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Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

Vienne
Zitat von Ema:
Da bin ich mir nicht so sicher. Wie lange hat er denn schon seine Beziehungsunfähigkeit und sein diagnostiziertes Borderline? Was hat er all diese vielen Jahre dagegen getan? Ich habe viel von dir gelesen. Auch deinen alten Thread von 2022. Da hattest du enorm gute Berater und alle haben dir damals schon gesagt, dass ...

Doch. Er hat großen Leidensdruck. Nicht meinetwegen. Der Erkrankung wegen.

Diese innere Leere ... schlimm muss das sein. Das tut mir sehr leid für ihn.

Ich denke , er hatte diese Beziehungsunfähigkeit schon immer.

Er hat , als er 25 war, eine zweijährige Therapie gemacht. Da wurde bereits Borderline diagnostiziert. Danach hielt er sich für geheilt.

Er führte ein sehr ausschweifendes Leben als Student (ich zitiere ihn da), bis er sich in seine um 10 Jahre jüngere Frau verliebte und diese heiratete. Er wollte unbedingt Kinder.
Er war sehr geschickt darin, seine Erkrankung zu verschleiern...er nahm nur Jobs mit viel Reisetätigkeit an ...war die ganze Woche verreist und nur an den Wochenenden zu Hause.
Aus wirtschaftlichen Gründen emigrierte er, kam mit Frau und erster Tochter nach Deutschland 2001.
Das Studium seiner Frau wurde nicht anerkannt, er hatte da mehr Glück. Es kam noch eine zweite Tochter...seine Frau war wirtschaftlich von ihm abhängig.
2013 trennte sie sich sehr unschön von ihm, da hatte sie das Studium fertig.
Das Absurde ist...sie ist Psychotherapeutin. Hat offenbar lange gebraucht, um dahinter zu kommen, was mit ihm los wäre.
2009 konfrontierte sie ihn mit ihrem Verdacht auf Borderline.
Er aber war uneinsichtig... machte keine Therapie...und setzte mMn deswegen seine Ehe Inden Sand.

Er hat das Problem, dass er mit keiner Partnerin es länger als 3 Tage aushält...dann braucht er offenbar Distanz...seine Ehe wäre in Brüche gegangen, sobald die Töchter aus dem Haus gewesen wären. Sie waren der Kit...er hatte wahnsinnige Angst als geschiedener Mann zu wenig Zeit mit ihnen verbringen zu können.

Zur Einsicht , dass es unumgänglich wäre, eine Therapie zu machen, kam er durch mich. Nur hatte ich da noch keine Ahnung betreffend Borderline. Es gab ein Erlebnis Ende 2022, so dass ich vermutete, dass eine ernsthafte psychische Erkrankung vorliegen könnte.
Er selbst meinte relativ am Anfang unserer Beziehung, dass er beziehungsunfähig wäre.

Seine Therapie begann er Mitte März 2023. Im Mai erhielt er die Diagnose Borderline. Erzählte es mir nicht, weil er berechtigterweise Angst hatte, dass ich ihn verlassen könnte.
Ende August 2023 konfrontierte ich ihn mit meinem Verdacht auf Borderline...bestand darauf, die Diagnose seines Therapeuten zu erfahren, um mich schützen zu können.
Dann passierte aber eine andere Tragödie...ich verlor ein paar Tage danach meinen Sohn.
Da trat alles in den Hintergrund...

Erst 2 Monate nach dem Tod meines Sohnes trennte ich mich. Er schaffte es aber einen Monat später, mich noch einmal zu überzeugen. Ich habe ihm geglaubt...und er meinte es ehrlich in dieser Zeit und bemühte sich sehr bis März diesen Jahres.
Dann geriet er in eine schlimme persönliche Krise. Jobverlust und eine unangenehme medizinische Diagnose...ich verstehe das, aber ich kann das nicht mittragen, da er mich weggestossen hatte, obwohl ich ihn unterstützt habe und half.

Mit dem toxischen Verständnis hast du recht. Das habe ich im April erkannt...und ist einer der Gründe, warum ich getrennt blieb.

Ja, ich habe unter der Beziehung mehr gelitten als er. Ich brauche keinen Schlag mehr, deshalb bleibe ich auch getrennt.

Er leidet aber auch sehr... nämlich unter seiner Erkrankung. Ich möchte mit ihm nicht tauschen...

02.06.2024 13:41 • x 2 #2131


Ema
Zitat von Vienne:
2013 trennte sie sich sehr unschön von ihm, da hätte sie das Studium fertig.

Von wem weißt du, dass sie sich unschön von ihm getrennt hat? Von ihm?

Dir ist aber schon klar, dass du auf seine Schilderung der Trennung keinen Pfifferling geben kannst, ja? Du weißt, wie Borderliner gerne mal über ihre Ex-Partner reden, die natürlich an allem Schuld waren?

Wenn sie es geschafft hat, von ihm loszukommen, trotz der Kinder, kann man sie nur beglückwünschen.

02.06.2024 13:46 • x 2 #2132


A


Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

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Vienne
Zitat von Ema:
Von wem weißt du, dass sie sich unschön von ihm getrennt hat? Von ihm? Dir ist aber schon klar, dass du auf seine Schilderung der Trennung keinen Pfifferling geben kannst, ja? Du weißt, wie Borderliner gerne mal über ihre Ex-Partner reden, die natürlich an allem Schuld waren? Wenn sie es geschafft ...

Das unschön ist meine Formulierung. Er gab seiner Frau keine Schuld. Sie hatte einen Liebhaber. Er sprach betreffend Trennung nie schlecht über seine Frau.

Natürlich ist das seine subjektive Schilderung gewesen.
Und sehr gerne hätte ich die Sicht seiner Ex Frau gehört.
Aber , da er mich nie in sein Leben ließ, kenne ich nur seine Sicht.

Ich denke , dass sie viel gelitten hat. Und ich kann verstehen, dass sie sich getrennt hat. Man kann keine Beziehung mit ihm führen in meinen Augen...aber ich habe keinen Einblick in die Ehe...

Die Trennung verletzte ihn ungemein tief. Er wollte so etwas nie wieder erleben.

02.06.2024 13:51 • #2133


Vienne
Zitat von Ema:
Du weißt, wie Borderliner gerne mal über ihre Ex-Partner reden, die natürlich an allem Schuld waren?

Verzeih, das ist jetzt auch eine Pauschalierung...und hier nicht zutreffend.

Er sprach weder über seine Ex Frau noch über seine Ex Freundin schlecht.
In dieser Hinsicht schätzt du ihn falsch ein.

02.06.2024 14:06 • #2134


P
Zitat von Ema:
Du weißt, wie Borderliner gerne mal über ihre Ex-Partner reden, die natürlich an allem Schuld waren

Ist aber was dran.
Hat meine auch gemacht. Ihr 2. Mann war angeblich autistisch (mit dem sie aber trotzdem einen Sohn bekam), der Dritte nahm angeblich Dro. und musste sogar Missbrauchsvorwürfe ertragen.

Heute weiß ich: Alles gelogen.

Und jetzt bin vermutlich ich dran.

Es ist nicht immer alles nur die Krankheit. Es ist auch viel Charakter. Bei meiner zumindest

02.06.2024 14:48 • #2135


D
Ich glaube, dass sie damit ihr Leid aus der vorigen Beziehung demonstrieren möchten, um das Helfersyndrom im Gegenüber zu aktivieren…

… und dennoch habe ich jetzt einen Moment, wo ich niemand anderen als sie jetzt gerne festhalten würde …

Wie habt ihr es für euch empfunden? War es auch bei euch so, dass jedes neue On immer schwächer als die ersten „Neuanfänge“ wurden auf der Emotionsebene? Fast schon wie eine Routine

02.06.2024 15:32 • x 1 #2136


Ema
Zitat von Vienne:
Er sprach weder über seine Ex Frau noch über seine Ex Freundin schlecht.
In dieser Hinsicht schätzt du ihn falsch ein.

Und wie hat er dich dann dazu gebracht zu sagen, seine Ex habe sich unschön von ihm getrennt?
Kann sein, dass er subtiler vorgeht als manche andere. Aber du hast ja doch jetzt deine Meinung über sie.

Ich finde, du nimmst ihn in Schutz wie einen Welpen. Egal, worum es geht.
Wenn du nur mal halb so viel Mitgefühl mit dir selbst hättest ...

02.06.2024 15:59 • x 2 #2137


Z
Zitat von djculture2001:
Wie habt ihr es für euch empfunden? War es auch bei euch so, dass jedes neue On immer schwächer als die ersten „Neuanfänge“ wurden auf der Emotionsebene?

Bei mir gab es zum Glück keine zweite Runde. Ich hatte es beendet und das endgültig.

Aber es ist kein Geheimnis, dass die erneuten Runden meistens kürzer und die Phasen der Abwertungen heftiger werden.

02.06.2024 16:01 • x 2 #2138


N
@djculture2001 du solltest wirklich dran arbeiten sich abzulenken. Ich weiß dass es Momente gibt die sind sehr hart.. geht mir nicht anders.
Aber wenn ich merke dass ich zu sehr in diesen gedankenstrudel abdrifte , dann versuche ich sofort aktiv zu werden. Liegestütze bis der Arzt kommt , spazieren gehen und Musik hören oder allgemein ins fitnesstudio.. irgendwas was ablenkt.

02.06.2024 16:06 • x 1 #2139


N
@Vienne ich hoffe für dich , dass du irgendwann an einem Punkt kommst , wo du ihn nicht mehr ganz so heftig in den Schutz nimmst.
Borderline ist per se schlimm ja , aber du solltest nicht vergessen dass irgendwo auch Charakter steckt und nicht immer alles nur mit borderline zu tun hat.

02.06.2024 16:09 • x 3 #2140


Vienne
Zitat von Ema:
Und wie hat er dich dann dazu gebracht zu sagen, seine Ex habe sich unschön von ihm getrennt? Kann sein, dass er subtiler vorgeht als manche andere. Aber du hast ja doch jetzt deine Meinung über sie. Ich finde, du nimmst ihn in Schutz wie einen Welpen. Egal, worum es geht. Wenn du nur mal halb so viel ...

Trennungen sind nun einmal unschön...

Das betrifft genauso die Trennung meines Mannes...war ebenfalls unschön...hart ... schnell... vielleicht brutal.

Genauso sehe ich das bei ihm.

Wieso nehme ich ihn da in Schutz?

Als wir über die Trennungen sprachen, kannten wir uns gerade mal 3 Tage.

Ich fand es von ihr schnell und brutal... wie bei meinem Mann. Und daher unschön.

Das hat nichts im Geringsten mit Borderline zu tun.

Er hat mich zu nichts gebracht. Das war meine Formulierung.

02.06.2024 16:32 • #2141


Vienne
Zitat von Nordjung:
@Vienne ich hoffe für dich , dass du irgendwann an einem Punkt kommst , wo du ihn nicht mehr ganz so heftig in den Schutz nimmst. Borderline ist per se schlimm ja , aber du solltest nicht vergessen dass irgendwo auch Charakter steckt und nicht immer alles nur mit borderline zu tun hat.

Genau das sage ich doch. Die Art und Weise, wie sich seine Frau von ihm und mein Mann sich von mir getrennt haben, war unschön und hat nichts mit Borderline zu tun.

Sie haben uns eben nicht mehr geliebt, schon länger innerlich abgeschlossen und getrennt gehabt .

Ich nehme niemanden in Schutz.
Es ist meine persönliche Meinung darüber.

Nur, weil er Borderline hat, muss ich jetzt hinter allem und jedem etwas Schlimmes sehen?

Ich kann da eben nichts sehen...und verteufeln...da nicht...

02.06.2024 16:39 • #2142


Ema
Zitat von Vienne:
Wieso nehme ich ihn da in Schutz?

Du nimmst ihn sozusagen mit jeder zweiten Formulierung in Schutz.

Aber ist ok, das darfst du ja tun. Ich geb es jetzt auch auf, versprochen. Ich wollte dir nur mal sagen, was ich da wahrnehme. Vorhin, als ich von toxischem Verständnis sprach, hast du mir recht gegeben. Aber in jedem konkreten Einzelfall widersprichst du dem wieder.

Ich denke halt, wenn du auch nur die Hälfte deines Verständnisses und Mitgefühls mal auf dich selbst richten würdest, wäre der Kerl schon lange Geschichte. Und zwar auch in deinen Gedanken und Gefühlen.

Aber wie gesagt: Du bist ganz selbstverständlich frei, das so zu machen, wie du denkst und ich halte jetzt auch wieder meine Klappe.

02.06.2024 17:31 • x 1 #2143


D
@Nordjung Ich träume in den letzten Nächten leider sehr oft davon, völlig abstruse Situationen, danach stehe ich so unter Strom, dass an Weiterschlafen nichts mehr zu denken ist.

02.06.2024 18:41 • #2144


N
@djculture2001 ja habe ich auch aktuell
Deswegen soviel wie es geht ablenken .. mit der Zeit wird es weniger und besser

02.06.2024 18:43 • #2145


A


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