@So-What
Ich danke dir für deine ausführliche Nachricht und die lieben Worte. Ich weiß es klingt albern, aber ich habe euch ins Herz geschlossen. Ich schätze den permanenten Input, auch die kritischen Worte. Sie helfen beim Heilen. Musste heute leider einer meiner Patientinnen eine Krebsdiagnose übermitteln und war dabei auf mich allein gestellt. Dabei ging in der Diagnostik noch etwas drunter und drüber, lange Absprachen mit den Kollegen zur Koordination ihrer Therapie, 1,5h-Gespräch mit der Dame und ihrem Mann nach Feierabend... Danach taten mir deine liebevollen Worte gut.
Weißt du, ich schäme mich noch immer. Gerade auch, wenn ich von einer EF, wie du es bist, lese. Sehr unangenehm.
Ich war so dermaßen blind, dass ich die Realität vollkommen verkannt habe und mich verrannt. Du hast recht. Vielleicht ist seine Frau eine Liebe und wir wären unter anderen Umständen gute Freundinnen.
Es gab Tage, da habe ich in den Spiegel gesehen und mich geschämt, über mein Gesicht gestrichen und geweint. Nicht aus Selbstmitleid, sondern Scham.
Ich weiß, dass ich gesund bin und damit nie ein Risiko für die EF war, aber ich habe sie emotional verletzt bzw an der Tat noch aktiv beteiligt. Ich war eben nicht willenlos und nicht gefesselt. Ich war verliebt, aber wusste um die Umstände. Er hat mich belogen, ja, Futurefaking betrieben, ja, aber ihr selber habt es ja sofort durchschaut und mir auch gesagt, dass er mich nicht einfach in Ruhe lassen wird.
Ich kann immernoch nicht wütend sein. Da ist eine Art Verständnis für ihn. Nicht den Beginn betreffend, aber seine Entscheidung. Vielleicht ist es dieses Ding mit dem kompromisslos lieben und was man liebt lässt man frei?! Ich weiß es nicht. Ich möchte ihn jedenfalls nicht sehen oder texten. Ich möchte stabil sein, denn ich weiß inzwischen, wie ihr sagt, dass er Wege finden wird und wenn er Patienten zuweist etc.
Ja, ich arbeite mit meiner Therapeutin inzwischen gut zusammen. Gerade üben und besprechen wir akut, dass ich bei mir bleibe und nicht immerzu anderen helfen will.
Er versprach mir, dass ich die Erste sei und schimpfte ja anfangs gar, als ich es Affäre nannte und eine Entscheidung wollte direkt zu Beginn, aber natürlich kann das gelogen sein, wie 89% seiner Worte.
Besonders geschmerzt hat immer, wie er für seine Patienten und auch Familie da war letztendlich und für mich 0,0%. Er kann Empathie. Wo es geschauspielert ist, vermag ich nicht zu sagen. Was ich sehr sicher weiß, der Gedanke einer Affäre schlummerte auf jedem Fall in ihm. So ein: ich sorge für alles, das gönne ich mir mal... Heute sagte ein Patient, der in der Nachbarschaft wohnt, 79 Jahre alt, dass ich doch wissen müsse, wie ich aussehe und dass alle Männer mir gerne nachschauen und ich eine Dorfschönheit sei... Ich weiß und sehe das nicht so. Ich vermute umso mehr war ich eben ein Gönnerchen, weil schon oft Patienten und Kollegen mit mir geflirtet haben und er dann eifersüchtig war...
Absolut bin ich bei dir und denke, dass er da Aktien hat an dem Misstrauen bzw hätte klare Grenzen ziehen. Das war auch u.a. Inhalt meiner letzten WhatsApp im April, dass er mich in Ruhe lassen soll, es würde ihm so schwer fallen eine geliebte Person gehen zu lassen... blablabla, da sagte ich, dass das falsch sei. Mir kann er klare Regeln vorsetzen (versteckte Freundin) und seiner Frau nicht, die aber angeblich jede Grenze überschreitet.
Total meine Worte. Habe ihm darin, bevor ich ihn blockierte und löschte, auch geschrieben, dass er alles mit sich machen lässt und drauf zu stehen scheint, wenn seine Frau angeblich so ist.
Ich habe es so lange zu meinem Problem gemacht, ihm Infomaterial gegeben, Links, ... Freilich wollte er gar keine Lösung, egal, ob es das Problem nun gibt oder aber nicht. Ich habe ihn angebettelt, dass er mit seiner Frau eine Ehetherapie macht und wieder glücklich wird, aber nicht einmal das wollen sie. Und wie du sagst, es ist nicht mein Problem. Vielleicht lieben sie das Elend oder es gibt keins?!
Es tut mir leid, dass eine ExAF und dein Ex dich betrogen haben. Wirklich. Ich würde es für meinen Teil gerne ungeschehen machen, aber es geht nicht mehr.
Danke für deine Zeilen und das Forum. Plötzlich sieht man die Parallelen. Ich bleibe fest bei meiner Aussage, dass ich das nie wieder einer Schwester antun möchte, egal wie sie zu sein scheint.
Ja. Schauspielern können sie. Vielleicht glauben sie es selber?! Tränen, entschuldigen, theatralische Miene (Nie so etwas unangenehmes erlebt, wie ich noch schwanger mit auf Visite ging und er verheult nebenher, aber kein Wort an mich davor und danach verloren hat bezüglich des weiteren Vorgehens. Und ich Trottelchen hatte natürlich endlos Mitleid mit ihm und mir Sorgen um ihn gemacht...), Liebesschwüre, sich selbst bei mir eingeladen, mich zu sich eingeladen (Habe ich abgelehnt. Da war für mich eine absolute Grenze bevor es nicht geklärt ist.), Klammern, jammern,...
Ich weiß, ein schwacher Trost, aber so siehst du vielleicht auch, dass eine AF nicht skrupellos ist und den Mann ausnehmen will und sich dabei ins Fäustchen lacht und nur Spaß hat. Am Ende sind wir beide die Gelackmeierten. Sicher, die EF mehr, weil sie betrogen wird, aber der AF geht's als (karmische) Strafe nicht besser. Genauso elend. Es gab Tage, da dachte ich, dass ich sterben müsse. Wirklich. So qualvoll war es. Besonders alleine und schwanger. Wissend, das Kind zu wollen um dessen Willen, aber eine Familie damit zu ruinieren und dem Kind keinen Vater bieten zu können, sondern u.U. Mobbing. Das alles unter einem gewissen Zeitdruck händeln zu müssen, war der absolute Horror.
Und ihr habt alle recht, dass sich da sein Charakter zeigt, null Empathie und Mitgefühl. Kein Angebot zu sprechen, selbst als ich ihn anbettelte, kein Angebot zur Begleitung irgendwohin, keine Frage, wie ich es mache und was, keine finanzielle Beteiligung an der Abtreibung... Nur Ignoranz mit der Hoffnung, dass es sich wohl klärt. Weiß nicht, was er getan hätte, wenn ich es hätte austragen wollen...
Das ist keine Liebe. Ich weiß. Das ist noch nicht einmal irgendwas. So würde man niemanden behandeln. Ich zumindest nicht. Da wollte er, wie du sagst, nur seine Schäfchen ins trockene bringen. Und klar bin ich die Böse. Da seine EF schrieb an mich am Tag meiner Abschlussprüfung!, dass ich ihren Mann endlocv in Ruhe lassen solle, hat er mich ja sicher als die männerhungrige Studentin hingestellt, die einen OA verführen will... Sicher hat er nicht erwähnt, dass immer er den ersten Schritt ging, mit Schreiben, berühren, Liebesschwüren, dem ersten Kuss, dem S.,...
Aber hey, du sprichst die Wahrheit. Ich muss daraus lernen, ihn konsequent für immer aus meinem Leben bannen und nie wieder auf so etwas hereinfallen.
Ich bin auch selber stolz, dass ich es bisher geschafft habe. Er hat es wohl nicht geglaubt, wenn er es nun wieder versucht mit großer Gestik und Theatralik... Soll er nur. Ich mag nicht mehr. Habe ihm ein gemeinsames Leben inklusive seiner und unseres Kindes angeboten, will er nicht, dann ist Schluss und zwar ganz. Kein verstecken, kein betrügen. Ganz oder gar nicht, mein neues Motto!
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass du inzwischen geheilt bist und einen neuen, treuen und tollen Partner an deiner Seite hast oder mit dir zufrieden bist. Alles Gute dir! Bleib so eine herzensgute Frau, die betrogen wurde und trotzdem noch einer Betrügerin Hilfe anbietet. Danke!
Ich kann euch allen nur versprechen, dass ich so einen Bockmist nicht wieder mache. Einmal und nie wieder. Es brachte nur Kummer und hat mich (zum Glück nur) knapp ein Jahr Lebenszeit gekostet...
14.06.2022 19:54 •
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