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Buch v Thomas Meyer Trennt euch!

T
Bin gerade beim Nachrichten quer Lesen über einen Artikel gestolpert - und fand die Aussagen dieses Schweizer Autors und Trennungscoaches ganz interessant.
Er ist der Ansicht, dass 4 von 5 Paaren nicht zusammenpassen, es u.U. nicht wirklich zielführend ist um eine Beziehung zu kämpfen (schon im Sinne von gemeinsam um die Beziehung kämpfen/daran arbeiten - nicht darum kämpfen, jemanden der gegangen ist zurückzuholen), und dass es grob fahrlässig ist, am Anfang nur seine Schokoladenseite zu präsentieren statt viel gezielter abzufragen/auszuwählen und zu beurteilen ob man wirklich zusammenpasst.

https://hybrid.focus.de/familie/liebe-i...48895.html

Er ist der Meinung, man könne das gröbste innerhalb von zwei Wochen abchecken und dann beurteilen ob es passen kann oder nicht.

Ich weiß nicht. Einerseits stimme ich ihm in manchen Dingen zu - andererseits. nein, also nach zwei Wochen habe ich definitiv noch nicht genau gewusst wo es bei uns schwierig werden/haken würde.

Ok, vielleicht nicht genug Mühe gegeben - andererseits waren wir damals auch erst 17/18, und an die Ewigkeit hat damals zum Zeitpunkt des Kennenlernens in diesem zarten Alter noch keiner gedacht.

Hat zufällig jemand hier das Buch gelesen? Oder kennt den Coach aus anderem Kontext?

Was sagt ihr zu seinen Thesen..?

Heute 18:37 • #1


B
4 von 5 Paare passen nicht zusammen und sollten sich trennen?
Blödsinn. Das ist mein erster Gedanke dazu.
Es gibt so viele unterschiedliche Gründe, zusammen zu sein. Daher glaube ich dem Typen nicht

Heute 19:09 • x 2 #2


A


Buch v Thomas Meyer Trennt euch!

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T
@BernhardQXY ich bin auch extrem skeptisch, was diese Coaches betrifft, die meinen, alles voll durchschaut und das Ei des Kolumbus gefunden zu haben.
So simpel ist das Leben (und die Liebe) nicht.
Ich finde diese Thesen oftmals auch sehr simpel und oberflächlich gedacht....

Heute 19:11 • #3


Hola15
Ich habe das Buch mehrfach gelesen. Das mit den zwei Wochen ist mir dabei nicht untergekommen.

Ich finde das Buch sehr hilfreich, wenn man wo feststeckt und das Herz den Verstand zu übertrumpfen versucht. Es ist einfach herrlich rational und dabei amüsant geschrieben.

Ich mag auch die Konsequenz in der keine Schuld- Rollen verteilt werden und die Sicht, dass es gut sein kann sich zu trennen- für alle Parteien.

Es ist ein Plädoyer und keine wissenschaftliche Abhandlung.

Eine Freundin war mal leidende Affaire und sie fand das Buch so klasse, dass sie gleich Kontakt mit dem Autor aufnahm

Heute 19:42 • x 1 #4


G
Mir hat das Buch auch sehr gefallen. Sehr nüchtern geschrieben und einige Passagen haben mir sehr geholfen.

Heute 19:44 • x 2 #5


GreenTara
@thegirlnextdoor Ich habe nur den Artikel gelesen. Zum einen denke ich, zu der Flirt- und Verliebheitsphase gehören der Wunsch nach gutem Eindruck machen wollen, und rosarote Brille dazu. Wir sind in dieser Phase hauptsächlich hormonell und emotional gesteuert, die Vorgänge in unserem Gehirn sind ähnlich wie bei einer Hypomanie. Und mit der Vorstellung seiner Werte könnte man auch einen manipulierenden Menschen mit Informationen versorgen. Und auch eine schwierige Kindheit legt man in der Regel erst offen, wenn man ein gewisses Vertrauen gefasst hat. Außerdem müsste man frei von den psychischen Fallstricken sein, von denen es hier im Forum doch einiges gibt. Bei arrangierten Ehen wird schon mal so vorgegangen, wie es der Autor empfiehlt; ich denke, dass auch diese Ehen ihre Problematiken haben.

Heute 19:53 • x 2 #6


P
Ich habe es vor langer Zeit gelesen und es für das beste Hochzeitsgeschenk gehalten.

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen dass fast kein paar zusammen passt. Man muss nur die Augen auf machen und der grausamen Realität in die Augen blicken können.

Heute 19:54 • x 2 #7


S
Hello @thegirlnextdoor und Danke für den Artikel!

Meine Meinung dazu:

Zitat von thegirlnextdoor:
Er ist der Ansicht, dass 4 von 5 Paaren nicht zusammenpassen

Möglich. Der Ansicht kann man sein, ansonsten ist das natürlich eine Frage woran man das festmacht.

Wenn jemand sich als Trennungs-Coach bezeichnet, dann frage ich mich erstens woher er diese Zahl hat und wenn es nur sein persönliches Gefühl oder seine Schätzung ist, dann finde ich schon fragwürdig sowas als Zahl in den Raum zu werfen, als ob es eine wissenschaftliche Grundlage hätte.

Zweitens sollte ihm doch in seiner Funktion hoffentlich bewusst sein, dass er durch seine Spezialisierung als Trennungscoach natürlich vor allem oder fast nur in Beziehungen tieferen Einblick hat, die in der Krise stecken oder bereits gescheitert sind.

Seine ganzen Thesen halte ich für erschreckend unreflektiert und naiv.

Im besten Fall noch biased, weil er als Trennungscoach natürlich ein Interesse daran hat, dass sich möglichst viele Paare trennen.

Ich würde als Ex-Zurück-Coach auch nicht predigen, dass Ex-Zurück in den allermeisten Fällen sowohl praktisch als auch prinzipiell unsinnig oder unmöglich ist...

Und es sagt schon einiges aus, wenn er diese Spezialisierung hat. Er scheint Trennungen zu mögen und sich dafür begeistern zu können - fragwürdig.

Ich habe auch Mal überlegt Online-Dating-Coach zu werden, weil ich dort im speziellen in Anbetracht meiner Möglichkeiten offenbar übermäßig erfolgreich bin, zumindest was Matches, Konversationen und Angebote für HandyNr. + mögliche Dates betrifft... (sagt natürlich nichts über die Qualität aus in Bezug auf Kompatibilität).

Wenn man sich also auf Trennungen spezialisiert sagt das einiges aus. Vor allem mit so krass polemischen Aussagen wie trennt euch.

Machen die Menschen doch schon übermäßig und glauben laut Umfragen oft immer es gäbe noch jemand besseren und legen sich daher nie fest oder trennen sich vorschnell und wundern sich dann irgendwann, dass das Gras auf der anderen Seite doch nicht grüner ist.
Sowohl die gefühlte Wahrnehmung und auch die Zahlen, Daten und Fakten weisen darauf hin, auch wenn einige das trotzdem leugnen.

Zitat von thegirlnextdoor:
es u.U. nicht wirklich zielführend ist um eine Beziehung zu kämpfen (schon im Sinne von gemeinsam um die Beziehung kämpfen/daran arbeiten

U.U. nicht wirklich zielführend, möglich.

Ich stelle mal nach eigener Erfahrung und früherer absoluter grundsätzlicher Skepsis eine gegenteilige Theorie auf:
Wer eine Beziehung eingeht, der sollte im besten Fall von Anfang an zu einem richtig guten Paartherapeuten bzw. Paarcoach gehen.

Dafür muss man natürlich wissen was gut ist, ich hatte in meinem individuellen Fall wohl Glück.

Ich sehe das so wie bei Prominenten, Profisportlern oder auch Profi-Sportvereinen: die nehmen sich ja auch Personal Fitness Coaches und Ernährungsberater, auch wenn sie schon fit sind, gerade um fit zu bleiben und sich auch weiterzuentwickeln.

Übertragen auf die Paartherapie wäre das ja so, als ob sich z.B. nur prominente Übergewichtige einen Personal Coach nehmen um fitter zu werden.

Dabei ist es ja eher umgekehrt - auf einem gewissen Niveau und wenn man es sich leisten kann, dann nimmt man sich Personal Coaches um besser zu werden, fit zu bleiben - und sei es auch primär durch jemanden der einen anspornt bis ans Optimum zu gehen.
Zitat von thegirlnextdoor:
und dass es grob fahrlässig ist, am Anfang nur seine Schokoladenseite zu präsentieren

Das auch - aber dieser Satz lässt mir sofort auf mehreren Ebenen die Haare zu Berge stehen.

Erstens ist das leider wohl ein wenig menschlich, sagt man sich.

Zweitens sind gerade die manipulativsten Menschen diejenigen, die seit ihrer Kindheit gelernt haben zu täuschen.

Hinter die Maske zu schauen dauert bei diesen Menschen.

Drittens bin ich persönlich aus meiner Perspektive maximal ehrlich und spreche ganz offen von Anfang an über meine mir bekannten Probleme und Komplexe.

Das hat in Verbindung mit meinem ungesunden Beziehungsmuster und meinem ehrlichen und offenen Charakter dazu geführt, dass ich den Menschen in meinem Beziehungsmuster die ich oben unter zweitens beschrieben habe die Möglichkeit gegeben habe mich maximal zu manipulieren, belügen und meine Schwachstellen optimal auszunutzen - und genau das tun solche Menschen leider meist grundsätzlich.

Die jubeln natürlich doppelt, dass ich am Anfang schon ganz fröhlich meine Schwächen präsentiere UND damit für diese Menschen auch signalisiere, dass ich das perfekte Gegenstück bin, dass sich super manipulieren lässt, leider.

Man denkt ja leider oft aus der eigenen Perspektive und nimmt an andere Menschen wären ebenso ehrlich und niemand könne eine ganze Lebensgeschichte und einen gesamten Charakter faken, wenn ich selbst nicht Mal faken kann was ich gestern Abend gemacht oder nicht gemacht habe.

Zitat von thegirlnextdoor:
statt viel gezielter abzufragen/auszuwählen und zu beurteilen ob man wirklich zusammenpasst.

Aber es ist doch bereits so, dass viele Menschen heutzutage - laut Statistiken und Umfragen - auch deswegen Single sind, weil niemand gut genug ist und den eigenen Ansprüchen genügt und viele haben ja ganze Listen mit Anforderungen, die sie bei Dates abhaken.

Im Grundsatz hat er ja Recht, dass man gut auswählen sollte.

Ich habe meine Schwachstellen von Anfang an offen kommuniziert und mit sogar mit meiner Vorerfahrung sie konkret zum Thema Narzissmus vermeintlich geprüft.

Ich dachte ich erkenne das dann und/oder es würde Narz. abschrecken.

Was ist passiert? Ich habe dadurch zwar alle offenen Narz. ausgefiltert, dafür die ultimative verdeckte Narz. kennengelernt. Mit perfekter Fassade und sie wusste dann einerseits, dass ich dafür anfällig bin, zweitens dass man mich besonders gut täuschen muss und fühlte sich drittens dadurch umso mehr angespornt anstatt abgeschreckt.

Mein Learning: sich in oder mit der Beziehung Zeit lassen.

Mit Fachwissen und Erfahrung erkennt man auch verdeckte Narz. dann nach einigen Monaten, weil der typische toxische Zyklus auch da trotz perfekter Fassade nach Außen hinter verschlossenen Türen sichtbar wird.

Zitat von thegirlnextdoor:
Er ist der Meinung, man könne das gröbste innerhalb von zwei Wochen abchecken und dann beurteilen ob es passen kann oder nicht.

Siehe oben. Maximal naiv!

Auf allen Ebenen.

Selbst wenn man jetzt so Sonderfälle wie Narz, Borderline usw. außen vor lässt (die ja gar nicht so selten sind in der Gesamtheit), bleibt ja noch die typische und menschliche Rosa Wolken-Verliebtheitsphase, weshalb man ja allgemein der Psychologie sagt erst nach der Verliebtsheitsphase - die je nach individuellem Mensch meistens circa von wenigen Monaten bis zu einem Jahr dauert - sieht man ob es wirklich passt und aus Verliebtheit auch Liebe wird.

Dann gehen die Glückshormone vom Beginn zurück und sowohl man selbst als auch die andere Person legen das (oft unbewusste) zeigen von der reinen Schokoladenseite ab.

Der Trennungscoach negiert ja wirklich alles - von wissenschaftlich nachgewiesener Evidenz und Psychologie, bis hin zur Erfahrung der Menschen laut Studien und Umfragen.

Gruselig der Typ - meine Meinung.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ich weiß nicht. Einerseits stimme ich ihm in manchen Dingen zu - andererseits. nein, also nach zwei Wochen habe ich definitiv noch nicht genau gewusst wo es bei uns schwierig werden/haken würde.

Ja, natürlich sagt er grundlegende Dinge, wie das man gut hinschauen und auswählen sollte.

Aber dafür finde ich seine anderen Thesen, die teilweise eben wider jeder Logik, Wissenschaft und Erfahrung sind geradezu gruselig.

Liebe Grüße

Heute 20:02 • x 2 #8


Kampfschnake
https://www.diogenes.ch/leser/autoren/m...muyCxIVz4_

Hi @thegirlnextdoor

Ich kenne Thomas Meyer nicht als Coach. Nur als Schriftsteller.

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse ist grandios. Rasend komisch und hintergründig. Es hat nur einen Fehler: Es ist viel zu schnell ausgelesen.

Es gibt auch eine Verfilmung, aber das Buch hat mir besser gefallen. Ist ja oft so.

Heute 20:30 • x 1 #9


Saule1980
Zitat von thegirlnextdoor:
Hat zufällig jemand hier das Buch gelesen? Oder kennt den Coach aus anderem Kontext?

Ich habe ihn in einer Sendung gesehen, als er sein Buch präsentiert hat. Ich fand seine Gedanken interessant und realitätsnah. Er sprach davon, dass schlechte Beziehungen Menschen krank machen. Das beobachte ich auch in meinem Umfeld auch: Depressionen, Süchte, Übergewicht, Schlafstörungen…

Heute 20:37 • x 1 #10


Hola15
Zitat von Kampfschnake:
Hi @thegirlnextdoor Ich kenne Thomas Meyer nicht als Coach. Nur als Schriftsteller. Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme ...

Ich wusste vorher auch nicht, dass er coached. Ich hab den Artikel jetzt auch mal gelesen und er sagt ja selbst, er würde sich hauptberuflich mit Texten auseinandersetzen und das Coachen kam nebenbei mit der Zeit, weil Leser auf ihn zugekommen sind (wie damals meine Freundin).
Ich glaube jeder der sein Buch liest, ist sich darüber bewusst, dass er eine Meinung vertritt und nicht „die Wahrheit“.
Ich empfand es ähnlich wie das Forum hier. Es kann einen den Rücken stärken, wenn man eh schon sieht, dass es einem nicht gut tut. Aber ich glaube (hoffe), dass niemand das Buch liest und sich unhinterfragt, wie an die Bibel haltend, aus einer guten Beziehung trennt. Den Gedanken finde ich ziemlich abwegig.

Heute 20:49 • x 2 #11


Kampfschnake
@Hola15

Bitte nicht falsch verstehen. Mir sind Schriftsteller viel lieber als Coaches.

Viele Grüße

Heute 20:54 • x 2 #12


Saule1980
Zitat von Hola15:
wie an die Bibel haltend, aus einer guten Beziehung trennt.

Warum sollte man das tun? Eine gute Beziehung tut doch einem gut.
Es geht darum, dass viele viel zu lange in einer schlechten Beziehung verharren und leiden bis sie erkranken. Ich bin auch so eine Kandidatin.

Heute 20:55 • x 2 #13


Hola15
Zitat von Kampfschnake:
@Hola15 Bitte nicht falsch verstehen. Mir sind Schriftsteller viel lieber als Coaches. Viele Grüße

Ich schrieb das, weil ich ihn bisher nicht wahrnahm als würde er sich als „Gott- gleicher“ Coach verkaufen. .. oder als Wissenschaftler.

Danke übrigens für den Buch- Tipp. Ich werd mir das mal merken. Ich mag seinen Stil.

Heute 21:02 • x 2 #14


T
Wow, vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge und interessanten Gedanken! Stimme euch zu (ja, tatsächlich kann ich das relativ pauschal so sagen), denn ich sehe es auch so... dass differenzieren hier so wichtig ist.

Sehr interessant, dass einige das Buch gelesen haben und Hintergründe zum Autor benennen konnten, vielen Dank, das ist sehr hilfreich für eine bessere Einschätzung!

Ich hatte es, vom Artikel ausgehend, tatsächlich eher so verstanden, dass er jetzt Trennungscoach wäre und nur über Umwege auf diese Schiene gekommen sei (was ja nicht ungewöhnlich ist), aber offensichtlich betrachtet er es ja wirklich nur als Nebentätigkeit, und sicher macht es einen Unterschied ob ein Autor seine Meinung äußert (absolut legitim) oder seine Thesen quasi wie ein Guru verkauft und Anhänger dafür gewinnen will. Macht in meinen Augen sogar einen relativ großen Unterschied.

Ich hing genauso an einigen Punkten, die hier einige kritisch angesprochen haben (gerade beim Thema Kennenlernen/Arbeit an einer Beziehung... das sind Punkte, die ich selbst grundlegend anders sehe... stimme da sehr mit euren Gedanken überein.)
Überlege nun ob ich das Buch unter der Prämisse Autor/Meinung lese - einige fanden es ja offensichtlich sehr gut.

Vielen Dank auch für den Tipp zu seinem anderen Werk, @Kampfschnake
Zitat von Kampfschnake:
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse ist grandios. Rasend komisch und hintergründig. Es hat nur einen Fehler: Es ist viel zu schnell ausgelesen.

... das werde ich mir ansehen. Der Titel allein klingt schon ziemlich witzig.

Heute 21:19 • x 3 #15


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