Einen wunderschönen guten Abend .
Ich hoffe mir schlägt hier jetzt kein *beep* Storm entgegen aufgrunddessen ich mich auf einer Station für affektive Störungen (Psychatrie) als selbst Erkrankter auf eine Beziehung mit einer anderen Erkrankten eingelassen habe obwohl hinlänglich bekannt ist das man sowas nicht tut.
Wie dem auch sei. Aufjedenfall war ich vor genau einem Jahr zur Behandlung meiner Depression auf Station.
Nach ein paar Wochen kam eine junge Dame auf Station mit der ich mich prompt super verstand. Sie meinte sie sei ebenfalls wegen Depressionen hier und man hätte ihr außerdem eine ANTEILIGE Borderline Störung diagnostiziert.
( insofern man diese Diagnose auch nur anteilig haben kann ).
Aufjedenfall verstanden wir uns super, fühlten uns sofort zueinander hingezogen und genossen jede freie Minute miteinander.
Alles schien perfekt und nach 5 Wochen kamen wir zu dem Entschluss eine Beziehung miteinander einzugehen.
Wohlbemerkt hatte sich ihr Ex mit dem sie zuvor 7 Jahre zusammen war und auch teils gemeinsam in einer Wohnung mit ihr lebte erst 2 Monate vorher von ihr getrennt.
Obwohl die Trennung nach solanger Beziehung noch relativ frisch war fragte ich sie ob sie sich wirklich sicher mit mir sei da ich nicht wollte das ich mich kopfüber in sie verliebte, mir Hoffnungen mache und sie sich es nach 3 Wochen doch anders überlegte.
Sie sei sich sicher.
Ich muss dazu sagen das ich zuvor 8 Jahre Single war und mich schon ewig nach einer erfüllenden Beziehung sehnte was auch ein Grund für meine Depression und weshalb ich in der Klinik war.
Die gemeinsamen 5 Wochen auf Station waren wirklich wunderschön. Wir unternahmen viel gemeinsam, verstanden uns blind und genossen die Zeit.
Alles schien perfekt.
Nach der Entlassung ging alles ziemlich schnell. Sie stellte mich ihren Eltern, Geschwistern und der gesamten Familie vor. Ich wurde vollkommen in die Familie integriert, nahm an sämtlichen Familienfeiern usw. teil alles schien perfekt. Verstand mich super mit ihrem Vater, der Schwester und allen.
Ich verbrachte jedes Wochenende bei ihr.
Doch bereits nach ein paar Wochen nach der Entlassung veränderte sich etwas das ich so nicht von ihr aus der Klinik kannte.
Sie meinte aus dem nicht's ihr werde das alles zuviel, ob ich bitte gehen könne.
Sie verletzte sich selbst vor meinen Augen oder fing an über mich oder ihre Familie negativ zu reden. Wutausbrüche etc.
Dann ging es los mit diesem typischen On/Off Spiel.
Sie machte Schluss ich rannte ihr hinterher aufgrunddessen ich mich ja so sehr und soviele Jahre nach einer Beziehung sehnte.
Verbog mich komplett und passte mich ihr an. Ich vermied alles was sie vorher schon kritisierte oder was sie sauer machte.
Ich traf ihren Cousin nicht mehr den sie mir im Frühjahr noch selbst vorstellte weil sie meinte da wird sowieso immer nur B. getrunken.
Ich schaute Abends meine Serie und keine Narichten mehr da sie das auch störte.
Ich versuchte ihr absolut keine Nahrung zur Kritik mehr zu geben.
Ganz im Gegenteil ich hängte mich noch mehr in die Beziehung rein.
Versuchte ihr alles recht zu machen.
Nahm ihr immer mehr Aufgaben im Haushalt ab, versuchte ihrem ständigen S. Hunger nachzukommen usw.
Aber alles wurde nur noch schlimmer. In den 9 Monaten machte sie bestimmt 5 mal Schluss und ich rannte ihr immerwieder hinterher und versuchte über ihr Verhalten hinweg zu sehen.
( Sie stornierte beispielsweise unseren gemeinsam geplanten Urlaub im Sommer, kam nie die 90 km das Wochenende mal zu mir gefahren, ich immer nur zu ihr usw. )
Aufjedenfall war dann im August wiedermal schluss und ich bequatschte und beknieh sie ( im übertragenen Sinne ) doch nicht alles wieder hinzuschmeißen, wir lieben uns doch usw.
Zu dem Zeitpunkt sagte sie mir schon die Gefühle mir gegenüber hätten sich verändert. Es sei nicht mehr wie am Anfang.
Letztendlich hatte ich sie wieder überedet und ich durfte zu ihr kommen.
Ich war dann 10 Tage am Stück bei ihr und alles lief unerwartet gut. Kein Streit, viel gekuschelt, der beste S. in der ganzen Beziehung und überhaupt.
Am 31.8 einen Sonntag fuhr ich nach 10 Tagen wieder nachhause.
Montag früh schrieb sie mir noch eine Nachricht und wünschte mir viel Spaß auf Arbeit und alles schien gut.
Ich antwortete ihr doch plötzlich kam keine Antwort mehr.
Von Dienstag bis Samstag kam nicht's von ihr und ich hatte bis dahin auch nicht nochmal geschrieben da ich sie nicht unter Druck setzen wollte.
Samstagabend schrieb ich ihr dann nach 4 Tagen doch.
Keine Antwort.
Montag schrieb ich wieder und fragte ob sie mich jetzt ignoriere?
Dann kam der Hammer. sie antwortete ' ich liebe dich nicht mehr ' , wir werden uns nie wieder sehen und es wird nicht's mehr zwischen uns geben '.
Sie blockierte mich dann auch sofort überall, WhatsApp, Facebook, Instagram usw. und das war's.
Die Freundschaft bzw. den Follow bei Insta und Facebook hatte sie wohlbemerkt schon 14 Tage vorher beendet.
3 Wochen zuvor als wir noch zusammen waren hatte sie auch schonmal Single in ihrem Facebook Status obwohl wir noch zusammen waren.
Darauf angesprochen entfernte sie den Status nach ein paar Tagen wieder.
Nachdem sie mich nach den so vermeintlich tollen 10 Tagen bei ihr so eiskalt abserviert und geblockt hatte brach ich völlig Co-Abhängiger und Liebessüchtiger völlig zusammen so das ich seit dem 17.9 wieder in der Psychatrie auf Station bin wo wir uns auch kennengelernt hatten.
Ich konnte nicht mehr schlafen, klar denken oder essen ( nahm 10 Kilo in 6 Wochen ab ).
Ich schrieb ihr vor 3 Wochen via SMS nochmal eine Nachricht das ich wieder auf Station bin, das es mir total beschissen ginge usw.
Wahrscheinlich in der Hoffnung das sie weich wird und sich überzeugen und erweichen lässt mich armen Trottel wieder zurück zu nehmen.
Inzwischen bin ich 6 Wochen auf Station, mir geht es etwas besser, kann wieder essen und schlafen und gelegentlich komme ich mit den Gedanken immermal wieder weg von ihr obwohl sie nachwievor das vorherrschende Thema in meinem Kopf ist.
Aber ich merke dennoch Veränderung in meinem Denken und langsam kommt an was für eine kranke Beziehung das war, wie Co-Abhängig ich mich gemacht habe und das eine Beziehung mit dieser Frau absolut keine Zukunft hat.
Ich würde nur eine weitere Runde in dieser Achterbahn drehen bevor ich wieder rausgeschmissen werde und am Boden liege.
Ich habe die letzten Wochen viel zu diesem Thema hier gelesen und anhand zahlreicher Beispiele von Menschen hier den es ähnlich ging konnte ich viel reflektieren und mir wurde einiges klar.
Dafür bin ich schonmal überaus dankbar.
Aufjedenfall sind wir jetzt seit 7 Wochen getrennt, ich überall blockiert und seit 3 Wochen haben wir absolut keinen Kontakt mehr gehabt.
Dennoch beschäftigen mich zwei Fragen.
Erstens, wird es das jetzt nach der offensichtlich finalen und knallharten Abwertung ihrerseits gewesen sein oder ist damit zu rechnen das da trotzdem nach Monaten nochmal was von ihr kommen kann?
(Wahrscheinlich kenne ich die Antwort und ich hoffe das meine Frage nicht auch aus der Hoffnung heraus sondern aus der Angst heraus basiert)
Und die zweite! Wie kommt es das sie 7 Jahre in einer Beziehung mit ihrer Jugendliebe sein konnte ohne sich zu trennen sprich ihr das offensichtlich nicht zu viel wurde sondern ihm bis er sich trennte aber in meinem Fall hielt sie es gerademal 9 Monate im On/Off Modus aus in dem sie sich zig mal trennte?
Wahrscheinlich stelle ich diese Frage weil mein kleines Ego und völlig heruntergewirtschaftetes Selbstbewusstsein nicht begreifen will was ich vermeintlich anders gemacht habe als er.
Wobei ich wahrscheinlich auch hier Dank des Forums die Antwort kenne.
Er wird Grenzen gesetzt und sich nicht Co-Abhängig und so zum Affen gemacht haben wie ich.
Vielen Dank schonmal im Vorraus.
01.11.2024 18:14 •
#1