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Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

Vienne
Zitat von distress:
Genau das ist es, was mich am meisten beschäftigt: Warum bin ich in diese emotionale Abhängigkeit geraten? Und wie finde ich da wieder raus? Ich hatte schöne, harmonische und lange Beziehungen vorher. Wenn diese endeten war ich mal mehr und mal weniger traurig, aber irgendwann war das verarbeitet. Nie hätte ich ...

mir erging es ganz genauso.

Konntest du denn bereits den Trigger identifizieren, was, wann, wie genau ausgelöst wurde?

Und genau das habe ich gestern angesprochen...wie findet man da wieder raus?

Ich konnte da einen wackeligen Weg für mich finden. Ganz perfekt ist er leider nicht.

10.06.2024 11:20 • #2791


Vienne
Zitat von GarstigeGräte:
@Vienne Ok, jetzt habe ich verstanden, worauf du hinaus willst. Ich glaube, wir haben vorher ein wenig aneinander vorbei geredet. Beim WAS bin ich bei dir. Den meisten(?) hier geht es aber doch um das Warum, so mein Eindruck.

Ja, das war für mich extrem wichtig.

Überhaupt einmal das Eingeständnis...dass ich in einer emotionalen Abhängigkeit mich befand.
Ich konnte es nicht fassen. Und wollte akribisch analysieren, was da passiert war. Auch, um mich da zähneknirschend wieder rausziehen zu können.

Seine Motivation ist irrelevant. Es geht um das Ergebnis und den Ablauf. Wo war der Auslöser? Was hat mich getriggert? Wann genau ist das passiert? Wieso habe ich die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt?

10.06.2024 11:28 • x 4 #2792


A


Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

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Heffalump
Zitat von distress:
aber irgendwann war das verarbeitet.

toxisch, deswegen länger der Verarbeitungsweg

10.06.2024 11:35 • x 2 #2793


Vienne
Zitat von Odette:
Aber den Trigger suchst du doch dann bei dir. Gerade, weil du ja auch schreibst, dass er nicht bewusst manipuliert hat. Abgesehen, dass es ja immer eine Dynamik ist, die aus beiden Parteien entsteht, ist hier doch wichtiger, was bei dir getriggert wurde, und weshalb du in die Abhängigkeit gerutscht bist, oder sehe ...

Das war keine Manipulation seinerseits.
Allerdings gab es später Manipulationen...das hat aber nichts mit dem Trigger zu tun.

Es geht um den simplen Fakt, dass ein Trigger ziemlich am Anfang dafür gesorgt hat, dass ich mich so Knall und Fall schockverliebt habe .. und in die Abhängigkeit geriet.

Eben, wie du schreibst, was bei mir getriggert wurde...und da sind wir doch der gleichen Meinung.

10.06.2024 11:36 • x 1 #2794


Odette
@Vienne

Danke für die Erklärung.
Ich glaube, ich hatte es erst wie @GarstigeGräte missverstanden.

10.06.2024 11:36 • x 1 #2795


Vienne
Zitat von Odette:
@Vienne Danke für die Erklärung. Ich glaube, ich hatte es erst wie @GarstigeGräte missverstanden.

Sehr gerne.

Vielleicht kam es einfach missverständlich rüber...

10.06.2024 11:39 • #2796


distress
Zitat von Vienne:
mir erging es ganz genauso.

Konntest du denn bereits den Trigger identifizieren, was, wann, wie genau ausgelöst wurde?

Und genau das habe ich gestern angesprochen...wie findet man da wieder raus?

Ich konnte da einen wackeligen Weg für mich finden. Ganz perfekt ist er leider nicht.

Ich beginne mal mit der Aussage meiner Therapeutin dazu:

Man kann nur von Substanzen abhängig werden, nicht aber emotional von Menschen. Das was Sie erlebt haben, ist eben eine besonders starke Liebe und da tut eine Trennung eben besonders weh.
Dazu benötigt man auch keine eigenen Defizite, das kann jeden treffen..

Und natürlich haben wir dann auch nie die entsprechenden Baustellen bearbeitet, die in meinem Fall zu dieser Abhängigkeit geführt haben.

Ja, ich habe diese Frau sehr geliebt. Mehr als jede Frau vorher.
Aber trotzdem bin ich gegangen, wenn es mir gereicht hat, habe mich verteidigt und mir nur wenig gefallen lassen.

Von ihr geht einfach eine Faszination aus, die mich das alles hat ertragen lassen.
Dennoch, waren wir zusammen, war die Abhängigkeit nicht wirklich spürbar. Die Vorstellung einer Trennung hat sich da gar nicht soo schlimm angefühlt.
Diese machte sich erst in den Trennungszeiten bemerkbar.
Extreme Sehnsucht, Verzweiflung, jede Freude am Leben verschwand, mein ganzes Denken und Handeln galt (und gilt jetzt gerade auch) zwei Dingen:

Was habe ich falsch gemacht?

Wie bekomme ich sie zurück?

Das ist schon fast eine Besessenheit.
Normal jedenfalls nicht, ein paar Erklärungen habe ich, aber ausreichend sind sie nicht.

10.06.2024 11:47 • x 3 #2797


Vienne
Zitat von distress:
Ich beginne mal mit der Aussage meiner Therapeutin dazu: Man kann nur von Substanzen abhängig werden, nicht aber emotional von Menschen. Das was Sie erlebt haben, ist eben eine besonders starke Liebe und da tut eine Trennung eben besonders weh. Dazu benötigt man auch keine eigenen Defizite, das kann jeden ...

Ja .. die Therapeutin hast du ja schon vor zu wechseln. Nicht zu fassen.

Der Rest...ganz genau, wie es bei mir ablief.

Diese Faszination ...die ist leider noch immer da. Ich wandle auf einem schmalen Grat...

Ich melde mich ein wenig später ausführlicher...muss leider gerade los...

10.06.2024 11:56 • x 3 #2798


Heffalump
Zitat von distress:
nicht aber emotional von Menschen

Dieser Mensch ist deine Substanz.
Ohne Sie, bist du auf Entzug
Zitat von distress:
das kann jeden treffen

ja, genau. Es kann jeden treffen, jeder kann auf hoch toxisches treffen. Ob BL, N, Stalker oder andere mit den seltsamsten Prägungen.
Wir haben jemanden im Forum, der traf auf einen höchst manipulativen Psychopathen, der ankettete, folterte..

Man sollte Aussage, wie es deine Therapeutin traf, nicht auf die Schulter nehmen, das es das nicht gibt, weil die Erde auch lange genug eine Scheibe war, heißt ja nicht, das sie heute noch eine Scheibe ist.

10.06.2024 12:29 • x 2 #2799


Z
Zitat von Vienne:
Durch sein Verhalten entstand die emotionale Abhängigkeit.

Ich tue mir schwer dabei, das so zu 100% zu unterschreiben.

Ich denke, wenn ich einen gesunden Selbstwert habe, ich meine Grenzen kenne und diese auch ausnahmslos ware, weiß ich auch, wann ich konsequent zu sein habe und steige rechtzeitig aus.

Daher spielen eben die eigenen Anteile eine enorme Rolle.

10.06.2024 13:42 • x 3 #2800


N
@Zahlenversteher ja sehe ich auch so .. eine emotionale Abhängigkeit komplett auf das Verhalten des borderliners zu schieben ist nicht richtig.
Der eine der sich so verhält und der andere der es mit sich machen lässt.
Auch ich habe den Fehler gemacht keine klaren Grenzen zu ziehen also habe auch ich meine Anteile..
Das Verhalten nur auf ihn zu beziehen .. damit ist man kein Stück besser als das was man beim borderliner kritisiert nämlich dass er nie schuld hat.

10.06.2024 14:50 • #2801


Z
Zitat von Nordjung:
Der eine der sich so verhält und der andere der es mit sich machen lässt.

Richtig. Jeder ist für sein eigenes Handeln, für seine eigenen Taten selbst verantwortlich.

Wie ich reagiere, auf das Handeln meines Gegenübers, meine Baustelle.

Dulde ich es, nehme es hin, ertrage es, aus welchen Gründen auch immer (Angst vorm alleine sein nur eines vieler Beispiele),
ganz alleine mein Part.

Zitat von Nordjung:
Auch ich habe den Fehler gemacht keine klaren Grenzen zu ziehen also habe auch ich meine Anteile..

Oh ja, das ging mir exakt genauso.

Zitat von Nordjung:
Das Verhalten nur auf ihn zu beziehen ..

... ist einfacher, der einfachere Weg, sich nicht der eigenen Verantwortung bewusst zu werden.

10.06.2024 14:58 • x 1 #2802


N
Ihr habt alle Angst. Ihr seid nicht anders, als jemand der panische Angst hat vorm Auto fahren.

Der schnellste Weg dieses Problem zu lösen wäre sich ins Auto zu setzen und von Flensburg nach Portugal zu ballern, sprich Laptop zu, nicht mehr mit der Thematik beschäftigen , denn auch dieses tägliche sich beschäftigen mit der Thematik ist auch Abhängigkeit.

Und das ist das fiese, man schaut Unfallvideos, baut Kontroll Szenarien auf, sucht und analysiert in der Vergangenheit warum man solche Angst vorm Autofahren hat und wer dran Schuld ist.

Vll steigt man doch ins Auto, als Beifahrer, oder illegalerweise sogar betäubt. Dann vermeidet man und es wird nicht besser.

Die Angst vor dem Auto steigt und steigt , nur IN DER VORSTELLUNG, realerweise droht keine Gefahr.

Wer denkt, fühlt nicht.

Oft lese ich hier , dass man keine Lust mehr habe, dass es so ist. Die richtige Formulierung wäre, ich habe Angst, dass es nicht mehr so ist.

Weil eben dieser Schritt von vielen noch nicht gegangen wurde.

Ich sag's nochmal plakativ einfach:

Euer Gehirn hat Angst, wenn ihr euch nicht mehr mit der Person/Thematik beschäftigt (weil abhängig) passiert was schlimmes - folge - Angst Störung, dies führt zu grübel und Zwangshandlungen weil die Abhängigkeit sich durch Ablehnung immer wieder auflädt. Daraus entsteht eine Depression, da die Ursache der Angst nicht angegangen wird. Erst dann kann eine Habitation stattfinden.



Also auf nach Portugal!

10.06.2024 15:09 • x 2 #2803


Z
Zitat von nakun:
Wer denkt, fühlt nicht.

Nö einfach.
Gedanken bestimmen Deine Gefühle

10.06.2024 15:12 • #2804


distress
Es gibt eine interessante wissenschaftliche Erklärung, was biochemisch mit uns passiert in einer Beziehung mit einem Partner, der völlig unvorhersehbar agiert, der abwertet, oder wie es so oft heißt, einfach toxisch ist und warum gerade das uns so schwer loskommen lässt.

Das hatte ich früher schon mal gepostet, ist aber ein wenig untergegangen.

https://starke-gedanken.de/der-wahre-gr...yh_1dvPgIh

10.06.2024 15:19 • x 2 #2805


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