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Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

N
@Zahlenversteher wenn du darüber grübelst, dass du traurig bist, fühlst du nicht wirklich das Gefühl Traurigkeit.

Ist in jeder Fachlektüre zu lesen, dass Grübeln vermeiden von Gefühlen ist.

10.06.2024 15:20 • #2806


distress
Zitat von Zahlenversteher:
Nö einfach. Gedanken bestimmen Deine Gefühle

Das habe ich auch in der Therapie gelernt.
Zuerst ist der Gedanke und dann kommt das Gefühl.

Ich war vorher immer der Meinung, dass es genau umgekehrt ist.

10.06.2024 15:21 • x 1 #2807


A


Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

x 3


Odette
Also mein Therapeut erklärte mir es genau wie @nakun schrieb.

Das Grübel hat nichts mit der Emotion zu tun, sondern ist der (zwanghafte) Versuch eine Situation zu kontrollieren, die Suche nach Sicherheit, die es nicht gibt, oder, oder oder. Gibt sicherlich noch mehr Umschreibungen hier für.
Aber wirklich fühlen tun wir dabei ja nicht. Das spürt man auch, wenn man mal bewusst darauf achtet.

Deshalb wird ja auch geraten, (negative) Gefühle einmal 'durchzufühlen' und dann die Gedanken aktiv wegzuschieben, um den Kreisel zu durchbrechen. Zumindest habe ich es so einmal gelernt. Hoffe es ist irgendwie verständlich?
Gibt ja zig Übungen hierzu.

10.06.2024 15:27 • x 4 #2808


distress
Zitat von Odette:
Also mein Therapeut erklärte mir es genau wie schrieb.

Das Grübel hat nichts mit der Emotion zu tun, sondern ist der (zwanghafte) Versuch eine Situation zu kontrollieren, die Suche nach Sicherheit, die es nicht gibt, oder, oder oder. Gibt sicherlich noch mehr Umschreibungen hier für.
Aber wirklich fühlen tun wir dabei ja nicht. Das spürt man auch, wenn man mal bewusst darauf achtet.

Deshalb wird ja auch geraten, (negative) Gefühle einmal 'durchzufühlen' und dann die Gedanken aktiv wegzuschieben, um den Kreisel zu durchbrechen. Zumindest habe ich es so einmal gelernt. Hoffe es ist irgendwie verständlich?
Gibt ja zig Übungen hierzu.

In meinem Fall kann ich nur sagen, ich fühle beim Grübeln sehr viel. Zu viel.

Auslöser des Grübelns war aber immer ein Gedanke, eine Erinnerung, der ein Sehnsuchts- oder Schuldgefühl erzeugte und mich zu weiteren Gedanken trieb, die den Gefühlszustand immer mehr verstärkten.

Meine Therapeutin hat mir deshalb geraten, den Gedanken einfach neben mich zu stellen und damit das Gefühl abzuschwächen. Ich soll mich einfach selbst sehen und mir sagen, ich denke gerade an sie. Damit ziehe ich mich ein wenig aus der Situation raus.

Wie gesagt, ich kann hier nur für mich sprechen.

Andere Möglichkeiten, diese Gedankenspiralen zu durchbrechen, kenne ich leider nicht.

10.06.2024 15:42 • #2809


N
@Odette deswegen mit stoizismus auseinander setzen.

10.06.2024 15:43 • x 1 #2810


Odette
Zitat von distress:
Meine Therapeutin hat mir deshalb geraten, den Gedanken einfach neben mich zu stellen und damit das Gefühl abzuschwächen. Ich soll mich einfach selbst sehen und mir sagen, ich denke gerade an sie. Damit ziehe ich mich ein wenig aus der Situation raus.


Das meinte ich ja damit, dass es zig Übungen gibt.

Wenn ich es richtig verstehe, trennst du hier dann ja auch den Gedanken und die eventuell folgende Spirale von der Emotion.

10.06.2024 15:52 • x 2 #2811


V
Zitat von Zahlenversteher:
Ich denke, wenn ich einen gesunden Selbstwert habe, ich meine Grenzen kenne und diese auch ausnahmslos ware, weiß ich auch, wann ich konsequent zu sein habe und steige rechtzeitig aus.

Damit steht und fällt alles !

Zitat von Zahlenversteher:
Daher spielen eben die eigenen Anteile eine enorme Rolle.



In einer Partnerschaft sollte man(n) gewisses, wiederkehrendes Verhalten einfach nicht dulden. Punkt.
Es immer wieder hinzunehmen und zu hoffen, dass es sich bessert - jep, das wird mir in Zukunft auch kein weiteres Mal passieren. Meine Achillesferse war, dass ich, nach so vielen gescheiterten Bez zuvor, nicht voreilig das Handtuch werfen wollte. Zudem war der Kontrast (also, die schönen Seiten) so strahlend (mein Kindheitsmuster) ... und dann war da eben noch die kleine, tolle Tochter, die ich sehr liebe.

10.06.2024 16:02 • x 5 #2812


V
Zitat von Odette:
Das meinte ich ja damit, dass es zig Übungen gibt.

Ich kann (Zen-) Meditation sehr empfehlen. Also, keine geführte.

10.06.2024 16:15 • #2813


Z
Zitat von nakun:
wenn du darüber grübelst, dass du traurig bist, fühlst du nicht wirklich das Gefühl Traurigkeit.

Wer grübelt, hat entsprechende Gedanken im Kopf und diese Sorgen am Ende für die daraus resultierenden Gefühle.

Gedanken verändern Gefühle.

Wer sich bewusst dafür entscheidet, an den eigenen Gedanken zu arbeiten, kann auf lange Sicht seine Gefühle beeinflussen.

Dass ich nicht total glücklich durch den Alltag spaziere, wenn ich mich in ständigem Kreislauf negativer Gedanken wälze, ist doch logisch.

Auch, wenn ich in allem und jedem nur das negative sehe.

10.06.2024 16:17 • x 3 #2814


Z
Zitat von distress:
Sie will mir nicht vorsätzlich schaden, sondern sie schützt sich selbst davor, Schuld zu haben. Denn das würde sie regelrecht vernichten.

Sie will dir vorsätzlich schaden, sonst hättest du nicht den Ruf eines Narzissten und Egoisten weg und ihre Freunde hätte keinen Grund komisch zu dir zu sein.

Du schützt sie. Schütze dich.
Sie ist kein kleines, armes Hascherl. Sie weiß was tut.

10.06.2024 16:26 • x 3 #2815


Odette
@Zahlenversteher

Und wenn wir jetzt spiritueller denken, könnte man auch von selbst erfüllenden Prophezeiungen sprechen. Denke ich nur negatives, kann mir nichts gutes widerfahren. (Wirklich sehr überspitzt gesagt.)

Ähnlich verhält es sich mir Kreiseln nach einer Trennung.
Mir hat auch die 'Let them'-Theorie geholfen. Ist nichts anderes, als was du bereits beschrieben hast oder, was man auch als die einfach (Teil-)Bedeutung des Stoizismus sehen kann:

Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst und versuche die Dinge zu ändern, die sich auch ändern lassen.


Klingt simpler, als es in der Umsetzung womöglich ist, aber es hilft. Wenn ich mir das bewusst mache, also das ich manche Dinge nicht beeinflussen kann, nicht kontrollieren kann, fällt es mir einfacher die negativen Gedanken und auch die daraus resultierenden Gefühle wieder beiseite zu schieben.

10.06.2024 16:27 • x 4 #2816


Z
@Odette Da bin ich ganz bei Dir.

Dass das natürlich nicht von heute auf morgen geht ist ja klar, hat man sich ja in den meisten Fällen über sehr lange Zeit falsch /anders an gelernt.

Der Prozess des neu erlernen bedarf einen hohen Ehrgeiz und viel viel Zeit und Geduld.

Das wichtigste aber, das Bewusstsein dafür , jeden Tag.

Man wird es spürbar wahrnehmen.
Nicht nur man selbst.

Man wird auch ganz andere Menschen ins Leben ziehen

10.06.2024 16:30 • x 2 #2817


N
@Odette mein reden.. habe mir mehrere Bücher über stoizismus gekauft kann ich jedem nur empfehlen

10.06.2024 17:00 • x 1 #2818


distress
Zitat von Zaungast:
Sie will dir vorsätzlich schaden, sonst hättest du nicht den Ruf eines Narzissten und Egoisten weg und ihre Freunde hätte keinen Grund komisch zu dir zu sein.

Du schützt sie. Schütze dich.
Sie ist kein kleines, armes Hascherl. Sie weiß was tut.

Das passt nicht zu ihr.
Sie ist weder rachsüchtig, noch will sie mir schaden. Acht Jahre mit ihr haben mir das gezeigt.
Ich würde sie sogar von Natur aus als einen sehr lieben Menschen bezeichnen.

Sie kann mich aber leider nur auf zwei Arten wahrnehmen. Entweder als den liebenswerten Distress, den Partner fürs Leben, mit dem sie zusammenziehen wollte, den sie wirklich sehr geliebt hat, der versucht hat sie zu verstehen und da war, wenn sie ihn brauchte.
Oder aber den Verräter Distress, der nun endlich sein wahres Gesicht zeigt und beweist, dass sie insgeheim mit ihren Zweifeln immer richtig lag.

Diese infantile Einordnung muss sie sich selbst natürlich auch irgendwie herleiten.
Da wird dann der sogenannte Abwertungsspeicher benutzt, in dem alle negativen Erfahrungen aus unserer Beziehung detailgenau in Erinnerung blieben. Alle von mir gemachten Fehler bzw. angebliche Fehler werden wieder hervorgeholt, um als Beweiskette eine Kausalität für das Monster Distress herzustellen. Alle anderen meiner Anteile werden einfach abgespalten.
Und natürlich wird auch auf die Menschen zurückgegriffen, zu denen sie immer dann ging, wenn es nicht gut lief. Das sind dann sozusagen die Zeugen oder Geschworenen bei meiner Verurteilung. Leider hat sie denen hinterher, wenn alles wieder okay war, nie von meiner anderen Seite berichtet. Da gehörte ihre Familie dazu und ein paar wenige Bekannte. Was die von mir hielten, kann man sich vorstellen.

Für ihre Unmöglichkeit, Menschen in ihrer gesamten Persönlichkeit wahrnehmen zu können, kann sie nichts. Das ist Teil der Borderline- Persönlichkeitsstörung.
Was immer ich jetzt tun würde, wird sie auf ihre Art negativ einordnen. Ich kann nichts mehr richtig machen.
Bei ihr kommt noch dazu, dass sie diese Abspaltung sehr lange aufrechterhalten kann.

Nein, sie will mir nicht schaden. Sie muss sich nur davor schützen, ihre eigenen Anteile einsehen zu müssen. Für sie gibt es nichts Schlimmeres, als Schuld zu haben.
Kritik, selbst in homöopathischen Dosen wurde immer als Frontalangriff verstanden. Dann brach Sturm los..

10.06.2024 17:55 • x 5 #2819


D
So, Feierabend und zum ersten Mal heute hier reingeschaut, hervorragende Beiträge… Ich bin ehrlich, das hier ist aktuell das einzige, was mich oberhalb der Grasnarbe hält. In meinem Fall ist es von ihrer Seite nun zu 100% für immer aus, ich verstehe euch, wenn ihr mich beglückwünscht, dennoch tut dieses endgültige nochmals derbe weh. Ihr Ulitmatum für einen unumkehrbaren Cut war immer der Moment, wenn sie mit einem anderen Mann schlafen wird.

10.06.2024 17:58 • x 4 #2820


A


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