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Brauche Rat für Konflikt im beruflichen Bereich, danke!

B
Entschuldiget, aber ich bin komplett verwirrt.
Da fehlt etwas. Nämlich was kam beim Gespräch mit Monika heraus.

05.08.2023 17:06 • #46


O
Danke für eure schnellen Antworten!

Noch zu gestern, der Aussprache mit der zweiten Leitung, Monika.

Ich hatte mich ausführlich vorbereitet und wollte mit ihr die professionelle und die persönliche Ebene klären. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich so gut vorbereitet hatte. Zum einen wollte ich einen Weg finden, dass wir uns wieder vertrauen und offen miteinander reden können als Team was wir bisher waren. Zum anderen wünschte ich mir für die professionelle Ebene klare und persönliche Absprachen, auf die man sich verlassen kann. Monika hatte nämlich die letzten Tage nicht mehr auf meine Anfragen reagiert, was vorher nie vorkam.

Zu diesen Punkten kam ich aber nicht mehr. Ich begann mit: Danke dass wir reden können, ich wollte mal schauen wie der Stand zwischen uns ist weil die letzten Wochen nicht gut liefen, magst Du mir sagen, was Dich bedrückt und beschäftigt? Nach einer Weile kam von ihr, sie wolle mit „all dem Stress“ nichts zu tun haben. Ich fragte nach „dem Stress“, aber keine Antwort. Ich hatte sie bisher nicht mit meinem Stress belastet, weder das Drama mit Brigitte noch irgendwas - das hatte ich bis gestern nur mit mir oder Leuten direkt ausgemacht. Dann nannte sie mich den „Diktator, wegen dem keine Leute mehr kommen“. Sie meinte auch, ich hätte sie im Forum bloßgestellt, dabei hatte Brigitte doch den Aufruf geschrieben? Ich verstehs nicht. Da ist also eine Menge im Argen.

Ich habe dann ruhig jeden einzelnen Kontakt, den ich in den letzten Tagen hatte, erklärt - einmal fragte Monika wenigstens nach. Eigentlich war es aber egal was ich sagte, sie hat ein ganz schlechtes Bild von mir, spricht nicht die Gründe oder Personen aus und lässt sich auf keine Vorschläge ein. Irgendwie seien alle gegen mich und ich muss ganz schlimm sein. Ich kanns leider nicht genauer beschreiben, weil ich keine Anhaltspunkte bekommen habe. Alles was ich tue wird gegen mich verwendet. Mein Werdegang ist also: vor zwei Wochen war ich das A. für eine Person, jetzt bin ich der Hittler für die ganze Nation? (sorry)

Na gut, aber was kann man da machen?

Ich erklärte mehrmals, dass mir das Vertrauen zwischen uns sehr wichtig ist (auf beiden Ebenen, persönlich und professionell) und dass ich nicht weiterarbeiten kann, wenn wir kein Team mehr sind, weil die Arbeit zu komplex und einfach viel zu viel ist - das geht nur, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Ich wollte damit keinen Druck machen, mir war vor dem Gespräch klargeworden, dass ich diese Arbeit vor einem Jahr nur angefangen habe, weil wir als Team so gut funktioniert hatten - da wollte ich wieder hin und das genauso gesagt. Wir werden kaum bezahlt und stecken viel Herzblut rein.

Daraufhin meinte Monika dann, sie würde mich „dieses Jahr aber nicht im Stich lassen“ und sie will die Leitung ab nächstem Jahr plötzlich nicht mehr sondern nur noch einen Platz in der Werkstatt. Was seltsam ist, weil ICH derjenige war, der zuerst sagte, dass es so für mich nicht weitergehen kann, jetzt schon nicht mehr. Ich kann einfach keine Leitung machen, wenn mir alle (?) bzw. meine engste Kollegin und Leiterin misstrauen. Ich vermute, sie hat fest damit gerechnet, dass ich das Projekt unbedingt weitermachen will - so dachte ich selbst ja bis vor kurzem.
Und wie kann Monika denn überhaupt wollen, dass ein „Diktator“ weiter auf Leute losgelassen wird? Ich verstehe es nicht? Es ist alles total durcheinander.

Als klar war, dass wir zu überhaupt keiner Klärung oder Besserung kommen, hab ich mich für die gemeinsamen wirklich tollen Jahre bedankt. Und dafür, dass Monika wie eine Familie für mich war. Das wollte sie nicht hören. Aber mir war wichtig, das Gespräch wenigstens freundlich beenden zu können. Ich hatte sie vorher noch nie, nichtmal im Ansatz, so.. angegriffen, verschlossen, abfällig, negativ erlebt. Mir lag das jedenfalls abschließend auf dem Herzen, wir hatten schließlich mal eine gute Zeit. Und ob es nochmal ein weiteres persönliches Gespräch von ihrer Seite geben wird, kann ich so echt nicht mehr wissen. Das kam mir vor wie beim Schlußmachen, da wünscht man sich ja oft, irgendwie dankbar sich zu verabschieden obwohl man gegen eine Wand redet und grad jemanden verliert. Um als nächstes ohne Groll loslassen zu können, einfach damit alles gesagt ist.

Es gibt ein Gespräch mit dem Chef und uns beiden Ende August zur Auswertung des Jahres und darum wie es weiter gehen soll. Eigentlich sollten wir beide die volle Leitung für den Laden übernehmen, so die neue Idee des Chef, der will sich da rausziehen. Eigentlich wollten wir darauf anstoßen, denn wir haben den Laden gerettet. Das wäre aber nächstes Jahr noch mehr Arbeit gewesen und lässt sich nur im Team angehen (wenn überhaupt, wir müssten da ganz klare Linie fahren um uns nicht zu überlasten, viele Fragen sind noch komplett offen). Und den Chef interessiert das „Drama“ nicht, da stünden dann zwei Aussagen gegeneinander: Jan ist ein Diktator versus Jan versteht nicht mehr was abgeht und hat eine Aussprache angeleiert, die nix gebracht hat. Was soll der Chef da machen?

Das war’s also. Das steht alles auf dem Spiel und mir fällt nichts mehr ein.

05.08.2023 17:09 • #47


A


Brauche Rat für Konflikt im beruflichen Bereich, danke!

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O
Achso, als wir in die Werkstatt zurückkamen (Monika wollte sich nicht an einem neutralen Ort treffen, also musste ich sie überreden, wenigstes ein kleines Stück zu einer Bank zu gehen), war Brigitte da (die ich seit der Auseinandersetzung wegen dem Material nicht mehr gesehen hatte). Die beiden haben dann zwei Stunden lang laut geschnackt, während ich neben ihnen gearbeitet habe. Kein Wort zu mir. Ich musste an Schulhöfe von früher denken. Ich fands null in Ordnung, so würde ich mich nicht verhalten, aber das ist auch nicht mehr meine Sache.

Dann bin ich gegangen. Ich hab einer Kollegin von der Nachbarwerkstatt mein Herz ausgeschüttet, wir kennen uns alle untereinander, weil wir uns aushelfen. Das hat gut getan. Sie versicherte mir, dass sie keine Beschwerden über mich gehört hat. Sie meinte, ich soll mich erstmal ausruhen. Ich war insgesamt nach dem Tag am Ende, war dann noch ne Runde laufen. Heute morgen konnte ich kaum aufstehen. Dieser Ort und die Leute bedeuten mir so viel, das ist mein Kraftort, aber ich kann da heute zum ersten Mal nicht hingehen, Leute haben schon gefragt. Ich hab nicht mehr die Kraft. Was ist denn jetzt am besten und wichtig, wie sollte ich mich schützen? Mit wem kann ich überhaupt reden? Wie geht es mir wieder gut? Erstmal Abstand gewinnen? Was genau ist denn jetzt alles passiert, ich kann das gar nicht fassen?

Mein Herz pocht beim Schreiben, ich komm noch gar nicht zur Ruhe vor Anspannung. Danke an das Forum hier und danke fürs Lesen. War viel jetzt, musste erstmal alles runterschreiben, der Überblick kommt erst mit der Zeit. Danke, dass ich hier etwas von den Sorgen loswerden kann.

Jan

05.08.2023 17:28 • x 2 #48


M
@ElGatoRojo , @VictoriaSiempre , @Schutzengel habt Ihr vielleicht noch eine Meinung dazu?

05.08.2023 19:47 • #49


Schutzengel
Zitat von orrrrrr:
Eine harte Nuss wird nie aus mir, aber ich hoffe, eine faire Nuss.

Das ist soviel Drama für ein nicht Angestelltenverhältnis.
Also eher eine dramatische Nuss, es tut mir beim lesen weh, tut mir leid dir das so direkt sagen zu müssen.
Es sind halt zwei Frauen und ich weiß nicht wie du so Auftritts dass die beiden komplett dicht machen.
Mir fehlt hier die Entschlossenheit und Führung, muss man nicht alles austreten und totquatschen.

Du sagst es ist dein 1. Jahr und hast noch keine Schulung zu dem Thema besucht. Vielleicht fängst du damit einmal an...das wäre mein Rat an dich, wenn du weiter machen möchtest.
Und darüberhinaus solltest du darauf achten, das ganze nicht mit dir nach Hause zu nehmen, ist schwer, ja aber auch das gehört eben aus mS dazu.

05.08.2023 19:59 • x 2 #50


W
@orrrrrr :

Ich antworte Dir mal, weil ich Deine Situation auch kenne. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann handelt es sich um Dein Hobby, in das Du viel Zeit investierst und jetzt seit 1 Jahr auch Verantwortung trägst?

Ich kann Dir da wenig Hoffnung machen. Es gibt einfach Menschen, die es schaffen (und Spaß daran haben?) ein funktionierendes Team innerhalb kürzester Zeit zu sprengen. Und man ist fassungslos, wie es ihnen gelingt, gute Freunde (in Deinem Falle Monika) auf ihre Seite zu ziehen. Typisch auch, dass Monika nicht mit der Sprache rausrückt. Ihr kennt euch sicher lange und gut und dann kommt eine Brigitte und meint offenbar, sie muss das Team und Monika mal über Dich aufklären. Jetzt sind beide best Buddys und machen Front gegen Dich, die Gründe wirst Du nicht erfahren, die gibt es nämlich nicht.

Deswegen ist es auch so schwierig für Dich, Behauptungen zu entkräften, Du weißt ja gar nicht, um was es eigentlich geht.

Ich kann Dir nur raten, Dich da raus zu ziehen, leg eine Pause ein und meide den Kontakt, Du reibst Dich nur auf an der (verständlichen) menschlichen Enttäuschung. Ich habe das damals lange mit mir rum getragen und besser ging es mir erst, als ich gewechselt habe. In meinem Fall war es eine tolle Stallgemeinschaft, wir haben vieles zusammen unternommen, Ausritte gemacht, zusammen auch mal gefeiert, Jeder war für den anderen da.

Und dann ist eine Frau dazu gekommen, der es gelungen ist, diese Gemeinschaft innerhalb weniger Wochen zu zerstören. Sie hat sich einzelne rausgegriffen, auf best Buddy gemacht und über die anderen Unwahrheiten verbreitet und gelästert. Die Stimmung war irgendwann so vergiftet, dass ich (andere auch) den Stall gewechselt habe. Unsere schönen Zeiten habe ich lange vermisst, aber es war die richtige Entscheidung, es wäre nie wieder so geworden wie vorher. Und ich war 13 Jahre in diesem Stall....

Sorg erstmal dafür, dass Du Abstand bekommst und Deine Gedanken sich nicht mehr nur um dieses Thema drehen.

05.08.2023 20:06 • x 12 #51


B
Ich würde auch etwas dazulegen.
Es gibt zwei Sorten der Führung. Die disziplinarische, in Reinform im Militär und auf See.
Oder in der Ebene. Letzteres ist mein tägliches Brot.
Allerdings außerhalb des Militärs und auf einem Schiff sollte eine gute Führungskraft sich nicht auf ihre Autorität berufen. Sondern vorgeben und für Akzeptanz der Entscheidung werben. Das klappt überraschenderweise bei den meisten.
Hier hingegen wurde zu einem massiv die sagen wir natürliche Autorität untergraben und wenn ein Führungsteam sich nicht mehr vertraut ist es aus.
So wie geschildert sehe ich wenig Chancen für eine gemeinsame Zukunft.
Das bedeutet für das Projekt, entweder du sstemnst das alleine oder schaffst es, einen neuen Partner zu gewinnen oder aber du musst aufgeben.
In der jetzigen Konstellation kannst du eventuell die storenfriedin entfernen.

Ich bin der Meinung, dass ich als Leiter verpflichtet bin, zu versuchen, mein Team zu formen und Gewinn bringend einzusetzen.
Dazu gehört auch, lowperformer und Querulanten zu integrieren.
Wenn das aber nicht klappt und ich den Stress nach Hause bringe, dann muss ich mich auch von solchen Energie Räuber trennen.

Ich persönlich finde Coaching sehr gut, gerade als Anfänger in der Führung ist es gut, wenn man von der Erfahrung anderer profitiert.

Glaube mir, ich kann dich te gut verstehen. Ich habe in meinem Team auch einen Querulanten. Ich will ihn und seine Expertise unbedingt im Team haben. Und so habe ich in enger Abstimmung mit dem disziplinarischen Vorgesetzen eine Strategie entwickelt. Und ich bin im ständigen Dialog, um eben den einen nicht zu frustrieren und die Autorität des Vorgesetzten wahren und das wissen in meinem Projekt zu ziehen.
Dann hätte ich einen absoluten Vollpfosten, den ich irgendwann einmal ausgeschlossen habe. Klare Ansage: entweder super enge Führung oder Austausch. Sonst Gefährdung des Projekterfolg.
Hat funktioniert.
Aber es hat mich wahnsinnig beschäftigt. Vielen Stunden Schlaf gekostet. Mein Privatleben beeinträchtigt ( Frage meine Frau nicht nach dem Namen)
Coaching von verschiedenen Leuten.
Und dennoch Schuldgefühle als man ihm kündigte.
Was ich sagen will.
Es ist schwierig zu führen und manchmal hat man keinen Chance. Aber bevor man sich kaputt macht, ist es besser sich zurück zu ziehen.

05.08.2023 20:10 • x 5 #52


ElGatoRojo
So richtig klar wird mir die Situation noch nicht. Diese 30 Beteiligten sind also eine private Organisation? Für Freizeit-Aktivitäten der Mitglieder? Oder wird da auch Geld verdient?

05.08.2023 20:11 • x 2 #53


Schutzengel
Zitat von BernhardQXY:
Klare Ansage


Zitat von BernhardQXY:
super enge Führung

Das ist aus mS das Ausschlaggebende und das was eine Führungskraft bewahrt die Dinge mit nach Hause zu nehmen, also zumindest emotional.

Super enge Führung bedeutet ja nicht herzlos. Doch super eng heisst eben auch schneller Entscheidungen und damit ein freier Kopf.

05.08.2023 20:14 • x 4 #54


S
Lieber orrrr,

ich sehe das alles ein bißchen anders.

Du wolltest als Leiter ein nettes, kumpelhaftes Verhältnis zu Deiner Gruppe. Verstehe ich. Es handelt sich offenkundig um eine Freizeitgruppe, oder? Allerdings schreibst Du vom beruflichen Bereich...

Unklar ist mir folgendes: als die ersten Missverständnisse mit der Person, um die es in Deinem Eingangsthread geht, auftraten, hast Du der Person geraten, zum großen Chef zu gehen. Warum hast Du da nicht angeregt, mit ihr gemeinsam die Sache von oben klären zu lassen?

Nach meinem Empfinden hast Du sie quasi fast dazu aufgefordert, hinterrücks zu agieren, durch Dein indirektes nicht mein B., beschwer Dich doch über mich.

Vielleicht habe ich es aber auch nur falsch verstanden?

Auf jeden Fall hast Du eine Lawine losgetreten. Das tut mir leid für Dich. Dein Bemühen um Fairness ist deutlich zu lesen...

05.08.2023 20:16 • x 3 #55


B
I@Schutzengel
Ich habe ein Teammitglied einen Jungingenieur, der ist eine Ausnahmeerscheinung. Hochkopetent, freundlich und über den Tellerrand hinaus schauend.
Der mich fordert und mir viel Input gibt.
Da Brauch man nicht viel Führung, weil er weiß was zu tun ist.
Der mittlerweile entsorgte hätte man so führen müssen.
Jeden Morgen Besprechung. Was ist deine Aufgabe für heute, wie sieht es mit der Aufgabe von gestern aus. Aber für so etwas haben wir keine Zeit.

05.08.2023 20:19 • x 1 #56


M
Zitat von Sonnenblume53:
Unklar ist mir folgendes: als die ersten Missverständnisse mit der Person, um die es in Deinem Eingangsthread geht, auftraten, hast Du der Person geraten, zum großen Chef zu gehen. Warum hast Du da nicht angeregt, mit ihr gemeinsam die Sache von oben klären zu lassen?

Nach meinem Empfinden hast Du sie quasi fast dazu aufgefordert, hinterrücks zu agieren, durch Dein indirektes nicht mein B., beschwer Dich doch über mich.


Das klingt plausibel!

05.08.2023 20:23 • #57


M
@Alduin hast Du noch eine Meinung dazu?

05.08.2023 20:29 • #58


S
Zitat von Multiversum:
Das klingt plausibel!

Danke, Multiversum, aber ich bin nicht sicher, ob ich die Angelegenheit richtig verstanden habe...

05.08.2023 20:31 • x 1 #59


W
Zitat von BernhardQXY:
Ich bin der Meinung, dass ich als Leiter verpflichtet bin, zu versuchen, mein Team zu formen und Gewinn bringend einzusetzen.
Dazu gehört auch, lowperformer und Querulanten zu integrieren.
Wenn das aber nicht klappt und ich den Stress nach Hause bringe, dann muss ich mich auch von solchen Energie Räuber trennen.

Stimmt absolut. Die Frage ist nur, wieviel Energie lasse ich, wenn es sich nicht um Job, sondern Freizeit handelt? So habe ich den TE jedenfalls verstanden.

Und leider ist das kein Kompliment für meine Zunft, aber Frauen können derart intrigant sein. Ich kenne nur Fälle, in denen Frauen dafür verantwortlich waren, dass Freundschaften auseinander gebrochen sind oder Brüder kein Wort mehr miteinander reden, weil ihre Frauen sich spinnefeind sind.

Beim Militär wird das sicher zum größten Teil durch klare Strukturen kompensiert.

05.08.2023 20:34 • x 4 #60


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