4678

Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

T
Zitat von tasja:
Ich glaube das erklärt es ganz gut : Borderliner lieben nicht den Partner, sondern das Gefühl vom Partner geliebt zu werden . Meiner hat sich sehr ...

Das warm wechseln zeigt das eigentlich ganz gut das es nur um das Gefühl geht was das Gegenüber in einem auslöst. Für dieses Gefühl wird ja zu Beginn gesorgt.
Symbiose usw. Strohfeuer x 10
Und dann sobald ein neuer Partner da ist diese Gleichgültigkeit. Denen geht es nicht um die Person an sich.

06.06.2024 14:54 • x 1 #2386


distress
Zitat von Heffalump:
Neu verlieben, geht oft schnell, das wichtigere ist ja, hat es Bestand.


Zitat von Heffalump:
Es ist noch viel in dir, was Dich bindet.
Es kann unter Umständen auch zehn Jahre dauern, aber irgendwann kannst du dich wieder einlassen, auf Frauen. Ob da was draus wird, ist per se nicht wichtig.
Je älter Wir werden, umso umfangreicher wird das Paket, das wir tragen

Meine Erfahrung ist, dass Neuverlieben tatsächlich möglich und eine Weile auch hilfreich ist. Ich vergesse dabei komplett meine Ex und fühle mich glücklich und befreit.
Leider hält das nicht lange an. Bereits nach kurzer Zeit, wenn eine neue Beziehung entstanden ist, kommt die Sehnsucht nach der Ex zurück. Bei mir fühlte sich das wie ein Vorhang an, der plötzlich aufgezogen wird. Alles an Gefühl für die neue Partnerin verschwindet, jede Umarmung, jeder Kuss fühlt sich falsch an. Mir blieb dann nur, Schluss zu machen. Ich hinterließ komplett verstörte und verzweifelte Partnerinnen, die kaum begreifen konnten, was ihnen da passiert.
Mir tut das bis heute sehr leid. Das waren tolle Frauen, die gut zu mir gepasst hätten, aber die Sucht nach der Ex steht mir mit einer Stärke entgegen, gegen die ich nicht ankomme. Ich bin nicht mehr beziehungsfähig.


Zitat von PeterN:
Jeden Tag schlafe ich in Gedanken an sie ein und jeden Morgen wache ich genauso wieder auf.
Heute kamen mir wieder Tränen im Büro.

Ich kann dich gut verstehen.

06.06.2024 16:04 • x 1 #2387


A


Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

x 3


distress
Zitat von tasja:
Ich bin mal einfach 2 Stunden draußen rumgelaufen, ich brauchte einfach mal Luft.was da in mir vorging weiss ich selber nicht, jedenfalls rief er dann als an und versuchte den Kontakt nicht zu verlieren,ich spürte das die Situation schwer für ihn war und ging also auch jedes mal ans Telefon und beruhigte ihn. Als ich dann nach Hause kam nahm er mich panisch in den Arm, und seine Angst war für mich spürbar. Ich hatte keine Ahnung warum das jetzt so ist, nur spürte ich das er wahnsinnige Angst hatte.mein herz brach in dem moment weil mir das so leid tat und ich nahm ihn in den Arm und sagte ihm das ich ihn sehr liebe und er keine Angst habe braucht das ich ihn verlasse oder betrüge. So,jetzt ist es soweit,jetzt fließen bei mir Tränen. Habe seit Tagen das Gefühl weinen zu müssen/wollen und es ging nicht. Jetzt gerade kommt es. Was ist das ?
Das ist eine sehr trügerische Sicherheit die man da denkt zu spüren ,daß das Gegenüber einen so liebt usw. Denn als die nächste da war,interessierte ihn nicht mal mehr was ich mache oder wie es mir geht ,und das war 2 Monate später....

Ich habe auch versucht zu verstehen. So ganz wird uns das nie gelingen. Denn selbst sie konnte sich mir nie ganz erklären.
Es kann einfach alles passieren. Jederzeit.

Die permanente Angst davor, verlassen zu werden, muss sich schrecklich anfühlen. Eine Aufmerksamkeit zu wenig, eine Nachricht zu spät beantwortet und schon geht das Alarmsystem los. Immer wieder neu, eine Erinnerung an das noch gestern erlebte liebevolle Zusammensein ist nicht abrufbar. Vertrauen unmöglich.

Als ich die Beziehung dann tatsächlich beendete, konnte sie das nur mit tiefer Verachtung für mich verarbeiten. Das kann ich sogar verstehen und nachvollziehen.
Sie erlebt nun genau das, was sie selbst immer tat. Mich zu verlassen. Solche Kausalitäten spielen dann aber keine Rolle mehr in ihrer ganz eigenen Wahrheit.
Deshalb bekam ich auch keine Chance mehr, mich zu erklären.

06.06.2024 16:22 • x 2 #2388


distress
Zitat von Heffalump:
Untergeordnet, ja zum Teil schon. Aber es flogen auch die Fetzen. Einmal warf ich sogar ein Glas. Dann musste ich neu streichen.

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und Einblick in deine Partnerschaft.
Es tut beinahe schon beim Lesen weh.
Aber du hast es überwunden und das zählt. Nicht nur überwunden, sondern auch verarbeitet.

Ich habe mir auch nur wenig gefallen lassen. Einige Male haben wir uns sogar angeschrien, aber das kam selten vor.
Die Konflikte liefen meist auf einer subtileren Ebene ab.

Zitat von Heffalump:
Manipulation
Fiel mir lange nicht auf.

Ich muss zugeben, dass sie mir in meinem Fall bis heute nicht auffällt. Kannst du Beispiele nennen?

Zitat von Heffalump:
Wenn man so lange mit solch perfiden Dingen zu tun hat, bemerkt, irgendwas stimmt da nicht, kann es aber nicht benennen, dann wird man krank.

Zitat von Heffalump:
es dauerte aber (mit scheidung) doch gute 4 Jahre, bis der Liebeskummer weg war.

Noch weiß ich nicht, was das alles gesundheitlich mit mir gemacht hat. Ein Fall für die Psychotherapie bin ich aber geworden. Ohne Hilfe geht es nicht bei mir.

Vier Jahre Liebeskummer. Vier Jahre Trauer um etwas, was sich eigentlich wie eine Befreiung anfühlen müsste. Das ist so paradox. Auch bei mir wird es lange dauern..

06.06.2024 16:46 • x 2 #2389


T
@distress du hast dich ja nicht ohne grund getrennt. Irgendwann hält man das alles wahrscheinlich nicht mehr aus.
Ich glaube da draußen gibt es genug ex Partner die sich auch getrennt haben und denen es anders geht als uns. Deren Fass ist dann aber voll. Kann ich nur so von meiner ex Beziehung zu einem narzissten bestätigen, 9.5 Jahre! Auch da ist es Sucht. Nur irgendwann reicht es einfach. Und wenn man an dem Punkt ist, das es einfach reicht, man selber nicht kann ,dann gibt's auch keine Sucht mehr. Mir fiel es nicht schwer. Beim BL andere Geschichte, nur ich weiss ich hätte noch einiges einstecken können.

06.06.2024 16:48 • #2390


T
Zitat von distress:
Untergeordnet, ja zum Teil schon. Aber es flogen auch die Fetzen. Einmal warf ich sogar ein Glas. Dann musste ich neu streichen.

Ich habe auch ein Glas geworfen an die Wand beim Narzissten

06.06.2024 16:51 • x 1 #2391


Heffalump
Zitat von distress:
Kannst du Beispiele nennen?

ja

es war halt auch oft recht subtil.
Er konnte ja stdlange Monologe halten, man durfte ihn nicht unterbrechen, besonders wenn er über die Verfehlungen von unserem Kind sprach, er fühlte sich in seiner Ehre massivst gekränkt, wenn der Bub was machte, was alle Kinder machen.
Er legte meinen Hausschlüssel weg, der lag immer an der gleichen Stelle, ich suchte den halben Tag, fand ihn nicht, nirgends - und er zog ihn aus dem Hut, sagte dann, wenn du mich nicht hättest..
Er unterschlug Geld und tat dann, wenn erwischt so, als ob dass das normalste der Welt sei. Nix worüber man sich aufregen müsse.
Wenn er im Haushalt half, tat er es immer so, das du es lieber selber machst, zum Einen übermäßig laut, zum Anderen wollte er immer gelobt werden für.
Obwohl er keine Skrupel hatte, es zu verdrecken.

06.06.2024 17:04 • x 3 #2392


distress
Zitat von tasja:
du hast dich ja nicht ohne grund getrennt. Irgendwann hält man das alles wahrscheinlich nicht mehr aus.
Ich glaube da draußen gibt es genug ex Partner die sich auch getrennt haben und denen es anders geht als uns. Deren Fass ist dann aber voll. Kann ich nur so von meiner ex Beziehung zu einem narzissten bestätigen, 9.5 Jahre! Auch da ist es Sucht. Nur irgendwann reicht es einfach. Und wenn man an dem Punkt ist, das es einfach reicht, man selber nicht kann ,dann gibt's auch keine Sucht mehr. Mir fiel es nicht schwer. Beim BL andere Geschichte, nur ich weiss ich hätte noch einiges einstecken können.


Die Trennung verlief bei mir doch etwas anders. Ein krasser Vorwurf per WhatsApp von ihr hat mich tatsächlich umgehauen. Ich befand mich in einem Club und als ich ihre Nachricht las, drehte sich alles. Beklemmungen in der Brust, ich bekam nur schwer Luft und musste mich hinsetzen.
Die kardiologischen Untersuchungen sind nicht ganz abgeschlossen, aber da ich noch schwach von einer schlimmen Corona-Erkrankung war, war ich entsprechend anfällig.

Am nächsten Tag entschuldigte sie sich und meinte, sie würde mir nicht gut tun und es verstehen, wenn ich Schluss mache.
Das tat ich auch, um es nur zwei Tage später zu bereuen. Mein Kontaktversuch wurde mit einem Wutanfall beantwortet, der so gar nichts mehr mit dem ersten Verständnis zu tun hatte, und seitdem ist Ruhe.

Ich bin noch immer sehr rückfallgefährdet, werde aber nichts unternehmen, um zurückzukehren. Sie selbst tat nie den ersten Schritt und nun hoffe ich, bis Ende des Sommers aus dem Gröbsten raus zu sein und die Beziehung mit mehr Objektivität betrachten zu können.

06.06.2024 17:08 • x 2 #2393


Heffalump
Zitat von distress:
Ich bin noch immer sehr rückfallgefährdet,

Knuddels

Was man sich alles, wegen der angeblichen Lybe antut - ist schon heftig. Was man sich gefallen lässt.
Was einem, mitunter, durchaus von den Altvorderen ja vorgelebt, erzählt bekommt - meine Mutter gab da wohl ein schlechtes Beispiel, dem aber zu folgen war, sonst ..

06.06.2024 17:11 • x 2 #2394


Heffalump
Zitat von distress:
mit einem Wutanfall

Ich frage mich oft, warum? Nicht warum Sie wütend sind, unsere Partner, sondern warum diese doch recht negativ belegten Gefühle mehr Alltag einnahmen, als alle anderen Gefühle.

Sie sind gekränkt, sie sind wütend, sie regen sich auf, sie grantig, sie sind ungehalten, sie sind immer volle 100% gegen Alles, was uns gut täte.
Nur Sie entscheiden, was gut, was falsch usw.

Da kommt irgendwann der Gedanke auf, wann es je genug ist, ob es je genug ist.

Er konnte dir vorne rum schön tun und hinten herum erstach er dich. Wie oft hörte ich ihn über Leute lästern, denen er sonst auf einer Schleimspur nachrobbte.

Wo kann deren Leben schön sein? Wenn sie doch jedem zürnen

06.06.2024 17:17 • x 1 #2395


P
Zitat von tasja:
Ich glaube das erklärt es ganz gut :
Borderliner lieben nicht den Partner, sondern das Gefühl vom Partner geliebt zu werden . Meiner hat sich sehr oft Rückversichert, mich gefragt ob ich ihn noch liebe usw.

@tasja
Ich denke vom Partner geliebt zu werden ist doch etwas, das wir alle in uns tragen.

Wie schon beschrieben, haben mir Betroffene mit BL Elementen geschrieben, dass sie ihre Liebe dem Partner gegenüber nicht davon abhängig machen, was ihnen an Liebe oder Zuwendung entgegen gebracht wird.

So sehe ich das auch bei meiner Ex.
Ich kenne Deinen Ex nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch er Dich geliebt hat.
Wir neigen schnell dazu, den Borderliner schnell zu verurteilen, weil deren Gefühle ja so schnell wechseln.
Dann kommen wir vorschnell zu dem Ergebnis: Die Liebe war ja wohl nur vorgespielt oder nicht ehrlich gemeint.

Vielleicht erinnerst du dich an einige Szenen mit ihm (vielleicht nachts im Bett o.ä.) wo Du zu dem Ergebnis kommst, dass er doch auch aufrichtig lieben konnte.

Dann reduziert es vielleicht Deine Wut und Du kannst besser loslassen.

06.06.2024 17:24 • x 1 #2396


Heffalump
Zitat von distress:
Ich bin nicht mehr beziehungsfähig.

Wie lange treibst du das Spiel schon?
Oder lässt es mit dir treiben?

Die Menge macht das Gift. Und toxische kannst du immer hoch zehn rechnen. Was ein Jahr mit Normalo wäre, mit Tox, gewiss 1,5 Jahre (Aber im rechnen bin ich ne Null).
Und je nachdem, wie schadhaft du hervor gekrochen bist, dauert es länger. Du hast ja schon Fachpersonal am Start und siehst noch kein Land.

Du warst bestimmt auch, als du sie kennenlerntest, nicht ein Wissender, sondern ein unbekümmerter, der BL für einen Farbanstrich hielt (salopp gesagt).
Das gemeine ist ja, das zuerst dieses Hochgefühl aufgebaut wird. Man kommt auf Höhen, wo man nie zuvor und nie danach hin kommt, aber jetzt weißt du - alles Show, nicht davon wahr. Lüge und Betrug.

Das können normale Frauen oder Männer nicht liefern, sollten das auch nicht liefern können. sonst wäre das ja wieder ein Ticket für die Geisterbahn.

06.06.2024 17:31 • x 2 #2397


P
Zitat von distress:
Ich kann dich gut verstehen.

@distress
Ich danke Dir. Wenn mir nicht jeden Tag vor Augen führe, was für massive Störungen sie hatte (Borderline, Psychosen etc). dann wäre ich vermutlich längst vor die Hunde gegangen.
Alleine die Vorstellung, was wir alles Schönes vorhalten.
Dass sie jetzt vermutlich glücklich mit einem anderen durchs Leben geht, macht mich fast wahnsinnig.
Wohl wissend, dass das auch nicht auf Dauer sein wird.
Es ging bei ihr 52 Jahre nicht gut.
Beziehungen hat sie im Schnitt nach 3 Jahren beendet.
Sie kommt nie an. Irgendwann schaut sie in den Spiegel, ist alt und einsam.

Nur diese Erkenntnis lässt mich in dem Glauben, dass die Trennung richtig war.
Aber sie macht mich auch traurig.

Zitat von distress:
Vier Jahre Liebeskummer. Vier Jahre Trauer um etwas, was sich eigentlich wie eine Befreiung anfühlen müsste. Das ist so paradox. Auch bei mir wird es lange dauern

Oje. Dann weiß ich ja, was auf mich zukommt. Ich wünsche Dir, dass Du nach all der Zeit doch irgendwann wieder glücklich wirst.
Ich wünsche es uns allen

06.06.2024 17:38 • x 2 #2398


Heffalump
Zitat von PeterN:
Aber sie macht mich auch traurig.

Aber nur, weil du weißt, das nichts und niemand ihr helfen kann

06.06.2024 17:39 • x 1 #2399


distress
Zitat von Heffalump:
Ich frage mich oft, warum? Nicht warum Sie wütend sind, unsere Partner, sondern warum diese doch recht negativ belegten Gefühle mehr Alltag einnahmen, als alle anderen Gefühle.

Ihren Wutanfall kann ich nachvollziehen:
Da die Entschuldigung für ihr Verhalten (hier ziehe ich wirklich den Hut vor ihr, denn das kam nur sehr selten vor) nicht ausgereicht hat und es dennoch zur Trennung kam, benötigt sie mich als Schuldigen. Wie @lizzy so schön schrieb, ist das mehr oder weniger überlebenswichtiges Verhalten. Sie kann nicht anders. Das muss man einfach sehen.

Und natürlich ist das keine Lebensqualität. Sie führen kein schönes Leben, auch meine Ex hat mir das bestätigt. Jeden Tag dieses Gefühls- und Gedankenwirrwarr auszuhalten ist sehr schwer. Nicht umsonst ist die BL- Selbstmordrate hoch.


Zitat von Heffalump:
Wie lange treibst du das Spiel schon?
Oder lässt es mit dir treiben?

Acht Jahre brutto. Netto vielleicht fünf.
Die Diagnose erhielt sie erst, als wir bereits zwei Jahre zusammen waren. Wir beide hatten keine Ahnung, was genau das ist.

Dann weiß ich jetzt, was an Liebeskummer- Jahren auf mich zukommt. Oh je..

06.06.2024 17:52 • x 1 #2400


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag