Borderline in Beziehungen / bei Trennung - Erfahrungen

Was ich generell sehr interessant finde, dass im Forum - aber meiner Beobachtung nach auch in der Gesellschaft generell - relativ schnell BL oder auch Narzissmus vermutet wird, man aber sehr davor zurückschreckt, in seinem Umfeld einen Psychopathen zu erkennen oder überhaupt erkennen zu wollen. Obwohl es davon nicht weniger, sondern eher mehr gibt als BL. Vermutlich, weil ein Psychopath fälschlicherweise mit einem irren Serienkiller in Verbindung gebracht wird. Wobei diese in Wirklichkeit nur in den allerwenigsten Fällen morden. Da ist die Wahrscheinlichkeit eher noch geringer als bei einem hochemotionalen Menschen.

Psychopathen sind fast sowas wie das Gegenteil von BL, wenngleich es auch Parallelen gibt - aber sie kennen keine Liebe. Und Empathie. Während ein BL echt und wahrhaftig lieben kann - und hassen, wie wir wissen, bist du für einen Psychopathen nur sowas wie ein Insekt unter der Lupe. Ganz interessant zu beobachten, er kommt sich halt erhaben vor - und wenn man das Objekt (bewusst oder zufällig) zertritt, ist es unterm Strich auch wurscht.

BL erkennt man unterm Strich schneller, weil der hat seine Gefühle und Impulse einfach nicht unter Kontrolle. Das bekommt man zwangsläufig mit Einen Psychopathen erkennt man neben einigen irritierenden empathielosen Aussagen aber vor allem daran, dass die Augen nicht mitlachen. Dass er Gefühle (auch in Mimik und Gestik) faked, und sobald man ihm den Rücken zudreht, ist da nur Eiseskälte.

BL sind mir deutlich sympathischer. Vor Psychopathen hab ich persönlich mehr Angst. Nicht, weil ich Angst hätte, dass sie mich ermorden. Warum sollten sie? Sondern weil überbordende Gefühle doch deutlich leichter zu verstehen sind als gar keine. Ein BL liebt ja. Wenn auch verquer. Aber die Gefühle hat er ja. Sich aber in jemand hineinzuversetzen, der gar nicht lieben kann und gar keine Empathie und Mitgefühl kennt, ist schon noch eine andere Hausnummer. Hat evolutionär auch seinen Sinn, aber für einen emphatischen Menschen wie mich nochmal ganz anderer Tobak.

Ein Psychopath kann leichter ein hochfunktionales Leben führen (meist in Chefetagen, Chirurgen etc) als ein BL. Der leidet auch nicht. Aber genau deswegen ist die Chose noch schwieriger, weil man noch mal ganz anders in Abhängigkeiten gerät, wo man am ausgestreckten Arm emotional verhungert, manipuliert und ohne mit der Wimper zu zucken fallengelassen wird. Also für alle, die Bekanntschaft mit BL gemacht haben, immer noch besser als die mit einem Psychopathen. So als kleiner Trost zwischendurch

Zitat von Vienne:

Es ist selbst für Therapeuten schwierig, Psychopathie zu erkennen... Ich habe mir ausführlich genau über Psychopathie und Rollenspiele bei meinem Ex Freund den Kopf zerbrochen. Es gibt , wie du ja schon beschrieben hast, diese hochfunktionalen Psychopathen, die du eben auch in Führungspositionen finden kannst. Sie ...

Wenn er ein BL ist, empfindet er Liebe. Sogar starke, verzehrende. Wenn auch keine dauerhafte. Wenn er ein Psychopath ist, dann nicht und nie. Und Empathie, das kommt halt auf die Definition drauf an. Ein Psychopath analysiert andere wie ein Insekt unter Glas, und das oft sehr gut - und faked halt das, wovon er meint, was von ihm in der Gesellschaft an Zwischenmenschlichem erwartet wird. Empfindet aber null davon, wie Mitleid zB. Wenns hoch kommt etwas wie Amusement wie zu einem Zirkusafferl.

Während ein BL durchaus Mitleid empfinden kann, wenn er aber - wie der Narzisst - meist doch nur um sich und seine eigene innere Leere und Emotionen und Vorteile herumschwirrt. Deswegen nennt man BL auch oft die kleine Schwester des Psychopathen.

Wär mal interessant, einen Tag mit einem Psychopathen zu tauschen. Wohl weniger anstrengend als wie mit einem BL. Weil der Psychopath leidet ja nicht, der BL aber schon. Aber länger als einen Tag möchte ich den Psychopathen-Freaky-Friday auch nicht erleben. Muss schon sehr sehr eigenartig sein, keinerlei Liebe und Mitgefühl etc empfinden zu können.