Lieber X,
ich liege wach und kann nicht schlafen. Die Leere ist mir gerade zu spürbar. Also schreibe ich dir (jaja, das letzte Mal, wir kennen das).
Ich darf dich nicht sehen, nicht hören, nicht fühlen. Und du musst mich weder sehen, noch hören, noch fühlen. Denn egal wie sehr du mir fehlen magst, will ich keine weitere Last auf deinen Schultern sein. Und das ist nicht schlimm, denn auch wenn du nicht da sein willst, bist du bei mir. Nur eben nicht körperlich (wer weiß wie krank ich selbst auch vielleicht bin). Man fügt sich eben seinem Schicksal, das kennst du ja. Akzeptanz, soll man das nennen.
Ich hoffe dir hat dein Trip gut getan.
Hast du mittlerweile dein Glück gefunden oder bist auf dem Weg da hin?
Wenn nicht, Kopf hoch. Irgendwann kommt es. Denn ich weiß, du bist ein Kämpfer.
Falls dir jetzt danach sein sollte diese Schublade deines Lebens noch einmal zu öffnen nur weil ein Papier herausschaut und du neugierig bist… lass sie trotzdem zu. Diese Schublade klemmt, und deren Inhalt (ich), hat keinen Platz in deinem Leben. Behalte deinen Seelenfrieden, er gehört nur dir. Ich möchte keiner von deinen Energiefressern sein.
Vielleicht lernst du mich in ein paar Jahren noch einmal kennen, wenn du bereit dazu bist. Ich weiß, Träume sind Schäume. Aber schäumen ist doch erlaubt.
Ja, „f*** d***“ schrieb ich und bleibe dabei. Für alle falschen Hoffnungen und Eindrücke die auf mich nieder geprasselt sind. Aber sich streiten? Wie denn? Und wozu? Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? Wer was warum wofür kann, ist doch egal. Meinungsfreiheit, weißt schon. Ich bin auch nur ein Mensch.
Und den süßen Nachgeschmack unserer zärtlichen Momente behalte ich bei mir, das kann mir keiner nehmen.
Du bist toll, schrieb ich mal. Auch dabei bleibe ich. Mir hast du in Zeiten deiner Anwesenheit immer gut getan. Und das schafft wirklich nicht jeder. Mach die Augen auf und merk es selbst. Schau dich an, schau was du alles schaffst, alles erlebst und trotzdem weitermachst. Du hast alles verdient. Lass das Glück herein wenn es an deine Tür klopft. Steh dir nicht selbst im Weg. Ich wünsche dir dass du diese Tür mittlerweile geöffnet hast…
Ich hoffe du empfindest diesen einen Brief jetzt nicht als Belästigung. Ich habe mir auch nicht ausgesucht so an dir festzuhängen, eigentlich mit meiner letzten SMS eher aktiv dagegen gesteuert. Aber verlieren kann ich dich ja sowieso nicht mehr, also riskiere ich hier nicht viel. Was nicht gelesen werden will, wird auch nicht gelesen.
Ich möchte dir nur ein bisschen Wärme schicken, vielleicht kannst du sie gebrauchen. Ansonsten vergiss es bitte, denn unter Druck setzen möchte ich dich nicht.
Ich liebe dich
19.11.2022 23:30 •
x 6 #1