Wie soll man so sein als guter Mann?
Wie ist man gut? Und wie schnell ist man böse?
Ich habe meine Frau einmalig geschlagen, und ich wage es, zu fragen, ob sie das verdiente.
Würde mich als aufgeklärten Mann (50) bezeichnen, der Beziehungen mit Frauen in Respekt führt, doch nun hab ich eine Grenze überschritten. Und mich vergessen.
Ich habe nie eine Frau geschlagen, bis da.
Vermutlich hat meine Frau es so weit gebracht, weil sie selber unglücklich war.
Weil sie mich nicht mehr liebte.
So dass sie passiv-, und ich leider aktiv-aggressiv wurde.
Hier möchte ich einmal davon berichten, wie so etwas passieren kann, was nicht zu verzeihen ist. Und dass es doch passiert.
Wir haben seit 6 Jahren Ehe versucht.
Zuletzt war es so, dass sie sich mir gegenüber gar nicht mehr liebevoll verhalten hat.
Sie mochte schon lange keine wirkliche Nähe mehr, Füße-massieren ok, das war's, alles plätscherte so vor sich her, ich mochte auch nicht als rolliger Mann durchgehen, das' ja immer schnell der Vorwurf. Ihrer. Sobald das Thema zur Sprache kam.
Großes Begehren hatte es die letzten Jahre nie.
Da kam nichts, sie verwendete mehr Zeit auf ihre Tomaten, als auf uns.
Und floh in ihre Arbeit (gewiß hatte sie sich da schon innerlich von mir verabschiedet, und ich hatte einen schlimmen Job im Schulwesen zu überstehen, in dem sich zu behaupten heavy war).
Am Anfang war ich eher so der Versteher-Mann, der sie hoch hielt, nach all ihrem Elend, das sie hinter sich hatte (klar, für sie alles Lüge heute. ).
Wir haben unser Haus gerade eineinhalb Jahre, waren in eine neue Gegend gekommen (ihre Heimat), ich hatte meine Tochter in der großen Stadt zurück gelassen, ich mußte mich einfinden. .
In unserer neuen Familie gab es eine Patchwork Situation, die unausgegoren lief, meine Frau mochte meine Tochter (8) nicht bei uns haben, die ohnehin nicht bei uns war, ich versuchte das zu übersehen, wir hatten schon oft Auseinandersetzungen, ich war schon froh, wenn meine Kleine es gut haben konnte. Doch meine Frau war so eifersüchtig. Ich stand zwischen allen Stühlen.
In der Familie gibt es unsere anderen beiden Jungs, für die ich ja immer da war/bin, wir haben einen gemeinsamen Jungen (4), meine Frau hatte ihren Sohn (7) mit in die Ehe gebracht, mit dem ich ein liebevolles Verhältnis habe. Sein Vater hatte sie zur Geburt sitzen lassen, hatte sich nicht zu ihm bekannt, hat ihn nie gesehen, etc. . Jedenfalls gab es in mir die unausgesprochene Erwartung an meine Frau, sie solle sich meiner Tochter auch zuwenden, wenn sie da ist, sie müsse hier die Erwachsene sein, vor meiner Tochter, die sie so heftig dafür verantwortlich machte, weil sie eine schwierige Mutter hat.
Ich habe nie gesehen, dass meine Frau meine Tochter einmal umarmte. Eher krittelte sie an ihr rum. Wörtlich sagte sie einmal, sie wäre halt eine schlechte Stiefmutter.
Die Frage, was für eine Art Liebe für mich das nun sein sollte, traute ich mich in ihrer Konsequenz wohl nicht zu stellen, wo sie doch wusste, wie wichtig mir meine Tochter ist.
Gleichzeitig galt es für mich viel für meine Tochter zu organisieren, Fahrten, Orga, mit Familienhilfe, der problematischen Mutter, Plänen, Mein-Papa-kommt, etc. . Das lief auf einem Nebenstrang.
Also: Wie konnte es so weit kommen? Dass ich am Ende derart reagierte, dass mir meine Frau aus ihrer Erzählung heraus, eine Täter-Rolle zuschreibt? Während sie die Gute ist.
Ist das nicht zu kurz gesprungen? Dieses Böser-Mann/Schwache-Frau Ding?
Sie hatte doch nichts mehr für uns getan.
Ich habe sie in alle den Jahren zuvor nicht angefasst , vielmehr, da sie zu cholerischem Verhalten neigt, ständig unter Dampf steht, war es so, dass sie mehrfach ihre Hand gegen mich erhob, und ich ihr da lediglich sagte, sie solle das bitte einfach lassen. Über Jahre.
Heute behauptet sie, ich hätte sie mit Worten geschlagen. Achso, dann ist ja alles sauber.
Im Sommer, Wochen zuvor war meine Mutter verstorben.
An dem Tag, als es zwischen uns aus dem Ruder lief, versuchte ich noch mit ihr zu reden, sie fühlte sich kaum wertgeschätzt und schüttete mir kurzerhand ein Glas Wasser ins Gesicht. Erstmalig.
Daraus entwickelte sich diese Eskalation, ich bat sie, sich zu entschuldigen, usw., und sie eröffnete mir schließlich, dass ich meine schei. (die mit den anderen Kindern schlief) nehmen und verschwinden solle.
Darauf hab ich sie gehauen. (Fürs Protokoll: heftige Ohrfeigen ins Gesicht, keine Verletzungen, das machts nicht schöner).
In dem Moment wollte ich nichts mehr von ihr wissen.
Ende der Durchsage.
Ich möchte zu meiner Schande sagen, dass ich meine Frau geschlagen habe, dass ich dafür die Verantwortung übernehme, dass ich keinem Kontrollverlust erlegen bin, dass ich dafür einstehe, Trennung, etc., doch dass dafür schon viel zu viel an Heuchelei durch meine Frau gelebt worden ist und es durch sie so weit kommen sollte, durch eine Einseitigkeit und Feigheit.
Heute erzählt sie allen ihre Geschichte von ihrem Ende her.
Sie war die Gute. Und wollte das Gute. Und ich nur ein Ar., in ihrer Reihe.
Sie hat sich nicht mit sich selber auseinander setzen wollen, um mal zu verstehen, warum sie so auf die Nase fiel, wiederholt, es waren immer die blöden Kerle.
g. (m/50)
17.12.2018 18:04 •
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