Hi liebe Community,
Ich bin seit Anfang Dezember hier angemeldet und war seit dem stiller Mitleser in verschiedenen Foren.
Nun, nachdem ich zum Glück wieder etwas klarere Gedanken fassen kann, will ich meine Geschichte loswerden und und vielleicht hat der ein oder andere noch einen guten Ratschlag.
Seit Mitte November bin ich wieder Single, meine Borderliner Partnerin hat sich aus dem Nichts getrennt.
Ihre Vorgeschichte:
Sie ist 34 und hat einen vierjährigen Sohn, Sie und der Vater teilen sich das gemeinsame Sorgerecht und haben den kleinen im Wochenwechselmodel.
Die beiden waren nicht verheiratet, sie ist nach der Trennung aus seinem Haus ausgezogen und in ihre Heimatstadt 20 km entfernt gezogen, wo sie auch arbeitet.
Wir wiederum wohnen auch 30 km entfernt, ich wohne allerdings genau die andere Richtung als ihr Exfreund.
Zu meiner Vorgeschichte:
Ich bin ebenfalls 34,
in meiner Vergangenheit habe ich leider des öfteren Beziehungsmäßig in die Sch. gegriffen (Ich selbst schätze mich als Gutmensch ein - ich gebe lieber als zu nehmen, bin recht einfühlsam, mitfühlend, empathisch aber halt selbst auch recht sensibel)
Ich bin gelernter Tischler, habe vor 5 Jahren meinen Meister fertig gemacht in einem riesen Kampf nach einer Trennung( ich habe den Meister auf Teilzeit gemacht, wo er normalerweise 2 Jahre dauert, ich habe 4 Jahre mit Unterbrechung gebraucht)
Nun habe ich mich vor zwei Jahren selbstständig gemacht.
Unsere Story von vorn:
Wir waren nicht so sehr lange zusammen, um genau zu sein, haben wir uns im Mai diesen Jahres über eine online Dating App kennengelernt und waren dann seit Juni ein Paar.
Ab dem ersten Moment habe ich mich gefühlt wie in einer Achterbahn, kaum eingestiegen, von 0 auf 200 in 3 Sekunden.
Seit Anfang hatten wir immer viele Gespräche, was wir von von / in einer Partnerschaft erwarten, und unsere Standpunkte ganz gut klar gemacht.
Ich habe ihr öfter zu verstehen gegeben, dass ich ein gebranntmarktes Kind bin, und daher eigentlich ein sehr vorsichtiger Mensch.
Mir fiel es schwer, mich fallen zu lassen, mich voll und ganz auf jemanden einzulassen.
Dennoch, (ich könnte mich dafür ohrfeigen) ist es mir zuletzt voll und ganz gelungen, Sie war mein Heimathafen, mein Anker.Wahrscheinlich gerade wegen ihrer Borderline Störung
Zu Ihrer Störung:
Als wir uns kennenlernten, wusste ich natürlich gar nichts davon, ich habe mich nur über ein paar Eigenarten gewundert bzw. fand dies auch sehr spannend.
Auf ihrer linken Bauchseite hat sie sehr viele Naben, ich hielt es Anfangs für Schwangerschaftsstreifen, bis sie mir mal nebenbei erwähnt hat, das bei ihr in den 20iger Jahren Borderline diagnostiziert wurde.
Auch zu diesem Zeitpunkt konnte ich gar nicht viel damit anfangen, weil ich einfach null darüber informiert war, zu dem Zeitpunkt habe ich es auch weiterverfolgt, da sie dieses Thema auch nicht weiter thematisieren wollte, denke ich.
Mir gegenüber hatte Sie nie Wut- oder Gefühlsausbrüche, an sich empfand ich es immer als harmonisch, wenn wir uns sahen.
-Aufgrund ihres Sohnes haben wir uns auch nur alle 2 Wochen über Nacht gesehen, wenn sie ihren Sohn bei sich hatte, haben wir uns zwar tagsüber gesehen, ich bin abends aber immer nach Hause, weil der kleine zwar in seinem Bett einschlief aber eigentlich immer nachts wach wurde und dann zu ihr ins Bett hüpfte. Das konnte ich auch irgendwie nachvollziehen, dafür war unsere Beziehung auch viel zu jung.
Zudem kamen einige Montagen von mir, in denen ich immer ca. eine Woche weg war, sie sagte Anfangs, dass es vielleicht gar nicht so schlecht für sie sei (Nähe - Distanz) mit der Aussage konnte ich dennoch Anfangs gar nichts anfangen.
Nun, dann ging es los, ich wurde, warum auch immer so gefesselt von ihr. Ich konnte nicht mehr aufhören, mir Gedanken zu machen, warum sie Sachen so macht wie sie macht, und habe auch echt oft bei mir gedacht, solche Sachen macht doch kein normal denkender Mensch.
Mal waren es total nachdenkliche Sprüche auf WhatsApp, insta etc. kurz nachdem wir uns sahen und ich dachte, alles sei gut. Zwischendurch stand ein total spontaner Umzug bei ihr an, das ging holter die polter. Zwischen unterschrieben Mietvertrag und Umzug lagen keine 2 Wochen, da habe ich natürlich auch so gut es ging unterstützt, Kücheaufbau, Möbel, naja alles was dazu gehört.
Kurz nach dem Umzug kam der Wunsch nach einem Hund für Ihren Sohn da war ich gerade auf Montage. Sie hatte sich in der Umgebung welche angeschaut und war Kurz davor einen zu kaufen, was dann doch nicht zustande kam, dann hat sie mich gebeten (ich war gerade im Raum Frankfurt am Main auf Montage ) von dort einen mitzubringen, sie hatte dort einen total niedlichen gesehen. Naja neben dem selbstständigen Stress, den Hundebesitzer angeschrieben und fast alles klar gemacht, einen Tag später war es von ihrer Seite wieder hinfällig.
So langsam verstand ich nichts mehr.
In letzter Zeit hatte sie immer mehr den Drang, sich tattowierern zu lassen (zu ihren vorhanden Tattos), vor unserer Beziehung hatte sie ein paar Schönheits OPs (Nase, Brust )
Ein paar Situationen haben mich dennoch auch sehr erschüttert, ich wollte sie von einer Party abholen, was auch ausgemacht war, sie hat mich ignoriert, stehen lassen wie ein kleines dummes Kind und lieber mit Freunden Arm in Arm weiter getanzt. Da wusste ich mal kurz nicht mehr, warum ich diesen Zirkus noch mitmache.
Aber ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich einfach schon zu sehr abhängig von ihr, zumal wie am Anfang geschrieben, glaube ich, dass ich ein leicht zu manipulierender Mensch bin.
Zuletzt noch eine Sache - Sie hat immer sehr schlecht über den Vater gesprochen, wahrscheinlich einfach nur um mir dieses Bild zu vermitteln zu wollen
Im Nachhinein denke ich aber, dass er durch das erlebte ähnliche Emotionen durchlebt hat / bzw durchlebt wie ich und ich mich ein stückweit hineinversetzen kann.
Erst schrieb er ihr, dass er am liebsten auswandern würde, alles zurück lassen, auch den gemeinsamen Sohn, und er hoffe, dass der kleine es irgendwann verstehen könne.
Ein paar Wochen später, hat sie mir gesagt, hatte er ihr geschrieben, dass er das alleinige Sorgerecht einklagen will, laut ihr, da der kleine aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wurde.
Ich denke aber vielmehr, dass der Vater (ob nun begründet oder unbegründet will ich gar nicht beurteilen) ihre Störung als Grund dafür sieht.
Eventuell war das auch ein Grund, ihrer panikartigen Trennung von mir und die Flucht in was neues.
Kurz vor meiner letzten Montage Anfang November war alles gut und sie schrieb so oft, dass sie nur noch an mich denken kann. Nach den 10 Tagen Montage dann das böse Erwachen - Sie trennte sich schlagartig nachdem ich den zweiten Tag zurück war, Anfangs eigentlich nicht typisch, da sie mir sagte, ich kann mich jederzeit melden. Nunja, ich konnte mit ihren genannten Trennungsgründen nicht viel anfangen und schrieb ihr natürlich und machte mir auch Luft, ohne je beleidigend zu werden wenn auch sicher verletzend. Daraufhin wurde ich bei whatsapp blockiert, auf instagram hatte sie nach zwei Wochen ein verliebtes emojy gepostet. Ich fragte sie nochmals ob die Trennung nicht doch was mit einem anderen Mann zu tun hatte. Sie schrieb nein, aber sie lernt gerade jemanden kennen.
Mir zog es noch mehr den Boden unter den Füßen weg wie ohnehin schon nach der Trennung. Mittlerweile habe ich sie überall blockiert, primär aus dem Grund, dass ich selber lasse, ständig irgendwo zu schauen, ob sich an ihrem Profil was tut. Wie krank eigentlich.
Nach etwas Zeit und unzähligen bloggs und Videos über die Borderline Störung, versuche ich gerade, mir zu verinnerlichen, dass ich es einfach akzeptieren muss ohne eine plausible,
rationale Erklärung für das alles zu finden.
Dennoch hätte ich nie gedacht, dass man sich so abhängig von jemanden machen kann.
Dennoch muss ich sagen, geht es mir nach wie vor öfter sehr mies, es kommt bei mir in letzter Zeit immer Schubweise, dann aber mit Volldampf, kombiniert mit höllischen Kopfschmerzen.
Momentan habe ich seht große Angst, damit meine Selbständigkeit aufgeben zu müssen, da die letzten Wochen einfach nichts ging, und wenn es noch ein paar Wochen so weiter geht, bin ich finanziell tatsächlich am Ende.
Ich bin in der Hinsicht so wütend, warum ein Mensch mir meinen Traum so zerstören kann, wobei ich ja auch weiß, dass es eigentlich nur an mir liegt, ich nur nicht weiß, wie ich aus dem Loch wieder rauskommen soll.
Nun denke ich über eine Therapie nach
29.12.2022 05:03 •
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