Borderlinerin trennt sich

Zitat von Marylou88:

Ich habe seitdem nie wieder irgendwen oder was an mich rangelassen, nie mehr widersprochen, weswegen natürlich auch sämtliche Therapien versagt haben, und das schlimmste ist, aufgrund von tollen Spiegelneuronen bin ich heute in Beziehungen derselbe sadistische Ar..

Krass ist, dass dieser präzisen Reflektion deinerseits keine Handlung aus einer inneren Notwendigkeit heraus folgt. Schon als sinnbildliche Wiedergutmachung für die sinnlose Gewalt deines Vaters an dem Hund würde ich mich für eine innere Wandlung ins Zeug legen.

Ich verstehe wieder was du meinst.
Bin nicht mehr an dem Punkt. @Zweizelgänger

Dieses Gefühl kann und will ich meiner ex nicht mehr geben.Deswegen mag ich für mich auch nichtmehr darüber schreiben.Hat sie nicht verdient.Meine liebe,meine gedanken.Nichts mehr.Sie ist für mich ein rotes Tuch geworden.Diese Wut geht mehr und mehr in Gleichgültigkeit über.Denke nichtmal mehr an schöne Sachen zurück.Für mich war alles nur gespielt zu ihren Gunsten. Mit dieser Einstellung fahre ich sehr gut jetzt.Ich t öte alles was sie für mich ausmachte ab.Kann ihr nichts schlechtes aber auch nichts gutes mehr wünschen.Mir wird sie zunehmend egal.
Das alles hat sich so sehr in den letzten tagen für mich verändert.Wirklich heftig.Ich beobachte das und es ist komisch.Aber sehr sehr gut so.

Salopp gesagt.Borderliner haben es schwer.Ja mein gott dann mach dein Ding alleine und Tschüß. Bin für den Mist der passiert ist irgendwann mal nicht verantwortlich. Such dir neue Deppen. Du merkst mir reicht es dicke

Zitat von Acht:

Krass ist, dass dieser präzisen Reflektion deinerseits keine Handlung aus einer inneren Notwendigkeit heraus folgt. Schon als sinnbildliche Wiedergutmachung für die sinnlose Gewalt deines Vaters an dem Hund würde ich mich für eine innere Wandlung ins Zeug legen.

Ich selbst bin seit 4 Jahren täglich in Therapie, und trotzdem gelang mir diese Reflexion erst kürzlich. An so ein verkapseltes Schuldtrauma überhaupt mal ranzukommen, dauert Jahre, besonders wenn einem innerfamiliäre Schweigegebote eingepflanzt wurden, aber auch wegen den eigenen innerpsychischen Schutzmechanismen wie Spaltung und Projektion.

Vielleicht wird damit aber auch etwas deutlich, warum BL zB so massive Schuldumkehr betreiben. Eben weil der Gedanke daran, jemals wieder Schuld an etwas zu sein, ihnen so unerträglich ist, dass es abgespalten und verdrängt werden muss. So massiv, dass dem BL selbst wirklich nicht mehr bewusst ist, was er gerade anrichtet und dass er sehr wohl Schuld auf sich lädt. Das kann nicht sein, DARF nicht sein, diese Möglichkeit ist quasi ausgelöscht, um vor Retraumatisierung zu bewahren, ein Automatismus der Psyche. SCHULD an einfach ALLEM ist somit immer der Gegenüber (Partner/Therapeut/das eigene Kind). Es bringt daher defacto 0,0, mit einem BL vernünftig zu diskutieren. Spart euch die Energie.

Ich arbeite daran, wie gesagt Intensivtherapien in der Tagesklinik, TROTZDEM kann ich gefühlsmässig noch nicht überwinden, was ich nun vom Kopf her weiss. Das ist viel stärker als ich.

Zitat von Marylou88:

Vielleicht wird damit aber auch etwas deutlich, warum BL zB so massive Schuldumkehr betreiben. Eben weil der Gedanke daran, jemals wieder Schuld an etwas zu sein, ihnen so unerträglich ist, dass es abgespalten und verdrängt werden muss.

Marylou, du siehst hier noch nicht klar, denn du hattest ja keinerlei Verantwortung für das Handeln deines Vaters als Kind und hast aufgrund dessen auch keinerlei Schuld an seinem Sadismus.

Ich bin beeindruckt davon, dass du über so einen langen Zeitraum weiter an dir arbeitest.

Zitat von Marylou88:

Ich nehme an, es hat mit ihrem zwanghaften Perfektionismus was zu tun? Kennst du sowas auch von dir?

Nö eigentlich nicht.
Ich bin schon zuverlässig, aber ich lasse auch mal alle fünfe grade sein.

Zitat von Marylou88:

Kann es sein, dass du mit ihr mal selber ein bisschen in die übermächtige Elternrolle schlüpfen und nun sie ein bisschen umerziehen wolltest?

Eigentlich auch nicht, da unser Altersunterschied (14 Jahre) recht groß war, habe ich eben genau das tunlichst vermieden.
Ich habe eher, irgendwann als ich hinter ihre starke Maske schauen konnte, ihr versucht ihr bei ihrer eigenen Entscheidungsfreiheit beizustehen.
Ich merkte irgendwann, dass sie unglaublich beeinflussbar war, hauptsächlich durch Kollegen und nahm mich da extrem zurück und war sehr vorsichtig.

Was mit deinen Eltern los war, tut mir wirklich sehr leid.
Sag ja, schreckliche Krankheit, da es genau den trifft, der es am wenigsten brauchen kann und eigentlich genau das nötig hätte, das er kaum erreichen kann, weil etwas essentielles zerstört wurde.

Zitat von Pascal90:

Ich verstehe wieder was du meinst.
Bin nicht mehr an dem Punkt.

Ich glaube leider nicht, da dein unterer Satz das Gegenteil sagt.
Ist wirklich schwer zu erklären, vielleicht gebe ich es auf....

Zitat von Marylou88:

Das ist viel stärker als ich.

Noch! Das ist für den Moment noch viel stärker als du.

Achtung eventuell auch trigger!

Vielleicht weil ich mich auch nichts mehr frage.Ich will nichts mehr von all dem verstehen. @Zweizelgänger
Meine Mutter wurde früher geschlagen bis sie unter sich gemacht hat.Essen schmeckt nicht?Schläge mit der Faust ,mi ssbrauch usw. abgehauen mit 17 und niemand hat nach ihr gesucht weil es nicht interessierte.Von den eigenen eltern als h ure beschimpft.Hat sie mich jemals geschlagen oder so?Nie!Für mich ist sie die tollste mutter der welt.Also wie man mit jemandem umgeht liegt immer an einem selber.Ich würde als kranker mensch mich mal hinterfragen und nicht sagen ich kann nicht anders.Doch kann man wenn der Wille groß genug ist.So schwer man es auch mit ner psychischen Erkrankung hat gibt es einem trotzdem nicht das Recht andere mit in den Abgrund zu ziehen. Aus purem Egoismus und eigenschutz. Ich kann ja nicht anders.
Und bitte nicht sowas wie du hast keine Ahnung wie es ist mit sowas zu leben.Nö hab ich auch nicht.Ich fühle mit bis zu einem gewissen Punkt.Aber man ist nicht die ärmste s au der welt.
Nichts gibt einem das recht dazu eine liebende person so zu behandeln.
Man sucht sich ein anderes Ventil was nicht aus Fleisch und Blut ist.Aber geht ja nicht.Auf nen boxsack kann man keine Projektion ausüben. Man ist halt so ne.

Das war jetzt mal klar gesagt ohne sich mal nicht in den anderen einfühlen zu wollen und zu verstehen.

Klingt echt schrecklich.

Ja ich musste mir auch immer von meiner Ex anhören ich bin halt so oder aber du...

Naja

Ja wie gesagt, es klingt schrecklich, man kann aber wirklich nicht anders. Da man durch Spiegelneurone auf Kackverhalten programmiert wird und sich damit identifizieren MUSS. Dieser Vorgang ist nicht willentlich steuerbar. Ist wie wenn man sagt: verlieb dich nicht in den sondern in den da drüben. Es ähnelt dem Stockholm Syndrom. Ich kann diese Ekel- und Hassgefühle bis heute nicht steuern. Arbeite aber an mir, obwohl durch die fehlenden positiven Gefühle die Motivation natürlich schwer zu wünschen übrig lässt. Das ich aber arbeiten will, kam, weil mir die eigenen Kinder weggenommen wurden. Es gibt natürlich auch Betroffene/Opfer, die den Shice nicht ausagieren wie ich zB, die dissoziieren aber in der Regel dann alle Emotionen weg und funktionieren wie Roboter. Evtl erkennst du darin deine Mum, Pascal? Gefühlsarm, distanziert, aber klammernd und das Kind nicht los lassen könnend, da zum loslassen ja erstmal was da gewesen sein müsste. Sag nicht so voreilig, deine Mutter hat dir nix angetan, vielleicht keine Schläge, aber auch bei dir ist ein Grund vorhanden warum du auf uns BL angesprungen bist. Auch du suchst etwas, das dir immer gefehlt hat. Schütze die Täter nicht mehr, sondern geh in die Auseinandersetzung.

Naja.mir hat ne Partnerschaft 7 Jahre gefehlt.dann kam sie.pech gehabt würde ich mal sagen.ich helfe gerne.meine mum auch.bis zu einem gewissen Punkt. Selbstwert hat gefehlt bei mir.liebe war immer da von mama.Papa hat immer gefehlt.der hätte mir beibringen können Grenzen aufzuzeigen. Musste ich selber lernen.mama war da nichts schuld.oh wunder aber sie projezierte nichts auf mich.deswegen.es geht.die wusste nämlich das ich nichts für ihre Kindheit kann und hat es besser gemacht.

Ich will einfach nicht mehr zu viel hinterfragen. Ich will jetzt leben.Und dieses eine leben bestmöglich genießen

@Pascal90 ich finde deine Einstellung vollkommen richtig. Mein ex hat das auch immer so zu mir gesagt. Am Anfang hab ich das nicht verstanden weil ich immer dachte, aber das bin doch nicht ich, das ist doch die Krankheit usw. Ich bin aber nicht nur Opfer, ich mach mich damit gleichzeitig zum Täter. Es stimmt, nichts auf der Welt berechtigt einen, jemand anderen so zu verletzen. Wenn man damit nicht aufhören kann, muss der andere gehen und sich abgrenzen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Zitat von Finii:

Ich bin aber nicht nur Opfer, ich mach mich damit gleichzeitig zum Täter. Es stimmt, nichts auf der Welt berechtigt einen, jemand anderen so zu verletzen.

Oh ja, meine Ex sah sehr klar, dass sie die Beziehung ihrer Eltern auf uns projeziert. Aber sie war nicht bereit, diesbezüglich an sich zu arbeiten. Hat sie beim Schlussmachen sogar noch gesagt.

Während der Beziehung kam sie mir aber auch schon mal mit Opfer und Täter in Beziehungen. Für mich war das total skurril, da ich in Liebesbeziehungen niemals auf die Idee kommen würde, in solchen Kategorien zu denken....

Es gibt Dinge, die ich ihr bis dato nicht verzeihen kann. Zumal sie bzw. ihr Verhalten erst so richtig irre/skurril wurde, nachdem sie sich so plötzlich von mir getrannt hatte.

Was an Borderline so irritiert ist ja auch genau das: der BL weiß genau was er/sie tut u beobachtet sich dabei u kann nicht anders.

Kann mir irgendjemand von den selbst Betroffenen z.B. erklären, warum man nach dem Schlussmachen nach Wohnungen im unmittelbaren Wohn - bzw. Geschäftsumfeld von Ex sucht? Bin froh, dass ich sie mit ständiger Selbstbeherrschung rein argumentativ davon überzeugen konnte, keine der besichtigten Wohnungen zu beziehen. Plan B war meinerseits: hätte sie mir mitgeteilt, dass sie nach einer Besichtigung tatsächlich in die Nachbarstraße oder in die leere Wohnung in meinem Bürogebäude ziehen will: ich hätte ihre Familie u Freunde darüber informiert, damit die sie davon abhalten. Ich fand das echt krank..... Am Ende ist sie zum Glück ans andere Ende der Stadt gezogen.

Zitat von zebra2020:

da ich in Liebesbeziehungen niemals auf die Idee kommen würde, in solchen Kategorien zu denken....

Auf den Punkt gebracht.

@Finii
Ja das ist schon traurig.Man hat begriffen das es nicht anders geht.Und es tut mir wahnsinnig leid.Unser eins kann sich stabilisieren und dann geht es wieder weiter.auch wenn es lange dauert.Aber das ist nicht gegen den Kampf den ihr tagtäglich austragen müsst.Ich glaube an dich liebe Finii. Und auch an andere betroffene.Das ihr irgendwann anständig damit leben und umgehen könnt.

Zitat von Pascal90:

Ich will einfach nicht mehr zu viel hinterfragen. Ich will jetzt leben.Und dieses eine leben bestmöglich genießen

Ich freue mich sehr für dich, dass du an diesem Punkt bist!

Bei mir isses so, dass ich immer noch in unserer ehemaligen Wohnung wohne u erst kürzlich das nach ihrem Auszug lange leer stehende Zimmer zum Schlafzimmer gemacht habe. Anfangs fühlte sich das gut an, gerade irgendwie nicht mehr. (Immerhin finden die Katzen das sehr toll u tollen hier morgens durch das Zimmer u die Wohnung). Zur Zeit frage ich mich wieder, was ich hier in der fremden Stadt eigentlich will u in dieser Wohnung. Meine Möglichkeiten umzuziehen sind leider sehr beschränkt zur Zeit. Es nähert sich das 1-Jährige der Trennung u mein 40.-er Geburtstag. Vielleicht lässt mich auch das so unwohl fühlen. Heute ist ein Abend seit langer Zeit an dem ich nur heule. Ich dachte echt, ich hätte die richtige Frau gefunden. Seltsam wurde es ja erst nach und nach u vor allem als wir hier zusammen zogen - ab da ging es richtig steil bergab ohne dass ich irgendetwas an meinem Verhalten geändert hätte.... Und im Nachhinein fällt einem halt immer mehr auf.... Tja, aber man war halt verliebt u hat geliebt... Letzteres sollte man sich aber wohl nicht vorwerfen.