Hallo, ich bin neu hier und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nie erwartet hätte, dass mich das Thema Liebeskummer betreffen könnte. Ich stand bis gestern mit beiden Beinen im Leben. Ich bin Mutter von zwei Kinder, vom Vater der beiden bin ich getrennt, verstehen mich aber besser den je mit ihm, wirklich rein Freundschaftlich, denn wir beide haben nach fast 16 Jahren Beziehung gemerkt, dass wir uns zwar als Freunde schätzen und mögen, uns aber beide nicht mehr vorstellen können ein Paar zu sein. Im November letzten Jahres habe ich einen Spaziergang an der Elbe gemacht. Schräg neben mir lief ein guteaussehnder Mann, der mich nach einiger Zeit ansprach und vorschlug, dass wir, wenn wir schon in die gleiche Richtung gehen, auch zusammen gehen könnten. Mir erschien nichts verwerfliches daran und so gingen wir zusammen weiter und kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er in einer ähnlichen Situation war wie ich. Zwei Kinder, mit der Frau auseinendergelebt, aber noch mit ihr befreundet. Wir verstanden uns super und es wurde ein sehr schöner Spaziergang. Am Ende tauschten wir die Nummern und es sollten noch einige Spaziergänge folgen. Irgendwann fragte er mich, ob er mich küssen darf. Wir trafen uns immer öfters und schrieben uns, wenn wir uns nicht sehen konnten. Immer, wenn die Frage aufkam, was wir machen wollten, war seine Antwort, ist mir egal, hauptsache ich sehe Dich und kann bei Dir sein. Anfang Januar sind wir dann einen Schritt weiter gegangen und hatten S.. Dabei sagte er mir, wie sehr er mich mag, wie wichtig ich ihm bin und wie süß und toll er mich findet. Da ich gemerkt habe, dass er mir auch immer mehr bedeutet, fing ich an mir erste Gedanken zu machen, wie es weiter gehen soll und wie ich mi ihm am besten darüber spreche. Letzten Mittwoche wollten wir uns eigentlich treffen und ich wollte mit ihm reden, aber da mein Sohn mit über 40°C Fieber im Bett lag, mussten wir das Treffen um eine Woche verschieben. Am Wochenende konnten wir uns leider nicht treffen, weil er einen Freund in Frankfurt besuchen wollte. Dass er sich in der Zeit nicht einmal von sich aus gemeldet und mir nur in Ein-Wort-Sätzen geantwortet hat, bewertete ich nicht weiter.
Zumal er mir noch schrieb, wie sehr er sich freuen würde mich am Mittwoch zu sehen. Gestern, als ich ihn fragte, ob wir uns zur üblichen Zeit am üblichen Treffpunkt treffen würden, reagierte er erstmal nicht, als ich dann ein weiters mal nachfragte, schrieb er mir, dass er jemand anderen kennen gelernt hat und dass es ihm sehr leid tut, er mich zwar mag, er sich aber in die andere, die er angeblich erst vor zwei Tagen durch seinen Freund in Frankfurt kennen gelernt, verliebt hat und nicht in mich und ich hin nicht zumindest etwas verstehen könnte. Für mich ist gestern echt eine Welt zusammen gebrochen, zu einen kannte ich bis jetzt das Gefühl von Liebeskummer überhaupt nicht, zum zweiten wurde mir plötzlich bewusst, wir sehr ich mich schon verliebt habe und wie wichtig er mir mittlerweile wirklich ist, das dritte ist der plötzliche Zweifel an mir. Mir schwirren so viele Gedanken und Fragen durch den Kopf, die meiste davon beginnen mit Warum und ich werde wahrscheinlich nie eine Antwort darauf bekommen. Ich bin wirklich noch nie so verletzt worden und dabei dachte ich, dass ich nie auf solche Kerle hereinfallen würde. Aber wie es immer sie ist, man soll nie nie sagen. Es gibt tausende von Dingen, die ich diesem feigem A. an den Kopf knallen würde, z.B. warum er mir nicht einfach sagt, das er nur S. will und nicht mehr, und warum er nicht zumindest so viel Anstand besitzt es mir persönlich zu sagen, sondern darauf hofft, dass ich mich einfach nicht mehr melde und als das nicht klappt es per Whatsapp macht. Bis jetzt habe ich zum Glück noch ein kleines bisschen Restwürde, auch wenn es eigentlich nicht mehr als Würde bezeichnet werden kann, und kann mich bis jetzt davon abhalten mich bei ihm zu melden, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Ich merke aber, dass es mir etwas besser geht, seit ich angefangen habe zu schreiben.
Ich danke jedem der sich durch meinen Text gekäpft hat. Ich möchte kein Mitleid, aber ich möchte auch keine zynischen und gemeinen Worte. Ich möchte einfach meiner Wut, meiner Enttäuschung, meiner Traurigkeit und meiner, ja auch das bin ich ein wenig, Verzweiflung ein Ventiel geben. Vielen lieben Dank, dass ich es mir von der Seele schreiben konnte.
Manuela
06.02.2018 14:33 •
x 1 #1