet, es entstand ein freundliches Miteinander. Ich hatte aber auch Angst zu sprechen, weil die wenigen Momente, die wir für uns hatten, wollte ich nicht mit Problemen belasten. Es war verkehrt! Er sagte häufig, er sei gerne mit mir zusammen. Mich wollte er immer haben, weil ich das verkörpere, was er an einer Frau schätze. Wenn es nicht mit uns funktionieren soll, mit wem dann?
Ich soll mir keine Sorgen machen, es liege nicht an unserer Beziehung, sondern an Ihm selbst.
Mein Freund ist/war ein fröhlicher und witziger Charakter. Sehr
verschmußt, immer auf Suche nach Körperkontakt. Ich liebte es.
Diagnose: Burnout!
Er begann eine Therapie. Ich stellte keine Fragen, da er das Allein mit sich ausmachen müsse. Nach 2 Monaten erfuhr ich, das es etwas gab in seiner Vergangenheit, was Ihn bis heute belastet. Dann bat er mich mtzukommen zur Therapie. Also ging ich mit, es hätte einen Zugewinn für unsere Beziehung bedeuten können. Dort erfuhr ich durch die Therapeutin, das er mir etwas Wichtiges verschweigt, solange ich das nicht wisse, werde ich immer vor einer geschlossenen Türe stehen. Sie hat Ihn intensiv gebeten, es mir zu erzählen. Ebenso erfuhr ich, das Sie mich gerne schon eher dabei gehabt hätte.
Er wollte es nicht.
Eine Woche später, teilte er mir mit, das er Erholung brauche.
Ich soll mir keine Sorgen machen, es liegt nicht an unserer Beziehung. Er schenkte mir eine Rose, und einen Kurzbrief, Schön, das es Dich für mich gibt.
Samstag fuhr er dann in den Schwarzwald, Tschüß Maus, ich melde mich, wenn ich angekommen bin. Abends meldete er sich dann.
Am Donnerstag kam er zurück, war angespannt und distanziert. Teilte mir mit, das er räumlichen Abstand brauche. Er hätte in sein Herz gehorcht, er liebe mich nur noch mit dem Kopf, aber nicht mehr mit dem Herzen. Ich würde Ihm nicht genügend Wärme geben, er fühle sich nicht geliebt.
Ich habe Probleme, es zu verstehen, weil er der netteste und zärtlichste Mann ist/war, den ich bisher kennengelernt habe.
Ich habe Ihm nie hinterher teleforniert, was machst Du, wo bist Du, nicht kontrolliert. Ich habe Ihm vertraut.
Burnout-Syndrom zerstört Vieles, er muß lernen, sich selbst zu lieben, seine Probleme endlich zu verarbeiten.
Ich gebe nicht genug Wärme, ich habe gelesen, das Burnout-Patienten, Alles das suchen, was Sie bei sich selbst nicht nicht mehr finden. Sie projizieren das auf den Partner.
Trotz Allem habe ich Schwierigkeiten zu verstehen, das man nur noch mit dem Kopf liebt, aber nicht mehr mit dem Herzen.
Er habe unsere Beziehung nicht über Bord geworfen, sondern er gehe einen neuen Weg!
Ich bin sehr aus der Balance geworfen, doch jeden Tag werde ich wieder ein bißchen stärker. Ich fühle mich allein. Er ruft mich nicht an, schreibt nicht. Kontakt nur noch, wenn es ums Geschäft geht.
Er schläft bei seiner Mutter, ich werde mir eine Wohnung suchen.
Ich bin traurig und enttäuscht . Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf ihn warten soll, auf sein Herz. Es tut so weh!
Toscana
21.10.2006 11:09 •
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