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Buch v Thomas Meyer Trennt euch!

B
@Kampfschnake
Und der Autor.

24.11.2024 08:19 • #31


Balu85
hm....hm....also ich kenne nicht das Buch, hab nur den Artikel gelesen.
Zunächst denke ich ist es unglücklich die Kernaussage auf 4 von 5 sollten sich trennen herunterzubrechen.
Steht ja auch im Artikel, das der Autor das wohl im Rahmen eines Interviews sagte um eine gewisse Größenordnung darzustellen. Ebenso habe ich eher den Eindruck, das es weniger um die wohl bewusst provokante Aussage trennt auch geht sondern inhaltlich doch eher um schaut genau hin ob der andere Mensch wirklich passt bevor es was ernstes wird.
Das kommt mir so vor als würde das als Nebengedanke halt immer mal wieder aufploppen.
Dabei hat er damit im Grunde recht und ich denke wir alle wissen es. Aber auch die umschriebene Hoffnung, im Forum auch gern mal als ignorieren der Roten Flaggen bezeichnet usw. kennen wir doch alle.

Wenn ich das richtig gelesen und gedeutet habe ist die Kernaussage ja nicht nur dieses plakative trennt euch sondern es geht ja auch darum zu erkenne was einen stört, ob das Problem evtl. aus uns selbst kommt usw.
Der berühmte Satz Du nimmst dich mit kam mir an einer Stelle in den Sinn. Und genau das liest man hier ja auch öfter im Forum das bestimmte Probleme welche der/die Ex mit uns hatten bei anderen auf einmal wieder da waren. Sie nehmen sich.

Zitat von BernhardQXY:
So ein Käse.
Sorry. Ohne abzusprechen dass es einige gibt die in schlechtem Beziehungen verbleiben halte ich diesen Gedanken für zur kurz.
Denn würden sich die 80 Prozent trennen wäre doch überhaupt nicht klar, dass dann die richtigen zusammen finden. Wie denn?
In diesem Fall würden sich wieder welche zusammen tun, sie ebenfalls zu 80 Prozent sich trennen würden
Damit wäre dann die Situation so, das die Gesellschaft zu 80 Prozent aus Einzelkämpfer bestünde.
Kurze Frage: wäre das erstrebenswert?

Ich glaube du hast hier einen kleinen Denkfehler, die 80% wären ja nur der Ist-Zustand. Was mit den Singles passiert wenn sie wieder jemanden kennenlernen steht ja nicht fest. Ob diese dann aufmerksamer sind bei der Partnerwahl weiß man ja nicht.
Und ich inkompatibel bedeute ja nicht zwangsläufig das die Beziehung nicht funktioniert, zumindest nach außen hin.
Ich wüsste nicht ob ich mit NF noch zusammen wäre wenn sie sich nicht für den Arbeitskollegen entschieden hätte....weißt schon....wegen Kind und dem Leben usw. Aber glücklich....war ich noch glücklich.....? Die letzten Jahre zumindest nicht.
Wenn deine Frau nicht den Fehltritt gehabt hätte, hättet ihr an euch und eurer Beziehung gearbeitet? War sie glücklich?
Ich könnte mir vorstellen das vielleicht nicht 80% inkompatibel sind....aber irgendwie eine Zahl in die Richtung nicht mehr glücklich in der Beziehung....aber es funktioniert.
Scheidungsrate 2023 35% und damit über viele Jahre immer weiter gesunken....vielleicht auch weil mehr darauf geachtet wird wer passt zu mir?

Wie oft sind neu User, die sich mit ihrer Geschichte an das Forum wenden völlig perplex...weil sie nicht gedacht hätten da ihnen so etwas passiert. War doch alles gut....naja....vielleicht nicht alles, aber das meiste....ok....das ein oder andere Problemchen....aber usw.
Immer wieder kommt die Aussage wir haben uns auseinander gelebt usw. meist einhergehend mit einem Betrug, Affäre, Warmwechsel. Ich habe mich mal gefragt warum das überhaupt so oft vorkommt. Vielleicht weil durch die 3. Person klar wird was fehlt oder besser gesagt wo man eben nicht oder nicht mehr kompatibel ist.

Ist doch wie mit anderen Dingen auch. Wer macht alles seinen Job auch wenn es schon lange nicht mehr die Erfüllung ist. Aber man braucht das Geld, woanders isses auch ni besser usw.
Wer würde denn kündigen und dann was neues suchen....? Da verweilt man lieber, weiß was man hat und es könnte ja auch schlimmer sein.
Dabei fällt mir auf, mit der Analogie Jobwechsel ist so ein Warmwechsel natürlich die sichere Lösung.
Zitat von Piedro:
für Kinder wäre das zum Beispiel super. Sich liebende Eltern sind eine super Umgebung in der man aufwachsen kann.

Ja wäre eine super Umgebung, aber leider leben wir nicht im Land der Einhörner, auch wenn ich abends immer eins in die Bettdecke schütteln muss für meine Kleine.
Dennoch denke ich würde die meisten Kinder sich damit zufrieden geben wenn sie BEIDE Elternteile haben, es keinen Streit oder Stress gibt. Ob die Eltern sich innig lieben oder eher wie WG-Kumpel leben spielt erstmal eine untergeordnete Rolle.
Meine Tochter ist seit dem Auszug ihrer Mutter bei mir ruhiger geworden, entspannter. Dennoch will sie am liebsten das sie Mama und Papa gleichzeitig hat. Das sind natürlich rein egoistische Motive ich will Mama UND Papa...aber egoistisch dürfen sie da sein, es sind ja Kinder.
Zitat von nalea:
Und überhaupt, wer bestimmt denn was und wer kompatibel ist? Wenn das sicher zu sagen wäre, wären alle Paare aus Hochzeit azf den ersten Blick totsicher zulosbar und auf ewig glücklich.

Ich denke das es neben ein paar messbaren oder wertbaren Punkten vor allem um charakterliche Kompatibilität geht und diese ist nicht messbar. Ebenso eine...ich sage mal Bedürfniskompatibilität.

24.11.2024 08:22 • x 3 #32


A


Buch v Thomas Meyer Trennt euch!

x 3


B
@Balu85
Danke für diesen sehr guten Beitrag.
Nein ohne diesen Fehltritt wie du es so schön nennst wäre alles so dahin gedumpelt. Ich persönlich habe mir keine Gedanken gemacht und meine Frau war definitiv nicht mehr glücklich.
Wir sind immer noch an vielen Punkten unterschiedlich aber wir nutzen diese Punkte ergänzend.
Und aus unserer Erfahrung heraus glaube ich dass es vielen so geht. Hätten wir nicht die Freuden und die Connections gehabt, die wir hatten, hätte die Sache auch anders ausgehen können.
In meinem Stammtisch finde ich dass 6 von 7 einen zufriedenen Eindruck machen und immer voller Respekt und liebe von ihren Frauen sprechen.
Gut es ist ein eher untypischer Stammtisch.
Unsere Gespräche gehen immer sehr in die Tiefe nur einer tut sich schwer, bleibt an der Oberfläche und da seine Frau mit meiner befreundet ist, weiß ich, dass bei ihnen kaum Kommunikation existiert und sie so oft schmillen.

24.11.2024 08:46 • x 2 #33


Balu85
Ich hab nur ein paar Gedanken zu Papier gebracht.
Zitat von BernhardQXY:
Nein ohne diesen Fehltritt wie du es so schön nennst wäre alles so dahin gedumpelt. Ich persönlich habe mir keine Gedanken gemacht und meine Frau war definitiv nicht mehr glücklich.

Und ich denke so geht vielen Paaren. Ich habe mir ja auch keine Gedanken gemacht und viele andere machen dies sicher auch nicht.
Zitat von BernhardQXY:
Wir sind immer noch an vielen Punkten unterschiedlich aber wir nutzen diese Punkte ergänzend.

Auch das ist ja eine Form von kompatibel, man muss ja nicht in allen Belangen gleich ticken, wäre vielleicht auf Dauer auch nicht das Optimum. Aber ergänzend klingt gut.
Blödes Beispiel...aber wenn einer super gerne kocht, der andere aber überhaupt nicht passt das doch gut. Besser als wenn man streitet war am Herd stehen darf.
Zitat von BernhardQXY:
In meinem Stammtisch finde ich dass 6 von 7 einen zufriedenen Eindruck machen und immer voller Respekt und liebe von ihren Frauen sprechen.

Hm....hast du denn vor deinem Fehltritt deiner Frau anders von ihr gedacht oder gesprochen?
Was dein Stammtisch dir mitteilt ist halt auch nur die eine Hälfte. Keiner weiß wie deren Frauen das sehen.
Zitat von BernhardQXY:
weiß ich, dass bei ihnen kaum Kommunikation existiert und sie so oft schmillen.

Das wurde ja auch im Artikel angesprochen, wie wichtig Kommunikation ist. Und ich erweitere das noch....die richtige Kommunikation. Wenn die andere Person mit meinen Aussagen nichts anfangen kann hilft es auch nicht weil er/sie da ja nichts verwertbares mitnehmen kann.

24.11.2024 08:53 • x 1 #34


B
Zitat von Balu85:
Ich hab nur ein paar Gedanken zu Papier gebracht.

Das tun wir alle.
Hoffe ich, aber ich lese dich gerne.

Zitat von Balu85:
Blödes Beispiel...aber wenn einer super gerne kocht, der andere aber überhaupt nicht passt das doch gut. Besser

Solange der andere gerne isst .

Zitat von Balu85:
Hm....hast du denn vor deinem Fehltritt deiner Frau anders von ihr gedacht oder gesprochen?

Gar nicht gesprochen.
Da waren die Themen Fußball, Autos und so Zeug wichtig.
Wenn ich mal dabei war. Eigentlich war ich Recht alleine. Hatte mich zurück gezogen.
Dass ich die Gesellschaft von Männern brauche um mich wohl zu fühlen, ist eher eine neuere Erfahrung.
Klar man kennt die eine Seite besser als die andere, aber man sieht sich auch mal privat und spricht miteinander.


Zitat von Balu85:
Wenn die andere Person mit meinen Aussagen nichts anfangen kann hilft es auch nicht weil er/sie da ja nichts verwertbares mitnehmen kann.

Dann findet keine Kommunikation statt, würde ich sagen.
Ich glaube, der Trick besteht darin, dass man lernt aufeinander einzugehen um zu kommunizieren.

24.11.2024 09:13 • x 1 #35


Hola15
Können wir uns vllt. darauf einigen, diese Diskussion maximal über die sehr verkürzten Thesen dieses knappen Interviews zu führen und nicht das Buch da mit reinzuziehen?

Das ist wie einen Trailer anschauen und kontrovers den Film diskutieren zu wollen.
Ich will das Buch gar nicht zu sehr verteidigen- entweder man findet sich beim Lesen darin wieder, oder nicht. Was auch ok ist. Da kann man bestimmt unterschiedlicher Meinung sein.

Aber kurze Schnipsel auseinanderzureißen, ohne den weiteren Kontext/ Inhalt zu kennen, wirkt sehr merkwürdig (wenn man das Buch kennt) und da reden wir in vielen Bereichen einfach aneinander vorbei.

24.11.2024 09:18 • x 2 #36


Balu85
Zitat von BernhardQXY:
aber ich lese dich gerne.

stand schon auf meinem Zeugnis: Ist stets bemüht...
Zitat von BernhardQXY:
Solange der andere gerne isst .

Ja...das wäre natürlich praktisch. Aber Liebe geht ja angeblich auch durch den Magen.
Zitat von Hola15:
Können wir uns vllt. darauf einigen, diese Diskussion maximal über die sehr verkürzten Thesen dieses knappen Interviews zu führen und nicht das Buch da mit reinzuziehen?


Zitat von Hola15:
Aber kurze Schnipsel auseinanderzureißen, ohne den weiteren Kontext/ Inhalt zu kennen, wirkt sehr merkwürdig (wenn man das Buch kennt) und da reden wir in vielen Bereichen einfach aneinander vorbei.


hm....keine Ahnung wen du jetzt im speziellen meinst. Die Masse dürfte das Buch ja nicht gelesen haben und kann sich daher nur auf das Interview beziehen. Aber ist es nicht irgendwie ein Widerspruch wenn man einerseits das Buch heraushalten und sich auf das knappe Interview beziehen, aber zeitgleich die kurzen Schnipsel nicht zerreißen? Ich meine, mehr hat man ja nicht zur Verfügung.

Achso....was mir an der Stelle noch einfällt. Dieses 1 bis 2 Wochen reichen beim kennenlernen, weiß nicht, evtl. steht da im Buch mehr zu. Aber ich könnte mir vorstellen das der Autor jetzt weniger 1-2 Wochen an sich pauschal meint sondern eher die gemeinsame Zeit. Da haben natürlich kinderlose Singles andere Möglichkeiten gerade am Anfang mehr Zeit miteinander zu verbringen. Da wären sicher bei den meisten mehrere Treffen die Woche möglich. Da könnte ich mir schon vorstellen das man nach 2 Wochen merkt hm...doch passt oder ne...irgendwie ist da etwas.
Sieht man sich aus unterschiedlichen Gründen nur einmal aller 1-2 Wochen braucht es natürlich länger. Sicher gibt es heute viele Wege in Kontakt zu sein, WA, telefonieren usw. aber das ist halt nicht gleiche wie wenn man auch noch Körpersprache als Kommunikationsmittel zur Verfügung hat.

24.11.2024 10:00 • x 1 #37


Hola15
Zitat von Balu85:
Aber ist es nicht irgendwie ein Widerspruch wenn man einerseits das Buch heraushalten und sich auf das knappe Interview beziehen, aber zeitgleich die kurzen Schnipsel nicht zerreißen? Ich meine, mehr hat man ja nicht zur Verfügung

So meinte ich das auch. Also von mir aus über die Schnipsel diskutieren, aber dann das Buch raushalten. Vermutlich hab ich mich missverständlich ausgedrückt.
Der Titel des Threats verweist auf das Buch, aber die Diskussion geht um die Aussagen des Interviews und wird dem Buch einfach nicht gerecht.
Mehr wollte ich dazu auch nicht weiter sagen.

24.11.2024 10:25 • x 1 #38


T
@Balu85 vielen Dank für deine sehr guten Beiträge Stimme allem absolut zu.

Bis auf
Zitat von Balu85:
Dennoch denke ich würde die meisten Kinder sich damit zufrieden geben wenn sie BEIDE Elternteile haben, es keinen Streit oder Stress gibt. Ob die Eltern sich innig lieben oder eher wie WG-Kumpel leben spielt erstmal eine untergeordnete Rolle.
Meine Tochter ist seit dem Auszug ihrer Mutter bei mir ruhiger geworden, entspannter. Dennoch will sie am liebsten das sie Mama und Papa gleichzeitig hat. Das sind natürlich rein egoistische Motive ich will Mama UND Papa...aber egoistisch dürfen sie da sein, es sind ja Kinder.

Absolute Zustimmung zum ersten Teil - Kinder sind zufrieden und glücklich wenn sie beide Elternteile ohne Streit und Stress haben.
Wie romantisch es im Ehebett zugeht ist für Kinder absolut nicht relevant.

Aber das Andere... Es ist nicht egoistisch von Kindern beide Elternteile zusammen haben zu wollen. Es ist evolutionspsychologsch sinnvoll und nachvollziehbar.
Das kleine Kind ist noch zu 100% abhängig von den Eltern, kann alleine nicht überleben.
Und BEIDE Eltern garantieren ein sichereres Nest und sichereres überleben.
Das ist einfach so, da kann das Kind nix für.
Natürlich wird in unserer modernen Zeit vieles auf den Kopf gestellt, was in früheren Zeiten selbstverständlich war. Das ändert aber nichts daran, dass der Instinkt des Kindes, sich mit beiden Eltern besonders sicher und geborgen zu fühlen, erstmal so ist wie er ist. (Solange zu Hause nicht Mord und Totschlag herrscht - da fühlt sich natürlich kein Kind mehr sicher und geborgen.)
Wie gesagt, man kann das nicht als Egoismus werten. Es ist ein Bedürfnis, das Bedürfnis nach Sicherheit.

Ist man als getrennte Eltern sehr reif und verantwortungsbewusst, kann man dem Kind die Sicherheit hoffentlich dennoch vermitteln.
Aber es dauert bei vielen Trennungs-/Scheidungskindern einfach bis sie das dennoch so wahrnehmen können.

Möglich ist es selbstverständlich, aber es ist nicht einfach und setzt sehr viel Mühe und Zugewandtheit seitens der Eltern voraus.

24.11.2024 12:15 • x 2 #39


Balu85
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber das Andere... Es ist nicht egoistisch von Kindern beide Elternteile zusammen haben zu wollen. Es ist evolutionspsychologsch sinnvoll und nachvollziehbar.

Natürlich ist es nachvollziehbar und hat auch einen guten Grund. Dennoch ist das Verhalten im Grunde egoistisch.
Was aber nicht negativ zu bewerten ist. Die Kinder wissen was SIE wollen...ob Mama und Papa damit glücklich sind spielt für sie keine Rolle. Und das ist nicht nur in Ordnung sondern ich denke mal auch gut so. Viel zu oft und zu viel bekommen wohl gerade Trennungskinder, bewusst oder unbewusst Verantwortung aufgeladen die sie eigentlich noch nichts angeht.
Zitat von thegirlnextdoor:
Ist man als getrennte Eltern sehr reif und verantwortungsbewusst, kann man dem Kind die Sicherheit hoffentlich dennoch vermitteln.
Aber es dauert bei vielen Trennungs-/Scheidungskindern einfach bis sie das dennoch so wahrnehmen können.

Zumindest bei meiner Tochter denke ich das sie weiß das sie immer zu mir und ihrer Mama kommen kann. Das wir beide immer für sie da sind. Aber dieses Wissen nützt halt nichts wenn man gerade bei der Mama ist und der Papa fehlt, man weiß das man den aber nicht wie früher morgen sondern erst in 3,5 oder 7 Tagen sieht und knuddeln kann.
Anders herum natürlich genauso.
Allein das wissen der Papa ist nebenan und wenn ich ihn brauche kann ich einfach hingehen ist doch schon sehr beruhigend. Ob wirklich Bedarf besteht sei einmal dahin gestellt....aber WENN....ja dann geht das.

Aber genau gibt es dann halt nicht mehr. Da gibt es Papatage und Mamatage. Und in echt bescheidenen Fällen gibt es nur Mama oder nur Papatage weil das andere Elternteil nicht will/kann oder vielleicht auch nicht mehr da ist.

24.11.2024 12:37 • x 1 #40


Hola15
Ich glaube dass ein Kind in erster Linie sichere Bindungspersonen braucht.

Wer das nun genau ist, ist - denke ich- zweitrangig. Das kommt höchstens bei der Identitätsfrage auf und vielleicht noch im Sinne von unterschiedlichen Einflüssen, also sowas wie ein „Mütterlich - geborgenes“ und „Väterlich - forderndes/ in die Freiheit stoßendes“ Element.
Aber das müssen nicht zwingend die biologischen Eltern sein.
Gerade Evolutionsbiologisch denke ich nicht, dass es da auf Mutter und Vater an kam. Eher die Sippe.

Eine Trennung kann in erster Linie die gewohnte Bindung auseinanderreissen, ist halt auch aus kulturellen Gründen erstmal irritierend, kann die Rahmenbedingungen für das Kind verschlechtern ( z.B. mehr Arbeit oder Sorgen= weniger Präsenz fürs Kind) und vor allem schlimm, wenn die Eltern das nicht erwachsen regeln. Ich persönlich hätte den Kindern auch nicht gern das ständige Kofferpacken zugemutet.

Aber eine unglückliche Beziehung richtet vermutlich mehr Schaden an. Ich denke es sollte abgewogen werden. Aber wenn ich eins aus meinem Burn- out Bzw psychosomatischen Schmerzerkrankung gelernt habe, ist es dass es Kindern nur wirklich gut gehen kann, wenn es den Eltern gut geht.

24.11.2024 12:56 • x 1 #41


T
Zitat von Balu85:
Die Kinder wissen was SIE wollen

Brauchen. Ich denke da geht es bei ganz kleinen Kindern wirklich nicht um Egoismus sondern um ein tiefes Bedürfnis. So haben wir es zumindest im Studium gelernt.


Zitat von Balu85:
Viel zu oft und zu viel bekommen wohl gerade Trennungskinder, bewusst oder unbewusst Verantwortung aufgeladen die sie eigentlich noch nichts angeht.

Das ist leider wirklich so.


Zitat von Balu85:
Und in echt bescheidenen Fällen gibt es nur Mama oder nur Papatage weil das andere Elternteil nicht will/kann oder vielleicht auch nicht mehr da ist.

Diese Fälle sind für die Kinder wirklich schlimm.
Ich bin dankbar für jeden Fall, von dem ich höre/mitbekomme, wo es für die Kinder anders läuft und die getrennten Eltern sich große Mühe geben, dem Kind noch beide Sicherheit zu vermitteln.

24.11.2024 12:59 • #42


T
Zitat von Hola15:
Wer das nun genau ist, ist - denke ich- zweitrangig.

Jein... das ist ein ganz weites Thema und Feld (das ich hier eigentlich nicht unbedingt aufrollen wollte) - aber es gibt adoptierte Menschen, die die allerbesten (Adoptiv)Eltern der Welt hatten, und dennoch verzweifelt ihr Leben lang auf der Suche nach ihren biologischen Wurzeln waren/sind.

Also... nur ganz am Rande - das Thema ist unheimlich kompliziert und komplex...

Ich weiß was du meinst und ich stimme zu: auch bei mir haben meine Großeltern brutal viel aufgefangen, was meine Eltern nicht leisten konnten.
Und: klar war ich mein Leben lang dankbar dafür.

Besser wäre aber dennoch für mich gewesen ich hätte das, was ich von meinen Großeltern bekommen habe von meinen Eltern bekommen.

Bin ich unendlich dankbar für meine Großeltern und die Stabilität, die sie mir vermittelt haben? Ja. 1000%!
Fand ich deswegen die Rolle meiner Eltern irrelevant oder weniger bedeutsam..?
Nein. Definitiv... nein.

Kein einfaches Thema...

24.11.2024 13:03 • x 4 #43


Hola15
Zitat von thegirlnextdoor:
Jein... das ist ein ganz weites Thema und Feld (das ich hier eigentlich nicht unbedingt aufrollen wollte) - aber es gibt adoptierte Menschen, die die ...

Ja, es ist komplex.
Und das mit den Adoptivkindern ist das was ich unter Identität kurz angerissen hab. Aber das ist ja vorerst ein anderes Thema als Scheidungen.

Das Problem ist, dass man irgendeinen Tod sterben muss, wenn es in der Beziehung so ganz und gar nicht mehr passt. Ich verstehe den Wunsch alles Heile sein lassen zu wollen. Aber wenn es nicht so ist, ist’s halt nicht so.

24.11.2024 13:09 • x 2 #44


T
Zitat von Hola15:
Das Problem ist, dass man irgendeinen Tod sterben muss, wenn es in der Beziehung so ganz und gar nicht mehr passt. Ich verstehe den Wunsch alles Heile sein lassen zu wollen. Aber wenn es nicht so ist, ist’s halt nicht so.

Ja, da stimme ich absolut zu.
Das ist so.
Ich war als Kind sehr unglücklich über die Trennung meiner Eltern, aber ich verstand auch, dass es nicht anders ging und besser so war.
Natürlich gibt es einfach Fälle, in denen es nicht anders geht. Zwanghaft zusammen zu bleiben, ist da natürlich keine Lösung, das ist vollkommen richtig.

24.11.2024 13:14 • #45


A


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