Hallo zusammen,
nachdem ich hier im Forum bereits stiller Mitleser war und auch einen Gastbeitrag verfasst habe, habe ich mich dann entschlossen, mich hier anzumelden und meinen ersten Beitrag zu verfassen.
In 2020 habe ich im Internet eine Frau kennengelernt, welche mir auch direkt von Beginn an klar kommuniziert hat, dass sie eine diagnostizierte Borderlinerin ist. Bereits da war die Sympathie so riesig, diese Verbundenheit so sehr schnell da, dass ich das Thema glatt unterschätzt habe mir dachte „du wirst es besser als alle anderen Partner machen und ihr helfen“… ein böser Trugschluss.
Zu dieser Zeit war sie bereits geschieden, hatte gesamt vier Kinder von drei Männern, während unserer vier Jahre hat sie sich von ihrem zweiten Ehemann scheiden lassen.
Da ich bereits einige gescheiterte Beziehungen hinter mir hatte, meine Eltern verstorben sind, als ich 19 war, hat mir (das habe ich erst Jahre im Nachgang verstanden) einiges im Leben gefehlt, was sie mir gab, indem sie mich zur Gottheit ernannte. Sie nannte mich ihren Selenverwandten, nie zuvor habe sie so geliebt und gefühlt und ich sei der eine Mann, mit dem sie bis an ihr Lebensende zusammen sein möchte. sie gab mir mit ihren Kindern Familie, etwas, was ich mir mein ganzes Leben gewünscht habe.
Irgendwann folgten dann die ersten Momente, in denen es zur vermeintlichen Trennung kam, welche kurz darauf wieder negiert wurde und der „Neustart“ umso gefühlsintensiver war, weil ja vermeintlich beide eingesehen haben, was schief gelaufen ist und wir daraus gelernt hätten, das unsere Beziehung niemals mehr gefährden würde.
Eifersucht und Vorwürfe kamen in immer kürzeren Einschlägen, auch ich hatte immer mehr Angst, von dieser Frau verlassen zu werden, diese emotionale Abhängigkeit zu verlieren. Ich zog mich zurück in meine Wohnung, erst für ein paar Stunden, es wurden Tage, Wochen, Monate. Immer und immer wieder fanden wir zusammen, doch die Einschläge blieben nicht aus. Immer wieder meldete sie sich oder ich mich bei ihr, weil alles erlebte nicht so schlimm war, wie die Trennung von ihr. In diesen Zeiten meldete sie sich auf Dating-Plattformen an, lies mich das auch anhand von Äußerungen Screenshots wissen, dennoch lief niemals etwas mit diesen Männern, sie hat dies nur als Werkzeug genutzt, um mich wieder auf sie aufmerksam zu machen. Auch wenn es falsch klingt, ich konnte ihr das glauben und wir fanden auch nach längeren Off-Phasen wieder zusammen.
Im Januar kam es dann zum nächsten Einschlag, dieser hielt bis auf kurze Wiedersehen bis Anfang Mai an,
Zum 1. Mai schenkte ich ihr ein Maiherz, was mit einer extrem emotionalen Nachricht beantwortet wurde, in der sie mir schrieb, dass sie nur mich liebt, alles in ihr nur mit mir zusammen sein will alles in ihr nach mir schreit und sie mit mir zusammen sein will, sie extrem leiden würde. Mich hat diese Nachricht gelähmt, ich wusste nicht, gehe ich zurück, ignoriere ich diese Nachricht.
Nachdem ich ihr schrieb, dass ich zwar die Beweggründe ihres Flirtens kenne, es mich aber dennoch verunsichert und es mir weh tut, weil es meinen Selbstwert verletzt, entschloss ich mich dann dennoch, den Kontakt zu suchen.
Nach dieser Nachricht offenbarte sie mir, dass sie im Zeitraum ihrer letzten Nachricht vom 1. Mai innerhalb von drei, vier Tagen einen Mann kennengelernt hat, der ihr alles geben kann, was sie sich im Leben gewünscht hat, er ihr mental alles gibt, wonach sie sich sehnt, alles sehr innig und intim ist und sie nichts und niemand im Leben mehr trennen kann, weil er sie über alles liebt und sie sich beide schon blind vertrauen. Der neue Partner war in der vorigen Beziehung ebenfalls mit einer Borderlinerin zusammen, hat mit dieser vier Kinder.
Seitdem hat sie jegliche Liebe zu mir vollständig abgelegt, es gibt für sie nur noch ihn in dieser Welt, die Worte, welche sie wenige Tage zuvor für mich empfand, die sind Geschichte und sie will niemals mehr mit mir etwas zu tun haben. Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass dies rational gesehen eine „ganz normale“ Idealisierungsphase ist, doch dieses Mal ist es kein Bluff, den Neuen gibt es wirklich.
Mein Kopf gibt seitdem keine Ruhe, ich frage mich, ob sie wirklich alles von mir und uns abgespalten hat, sie nichts mehr für mich empfindet und ob sie sich nochmals bei mir melden wird, denn so sehr intensiv wie das Neue sein kann, so weiß ich auch aus der Vergangenheit, dass die Gefühle sehr schnell umschlagen können. Der neue Partner hat schon nach wenigen Tagen die Kinder kennengelernt und hat quasi meinen Platz in der Familie eingenommen, wohnt mit ihnen zusammen, dort wo wir gemeinsam lebten.
War das der abschließende Cut und war es das für immer?
Wird sie sich (so wie sie es sagt) niemals mehr bei mir melden und ist all das erlebte und gelebte für immer vergessen?
Rational kann ich diese Fragen nur schätzen, aber emotional wünsche ich mir irgendwie, dass ich doch nicht für immer vergessen werde/ aus ihrem Leben gestrichen werde.
Das soll es endgültig und für immer gewesen sein? Bereits in der Vergangenheit gab es Phasen, wo ich dachte „so, das wars jetzt für immer und ewig, es wird kein Zurück geben“ aber es gab immer wieder ein Zurück.
Ich würde mich freuen, eure Meinung dazu zu lesen.
Viele Grüße, dj
30.05.2024 12:57 •
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