Danke für eure schnellen Antworten!
Noch zu gestern, der Aussprache mit der zweiten Leitung, Monika.
Ich hatte mich ausführlich vorbereitet und wollte mit ihr die professionelle und die persönliche Ebene klären. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich so gut vorbereitet hatte. Zum einen wollte ich einen Weg finden, dass wir uns wieder vertrauen und offen miteinander reden können als Team was wir bisher waren. Zum anderen wünschte ich mir für die professionelle Ebene klare und persönliche Absprachen, auf die man sich verlassen kann. Monika hatte nämlich die letzten Tage nicht mehr auf meine Anfragen reagiert, was vorher nie vorkam.
Zu diesen Punkten kam ich aber nicht mehr. Ich begann mit: Danke dass wir reden können, ich wollte mal schauen wie der Stand zwischen uns ist weil die letzten Wochen nicht gut liefen, magst Du mir sagen, was Dich bedrückt und beschäftigt? Nach einer Weile kam von ihr, sie wolle mit „all dem Stress“ nichts zu tun haben. Ich fragte nach „dem Stress“, aber keine Antwort. Ich hatte sie bisher nicht mit meinem Stress belastet, weder das Drama mit Brigitte noch irgendwas - das hatte ich bis gestern nur mit mir oder Leuten direkt ausgemacht. Dann nannte sie mich den „Diktator, wegen dem keine Leute mehr kommen“. Sie meinte auch, ich hätte sie im Forum bloßgestellt, dabei hatte Brigitte doch den Aufruf geschrieben? Ich verstehs nicht. Da ist also eine Menge im Argen.
Ich habe dann ruhig jeden einzelnen Kontakt, den ich in den letzten Tagen hatte, erklärt - einmal fragte Monika wenigstens nach. Eigentlich war es aber egal was ich sagte, sie hat ein ganz schlechtes Bild von mir, spricht nicht die Gründe oder Personen aus und lässt sich auf keine Vorschläge ein. Irgendwie seien alle gegen mich und ich muss ganz schlimm sein. Ich kanns leider nicht genauer beschreiben, weil ich keine Anhaltspunkte bekommen habe. Alles was ich tue wird gegen mich verwendet. Mein Werdegang ist also: vor zwei Wochen war ich das A. für eine Person, jetzt bin ich der Hittler für die ganze Nation? (sorry)
Na gut, aber was kann man da machen?
Ich erklärte mehrmals, dass mir das Vertrauen zwischen uns sehr wichtig ist (auf beiden Ebenen, persönlich und professionell) und dass ich nicht weiterarbeiten kann, wenn wir kein Team mehr sind, weil die Arbeit zu komplex und einfach viel zu viel ist - das geht nur, wenn man sich aufeinander verlassen kann. Ich wollte damit keinen Druck machen, mir war vor dem Gespräch klargeworden, dass ich diese Arbeit vor einem Jahr nur angefangen habe, weil wir als Team so gut funktioniert hatten - da wollte ich wieder hin und das genauso gesagt. Wir werden kaum bezahlt und stecken viel Herzblut rein.
Daraufhin meinte Monika dann, sie würde mich „dieses Jahr aber nicht im Stich lassen“ und sie will die Leitung ab nächstem Jahr plötzlich nicht mehr sondern nur noch einen Platz in der Werkstatt. Was seltsam ist, weil ICH derjenige war, der zuerst sagte, dass es so für mich nicht weitergehen kann, jetzt schon nicht mehr. Ich kann einfach keine Leitung machen, wenn mir alle (?) bzw. meine engste Kollegin und Leiterin misstrauen. Ich vermute, sie hat fest damit gerechnet, dass ich das Projekt unbedingt weitermachen will - so dachte ich selbst ja bis vor kurzem.
Und wie kann Monika denn überhaupt wollen, dass ein „Diktator“ weiter auf Leute losgelassen wird? Ich verstehe es nicht? Es ist alles total durcheinander.
Als klar war, dass wir zu überhaupt keiner Klärung oder Besserung kommen, hab ich mich für die gemeinsamen wirklich tollen Jahre bedankt. Und dafür, dass Monika wie eine Familie für mich war. Das wollte sie nicht hören. Aber mir war wichtig, das Gespräch wenigstens freundlich beenden zu können. Ich hatte sie vorher noch nie, nichtmal im Ansatz, so.. angegriffen, verschlossen, abfällig, negativ erlebt. Mir lag das jedenfalls abschließend auf dem Herzen, wir hatten schließlich mal eine gute Zeit. Und ob es nochmal ein weiteres persönliches Gespräch von ihrer Seite geben wird, kann ich so echt nicht mehr wissen. Das kam mir vor wie beim Schlußmachen, da wünscht man sich ja oft, irgendwie dankbar sich zu verabschieden obwohl man gegen eine Wand redet und grad jemanden verliert. Um als nächstes ohne Groll loslassen zu können, einfach damit alles gesagt ist.
Es gibt ein Gespräch mit dem Chef und uns beiden Ende August zur Auswertung des Jahres und darum wie es weiter gehen soll. Eigentlich sollten wir beide die volle Leitung für den Laden übernehmen, so die neue Idee des Chef, der will sich da rausziehen. Eigentlich wollten wir darauf anstoßen, denn wir haben den Laden gerettet. Das wäre aber nächstes Jahr noch mehr Arbeit gewesen und lässt sich nur im Team angehen (wenn überhaupt, wir müssten da ganz klare Linie fahren um uns nicht zu überlasten, viele Fragen sind noch komplett offen). Und den Chef interessiert das „Drama“ nicht, da stünden dann zwei Aussagen gegeneinander: Jan ist ein Diktator versus Jan versteht nicht mehr was abgeht und hat eine Aussprache angeleiert, die nix gebracht hat. Was soll der Chef da machen?
Das war’s also. Das steht alles auf dem Spiel und mir fällt nichts mehr ein.
05.08.2023 17:09 •
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