Zitat von PeterN: Ich versuche es mal so gut es geht, Deine Fragen zu beantworten:
Ich habe keine Ahnung, ob es richtig ist, über deine Story ein persönliches Statement abzugeben.
Ich finde, deine Geschichte fällt hier aus dem Rahmen und erinnert mich in keinster Weise an Borderline.
Ich kannte mal eine Frau, die sich ähnlich verhalten hat, wie deine Ex-Freundin. Die Panik, das Schlafen auf dem Badezimmerboden und massive Missbrauchserinnerungen, die sie nicht greifen konnte und trotz dem massiven Leid darunter, nicht genau erfasste, da konkrete Beweise durch detaillierte Erinnerungen fehlten, welches ihr Hirn und Überlebenssystem ihr gern als Illusion verkaufen wollte und wegbashten. Auch diese Frau beschrieb, dass sie als Kind wohin gebracht wurde, wo sich widerliche Subjekte vergnügten.
Sie reagierte auf Nähe und S. zunächst normal, nur um dann Tage später zu eskalieren.
In mühevollen Schritten konnte dann aufgeklärt werden, dass es sich bei ihrer Symptomatik nie um Borderline, bipolare Störungen oder Schizophrenie handelte, sondern um eine heftige posttraumatische Belastungsreaktion mit heftigen dissoziativen Zuständen, Panik, massiven Bindungsdefiziten, Angst und ungewollten permanenten Retraumatisierungen durch heftigen Missbrauch.
Muss alles nicht auf deine Ex zutreffen und soll auch in keinster Weise eine Ferndiagnose sein sondern nur ein Gedanke bzw eine Idee.
Die Art, wie und mit was sie reagiert ist für mich absolut glaubwürdig und passt auf einen S. Missbrauch, auch wenn dieser widerrufen wurde.
Die Sehnsucht nach der beschützenden Mutter ist nicht ungewöhnlich bei derartigen Erlebten und hat nur wenig mit einer klassischen Psychose zu tun, genau wie ihr Durchhalten im Job aufgrund von einem netten Chef.
Ich glaube, deine Normalität und das Hinnehmen ihrer Ausfälle haben dich für sie sehr attraktiv gemacht, auch wenn sie das nicht ewig durchziehen konnte.
Du hast nichts analysiert, sondern versucht sie als normale Frau zu sehen, was sie nicht war und sie hat dir versucht, diese Normalität, welche sie nicht hat und nicht haben kann, für dich und mit dir zu leben.
Das hat dich zunächst zu einer starken und sicheren Komponente gemacht. Ich glaube aber, das sie wusste, das nichts normal ist und das sie das nicht aufrecht erhalten kann, auch wenn ihr beide nach jedem Ausbruch darauf hingearbeitet habt, wird sie sich allein, unterlegen und schwach gefühlt haben, aber dein Bestreben dennoch maximal geschätzt haben. Du hast dich dagegen ohnmächtig, hilflos und überfordert gefühlt, aber ausgeblendet, was für krasse und pathologische Dinge mit ihr passieren und hast weiter Normalität angestrebt.
Meiner Meinung nach wollte dir deine Ex-Dame tatsächlich nichts böses, sie konnte nicht mehr und würde dieses nie erklären können. Und im weiteren Verlauf würdest du nicht mehr können, weil du vielleicht erkennen würdest, das du sie, ohne es zu wollen, nie als gleichwertige Partnerin haben könntest, sondern alles, was partnerschaftlich, S. und wohltuend gemeint ist, gleichzeitig eine Retraumatisierung beinhaltet.
Gefühlt hattet ihr beide keine Chance und falls irgendwas an meiner Theorie stimmen sollte, warst du vielleicht der erste Mann, der sie auf eine ganz normale runtergebrochene Art als normale Frau gesehen hat und dafür wird sie dich nie vergessen.
Vielleicht ist das alles völlig verquer, dann sorry, aber vielleicht könnte dennoch was dran sein.
Vielleicht schaffst du es, ihr den widersprüchlichen Irrsinn zu verzeihen und anzuerkennen, das sie bei dieser massiven Störung, welche sie auch unabhängig von (meiner) Interpretationen mitbringt, zu verzeihen. In deinem Fall, der wie gesagt für mich massiv anders gelagert ist, ist diese Frau sehr zerstört und du kannst sie nicht heilen, auch wenn ich glaube, dass du ihr etwas schenken konntest, so wie sie dir.