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Unterstellung von Narzissmus

btlwe.
Bonjour,

ich empfinde es echt langsam als sehr belastend, dass hier quasi in fast jeder dritten zwischenmenschlichen dysfunktionalen Trennungsgeschichte, einem XY Chromosomgeborenen und mangelnder Streitkultur Narzismus vorgeworfen wird! Dies beinhaltet eine schwerwiegende Unterstellung und vor allem ein behandlungsbedürftiges Krankheitsbild! Wir sollten hier nicht küchentischpsychologische Vorverurteilungen in den Raum stellen, damit entwerten wir vor allem Opfer von echten NARZISTEN/INNEN oder auch VULNERABLEN NARZISTEN/INNEN! (extra gegendert, um vielleicht auch die Bindung auf ein Geschlecht zu entkoppeln) Dankeschön.

19.02.2023 22:08 • x 5 #1


btlwe.
EDIT: *entwertigen wir vorallem die Tragfähigkeit der psychischen Gewalt ggüber Opfern

19.02.2023 22:28 • #2


A


Unterstellung von Narzissmus

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M
Naja, die meisten haben Internet, gleichen die Symptome ab und ziehen ihre Rückschlüsse - wie in allen anderen Themenbereichen ja auch. Ich glaube, dieser Drops ist gelutscht.

19.02.2023 22:39 • x 2 #3


I
Zitat von btlwe.:
Wir sollten hier nicht küchentischpsychologische Vorverurteilungen in den Raum

Eigentlich sind es die TE immer selber, die die Diagnose gleich mitbringen...

19.02.2023 22:43 • x 4 #4


LillyP
Verständlich. In etwa so erfreulich wie die Verwendung des Begriffes „stalking“,wenn es schon um das Einsehen von öffentlichen Social Media Kanälen geht, das verwässert den Begriff meines Erachtens nach ebenso. Besser eine sachliche Beschreibung der Erlebnisse mit dem Expartner, soweit das möglich ist in der Aufregung.

19.02.2023 22:47 • x 6 #5


D
Zitat von btlwe.:
Wir sollten hier nicht küchentischpsychologische Vorverurteilungen in den Raum stellen, damit entwerten wir vorallem Opfer von echten NARZISTEN/INNEN oder auch VULNERABLEN NARZISTEN/INNEN! (extra gegendert, um vielleicht auch die Bindung auf ein Geschlecht zu entkoppeln)


Das ist aber ebenfalls eine Verurteilung Menschen gegenüber, die eine NPS haben. Das sind auch nicht zwangsläufig Täter, auch wenn sie durchaus Schaden anrichten können.

Ich glaube, dieser Diagnose-Wahn ist nicht zu stoppen. Das fängt doch schon bei Ärzten an. Kommst du bereits mit einer Diagnose, springen sie auf diesen Zug auf und du kriegst ein Label. Gibst du vor, ein unbeschriebenes Blatt zu sein, wirst du auch entsprechend behandelt. Denn dann liegt der Fokus erstmal darauf, den Patienten kennenzulernen, sich ein eigenes Bild zu machen und selbst mal das Köpfchen anzuschalten, anstatt ihn in eine Rolle/Krankheit/Diagnose regelrecht zu drängen. ( Da wird man dann wie ein „ganz normaler Mensch“ behandelt. Trifft natürlich nicht auf alle Ärzte zu, aber hab ich mehrfach alles so erlebt. )Denn die Diagnose ist in erster Linie dazu da, damit die Kostenübernahme gesichert wird. Interessanter ist doch, was bringt der Patient mit und wie kann man ihm helfen.

19.02.2023 23:51 • x 2 #6


D
Zitat von LillyP:
In etwa so erfreulich wie die Verwendung des Begriffes „stalking“,


Uuh ja, das finde ich auch übel. Was auch nervt, ist, wie der Begriff ‚schizophren‘ verwendet wird. Im Sinne von verrückt/nicht schlüssig, wenn andere Menschen einfach nur irgendwas tun, was nervig oder nicht nachvollziehbar ist. Offenbar wird auch oft davon gesprochen, jemand sei schizophren, obwohl eigentlich eine Multiple Persönlichkeit gemeint ist aufgrund von widersprüchlichem Verhalten.

20.02.2023 00:09 • x 2 #7


Lavidaloca
Den anderen als Narzissten zu bezeichnen, ist einfach bequem - dann muss man eigene Anteile an den Trennungsgründen nicht beleuchten und kann sich ganz gemütlich in die Opferrolle begeben. Mich nervt die inflationäre Verwendung des Begriffs auch extrem, aber ich schreibe in solchen Threads dann einfach nicht, weil die Themenersteller nicht lesen wollen, dass es eben einfach manchmal nicht gepasst hat, ein blödes Verhalten nicht automatisch Narzissmus bedeutet und die Diagnose ja sowieso erst steht, wenn der Mensch sich getrennt hat, vorher war das nie Thema und Wunderwunder, plötzlich ist man Psychologe und war jahrelang mit einem Narzissten liiert

20.02.2023 05:57 • x 5 #8


T
Ich glaube, das ist der gefühlt 20ste Thread, der dieses Thema aufgreift.
Gut gemeint, leider wird es nichts bringen.

Seit einer Weile denke ich nicht mehr, dass dieses Forum einen Schnitt der Gesellschaft abbildet, sondern zumeist ganz bestimmte Menschen anzieht. Wohlgemerkt, nicht alle, aber doch empfinde ich, dass ein Großteil hier einem bestimmten Schlag angehört. Irgendwie ist das auch kausal in meinen Augen: Menschen, die (ihre) Problemstellungen (häufig) im Netz googlen, finden ihrer Suchsynthax nach sehr schnell den Begriff Narzissmus, weil er auch seit einer Weile in der Popkultur angekommen ist. Ähnlich wird es vermutlich sein, bei Trennungen oder Problemen in der Partnerschaft. Da wird man ganz schnell auf dieses Forum aufmerksam.
Beides ist natürlich dann eine Art Brandbeschleuniger in Verbindung miteinander.

Auch glaube ich, dass genau diese Menschen viel um sich selbst kreiseln, Erklärungen suchen, verstehen wollen und nicht selten ein Problem mit Akzeptanz haben und/oder Verantwortung abschieben.

Manche lernen hier, indem ihnen aufgezeigt wird, dass sie ihre Anteile haben und sie es annehmen können. Die meisten (so mein Empfinden) werden aber ihr Hamsterrad nicht verlassen (können).

Es ist eben sehr viel einfacher auf Borderliner, Narzissten, Bindungsängstler zu schimpfen und sich von anderen darin bestätigen zu lassen, dass man total richtig liegt und anteilslos ist.
Zumal es sich in der Opferrolle total kuschelig anfühlt.

Ist eben so, kann man nix dran drehen. Möge jeder mit seiner Denke happy werden (oder eben nicht).

20.02.2023 06:35 • x 9 #9


Heffalump
Zitat von btlwe.:
behandlungsbedürftiges Krankheitsbild

eine Persönlichkeitsstörung?

20.02.2023 07:34 • x 3 #10


Chleo
Zitat von btlwe.:
Dies beinhaltet eine schwerwiegende Unterstellung und vorallem ein behandlungsbedürftiges Krankheitsbild!

Bist Du zufällig ein Narzisst oder
Therapeut?
Dem Krankheitsbild entsprechend,
nur schwer therapierbar.

20.02.2023 07:43 • x 3 #11


Gitarrenfrau
Vor allem geht unter, wenn man wirklich unter einem Menschen mit narzistischen Zügen gelitten hat. Egal ob Mann oder Frau.

20.02.2023 07:43 • x 1 #12


Chleo
Zitat von Tin_:
Zumal es sich in der Opferrolle total kuschelig anfühlt.

„Aber sowas von kuschelig …“
Du sprichst aus eigener Erfahrung?

20.02.2023 07:50 • x 5 #13


T
Zitat von Chleo:
„Aber sowas von kuschelig …“ Du sprichst aus eigener Erfahrung?


Nein, sie triggert mich allerdings. Ich kann es nicht leiden, dass sich offenbar alles und jeder ungerecht behandelt fühlt und ein armes Töff-Töff ist. Das ist so massiv unselbstbestimmt.

Aber ja, ich habe mich früher da auch gesehen, war krank und habe alles und jeden dafür verantwortlich gemacht, dass es mir nicht gut ging und ich in einer Art Kontrollverlust gelebt habe. Und dann gab's einen Knackpunkt im Leben bei mir.

20.02.2023 08:00 • x 1 #14


Sentimentalo
Die Narzissmus-, Borderline- und - zurzeit wieder stagnierenden - AD(H)S-Diagnosen lassen mich mittlerweile nur noch schmunzeln und halten mich schneller davon ab, in eine Diskussion einzusteigen. Ansonsten sehe ich sie leidenschaftslos - übermorgen wird eine andere Sau ums Dorf getrieben.

Man kann sich natürlich dem Reiz dieser Instant-Diagnosen nur schwer entziehen: Ist wahrscheinlich ein uralter Mechanismus, dass wir eine Sache zu beherrschen glauben, wenn wir ihr einen treffenden Namen geben - Nomen est Omen!

Frauen/Männer/Diverse kommen dabei mE gleich gut oder schlecht weg. Vielleicht gibt es gefühlt mehr männliche Narze und mehr weibliche BLer - ist das belastend?

btw: Warum schreibst du das altertümliche entwertigen statt entwerten? Hat das einen bestimmten Grund? Ich will dir da nicht zu nahe treten, interessiert mich eben, Sprache war ja schon immer politisch.

****
Supermann war fassungslos
Als ihm wurde klar
Dass er gar nicht fliegen konnte
Nur ein A. war

M.M.Westernhagen, 1998
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20.02.2023 08:33 • x 3 #15


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