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Bindungsphobiker endültig loslassen?

N
Narzisst
Beziehungsmotive Nähe: Anerkennung, Wichtigkeit, Solidarität
Schemata: Sonderbehandlung, VIP-Status, Regelsetzen, Territorialität
Besonderheiten: Kritikempfindlichkeit, abschaltbare Empathie
Spiele: Blöd-Spiel, Mords-Molly
Interaktionelle Ziele auf der Spielebene: sei besser als andere, zeige wenig von dir, lass dich nicht dominieren, erwarte nur das
Beste, stelle Forderungen
Komplementarität: nicht defizitär behandeln; respektieren, akzeptieren, füttern, normalisieren, Compliance schaffen
Beziehungsmotive Distanz: Unverletzlichkeit der Grenzen, Autonomie, Anerkennung
Schemata: andere respektieren meine Grenzen nicht, andere schränken meine Autonomie ein, ich erhalte keine Anerkennung,
offener Widerstand verschlimmert das Problem
Besonderheiten:passive Verweigerung bei offener Compliance
Interaktionelle Ziele auf der Spielebene: lass dich auf keinen Fall einschränken oder bevormunden, wehre dich aber nur dann offen, wenn es ungefährlich ist, lass dir auch Kleinigkeiten nicht gefallen
Spiele:Armes Schwein, Heroisches armes Schwein, immer ich, Märtyrer

30.03.2018 10:51 • x 1 #241


N
Zitat von froschweg:
Wenn wir verliebt sind, sind wir nicht klar. Keiner ist das; alle haben dann das gleiche Hormonchaos im Körper. Wenn du JEIN gelesen hast, erinnerst du dich vielleicht, dass Partner von bindungsängstlichen Menschen im Stadium der Verliebtheit stecken bleiben. Wir waren sozusagen Dauergaga.

Wenn ich in diesem Zustand nicht gewesen wäre.... solche Spielchen hätte ich mir niemals bieten lassen, fühlte mich hilflos ausgeliefert.Ich hatte so was auch nie bei vorherigen Beziehungen, wie unter Dro., 1 ganzes Jahr! Und dann Hammer-Entzug 7 Wochen, never ever

30.03.2018 11:16 • #242


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Bindungsphobiker endültig loslassen?

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N
Zitat von froschweg:
Meiner war nach außen extrem kopfgesteuert und kontrolliert. Alles schien einem großen Drehbuch zu folgen. Der musste immer irgendetwas mit mir abstimmen, alles musste genau geplant werden. Kontrolliert wie er war, hat er sich immer höflich, (bemüht) respektvoll und wertschätzend verhalten.
Aber die Ambivalenz war tatsächlich auch bei ihm auffällig. Ein Beispiel von vielen: er beklagte mehrfach, dass wir noch nicht unter einem Dach wohnten. Manchmal folgte im selben Gespräch, dass er kein 24/7 Typ ist und ganz dringend seine Freiräume braucht. Deswegen kann er sich im Moment[/b[b]] (eine seiner Lieblingsaussagen) nicht vorstellen, mit mir zusammen zu ziehen.

Meiner war genauso Kopfmensch, ebenso höflich, respektvoll etc. und dann wieder abwertend, hat mich total verunsichert. Manchmal denke ich, wenn ich diesen Hormoncocktail nicht in mir gehabt hätte, wäre alles anders gelaufen, hätte mir wesentlich weniger bieten lassen und Kontra gegeben. Anfangs ging das auch, er fand das toll, wenn ich gekontert habe. Aber iwann hatte ich da keine Energie mehr für.
Ich bekam nach 3 Monaten von ihm den Wohnungsschlüssel, dann könne ich ja schon vor ihm da sein, wenn er Feierabend macht (hatte ihn nicht danach gefragt)

30.03.2018 11:25 • #243


Gwenwhyfar
Ich lese schon länger interessiert bei Euch mit, weil ich ja auch betroffen bin.

Rückblick:
Nach aussen alles easy, mittelständisches Elternhaus, innen passte nichts. Psychische, selten auch mal physische Gewalt. Wochen des Schweigens zwischen meinen Eltern. Nie Lob, materiell hatte ich mehr als genug.

Ich habe all das nachgeahmt. Ich hatte viele Männer in meinem Leben, bin nie angekommen. Kein Wunder, wenn man stetig sein Muster bedient.

Meinen Mann kenne ich 9 Jahre. Ja, wir sind verheiratet und haben 250 km Entfernung. Zwischendurch in den Schweigemonaten ist die Entfernung auch von hier bis zum Mond. Für beide ist es die erste Ehe und beide haben wir keine Kinder. Er ist immerhin mittlerweile auch schon 46. Symptomatische Eckdaten. Es gab ganz schnell Anzeichen, dass er kein Wir-Mensch ist. Da war der große Fehler, vermutlich auch bei vielen von Euch. An so einer Stelle kehren *gesunde* Menschen dem anderen den Rücken zu. Ich kannte ja nur Abweisung und Kampf, also na klar, kämpfte ich mal wieder um Liebe.
Ich gebe den Kampf nun auf. Seit dem 17.01.18 herrscht mal wieder Schweigen und ich werde es nicht mehr brechen. Er sowieso nicht.
Was hat es mir gebracht?
Panikatacken in ungekantem Ausmaß und Depressionen bis zur Handlungsunfähigkeit. Es geht mir schon viel besser, aber nicht wirklich gut. Ich wollte festhalten, aber es macht keinen Sinn mehr. Endlich Einsicht bei mir.
Umgekehrt weiß ich aufgrund der vielen jetzt doch erst geschöpften Erkenntnisse, dass ich selbst als passiver Vermeidet eben nur begrenzt beziehungsfähig bin. Das nach 20 Jahren Suche nach den Ursachen etc. pp. Er musste es mir wohl nochmal so richtig zeigen.

Nun gut, es geht jetzt nach vorn.

Für Euch alle auch.

Wir lesen uns, wenn Ihr mögt!

Ich lass Euch mal ein paar Knuddels da, die schaden ja nie .

30.03.2018 11:34 • x 3 #244


Gwenwhyfar
Und @NotSure

Tu Dir bitte selbst den Gefallen keine wissenschaftliche Arbeit über ihn zu erstellen. Du hast genug damit zu tun, zu verstehen, warum DU da reingerasselt bist. Da ist die Lösung, nicht bei seinen Problemen.

30.03.2018 11:42 • x 2 #245


N
Ich musste das für mich rausfinden, um zu verstehen. Es hat sich eine toxische Beziehungsdynamik zwischen uns entwickelt, das konnte nur nach hinten losgehen: Er mit seinem penetranten Schweigen, mangelnde Kritik-und Konfliktfähigkeit, Illoyalität u.v.a., ich mit meiner unsicheren und doch kämpferischen Art. So nahm das Unglück seinen Lauf. Ich lerne für mich daraus: Laaaaangsam angehen lassen, Zeit für sich nehmen, Love-Bombing wahrnehmen/ erkennen, lernen bei mir zu bleiben, dem Bauchgefühl zuhören, auf das Gleichgewicht der Beziehung achten, mir selbst mehr vertrauen, meinen Selbstwert wahrnehmen/ steigern, NEIN sagen lernen (bin ein gutmütiges Schaf) u.a.
Ich danke euch allen, dass ihr für mich da seid. Schön, dass es euch und dieses Forum gibt! Nun brauch eine Studiumspause und gehe erstmal entspannt in die Badewanne und tu mir was gutes. Runterkommen.

30.03.2018 12:00 • x 1 #246


Gwenwhyfar
Schwimm nicht zu weit raus .

Ich wünsche Dir sehr, dass Du nicht sehen musst, dass theoretische Erkenntnisse mit Praxis wenig zu tun haben. So erging es mir.

30.03.2018 12:22 • x 2 #247


N
Zitat von Gwenwhyfar:
dass theoretische Erkenntnisse mit Praxis wenig zu tun haben.

Ja, das weiß ich. Alte Verhaltensmuster aufzulösen und neue antrainieren ist schwer und langwierig. Aber dieses Forum wird es hoffentlich noch lange geben und dann kann man ja nochmal nachlesen und sich erinnern, was man beim nächsten Ma(nn)l anders machen wollte

30.03.2018 13:26 • x 1 #248


N
Ich kann euch beruhigen, nur weil man schicksalhaft mal in so eine toxische Beziehung gerasselt und lange nicht wieder rausgekommen ist, muss die nächste nicht genauso sein.

Nach über 6 Jahren on/off mit einem komplett beziehungs- und bindungsunfähigen N bin ich 3 Jahre später und um sehr viel Erfahrungen, Panikattacken und KH-Aufenthalte reicher seit fast 2 Jahren in einer sehr schönen Beziehung mit einem sehr bindungfähigen, verlässlichen und Null passiv-aggressiven Mann. Und das wäre ich sicherlich nicht, wenn ich sehr große Anteile an dem Schlamassel damals gehabt hätte.

Es ist gut und richtig mit sich auszuräumen, nachzudenken und vor allem zu heilen. ABER zweifelt nicht zu sehr an euch, dass mit euch etwas nicht stimmt.

30.03.2018 13:33 • x 4 #249


N
Zitat von Lilliyfee88_2:
Er wüsste nicht wovon ich rede, wir hätten doch viel Zeit miteinander verbracht

Das habe ich auch öfters angesprochen. Ich wollte Quality-Time und nicht nur auf dem Sofa in seinem Arm fernsehen, bzw. zusammen Alltagskram erledigen

30.03.2018 13:35 • #250


N
Zitat von NotSure:
Ich weiß zum 3. Mal nicht warum Schluss ist. Diese faenscheinigen Gründe. Hatte immer um Ehrlichkeit gebeten. Jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob das überhaupt eine Beziehung war. Hatte nie so wirklich das Gefühl angekommen zu sein, obwohl wir 4 Monate zusammengelebt hatten.

Da kann ich dir vielleicht helfen, weil ich den Fehler auch lange gemacht habe.
Es gibt nur einen einzigen Grund für die Trennungen und das ist seine Beziehungsangst.

Auf der Sachebene brauchst du also weder nachdenken noch mit ihm zu diskutieren. Die denken sich tausend Gründe aus, warum sie nicht mit dir zusammen sein können. Selbst ein Sack Reis in China ist da willkommen, weil es darum einfach nicht geht.

Meiner hat es sogar immer noch perfider gemacht und mich so lange provoziert bis ich Schluss gemacht habe. Nicht mal dafür wollte dieses unreife Kind die Verantwortung tragen.

Du raubst dir mit diesem Nachdenken nur selber Lebenszeit und Energie.

Verstehst du, was ich dir sagen will?

30.03.2018 13:48 • x 3 #251


N
Zitat von Lilliyfee88_2:
wieso konnte er mich nicht lieben, was lief falsch, woher kam die BA bei ihm her, hätte ich was anderes machen können

genau daran habe ich in der ganzen Beziehung geknabbert und mich dermaßen angepasst (an ihn und sein absolut durchstrukturiertes Leben, spontan war er nie), verdreht, mich selbst verloren. Hatte ihm mal gesagt, wenn ich mein Leben genauso weiterführen würde, wie er seins, würden wir uns nie sehen. Das hieß für mich, ich muss mein Leben vernachlässigen um bei ihm sein zu können. er wusste das und fand das ok so. Sowas hab ich in vorherigen Beziehungen nicht gemacht

30.03.2018 14:17 • #252


N
Zitat von Nanuk:
Da kann ich dir vielleicht helfen, weil ich den Fehler auch lange gemacht habe.
Es gibt nur einen einzigen Grund für die Trennungen und das ist seine Beziehungsangst.

Auf der Sachebene brauchst du also weder nachdenken noch mit ihm zu diskutieren. Die denken sich tausend Gründe aus, warum sie nicht mit dir zusammen sein können. Selbst ein Sack Reis in China ist da willkommen, weil es darum einfach nicht geht.

ach mensch, hätte ich euch doch nur schon früher gefunden, viiiieeeel früher. Bin aber eher der Meinung, es sollte Bindungsunwillig heißen, so wie die sich benehmen

30.03.2018 14:26 • #253


N
Zitat von NotSure:
ch nur schon früher gefunden, viiiieeeel früher. Bin aber eher der Meinung, es sollte Bindungsunwillig heißen, so wie die sich benehmen

Ja ging mir damals auch so. Hätte ich das Forum früher gefunden, hätte ich mir zig Ehrenrunden geklemmt.

Und naja BindungsunWILLIGE passt nicht so ganz. Da steck ja das Wort WILLE drin. Einen Willen kann man ja beeinflussen. Das können die aber nicht. BindungsunFÄHIGe trifft es schon.

30.03.2018 14:30 • x 1 #254


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Zitat von Nanuk:
Und naja BindungsunWILLIGE passt nicht so ganz. Da steck ja das Wort WILLE drin. Einen Willen kann man ja beeinflussen. Das können die aber nicht. BindungsunFÄHIGe trifft es schon.

30.03.2018 14:35 • #255


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