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Bipolar und Beziehung? Trennung

M
Hallo ihr! ich bin neu hier und suche Leute die ähnliches durchgemacht haben/ durchmachen und mir vielleicht helfen können oder einfach zum austauschen

Vor ca einem Jahr habe ich einen wundervollen Menschen kennen gelernt, wir verstanden uns super und es passte perfekt zwischen uns. Die ersten 3 Monate waren sehr schön, haben uns oft gesehen, uns alles anvertraut.
Doch plötzlich beendete er die Beziehung aus dem Nichts per WhatsApp weil er es nicht schaffen würde es mir persönlich zu sagen hieß es, sagte er würde mich noch lieben aber dass es für mich besser wäre. Er hat eine bipolare Störung mit schlimmen depressiven phasen und hat immer versucht mich da nicht mit rein zu ziehen , brauchte auch in der Beziehung immer mal Zeit für sich. Ich wusste dass er depressiv ist aber nicht, wie schlimm es war und bis zu dem zeitpunkt auch nichts von der bipolaren störung. Ich konnte in vielen Situationen nicht richtig reagieren... Ich war verletzt und enttäuscht und er wollte nie darüber sprechen, hatte selbstmordgedanken und weinte viel aber ließ mich immer weniger an sich ran. Er kommt mit seiner Krankheit nicht klar. In den nächsten zehn Monaten meldete er sich ab und zu bei mir, schrieb mir Nachrichten dass er mich noch liebt aber wenn man sich mal irgendwo sah, ignorierten wir uns. Er sagte er schämt sich dafür. 10 Monate sind eine lange Zeit und ich habe so oft an ihn gedacht und war oft richtig fertig habe viel geweint.

Er war in Behandlung, und vor kurzem bekamen wir ein Treffen hin, es ging alles viel zu schnell wir wollten es wieder miteinander versuchen und ich konnte ihn einfach nicht vergessen. Wir waren wieder zusammen Aber der Zeitpunkt war schlecht und es war immer noch zu viel unausgesprochen aber ich hatte Angst ihn wieder zu verlieren und verletzt zu werden und dann nichts gesagt.. Dazu kommt wir fangen beide eine Ausbildung an und waren mit der neuen Situationen überfordert. Ich war es zumindest ich konnte ihm gegenüber nicht mehr offen und ich selbst sein.. das war sonst nie ein problem. Er wirkte unglücklich.. Er wollte eine Pause (nach nicht mal 2 Wochen) und es wieder beenden. Seine Gefühle für mich seien nicht mehr so stark und er will sich auf die Arbeit konzentrieren. Das wurde mir nicht mal persönlich mitgeteilt sondern per Nachricht. Darüber geredet hat er vorher nie und die letzten Tage sah es auch nicht danach aus, dass keine Gefühle mehr da wären, wir haben uns verstanden wie früher auch... Erst seitdem die Ausbildung begonnen hat meldete er sich plötzlich weniger. Dass die Situation für uns beide schwierig war, vor allem wenn man sich zehn Monate nicht gesehen hat (und er hat auch viel durchgemacht) ist normal finde ich.

Momentan scheint es ihm wieder schlechter zu gehen und ich mache mir Sorgen... Weiß aber auch dass ich gerade nichts für ihn tun kann, habe nur gesagt dass er sich melden soll wenn er mich braucht. Noch dazu kommt dass ich ihn sehr vermisse und ich vieles aus der Vergangenheit bereue was ich gesagt habe.. Weil ich einfach nicht wusste wie ich damit umgehen soll und selber sehr verletzt war und ich weiß auch immer noch nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe auch keinen Kontakt zu ihm momentan.. Ich liebe ihn dieser mensch ist mir wichtig und die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit bedeuten mir alles und natürlich mache ich mir auch Sorgen. Das hin und her die letzten Monate hat mich fertig gemacht und ich frage mich, ob es allgemein überhaupt möglich ist mit so jemandem eine Beziehung zu führen? Was meint ihr?

Danke fürs lesen vielleicht geht es ja jemandem ähnlich wie mir oder es hat einfach jemand einen guten Rat.. mich auszutauschen würde vielleicht schon helfen.

18.10.2016 21:51 • x 1 #1


Konrad
Partner, Eltern, Menschen mit großer lebenserfahrung verzweifen in solch einem Fall auch wenn sie sich über Jahre eingelesen
haben und meinen die nötige Distanz zu dieser oder anderer Geisteskrankheit wahren zu können.

Du bist nicht ausreichend Lebenserfahren, nicht in dieser hinsicht ausgebildet, aber emotional Involviert, eine selbstzerstörende
Voraussetzung um mit der Krankheit umzugehen.

Viele von Uns lernen im leben Menschen kennen mit denen etwas nicht stimmt. Sie werden zunächst mit Argwohn betrachtet,
man lässt sie nicht so nah an sich heran, in der Schule, Verein werden sie gemobbt weil sie unberechenbar und Uns nicht
Geheuer erscheinen. Diese Menschen machen oft Streß und Ärger, man hält sich fern von Ihnen.

Es gibt keine schönen Krankheiten, aber Geisteskrankheiten sind für nicht Erkrankte eine große Belastung und für den Erkrankten selbst oft fürchterlich da er wahr nimmt das etwas mit Ihm stimmt und das dieses seine Lebensqualität einschränkt.

Du kannst Ihm nicht helfen, lass den Kontakt langsam und schonend für euch Beide einschlafen. Damit tust Du Dir und Ihm
das beste. Bedenke das er darunter leidet Dir keine Normalität bieten zu können, es wird auch für Ihn eine Befreiung dieser Last
sein.
Nun zu Dir. Was glaubst Du warum Du Dich nicht entfernst? Liebe, Mitleit, Hilfsbereitschaft, mußt Du Leiden, gibt es da Was
in Deiner Jugend, vielleicht in Deinem Elternhaus was schief gelaufen ist?

18.10.2016 22:55 • x 1 #2


A


Bipolar und Beziehung? Trennung

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M
Danke für die Antwort.
Für alle Angehörigen ist es immer schwer... Man fühlt sich so hilflos. Man weiß ja auch dass man im Grunde nicht viel tun kann. Ich wurde von ihm immer weg gestoßen weil er sich dafür schämt. Ich habe ihm nur gesagt dass er sich melden soll wenn er Hilfe braucht, damit er weiß dass jemand da ist. Aber eine Beziehung wird wohl nie wieder daraus werden weil es wohl einfach nicht möglich ist und keinen glücklich macht

 Zu mir: natürlich ist es liebe, und auch Mitgefühl und Hilfsbereitschaft spielen eine Rolle. Aber wenn ich mir näher darüber Gedanken mache, ist es so dass ich ein sehr geringes Selbstbewusstsein habe und schon immer hatte... Es kann auch etwas damit zutun haben. Dass ich mich auf eine Person fixiere, die mir das Gefühl gibt dass es okay ist, ich selbst zu sein, zu der ich vertrauen habe, weil ich nicht schnell vertrauen fassen kann.. Aber dann ist das Problem noch viel tiefer und es darf auch nicht sein, dass man sich erst wohl fühlt und bestätigt durch eine andere Person, das ist nicht richtig finde ich. Und das wird immer ein problem bleiben.

20.10.2016 15:40 • x 1 #3


J
Zitat von Konrad:
Partner, Eltern, Menschen mit großer lebenserfahrung verzweifen in solch einem Fall auch wenn sie sich über Jahre eingelesen
haben und meinen die nötige Distanz zu dieser oder anderer Geisteskrankheit wahren zu können.

Du bist nicht ausreichend Lebenserfahren, nicht in dieser hinsicht ausgebildet, aber emotional Involviert, eine selbstzerstörende
Voraussetzung um mit der Krankheit umzugehen.

Viele von Uns lernen im leben Menschen kennen mit denen etwas nicht stimmt. Sie werden zunächst mit Argwohn betrachtet,
man lässt sie nicht so nah an sich heran, in der Schule, Verein werden sie gemobbt weil sie unberechenbar und Uns nicht
Geheuer erscheinen. Diese Menschen machen oft Streß und Ärger, man hält sich fern von Ihnen.

Es gibt keine schönen Krankheiten, aber Geisteskrankheiten sind für nicht Erkrankte eine große Belastung und für den Erkrankten selbst oft fürchterlich da er wahr nimmt das etwas mit Ihm stimmt und das dieses seine Lebensqualität einschränkt.

Du kannst Ihm nicht helfen, lass den Kontakt langsam und schonend für euch Beide einschlafen. Damit tust Du Dir und Ihm
das beste. Bedenke das er darunter leidet Dir keine Normalität bieten zu können, es wird auch für Ihn eine Befreiung dieser Last
sein.
Nun zu Dir. Was glaubst Du warum Du Dich nicht entfernst? Liebe, Mitleit, Hilfsbereitschaft, mußt Du Leiden, gibt es da Was
in Deiner Jugend, vielleicht in Deinem Elternhaus was schief gelaufen ist?


Seit wann ist eine Bipolare-Störung eine Geisteskrankheit? Ich kenne und verwende den Begriff psychisch krank.
Abgesehen davon kann man lernen mit psychisch Kranken umzugehen und auch, mit ihnen zu leben.
Abgesehen davon, die Spitzen der jeweiligen Phasen lassen sich ganz oft mit Medikamenten therapieren und der Mann ist noch jung. Deine Meinung beinhaltet ja, dass man sich von psychisch Kranken fernhalten soll, da sie angeblich unberechenbar sind. Erscheint mir abwertend und ausgrenzend.

20.10.2016 16:27 • #4


Z
Ich würde einem jungen Menschen niemals raten, sich bewusst auf jemanden mit einer schweren psychischen Störung einzulassen. Die Gefahr ist viel zu groß, selbst einen Schaden davon zu tragen. Wer einem jungen Menschen rät versuchs mal, vielleicht gehts ja gut!, der handelt völlig verantwortungslos.

Im Erwachsenenalter ist es etwas anderes. Erstens ist die erkrankte Person höchstwahrscheinlich durch längere Behandlung in der Lage, mit der eigenen Krankheit umzugehen und auch medikamentös eingestellt. Und zweitens ist der Partner nun auch reif genug, die Krankheit mit der gebotenen Distanz zu sehen. Es ist für den Partner zB zwingend erforderlich, krankheitsbedingte Stimmungsschwankungen emotional verkraften zu können. Teenager und junge Erwachsene scheitern daran sehr oft und tragisch.

Also, so unschön das klingt: Suche dir doch jemand gesundes, der dir gut tut und dich glücklich macht. Es gibt unglaublich viele tolle Menschen da draußen.

21.10.2016 18:24 • #5


M
hallo, ich befinde mich seit 11 jahren in einer ähnlichen situation (als angehörige) und wollte mal nachfragen, ob das thema noch aktuell ist. gerne können wir dann schreiben..

26.02.2019 21:08 • #6


G
Zitat von mi_la:
hallo, ich befinde mich seit 11 jahren in einer ähnlichen situation (als angehörige) und wollte mal nachfragen, ob das thema noch aktuell ist. gerne können wir dann schreiben..


Ein aktueller Fall ist hier :

bin-neu-hier-und-gerade-getrennt-und-so-traurig-t52194.html

26.02.2019 21:24 • x 1 #7


cryingangel
Hallo. Mir geht es genauso. Ich bin seit einer Woche von meinem Lebensgefährten getrennt. Auch er hat eine bipolare Störung und hat alles beendet. Vielleicht liest Du Mal meine Geschichte. Ich leide auch wir ein Hund

26.02.2019 22:18 • #8


cryingangel
Zitat von mi_la:
hallo, ich befinde mich seit 11 jahren in einer ähnlichen situation (als angehörige) und wollte mal

Es ist aktuell. Sieh dir mein Post an. Können uns gerne austauschen...

27.02.2019 13:09 • #9


U
Zitat von mi_la:
hallo, ich befinde mich seit 11 jahren in einer ähnlichen situation (als angehörige) und wollte mal nachfragen, ob das thema noch aktuell ist. gerne können wir dann schreiben..


Ich habe diese Diagnose, wenn Du was wissen willst aus Betroffenen-Sicht frag mich.
Wenn Du Angehörige bist hast Du aber vermutlich schon genug von bps.

27.02.2019 14:26 • #10


T
Hallo
Ich habe in drei Monaten alles verloren was mein Mann und ich uns aufgebaut hatten.

Mein Mann wurde auf einen Schlag sdhr aggressiv und es war nichts mehr gut genug.
Auch meinte er er wäre der Beste.
Ich muss dazu sagen mein Mann wsr immer ruhig und familie war ihm heilig.
Und auf einmal wollte er uns nicht mehr und ging von heute auf morgen.
Ich weiß bus heute nicht warum.

Nur eines kann ich sagen das hatte mein Mann vor 9 Jahren schon nal und meine Schwiegermutter meinte es sei ihr schon aufgefallen das er wieder so aggressiv ist wie damals.
Sie hat dann einen bekannten psychater angerufen und der meinte das nach der Schilderung eine bipolare Störung vorliegt. Leider will dich mein nochehemann nicht untersuchen lassen.
Er hat mich hochschwanger und mit zwei Kindern einfach zurück gelassen.
Meine Frage wie habt ihr das alles überstanden?

14.06.2019 19:42 • #11


M
Hallo zusammen ,
Mein Freund hat sich von mir getrennt , der eine Depression sowie eine bipolare Störung hat .
Für mich ist das alles gerade nicht einfach .
Wir wohnen zusammen , und er hat sehr viel gezockt ( spiele im Internet ) .
Da hat er eine andere Dame kennengelernt, die auch depressiv ist .
Er hat sich in sie verliebt . Was einfach so kam . Bin damit überfordert , er schließt sich zuhause ein . Ich weiß nicht weiter . Er behandelt mich wie Luft .

25.10.2019 20:58 • #12


K
Hallo @unregistriert, bist du da und kannst antworten? Danke

25.10.2019 21:07 • #13


Lebensfreude
die GBPS hat Infos zu Kommunikation bei Bipolarer Störung und unter Wenn nichts mehr geht, einfach mal googeln.

Habe selbst eine Angehörige mit bipolarer Störung, die mal wieder alle Medis abgesetzt hat.
Das Haus verkommt, sie ist aggressiv, lehnt jede Hilfe ab und manipuliert.
Für diese Erkrankung ist man nicht verantwortlich. Aber sehr wohl dafür, wie man damit umgeht.
Als Angehöriger ist man machtlos.
Bei meiner Angehörigen wird es wie immer laufen: sie wird noch bizarrer, macht irgendeinen Sch.... und dann ruft jemand den Krankenwagen und dann kommt sie in die Psychiatrie.
Leider hat sie keinerlei Krankheitseinsicht.

25.10.2019 23:18 • #14


A


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