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Brief nach sechs Monaten?

J
Liebe leute,

ich bin nun seit sechs Monaten von meiner Freundin getrennt und habe seit fünf Monaten keinen Kontakt mehr. Mir gelingt es irgendwie nicht loszulassen und ich habe das Gefühl, dass ihr schreiben möchte. Ich habe irgendwie meine Souveränität verloren und bin mir bei nichts mehr sicher. Mir schwebt das folgende vor:

Liebe …

ich vermisse dich sehr. Die Monate, die wir miteinander verbracht haben, bleiben in meinem Kopf als eine sehr schöne Zeit erhalten. Ich habe viel über uns nachgedacht und sehe, dass wir am Ende keine Chance mehr hatten.

Ich erkenne aber immer noch nicht den Punkt, an dem die Beziehung auseinander gelaufen ist. Bei unserem letzten Treffen hast du gesagt, dass die Trennung überfällig war und das du nun sehr erleichtert wärst. Trotzdem sagtest du, dass du mich während unserer gemeinsamen Zeit über alles geliebt hättest.

Ich kriege diese Aussagen nicht in meinem Kopf zusammen. Wie kann man jemanden über alles lieben, die Beziehung aber beenden und innerhalb weniger Wochen mit einem anderen Mann zusammen kommen und dann auch noch erleichtert sein?

Obwohl ich seit Monaten nichts von dir gehört oder gesehen habe, gelingt es mir nicht loszulassen. Ich stelle mir die Frage, was falsch gelaufen ist. Wie ich die Beziehung hätte retten können? Wie wäre unsere Geschichte gelaufen, wenn wir nicht so schnell überlegt hätten zusammen zu ziehen? Wa wäre passiert, wenn ich bereit gewesen wäre, nach sechs Monaten bei dir einzuziehen? Wären wir dann immer noch zusammen oder wäre der Schaden noch größer? Letztendlich weiß ich es nicht. Ich spüre nur, dass du mir seit sechs Monaten unheimlich fehlst und nicht aus meinem Kopf gehst. Ich habe versucht mich zu schützen und dieses Gefühl nicht zu zeigen – auch nicht vor mir selber. Aber ich liebe dich tatsächlich immer noch sehr.

Viele Grüße


Ich weiß selber nicht so richtig, was ich mit diesem Brief bezwecke. Es ist irgendwas zwischen Abschließen, Fragen beantwortet bekommen und die eigene Liebe noch einmal gestehen. Was denkt ihr?

Ich weiß, dass viele auf die KS pochen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie für mich das richtige ist. Ich schlage mich seit sechs Monaten mit der Trennung rum und bisher hat die KS wenig geholfen, sondern eher das Tal vertieft...

Vielen Dank und Grüße,

Jordan

14.11.2012 21:00 • x 1 #1


sanin
Also ich persönlich würde den Brief schicken, und ich würde ich fänd es auch nicht schlecht so einen Brief zu bekommen.

Die die auf KS pochen, wollen dich vor der Enttäuschung schützen, wenn du keine Antwort bekommst.
Also solltest du dir bewusst sein, dass dieser Brief nichts anderes ist, als deine Expartnerin darüber zu informieren, dass du immer noch nicht verstehst was schiefgelaufen ist.
Und falls da noch ein Restgefühl bei ihr ist, das zu erwecken.

Wenn ich ihre Aussage lese das war längst überfällig ist diese Hoffnung sehr gering. Aber vielleicht gelingt es dir dann wirklich abzuschließen.
Wirklich zu begreifen, dass da nichts mehr zu retten ist.

Aber dann musst du dich in eine andere Richtung bewegen. Der Mensch den du liebst ist nicht mehr da. Denn der Mensch hat dich auch geliebt, das tut sie aber nicht mehr.

15.11.2012 09:27 • #2


A


Brief nach sechs Monaten?

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G
Bevor du den Brief abschickst solltest du dir meiner Meinung nach darüber klar werden was zu dir davon versprichst.

Nach deiner Schilderung kann ich mir nicht vorstellen dass du eine Antwort von Ihr erhalten wirst und die Frage die sich mir dann stellt ist ob dich eine ausbleibende Reaktion Ihrerseits nicht noch mehr runter ziehen würde.

Neutral betrachtet kann man glaube ich davon ausgehen dass sie das Thema bereits lange hinter sich gelassen hat und mit dir abgeschlossen hat.

Wenn du davon überzeugt bist dass es für dich eine Erleichterung ist wenn du den Brief schickst - keine Frage dann mach es - aber versprich dir nicht zu viel davon.

Kopf hoch!

15.11.2012 09:33 • #3


J
Das Akzeptieren, dass man in dem Kopf des anderen keine Rolle mehr spielt, ist das Schwerste für mich. Sie sieht zweimal die Woche sehr gute Freunde von mir und sie fragt auch nach sechs Monaten nie, wie es mir geht oder was ich mache. Ich finde das komisch. Kann man jemanden so komplett aus dem Kopf löschen?

Ich habe das Aus damals akzeptiert und gehofft, dass sie zurück kommt. Trotz eines starken Bedürfnisses nach Kontakt bin ich „stark“ geblieben. Als ich sie mit einem neue sah, begann ich mich wieder stark auf sie zu fixieren. Als sie mir nicht einmal zum Geburtstag gratulierte, ist das Gefühl noch stärker geworden. Ich kenne es nicht von mir, dass Desinteresse und Ablehnung zu noch größerem Verlangen führen. Normalerweise schaue ich mir Sachen drei Mal an und mache dann nach dem vierten Mal einen klaren Schnitt. Nun gelingt mir dies nicht.

Den Brief habe ich aus einem diffusen Gefühl heraus geschrieben. Erst während des Schreibens sind mir die Dinge klarer geworden. Die Fragen, sind die Fragen, die mich seit Monaten verrückt machen. Ich will abschließen, weiß aber, dass sie die Frau ist, die ich liebe.

Sie sagte mir immer, dass ihre langjährige Beziehung nach dem Ende nie für sie gekämpft hätte – ich war damals allerdings wohl genau so schnell im Spiel, wie der neue nach mir... Irgendwann sagte sie mir dann, dass ihr Ex sie dann doch plötzlich zurück haben wollte. Sie erzählte es mit einem Lachen. Ich fand das damals nicht schön von ihr und respektlos ihrem Ex gegenüber. Ich wollte nach dem Ende der Beziehung nicht der Typ sein, der abgeschossen wird und die Frau trotzdem zurück haben will und leidet – obwohl ich natürlich genau das war...

Mit dem Brief würde ich genau das tun, was ich nicht wollte. Ich stehe zwar zu meinen Gefühlen und teile sie mit – das fällt mir manchmal sehr schwer. Ich sage ihr, dass ich sie immer noch liebe. Sie kann es dann ihren Freundinnen oder einem neuen Typen mit einem Lachen davon erzählen. Mein Vertrauen scheint dahin zu sein…

Liebe und Stolz kämpfen gegeneinander…

15.11.2012 11:33 • #4


G
Es ist schon wahnsinn was Menschen in einem bewegen können dass einem nach einem halben Jahr noch so durcheinanderwirbeln lässt.

Wie gesagt als Aussenstehende und nachdem was du über sie schreibst glaub ich einfach nicht dass du dir einen großen Gefallen tust wenn du den Brief abschickst. Ich kenn das von mir - wenn man selbst einen Schritt geht erwartet man auch eine Reaktion von dem anderen. Bleibt die aus verletzt es einen noch mehr.

Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen abschließen kannst nur du für dich selber. Keine Reaktion Ihrerseits (die wenn dann vermutlich nur verletztend sein würde) oder eben auch Ihre ausbleibende Reaktion wird dir dabei helfen können. Im Gegenteil dich vermutlich noch mehr aufwühlen.

Wenn ich an so einem Punkt im Leben gewesen bin dann war es bei mir wirklich einfach so dass ich eines morgens munter geworden bin und das Leiden hatte von ganz alleine ein Ende. Und das obwohl ich Tage zuvor noch dachte das wird nie besser.

Und ich kann dir auch Mut machen ......ich dachte ich würde über einen Mann in meiner Vergangenheit niemals hinweg kommen. Heute kann ich darüber lachen - und ehrlichgesagt schüttelts mich sogar wenn ich daran denke für welches Charakterschw... ich meine Zeit verschwendet habe.
Und hatte ich ihn dann erst überwunden - stand ganz plötzlich und unerwartet der Mensch vor mir der wirklich zu mir passt und mich genau so liebt wie ich ihn.

Darum - halte durch, grab deine Selbstliebe aus and go forward C

15.11.2012 12:53 • #5


J
Liebe Gast101, vielen Dank für die lieben Worte. Ich hoffe, dass ich das gleich erfahre wie du Ich habe keine Lust mehr dem alten hinterher zu hängen und mich verloren zu fühlen. Es ist wirklich verrückt, wie tief einen der Strudel des Liebeskummer ziehen kann...

15.11.2012 15:27 • #6


A
Ich persönlich würde den Brief vielleicht noch nicht direkt abschicken, sondern erstmal warten, ob nicht allein das aufschreiben meiner Gedanken mir etwas geholfen hat. Denn es ist nicht gesagt, dass sie dir Antworten geben kann, und wenn, dann ist es auch nicht sicher, ob du dich mit diesen besser fühlen wirst.

15.11.2012 16:08 • #7


J
Ich denke auch, das ich ihn erstmal in der Schublade lasse. ich bin im Moment ziemlich erkältet und will erstmal wieder zu Kräften kommen. Dann werde ich drüber nachdenken. ich habe mich bemüht, den Brief nicht konfrontativ zu schreiben und Gefühle zu offenbaren ohne zu Betteln. Ist das gelungen?

15.11.2012 18:40 • #8


J
Hallo Jordan

Ich persönlich finde deinen Brief sehr gelungen. Du bettelst nicht, legst lediglich deine Gefühle ein letztes Mal offen. Ob das gut ist oder nicht kann ich nicht beurteilen, befinde mich in einer ähnlichen Situation, auch ein halber Jahr und bin auch kurz davor ihr ne mail zu schreiben..

Einerseits bin ich auch zu stolz ihr nochmal meine Gefühlswelt zu offenbaren, diese Bestätigung hat sie irgendwie nicht verdient. Jedenfalls nicht mehr von mir, ansonsten eher, sie ist ein guter Mensch. Andererseit habe ich doch noch vereinzelt kleine Hoffnungsschimmer dass ihre Antwort mein Leid lindern könnte und glaube auch irgendwie daran. Was passiert wenn ichs nicht doch noch ein letztes mal ehlich bin? Man bereut ja die Dinge die man nicht getan hat. Auch wenn die Wahrscheinlichkeiten noch so klein sind, ich muss es vielleicht noch ein letztes mal erfahren. Ob sie mir zurückschreiben wird oder nicht weiss ich nicht. Die Aussage dahinter wird aber die gleiche sein, das bin ich aber bereit zu ertragen. Der Realist in mir kämpft gegen die Hoffnung die zwar nicht mehr so gross ist aber doch noch da...

Wenn auch unsere Geschichte nicht die Gleiche ist, so doch unsere Gefühlswelt und unsere Gedanken. Mich hat dein Brief sehr berührt.

Gute Besserung, ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen

20.11.2012 19:02 • #9


L
Ich würde den Brief nicht schicken.

Du wirst nicht die Reaktion bekommen die du dir erhoffst.
Mit dem abschicken des Briefes begibst du dich in eine Warteposition und du wirst dich hinterher schlechter fühlen als vorher.

Gruß

20.11.2012 19:15 • #10


J
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Laura, du hast recht, dass ich sehr wahrscheinlich nicht die Antwort bekomme, die ich mir erhoffe. Die Frau hat immerhin sogar meinen Geburtstag ignoriert. Andererseits denke ich nun seit sechs Monaten an Sie. Mit der Warteposition hast du sicherlich recht. Ich weiß allerdings nicht, ob vielleicht eine finale Klarheit dabei hilft abzuschließen. Aber es ist ein Risiko. Es wäre aber auch schlimm, wenn ich irgendwann denke, dass es ein Fehler war, es nicht zu versuchen.

Danke für deine Anteilname Jhonny. Ich weiß nicht einmal, ob es für sie tatsächlich eine Bestätigung wäre. Wir sind zwar nicht im Streit auseinandergegangen. Sie hat aber die Trennung forciert und es am Ende so gedreht, als hätte ich sie nicht so geliebt, wie sie ist. Das stimmte allerdings nicht. Aufgrund vorheriger Streits und der Feststellung, dass sie sich immer weiter von mir entfernte, habe ich das Kämpfen aufgegeben und ihre Aussage stehen lassen. Ich dachte, dass ich es gezeigt hätte, dass ich sie liebe und empfand es absurd, dass die das bezweifelte. Der Brief dient auch dazu, ihr das klar zu machen. Allerdings ohne mit der Tür ins Haus zu fallen.

Ob es das richtige ist, weiß ich allerdings auch nicht. Irgendwie ist aber die komplette Sprachlosigkeit auch sehr schwer zu ertragen.

Viele Grüße,

Jordan

20.11.2012 20:28 • #11


J
Ja das stimmt, wir sind in einer wartenden Position. Wartend ob wir den Brief schicken sollen oder nicht

Noch liegt er ausgedruckt vor mir aufm Tisch..Naja, ich für meinen Teil spüre, dass noch viele Unklarheiten, Fragen und negative Gefühle zwischen uns stehen (Für mich auf jeden Fall). Solange das so ist kann ich mich an potentiellen Treffpunkten nicht entspannen. Der Brief könnte allenfalls dienen solche Spannungen beginnen zu lösen, Fragen zu klären usw..das ist meine Hoffnung. Es bedingt aber auch Willen von ihrer Seite aus...wenn der nicht kommt kann sie mir definitiv gestohlen bleiben

Was erwartest du von der Antwort Jordan? Hat dir auch allein das niederschreiben so viel geholfen wie mir? bei mir wars etwa soo viel gruss jhonny

21.11.2012 23:47 • #12


J
Hi Jhonny,

es mir sehr ähnlich. Ich kann ebenfalls an potentiellen Treffpunkten nicht entspannen und versuche ihr immer noch aus dem Weg zu gehen. Ich weiß nicht so richtig, was ich erwarte. Zum einen habe ich glaube ich immer noch ein wenig Hoffnung und erwische mich dabei, wie ich mir vorstelle, dass es einfach klingelt und sie wieder vor der Tür steht. Dass das Unsinn ist, weiß ich…

Zum anderen wünsche ich mir einen normalen Umgang mit ihr. Ich denke, dass sie es wahrscheinlich schon wieder könnte. Ich bin mir bei mir selber nicht sicher. Was genau hinter dem Bedürfnis steht ihr zu sagen, dass sie mir noch sehr viel bedeutet, weiß ich allerdings auch nicht genau.

Ich habe viel geschrieben. Letztendlich hat es mir auch geholfen meine eigenen Gedanken ein wenig zu ordnen. In einen Brief an sie würde ich vieles allerdings nicht schreiben. Denn es war eher für mich gedacht. Über sie bin ich aber trotzdem noch nicht vollkommen weg…

Hast du schon entschieden, ob du den Brief abschickst?


Viele Grüße

23.11.2012 09:58 • #13


J
Hallo Jordan

Der Brief liegt immer noch herum, viele Stellen müssten für mich auch schon wieder anders sein. Ich denke das gehört auch zum Sinn des Briefe schreibens, dass vieles noch zu ordnen ist was einem durch niederschreiben gelingt. Nur im Kopf sind die Gedankengänge wohl zu schnell...

Zur Zeit vertrete ich wieder die Meinung, dass es nicht mein Part sein muss mich zu melden. Ein halbes Jahr ohne Rückfrage von ihrer Seite, provoziert schon meinen Stolz..Andererseits möchte ich wie du wieder einen einigermassen normalen Umgang mit ihr. Ich schwanke noch, tendiere nun aber eher Richtung kurzer sms in der ich frage ob sie überhaupt an einer brieflichen Aussprache intressiert wäre.

Wie siehts bei dir aus?

26.11.2012 22:59 • #14


J
Hi Jhonny,

ich habe auch nichts abgeschickt bisher. In klaren Momenten denke ich ebenfalls, dass nicht ich es seien sollte, der Kontakt aufnimmt. Denn Sie hat sich ebenfall seit sechs Monaten nicht gemeldet und sich in unserem letzten Gespräch meiner Meinung nach auch ziemlich daneben benommen.

Ich habe sie am Wochenende zufällig gesehen. Erst haben mir die Knie geschlottert. Dann habe ich sie aber angelächelt und ihr zugenickt. Das war im Nachhinein ein gutes Gefühl, da ich meine Souveränität wieder ein bisschen zurück gewonnen habe.

Eine Sms würde ich an deiner Stelle nicht schreiben. Zumindest nicht, um nach einer brieflichen Aussprache zu fragen. Du willst etwas los werden. Und dementsprechend solltest du den Weg wählen. Wenn du es willst, kannst du sie anrufen, ihr einen Brief oder eine Sms schreiben. Du musst sie aber nicht fragen, ob sie Interesse hat einen Brief von dir zu lesen.

Viele Grüße,

Jordan

27.11.2012 10:53 • x 1 #15


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