Hello @thegirlnextdoor und Danke für den Artikel!
Meine Meinung dazu:
Zitat von thegirlnextdoor: Er ist der Ansicht, dass 4 von 5 Paaren nicht zusammenpassen
Möglich. Der Ansicht kann man sein, ansonsten ist das natürlich eine Frage woran man das festmacht.
Wenn jemand sich als Trennungs-Coach bezeichnet, dann frage ich mich erstens woher er diese Zahl hat und wenn es nur sein persönliches Gefühl oder seine Schätzung ist, dann finde ich schon fragwürdig sowas als Zahl in den Raum zu werfen, als ob es eine wissenschaftliche Grundlage hätte.
Zweitens sollte ihm doch in seiner Funktion hoffentlich bewusst sein, dass er durch seine Spezialisierung als Trennungscoach natürlich vor allem oder fast nur in Beziehungen tieferen Einblick hat, die in der Krise stecken oder bereits gescheitert sind.
Seine ganzen Thesen halte ich für erschreckend unreflektiert und naiv.
Im besten Fall noch biased, weil er als Trennungscoach natürlich ein Interesse daran hat, dass sich möglichst viele Paare trennen.
Ich würde als Ex-Zurück-Coach auch nicht predigen, dass Ex-Zurück in den allermeisten Fällen sowohl praktisch als auch prinzipiell unsinnig oder unmöglich ist...
Und es sagt schon einiges aus, wenn er diese Spezialisierung hat. Er scheint Trennungen zu mögen und sich dafür begeistern zu können - fragwürdig.
Ich habe auch Mal überlegt Online-Dating-Coach zu werden, weil ich dort im speziellen in Anbetracht meiner Möglichkeiten offenbar übermäßig erfolgreich bin, zumindest was Matches, Konversationen und Angebote für HandyNr. + mögliche Dates betrifft... (sagt natürlich nichts über die Qualität aus in Bezug auf Kompatibilität).
Wenn man sich also auf Trennungen spezialisiert sagt das einiges aus. Vor allem mit so krass polemischen Aussagen wie trennt euch.
Machen die Menschen doch schon übermäßig und glauben laut Umfragen oft immer es gäbe noch jemand besseren und legen sich daher nie fest oder trennen sich vorschnell und wundern sich dann irgendwann, dass das Gras auf der anderen Seite doch nicht grüner ist.
Sowohl die gefühlte Wahrnehmung und auch die Zahlen, Daten und Fakten weisen darauf hin, auch wenn einige das trotzdem leugnen.
Zitat von thegirlnextdoor: es u.U. nicht wirklich zielführend ist um eine Beziehung zu kämpfen (schon im Sinne von gemeinsam um die Beziehung kämpfen/daran arbeiten
U.U. nicht wirklich zielführend, möglich.
Ich stelle mal nach eigener Erfahrung und früherer absoluter grundsätzlicher Skepsis eine gegenteilige Theorie auf:
Wer eine Beziehung eingeht, der sollte im besten Fall von Anfang an zu einem richtig guten Paartherapeuten bzw. Paarcoach gehen.
Dafür muss man natürlich wissen was gut ist, ich hatte in meinem individuellen Fall wohl Glück.
Ich sehe das so wie bei Prominenten, Profisportlern oder auch Profi-Sportvereinen: die nehmen sich ja auch Personal Fitness Coaches und Ernährungsberater, auch wenn sie schon fit sind, gerade um fit zu bleiben und sich auch weiterzuentwickeln.
Übertragen auf die Paartherapie wäre das ja so, als ob sich z.B. nur prominente Übergewichtige einen Personal Coach nehmen um fitter zu werden.
Dabei ist es ja eher umgekehrt - auf einem gewissen Niveau und wenn man es sich leisten kann, dann nimmt man sich Personal Coaches um besser zu werden, fit zu bleiben - und sei es auch primär durch jemanden der einen anspornt bis ans Optimum zu gehen.
Zitat von thegirlnextdoor: und dass es grob fahrlässig ist, am Anfang nur seine Schokoladenseite zu präsentieren
Das auch - aber dieser Satz lässt mir sofort auf mehreren Ebenen die Haare zu Berge stehen.
Erstens ist das leider wohl ein wenig menschlich, sagt man sich.
Zweitens sind gerade die manipulativsten Menschen diejenigen, die seit ihrer Kindheit gelernt haben zu täuschen.
Hinter die Maske zu schauen dauert bei diesen Menschen.
Drittens bin ich persönlich aus meiner Perspektive maximal ehrlich und spreche ganz offen von Anfang an über meine mir bekannten Probleme und Komplexe.
Das hat in Verbindung mit meinem ungesunden Beziehungsmuster und meinem ehrlichen und offenen Charakter dazu geführt, dass ich den Menschen in meinem Beziehungsmuster die ich oben unter zweitens beschrieben habe die Möglichkeit gegeben habe mich maximal zu manipulieren, belügen und meine Schwachstellen optimal auszunutzen - und genau das tun solche Menschen leider meist grundsätzlich.
Die jubeln natürlich doppelt, dass ich am Anfang schon ganz fröhlich meine Schwächen präsentiere UND damit für diese Menschen auch signalisiere, dass ich das perfekte Gegenstück bin, dass sich super manipulieren lässt, leider.
Man denkt ja leider oft aus der eigenen Perspektive und nimmt an andere Menschen wären ebenso ehrlich und niemand könne eine ganze Lebensgeschichte und einen gesamten Charakter faken, wenn ich selbst nicht Mal faken kann was ich gestern Abend gemacht oder nicht gemacht habe.
Zitat von thegirlnextdoor: statt viel gezielter abzufragen/auszuwählen und zu beurteilen ob man wirklich zusammenpasst.
Aber es ist doch bereits so, dass viele Menschen heutzutage - laut Statistiken und Umfragen - auch deswegen Single sind, weil niemand gut genug ist und den eigenen Ansprüchen genügt und viele haben ja ganze Listen mit Anforderungen, die sie bei Dates abhaken.
Im Grundsatz hat er ja Recht, dass man gut auswählen sollte.
Ich habe meine Schwachstellen von Anfang an offen kommuniziert und mit sogar mit meiner Vorerfahrung sie konkret zum Thema Narzissmus vermeintlich geprüft.
Ich dachte ich erkenne das dann und/oder es würde Narz. abschrecken.
Was ist passiert? Ich habe dadurch zwar alle offenen Narz. ausgefiltert, dafür die ultimative verdeckte Narz. kennengelernt. Mit perfekter Fassade und sie wusste dann einerseits, dass ich dafür anfällig bin, zweitens dass man mich besonders gut täuschen muss und fühlte sich drittens dadurch umso mehr angespornt anstatt abgeschreckt.
Mein Learning: sich in oder mit der Beziehung Zeit lassen.
Mit Fachwissen und Erfahrung erkennt man auch verdeckte Narz. dann nach einigen Monaten, weil der typische toxische Zyklus auch da trotz perfekter Fassade nach Außen hinter verschlossenen Türen sichtbar wird.
Zitat von thegirlnextdoor: Er ist der Meinung, man könne das gröbste innerhalb von zwei Wochen abchecken und dann beurteilen ob es passen kann oder nicht.
Siehe oben. Maximal naiv!
Auf allen Ebenen.
Selbst wenn man jetzt so Sonderfälle wie Narz, Borderline usw. außen vor lässt (die ja gar nicht so selten sind in der Gesamtheit), bleibt ja noch die typische und menschliche Rosa Wolken-Verliebtheitsphase, weshalb man ja allgemein der Psychologie sagt erst nach der Verliebtsheitsphase - die je nach individuellem Mensch meistens circa von wenigen Monaten bis zu einem Jahr dauert - sieht man ob es wirklich passt und aus Verliebtheit auch Liebe wird.
Dann gehen die Glückshormone vom Beginn zurück und sowohl man selbst als auch die andere Person legen das (oft unbewusste) zeigen von der reinen Schokoladenseite ab.
Der Trennungscoach negiert ja wirklich alles - von wissenschaftlich nachgewiesener Evidenz und Psychologie, bis hin zur Erfahrung der Menschen laut Studien und Umfragen.
Gruselig der Typ - meine Meinung.
Zitat von thegirlnextdoor: Ich weiß nicht. Einerseits stimme ich ihm in manchen Dingen zu - andererseits. nein, also nach zwei Wochen habe ich definitiv noch nicht genau gewusst wo es bei uns schwierig werden/haken würde.
Ja, natürlich sagt er grundlegende Dinge, wie das man gut hinschauen und auswählen sollte.
Aber dafür finde ich seine anderen Thesen, die teilweise eben wider jeder Logik, Wissenschaft und Erfahrung sind geradezu gruselig.
Liebe Grüße