Du hast dich verliebt - das ist zunächst ja einmal etwas Gutes, Schönes. Vor allem wenn es erwidert wird.
So eine Verliebtheit nur mit schlechtem Gewissen ausleben zu können oder sie gar aus ebensolchem abwürgen zu müssen, ist dann allerdings sehr schmerzlich. Sooo häufig verlieben wir Menschen uns eben nun mal nicht, als dass wir es nicht jedesmal als etwas sehr besonderes, wertvolles empfinden würden. Genauso wie wir langfristige, tragfähige Beziehungen als wertvoll und schützenswert erachten.
Wie die meisten Menschen in so einer Situation stehst auch du vor der Wahl zwischen zwei Verlusten. Entweder den Verlust der Verliebtheit mit all den Wünschen und Hoffnungen, die daran hängen, oder den Verlust der Liebe mit all der Vertrautheit und festen Basis im Alltag. Kein Wunder, dass es dir gerade beschissen geht.
Warum genau möchtest du dich denn nun von deiner langjährigen Freundin trennen? Wirklich nur um frei zu sein für die andere, um diese dann zurück zu erobern? Oder auch aus anderen Gründen? So genau habe ich das noch nicht verstanden.
Falls es bei der Trennung hauptsächlich um deine Verliebtheit geht, hast du schon einmal in Erwägung gezogen, mit deiner Freundin und deiner Geliebten zu beratschlagen, ob es Möglichkeiten gibt, eure Beziehungen ein Stück weit zu öffnen, d. h. ihr euch in irgendeiner Weise alle drei miteinander arrangiert? Mir ist klar, dass dies ein sehr unpopuläres Modell ist und eine Menge Kommunikationsfähigkeit und -willen voraussetzt, aber nichtsdestotrotz kann es in bestimmten Konstellationen und für Menschen, die in Bezug auf ihre Partner kein Besitzdenken empfinden, funktionieren.
26.09.2012 15:00 •
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